Ich habe es vorher gewußt- es ist bösartig

[alno]

ich möchte mich kurz vorstellen: ich bin weiblich, 49 J.alt, starke Raucherin und bin trockene Alkoholikerin.

Schon seit einiger Zeit hatte ich bem Schlucken starke Schmerzen und hab im Internet nach Erklärungen gesucht und auch gefunden. Ich habe wirklich gute Dokumentare und Erklärungen gefunden, so dass ich meine Beschwerden vergleichen konnte. Ich hatte außerdem die die Krankheit noch unterstützenden Laster.

Ich hab mich dann näher damit beschäftigt und kam so zu diesem Forum, hatte also sehr viele Infos zu diesem Thema. Schon vor der Magen- und Speiseröhrenspiegelung wußte ich was es war. Heute beim Arzt war ich gut vorbereitet und die Nachricht des bösartigen Tumors kam wirklich nicht überraschend, hat mich nicht umgehaun, eben weil ich mich vorher schon eine Weile damit auseinandergesetzt hatte. Nun bin ich hier und bin immer noch total gefasst.

Ich soll jetzt schnellstmöglich in ein Krankenhaus gehen und untersuchen lassen, wie weit der Krebs schon gestrahlt hat. Ich hatte mich mit dem Arzt unterhalten, wellches KH in Frage käme, (ich wohne in Berlin). Eigentlich wusste er auch so wirklich keins für diese spezielle Art des Krebses. Ich werd dann wohl ins Behringkrankenhaus gehen. Oder kann jemand mir weiterhelfen und gibt es überhaupt eine spezielle Klinik. Ich wünsche mir von euch kein Mitleid, Kein "tut mir aber leid". Ich hab auch selber mit mir kein Mitleid, denn aufgrund meines Lebenswandels bis vor noch ca. 3 Jahren (Suff, keine anderen Drogen ... aber Suff bis zum Exsess der Abhängigkeit) war mir glasklar, dass das alles nicht ohne schwere Folgen an mir vorbei plätschert.

Leider kann ich die Schmerzen, die ich noch zu erwarten habe nicht einschätzen, während ich mir alles andere erlesen/anlesen konnte und noch kann.

Eure alno

[ulla46]

Hallo Alno,
willkommen hier im Forum, auch wenn der Grund ein trauriger ist. Verstehe ich das richtig, dass bei die ein SPK gefunden wurde? Wenn ja, dann wirst du hier immer einen Ansprechpartner finden für alle deine Fragen. VIelleicht erzählst du uns noch etwas mehr von dir?
Alles Gute für dich!
Ulla

[alno]

Hallo Ulla46, ich freu mich Dich kennenzulernen! und danke für die liebe Begrüßung.
Ja, Du hast richtig verstanden! Erst nach noch weiteren Untersuchungen, soll geklärt werden, ob das Karzinom in der Lunge entstanden ist und dann in die Speiseröhre reingewuchert ist oder nicht. Mein Arzt meinte, es muss sehr schnell gehen mit den Untersuchungen und hat mr heute eine Notfalleinweisung ausgestellt. Ich soll mir morgen eine Kostenübernahme von der Kasse holen und zusehen, dass ich schnellstmöglich ins KH komme.
LG alno

[Inesfelix]

Hallo Alno ,

Du schätzt Deine Erkrankung und die Ursachen dafür sehr realistisch ein. Das verdienst Respekt. Es ist sehr wichtig , wie Du auch weißt , das Du schnellstmöglich ins Krankenhaus gehts , das der Körper erstmal richtig durch eine Ganzkörper-CT durchgecheckt wird. Nur so weiß man wie fortgeschritten die Tumorerkrankung ist und ob man operieren kann oder eine Strahlen-und/oder Chemotherapie machen kann.

Ich wünsche Dir viel Glück. Mir tuts trotzdem leid , auch wenn Du meinst , Du willst das nicht hören. Niemand hat so ein Schicksal verdient.

LG Ines

[alno]

Hallo Ihr alle, die Ihr mir zugehört habt,
CT, Bronchoskopie, Endo-Sonograpie & Gastroskopie haben die im KH gemacht und mir gesagt es sei ein Plattenepitelkarzinom und die Bronchien seien nicht angegriffen. Alles andere hab ich zu hause gegoogelt! Jedes Wort einzeln! Am kommenden Donnerstag (8.4.) berät/befürwortet/beschließt die Tumorkonferenz was jetzt gemacht wird bzw werden kann. Das hörte sich im KH für mich alles so an als wärn das Richter, die über mein Leben entscheiden, also entsetzlich. An dem Tag wollen sie mir auch einen Port setzen, was ich aber wohl ablehnen werde und auch kann - glaube ich. Oder brauch man den wirklich?

Das ist so als wenn ich in der Zelle auf mein Urteil warte.

Bis jetzt habe ich noch keine Angst vor dem was da kommt. Ich glaub das kommt noch so ganz schleichend und heimlich, zumal ich nicht weiß was die vorhaben und was tatsächlich die - ich will mal sagen - "vorteilhafteste" " eleganteste" Behandlung ist, wenn es denn überhaupt eine gibt. Ich bin bis jetzt auch wirklich lieber unwissend, denn Di. 06.04. ist prästationäres!!! Vorgespräch, danach rede ich nochmal mit meinem Hausarzt an den ich noch viele Fragen habe! (Ich werde auch eure Hilfe noch brauchen!).

Aber wirklich schlimm war etwas ganz anderes für mich, denn, als ich heute von einem (so dachte ich) "wirklichen Freund" erfuhr, dass er nun wieder einem Freund von ihm, von meiner Krankheit erzählt, hat, so dass es hätte gleich in der Zeitung stehen können. [Natürlich ist die (ich) jetzt selber Schuld, hat ja gesoffen und qualmen tut sie immer noch.] Ich hatte ihn vorher ausdrücklich um Stillschweigen gebeten, bis ich überhaupt für mich entschieden habe was ich tun werde oder nicht tun werde. Ich hatte ihm vertraut und das heute tat so weh, dass ich darüber heute das erstemal überhaupt seit der Diagnose geheult habe. Danke fürs zuhören. Ich melde mich wieder!
Eure alno

[Langenargen1]

Die Tumorkonferenz beschliesst,was die beste Therapie für dich ist. Bei meinem Mann wurde vor Weihnachten auch ein Plattenepithelkarzinom festgestelllt. Er hat jetzt schon die 9. Chemo hinter sich und hat einen guten Erfolg bis jetzt. Er hat auch einen port gelegt bekommen. Das ist auf jeden Fall besser,als wenn man jedesmal sticht. Der Tumor hat sich über die Hälfte zurückgebildet. Also,gib die Hoffnung nicht auf. Was deine Freunde betrifft,die lernst du erst richtig kennen. Gib nichts auf sogenannte Freunde.Der angeblich beste Freund meines Mannes(wir kennen uns schon 30 Jahre),hat sich bis heute nicht mehr erkundigt,wie es ihm geht,obwohl wir in einem Haus wohnen.Ich wünsche dir alles Gute für deine Therapie

[ulla46]

Hallo Alno,
klar, die Diagnose ist schlimm, aber ich kann dir als Betroffene nur den Rat geben, die Ärzte als deine Helfer und nicht als deine Feinde zu betrachten, die über dich ein "Urteil" fällen. Im Gegeteil, in der Tumorkonferenz wir ein individueller Therapieplan für dich erstellt, der auf deinen ganz speziellen Krebs ausgerichtet ist. Das gab es vor ein paar Jahren nocht nicht. Da wurde nach Schema F therapiert und die Therapierfolge waren noch viel schlechter als heute. Dann lass dir auf jeden Fall einen Port legen! Ansonsten wird dir die Chemo in die Vene gegeben und du wirst 100% eine sehr schmerzhafte Venenentzündung bekommen. Falls du Angst vor der Port-Op hast, bestehe auf einer Kurznarkose. Argumentiere, dass du Panik hast, dann geht das.
Was deinen Freund betrifft, so verstehe ich dass du enttäuscht bist. Rede mit ihm darüber, falls er ein langjähriger Freund ist. Entweder versteht er deine Reaktion und entschuldigt sich oder du kannst ihn vergessen.
Und noch was: Du hast den Alkohol besiegt und da viel Kraft bewiesen. Nutze diese Kraft jetzt wieder für dich und lass dich nicht unterkriegen. Auch den Krebs kannst du nicht kontrollieren. Also erinnere dich an den Gelassenheitsspruch, den du ja sicherlich kennst.
Ulla

Noch ein Nachtrag. Ich habe gerade in dem Klinikfinder www.weise-liste.de nachgeschaut. Dort wird angegben, dass im E-v-B.-KH 8 Patienten mit SPK im Jahr behandelt wurden, in der Charite dagegen 418. Ich würde also auf jeden Fall eine 2. Meinung in der Charite einholen. Wenn du alle Untersuchungsergebnisse hast, dann mach da einen Termin und nimm alle Unterlagen mit. Die KK bezahlt die 2. Meinung!