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  #1  
Alt 26.04.2011, 11:48
Aurinia Aurinia ist offline
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Standard Gehirntumor meiner Mum

Hallo Ihr Lieben..

Da ich zum ersten mal in eurem Forum bin, weiß ich noch nicht wirklich wie ich es beginnen soll..

Meine Mum hat seit letzem Jahr September einen Gehirntumor, der sich im Zentrum befindet ( leider weiß ich jetz den genauen Namen nicht). Sie bekam daraufhin eine Operation, bei der nicht alles entfernt werden konnte. Nach einem vierwöchigen Krankenhausaufenthalt, bekam sie dann natürlich Reha, in der es ihr wirklich gut ging und anschließend Bestrahlung. Alles schien eigentlich gut zu werden, bis auf die Tatsache, dass der Tumor nicht komplett entfernt werden konnte.

Vor zwei Wochen war ich dann mit ihr im Krankenhaus, da Sie einen Kontrolltermin hatte. Dort sagten uns die Ärzte dann, dass sich neue " Flecken " wie sie sie nannten gebildet haben und dass diese auch bösartig sein könnten. Ausserdem sagte er uns noch, dass es die möglichkeit gebe dass dies von der Bestrahlung kommt. Jetz muss sie auf einen Kontrolltermin warten, der erst im juni ist um dort ein erneutes MRT zu bekommen.

Da ich erst 24 bin, überfordert mich die Situation total, denn ich musste durch meine Arbeitsstelle an einen anderen Ort ziehen und kann nicht immer bei ihr sein. Ausserdem isst sie seit dem Ergebnis nichts mehr, da sie laut ihrer Meinung keinen Hunger hat. Wenn sie es denn mal tut, weil mein Dad oder meine Oma sie dazu gezwungen haben, dann übergibt sie sich.

Leider kann ich bei meiner Familie keinen Rat suchen, da alle überfordert sind. Von einer Oma die meine Mum zum Essen zwingt oder einem Vater der so verzweifelt ist, dass er nicht mehr weiter weiß und sie anschreit, bis hin zur meiner Tante die vor einem halben Jahr ihre Schwester durch Lymphdrüsenkrebs verloren hat ud mir nun ständig sagt, dass dies auch so enden wird.

Könnt ihr mir helfen? Was soll ich machen und wie kann man damit umgehen?

Danke euch und entschuldigung für eventuelle Schreibfehler..
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  #2  
Alt 26.04.2011, 12:40
Lilli44 Lilli44 ist offline
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Standard AW: Gehirntumor meiner Mum

Aurinia,ich möchte dich hier willkommen heißen,es ist gut,das du hier hingefunden hast.
Klar ist das hier nicht der bereich,wo man sich einfach so mal herfindet,es ist für uns alle eher ein trauriger Anlass hier zu sein.
Aber sich hier austauschen zu können,mal eine Frage da zu lassen,Ideen zu bekommen,dafür sind wir da,aber auch mal,um sich den ganzen Kummer von der Seele zu schreiben,der einen begleitet wenn man entweder wie ich selbst an Gehirntumor erkrankt ist und sicher wenn kein Wunder geschehen wird daran sterben wird,oder wie andere hier die jemanden aus ihrem Umfeld haben und sich Sorgen machen.
Was deine "Mum"angeht,möchte ich dir mein Mitgefühl aussprechen,und es ist traurig,das die Familie nicht eine wirkliche Hilfe oder Unterstützung ist,und du leider weit von deiner Mum entfernt wohnst.
Dabei wäre es jetzt sowas von wichtig,das die "Mum"Menschen an ihrer Seite hat,die sie aufbauen,mutivieren,einfach ein Lächeln auf ihrem Gesicht zaubert,Kraft gibt um zu kämpfen.
Ich muß aber auch sagen,es ist wichtig,das deine Mum weiterhin isst und trinkt,denn der Körper macht sonnst eher schlapp,und sicherlich bekommt deine Mum auch Medikamente,die nicht "ohne"sind.
Das der neue MRT-Termin erst im Juni sein soll,wo doch schon die ersten "schatten"wieder auf den Bildern erkennbar sind,das finde ich heftig,vieleicht ist da noch was zu machen,frag dich mal durch,denn je eher um so besser für alles.
Hat deine Mum schon irgentwie "Ausfallerscheinungen"?

Hier werden sicherlich noch der ein oder andere einen guten Rat geben oder einen neuen Gedanken hineinwerfen können.

Wenn du irgentwas loslassen möchtes was in Sorge deiner Mum oder dich selbst betrifft,dann schreibe es hier hinein,es ist besser,als "runterzuschlucken",denn je mehr du weißt,umso sicherer und klarer kannst du deiner mum gegenüber treten.

Ich wünsch dir ganz viel Kraft.


Lilli44
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  #3  
Alt 26.04.2011, 15:39
Morgensonne Morgensonne ist offline
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Standard AW: Gehirntumor meiner Mum

Hallo Aurinia,
den MRT Termin hat man in den Juni gelegt, um an Hand von evtl. Veränderungen bestimmen zu können, ob es sich bei den neuen Flecken nur um Nekrose (abgestorbenes, Bzw. durch die Bestrahlung vernichtetes Gewebe) handelt oder um Tumorgewebe.
Das ist richtig und falsch zugleich. In der MRT ist das nicht anders erkennbar.
Es gibt aber Verfahren - PET - bei denen so etwas sofort erkannt werden kann. PET muß aber meist extra von der Kasse "finanziell abgesegnet" werden. Da bedarf es schon etwas an Kampf.

Ich wünsche Dir und Deiner Mum viel Glück und alle Kraft der Welt
Beste Grüße Gernot
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  #4  
Alt 26.04.2011, 21:42
Aurinia Aurinia ist offline
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Standard AW: Gehirntumor meiner Mum

Hallo Ihrs!
Danke für eure lieben Antworten, die mich sehr freuen.

@ Lilli:

Meine Mum zeigt bisher noch keine Ausfallerscheinungen. Das einzige was sie im moment sorgt, ist das sie nicht gut hört. Telefonieren geht zu beispiel garnicht, da sie mich am anderen Ende nicht versteht. Ausserdem ist sie sehr müde und schläft meist sehr lange. Sie geht also sehr früh ins Bett und ist dann bis meist 14 Uhr am schlafen. Das Problem mit dem Telefonieren haben wir mitlerweile mit SMS gelöst. Wir schreiben uns am Tag sehr viel, ich glaube es sind um die 100 SMS täglich. Ausserdem habe ich in 3 Wochen Urlaub und da hole ich sie eine Woche zu mir. Ich bin froh das mein Freund nichts dagegen hat, denn ich glaube für ihn ist das auch nich leicht. Du sagtest, dass sie essen soll. Aber wie bringt man einen Menschen zum Essen der es nicht will und scheinbar Angst davor hat dies zu tun, da man ja sonst brechen muss. Ein beispiel: Sie sagte mir, dass Sie gerne zu ostern einen Nusskuchen wollte. Den hab ich ihr dann gebacken. Gegessen hat sie ihn allerdings nicht, nichtmal ein kleines Stück, dabei hatte ich den kuchen schon in kleine Häppchen geschnitten, da ich dachte dass sie bei großen probleme bekommen würde. Medikamente nimmt sie im moent überhaupt nicht, ausser die Blutdruckmedikamente

Ausserdem habe ich mitlerweile sogar Albträume und kann Nachts kaum schlafen, weil ich immer wieder träume, dass ich meine Mum entweder beerdige oder sie sterben sehe. Mein Vater brachte dann dazu heute auch noch den Satz, dass er keine Sterbeversicherung abgeschlossen habe und er nicht wisse wie er denn die Beerdigung bezahlen soll. Wenn dass nicht aufbauend ist weiß ich auch nicht

Außerdem lebe ich nun auch noch mit der Angst dass ich Krebs bekommen könnte, da fast jeder aus meiner Familie nun Krebs hatte. Mein Dad, meine Mum, meine Tante. Ich habe solangsam dass Gefühl , dass ich durchdrehe und das Leben macht im moment auch nicht wirklich Spaß, sodass es mir sehr oft an motivation fehlt.

@ Gernot

PET? Habe ich noch nie gehört! Wo kann man sich dannach erkundigen? Bei meiner Mum wird es sehr schwer sein. Zum einen bekomme ich sie kaum zum Arzt und zum anderen hat sie ausgerechnet die billigste Krankenkasse die es gibt und da die bekannt für ihren Geiz sind, sehe ich da eher schwarz.

Geändert von Aurinia (26.04.2011 um 21:45 Uhr) Grund: geändert
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  #5  
Alt 27.04.2011, 01:03
Benutzerbild von HeikesFreundin
HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
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Standard AW: Gehirntumor meiner Mum

Hallo Aurinia,

... ich kann mir vorstellen, dass Deine Mutter einfach im Moment nicht essen "kann", weil ihr die Gesamtsituation zu sehr auf den Magen schlägt.

Wenn ich mir vorstelle, alle um mich herum sind an Krebs erkrankt und ich hätte einen Hirntumor - da wäre mir auch nicht unbedingt nach Essen zumute.
Als Freundin einer an Hirntumor Erkrankten und auch als Mutter kann ich mir lebhaft vorstellen, was Deiner Mama grad alles so durch den Kopf geht ...

Wie sieht es denn aus mit dem Trinken bei Deiner Mutter?
Behält sie das bei sich?
Dann könnte man vielleicht mal mit dem Arzt sprechen ob er ihr HKL aufschreiben kann = hochkalorische Getränke.

Der Spruch den Dein Vater da gemacht hat ist schon heftig - wobei ich Dich beruhigen möchte:
man kann auch mit "kein Geld" eine schöne Bestattung bekommen mit einem richtigen Grab oder auch Einäscherung und auch einen Grabstein - das haben wir alles hinter uns.
Ich schreibe das nicht, weil ich nun denken, dass Deine Mutter stirbt, sondern weil es ein Thema ist, dass viele Menschen beschäftigt, wenn sie wenig Geld haben - und viele Menschen lesen ja hier ...
Vielleicht beruhigt auch Dich der Gedanke etwas - Dein Vater ist diesbezüglich einfach nur nicht informiert.

(Wenn jemand Infos braucht, kann er sich bei PN gern bei mir melden)

Wichtig ist, dass Du auch auf DEINE Kraft achtest - ich weiß, dass das besser gesagt als getan ist - dennoch ist es ungleich wichtig, denn der Verlauf einer Krankheit braucht immer viel Kraft.

Hast Du jemanden mit dem Du reden kannst?
Vielleicht wäre eine psychologische Unterstützung da ganz gut?


Soweit erstmal,
ich wünsche Dir ganz doll viel Kraft (auch für Dich!)

Angie
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... meine Freundin Heike ist am 24. Mai 2010 mit 48 J ganz friedlich für immer eingeschlafen ...

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  #6  
Alt 27.04.2011, 11:28
Aurinia Aurinia ist offline
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Standard AW: Gehirntumor meiner Mum

Morgen Ihr Lieben !

So wie ich das also lese ist das mit der PET so eine sache und mir war es klar, das Privatpatienten diese wieder bekommen. Ist ja eigntlich auch klar, denn diese bezahlen sie selbstständig..
Aber warum bitte ist es den GKV verboten die behandlung zu bezahlen? Sind die denn so teuer?

@ Angie

Leider habe ich keinen, mit dem ich da wirklich drüber reden kann. Mein Freund scheint davor eine leichte abwehr zu haben, da sein Opa selbst an Krebs verstorben, meinen Dad kann ich da ganz vergessen und meine Oma ist da hyperängstlich und sagt mir dauernd dass sie ihre Tochter nicht beerdigen will und sie Angst hat. Irgendwie ist es schwer nicht an sterben zu denken, wenn alle davon reden, denn ich hab das Gefühl dass sie meine Mum schon aufgegeben haben, auch wenn sie immer sagen, dass alles wieder gut wird.

Soweit ich weiß trinkt meine Mum. Immerhin hat sie gestern eine Banane gegessen und war dann schon für den Rest des Tages satt. Ich denke immer dass ein wenig besser ist als nichts und bin froh wenn sie diese überhaupt schon isst und wenigstens etwas im Magen hat.

Was meinst du mit einer psychologischen Unterstützung? Wie soll ich da ran kommen. Laut den Ärzten bin ich mit 24 Kerngesund, wie mir dass mal einer sagte. Und wenn ich dann sage, dass ich mich kraftlos fühle, heißt es gleich dass ich eine Depression habe. Dann werden mir wieder Medikamente aufgeschrieben, die angeblich Stimmungsaufhellend sind. Da ich in der Pflege arbeite sehe ich dem Thema leicht skeptisch gegenüber und irgendwie macht mir der Gedanke angst therapiert zu werden, obwohl ich von Bekannten weiß dass es ihnen gut geholfen hat. Mit wem redet man da am besten drüber?

Liebe Grüße Sonja
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  #7  
Alt 27.04.2011, 13:48
Lilli44 Lilli44 ist offline
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Standard AW: Gehirntumor meiner Mum

Liebe Aurinia!

Welch ein schöner nik(das mal am Rande gesagt)

Ich verstehe deine Skepsis in Bezug auf "Psychologische Hilfe".ich finde,"Heike"hat da schon recht,das du dir Psychologische Hilfe nehmen könntes.Ich bin in diesem Bereich in Sache Psychologische Hilfe schon Experte.
Seit ca 8 jahren gehe ich zu meinem Therapeutenvor zwei Jahren wollte ich in seine Gruppe übergehen,denn ich war soweit,es allein zu packen.
Aber durch die "Krebserkrankung"hatte mir mein Thera angeboten mich die restliche Zeit,solange ich kann und will zu "begleiten".Diese Zusicherung hat mir unendlich gut getan,zumal ich jetzt weiß,wie wichtig es ist,mit einem aussenstehenden über Tod und Sterben,Krankheit,aber auch die algemeinen Sorgen zu sprechen.
Und du sagts,du seis mit deinen Sorgen in Bezug auf deine Mum alleine,weil deine familie irgentwie Angst hat darüber zu sprechen oder weil sie sich hilflos damit fühlen.Es ist schon eine bedrückende Situation für den Ehemann oder Mutter,aber auch für dich zu wissen,das die Frau/Tochter/Mutter schwer krank ist,alles scheint zusammen zu brechen,die Krankheit wird zur "Bedrohung".
In der Klinik wo ausschließlich Krebserkrankte Menschen verweilen müßen,da gibt es (so ist das bei uns jedenfalls)eine Krankenhauspsychologin die sich um Menschen wie dich annimmt,oder es gibt auch Beratungsstellen die vom Caritas oder Kirche kommen,da gibt es auch Anlaufstellen.
Denn ich höre aus deinen Zeilen,das du jemanden bräuchtes,mit der du einfach mal so deine Sorgen erzählen könntes,und vor allem die Sorge und Angst deiner Mutter mit dir teilt.
Hier im Forum kannst du auch deine Sorgen schreiben,wozu sind wir da,wenn nicht hier wo wir den anderen der ähnliche Probleme hat wie wir einfach mal zuhören.
Deine Ängste und Sorgen,deine Hilflosigkeit,glaub mir,die verstehen hier alle,denn mehr oder weniger sind wir in der gleichen Situation.
Einige haben ihren Mann/Freund;Frau oder ähnliches durch diesen Gehirntumor verloren,einige haben auch die Erfahrung machen dürfen das sich das "Blatt gewendet"hat zum guten hin,auch das hört man hier,und einige sind noch an diesem Krebs erkrankt und ahnen garnicht wirklich,was das für den Angehörigen eigentlich bedeutet.

Am Rande stelle ich gerade bei dir zudem fest,das du in der Pflege arbeites,meine Freundin,die hat auch in der Pflege gearbeitet(kommt hier aus dem Forum)und ich habe auch in der Pflege gearbeitet in einem Altenwohnheim,nebenbei bin ich Hospizhelferin die auch schon sterbende begleitet hat.Diese Aufgabe hat mir viel gegeben aber ich denke auch denen,die ich "begleiten"durfte.

Aurinia,ich wünsche dir jeden Tag aufs neue viel Kraft und tanke auf wo du es kannst.


Lilli44
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  #8  
Alt 28.04.2011, 00:01
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HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
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Standard AW: Gehirntumor meiner Mum

Hallo Aurinia,

an Deiner Stelle würde ich einfach den Hausarzt ansprechen - ihm klar sagen, dass Du KEINE Depression hast, ihm die derzeitige Situation schildern und ihm klarmachen, dass Du jemanden brauchst, mit dem Du offen reden kannst und der Dich in der derzeitigen Situation einfach nur stützt, weil sie für Dich schwer auszuhalten ist.

Oder aber Du rufst die Psychologen an, bei denen Du Dir vorstellen kannst dass Du dort offen reden kannst und bittest um einen Termin - und wenn Du den hast, dann gehst Du zu Deinem Hausarzt und holst Dir ne Überweisung.

Ich bin auch Altenpflegerin und weiß dass es schwierig ist, "nebenher" noch sinen Job gut zu machen, aber genau deshalb weise ich Dich ja darauf hin, dass Du auch FÜR DICH sorgen musst - und wo Du keine Hilfe hast, kannst Du Dir welche holen!

Möglicherweise hilft Dir aber schon der Austausch hier JETZT weiter, das musst Du für Dich entscheiden - bei mir persönlich ist es so, dass ich besser schreiben als reden kann ;-) Aber langfristig denke ich, bist Du in einem 1:1 -Gespräch mit einem realen Gegenüber besser aufgehoben (was ja nicht heißen muss, dass Du hier nicht mehr schreibst).

Ich weiß ja nicht was Deine Mama genau hat und auch nicht wie die Prognose ist, aber ich begleite gerade die Kinder meiner Freundin Heike - und ich möchte es Dir absolut nicht wünschen, aber möglicherweise steht Dir eine schwere Zeit bevor. Dass Du keine Hilfe in der Familie hast, merkst Du ja schon jetzt, oder?
Und genau aus diesem Grund halte ich es für sehr wichtig, dass Du JETZT die Weichen legst, um für den Fall der Fälle WIRKLICHE REALE Hilfe zu haben. Einen Platz bei einem Psychologen zu bekommen ist oft schweirig und dauert manchmal Monate - wenn Du kannst lass Dich wenigstens auf die Wartelisten setzen.

Und: Tabletten müssen nicht immer sein, das ist Quatsch. Und wenn Dein Hausarzt so sein sollte, dass er gleich die Krankheit "Depression" stempelt, wenn mal Schwierigkeiten im Leben auftreten und dann evtl auch noch eigenmächtig Tabletten verschreibt (dafür gibt es den Facharzt) .... dann solltest Du mal darüber nachdenken Dir einen anderen Hausarzt zu suchen.


Und sich Hilfe zu holen ist eine STÄRKE und keine Schwäche!

Alles Liebe, Angie
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  #9  
Alt 28.04.2011, 11:42
Aurinia Aurinia ist offline
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Standard AW: Gehirntumor meiner Mum

Hallo Ihr Lieben !

Danke tausendmal für eure Hilfe. Ihr seid wirklich eine Unterstützung. Ich werde mir das ganze jetzt mal durch den Kopf gehen lassen.

Meine Mum hat gestern immerhin ein kleines Stück Pizza gegessen, was mich schon mal etwas beruhigt hat. Aber sie schläft weiterhin bis sehr spät in den Tag hinein. Gestern war es drei Uhr mittags als sie mich per SMS mit den Worten " Guten Morgen begrüßte .. fand ich dann doch irgendwie lustig und meine Mum anscheinend auch, denn sie machte daraufhin noch ein paar Witze. Gestern abend haben wir dann, leider nur per SMS, erinnerungen ausgetauscht. Das war wirklich witzig, denn wir haben früher sehr viel blödsinn gemacht, an den ich heute noch gerne denke. Dabei konnte ich glücklicherweise feststellen, dass sie zwar zwei oder drei Dinge vergessen hat, aber das meiste noch wusste und sie mich sogar noch an sachen erinnert hat, die ich bereits vergessen habe.

Das mit der Arbeit ist im moment leider nicht wirklich leicht. Da wir nur 3 Schwestern sind, bin ich dauernd am arbeiten. Ausserdem sind die im moment irgendwie auf Krawall Gebürstet, was für mich jeden Tag aufs neue eine Konfrontation bedeutet. Mein Freun meinte zu mir, dass ich mir dort wohl erst ein Revier abstecken müsste. Meine Mum weiß natürlich auch davon, was sie teilweise mit nimmt. Allerdings macht sie mir auch Mut mich zu wehren, was mir in manchen Situationen sehr hilft.

Aber wenn ich so daran denke, dann ist es doch sehr schwer einen geeigneten Psychologen zu finden oder? Ich erinnere mich im grauen an unseren Schulpsychologen bei dem wir unterricht hatten *schauder*. Der war nicht nur total leise und still sondern auch irgendwie beängstigend. Woran erkenne ich also einen guten Psychologen?

@ Lilli44

Den Nik habe ich damals vor Jahren von meiner Mama bekommen, als ich mich als kleiner Krümel bei einem Forum angemeldet habe

Geändert von Aurinia (28.04.2011 um 11:43 Uhr) Grund: geändert
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  #10  
Alt 28.04.2011, 17:12
Lilli44 Lilli44 ist offline
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Standard AW: Gehirntumor meiner Mum

Ich weiß nicht genau warum,aber irgentwie möchte ich dir wieder antworten.
Du klingst einerseits energiereich,anderseits spürt man aber auch bei dir,das du Angst um deine Mum hast,aber das ist auch völlig ok.

Du schreibst,das du gern in früheren Zeiten mit deiner Mum deinen "Blödsinn"gemacht hast,und das etwas ist,woran du heute immer wieder mal dran denkst.Ich empfehle dir:
Bewahre diese Erinnerungen wie einen Schatz in dir auf,sowie auch die vielen Momente die dir und deiner Mum geschenkt werden.ich hoffe für dich,das deine Mum keine Metastasen oder sonnstige negative Gewebeansammlungen im Kopf hat,dann kann vieleicht noch alles gut werden.Ich drücke dir und vor allem deiner mum die Daumen.
Hm,ja,wie erkennt man einen guten Therapeuten?
Gute Frage,aber ich denke,da hat jeder so ein eigenes Gefühl oder Empfinden.
Ich kann dir nur aufschreiben,was mir damals wichtig war,um mit einem Therapeuten ins Gespräch zu kommen,um im weiteren Verlauf tiefes vertrauen aufbauen zu können.
Ich wollte unbedingt einen Mann als Thera,denn Frauen sind mir als Frau einfach zu "nahe",weil es irgentwie so ist,das Frauen gut Frauen verstehen können.ich wollte daher einen Mann haben,weil er auf eine Weise irgentwie auch "nahe"sein kann,aber doch irgentwie auch immer diztanziert bleiben wird,weil er halt ein Mann ist.
Aber jeder hat so seine eigenen Vorlieben und Vorstellungen.
Ich muß auch sagen,das mein Thera auch atraktiv aussieht,aber vielmehr war seine ruhige und warmherzige Stimme der ausschlaggebende Punkt wo ich sofort spürte,mit ihm kann ich reden,ihm werd ich vertrauen können.
Eine innerliche Stimme gab mir diese Sicherheit.Es gibt Menschen,die schauen wieviel Ausbildungen oder Fortbildungen er in seinem Fachbereich hat,ob er auf dem neusten Stand ist oder welche Qualifikationen er sonnst zu bieten hat.
Sicherlich ist es gut zu wissen wenn er etwas von seinem fach versteht,aber vielmehr sollte das menschliche im Vordergrund stehen,ob man sich am Anfang schon mal gut aufgehoben fühlt,ob er Fragen stellt,und auch hinterfragt,denn das sind äußerliche Zeichen,ob dieser Mensch sich für einen intresiert.Stumme Theras die in einer Stunde mal eine oder zwei Fragen stellen,das ist kein gutes Zeichen.
Vieleicht gibt es in deinem Bekanntenkreis die dir persönlich sogar jemanden empfehlen können,und schau ob die Praxis bei ihm gut besucht ist.Höre auf deine innerliche Stimme und geh ganz nach deinen Gefühl,dann wirst du spüren können,ob dieser Thera dich deiner animmt oder nicht.Und wenn nicht,dann schau in Ruhe weiter,denn wichtig ist immer,das du das gefühl haben kannst,mit ihm kannst du reden und Vertrauen aufbauen.

Ich bin sicher,"HeikesFreundin"weiß hier oder da auch noch einen guten Tip oder wie siehst du das?

Dir Aurinia wünsche ich weiterhin viel Kraft.


Lilli44
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  #11  
Alt 29.04.2011, 11:28
Aurinia Aurinia ist offline
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Standard AW: Gehirntumor meiner Mum

Hallo Lilli44 !

Ich freue mich dass du mir antwortest.
Leider kenne ich keinen der einen Psychologen kennt. Aber ich finde dass du mit deinen Argumenten recht hast und es wird sicher lange dauern bis ich den passenden finde. Leider habe ich das Thema mit dem Vetrauen nicht so. Ich hatte mal eine kurze Zeit lang Physiotheraphie und da war es schon schwer, mich auf meinen Therapheuten einzulassen. So richtig ging das erst kurz vor dem ende der behandlung.

Ich denke dass ich mir auch einen Mann suchen werde, denn bei Frauen habe ich, so wie du das Gefühl, dass die mir dann doch irgendwie zu Nah sind. Das war schon immer so und wird immer so bleiben.

Aus deiner Meinung höre ich raus, dass ich am besten noch mal "HeikesFreundin" fragen solle? Ich denke dass werde ich wirklich mal versuchen. Ich danke dir nochmal für die Hilfe und die lieben Worte.

Gruß Aurinia

Geändert von Aurinia (29.04.2011 um 11:28 Uhr) Grund: geändert
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  #12  
Alt 30.04.2011, 00:46
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HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
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Standard AW: Gehirntumor meiner Mum

... ich auch ;-)

Und ich sehe es genauso - wichtig ist, dass die Chemie stimmt.
Manchmal reicht es aus, wenn die Stimme oder das "Gegenüber" einfach sympathisch ist.

Ich denke, das kennst Du aus Deinem Leben auch, Aurinia:
Dir begegnen Menschen, die Du auf Anhieb mehr magst als andere
und mit denen Du Dir eher vorstellen könntest zu quatschen als mit anderen.

Es gibt Menschen, mit denen kann man "nur" Smalltalk
und dann gibt es die, mit denen man das Gefühl hat, auch über anderes reden zu können.

Zitat:
ob er Fragen stellt,und auch hinterfragt,denn das sind äußerliche Zeichen,ob dieser Mensch sich für einen intresiert.Stumme Theras die in einer Stunde mal eine oder zwei Fragen stellen,das ist kein gutes Zeichen.
Das sehe ich etwas anders, denn es kommt auf die Therapieform an .
Macht man zB eine TrauerVERARBEITUNGStherapie, dann kann es gut sein, dass der Therapeut so gut wie gar nichts sagt und fragt ...

Und es kommt auch auf den Therapeuten an, denn er bringt auch einen Teil seiner Persönlichkeit mit in eine Therapie ein. Meines Erachtens ist wichtiger, dass der Therapeut Stimmungen wahrnimmt, er erkennt, was der Patient gerade braucht und situativ auf ihn eingehen kann(und das kann sowohl hinterfragen als auch in Ruhe schweigen können). Daher würde ich einen Therapeuten danach nicht beurteilen.

Man hat ja pro Therapeut 5 "Probestunden", in denen man sich beschnuppern kann - also kannst Du da nichts falschmachen, Aurinia ... hab Mut.

@Lilli
Du hast n Piep - aber ich drück Dich trotzdem
Du kannst das doch wunderbar selbst beantworten


, Angie
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  #13  
Alt 30.04.2011, 00:48
Benutzerbild von HeikesFreundin
HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
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Standard AW: Gehirntumor meiner Mum

P.S. ... ohne solch eine Therapeutin würde ich wohl nicht mehr am Leben sein ;-), man könnte sagen, sie hat mir mein Leben neu geschenkt - wobei ich das hier, wo alle so krank sind, gar nicht sagen mag. Aber vielleicht ist es Anstoss für Dich, Dich zu trauen und Dich selber auch WICHTIG zu nehmen!
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  #14  
Alt 02.05.2011, 11:45
Aurinia Aurinia ist offline
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Standard AW: Gehirntumor meiner Mum

Hallo ihr lieben !

Danke nochmal für eure Antworten und eure lieben Worte.

Ich muss ganz ehrlich sagen, dass für mich der erste Schritt schwer ist. Da ich mich mit meinem Freund unterhalten habe und er leider dazu keine Meinung hat, ist es für mich doppelt so schwer.

@ Sternchen49

Mich freut es dass du eine gute Therapeutin gefunden hast. Das hat meine Sicht der dinge dann doch etwas verändert. Ich denke ich werde mir beim suchen alles ansehen was ich finde. Obwohl die eine leichte skepsis bleibt. Immerhin hatte ich bis jetzt ja nur schlechte Erfahrungen hatte. Ich hoffe auch dass ich es mal erreiche, dass ich " Gerne" dahin gehe und mir dort auch geholfen wird. Mich wundert es, dass die Krankenkasse die kosten übernommen hat. Ich weiß nicht wie meine das sieht, aber ich denke ich werde dort einmal nachfragen.

@ HeikesFreundin

Zitat:
ir begegnen Menschen, die Du auf Anhieb mehr magst als andere
und mit denen Du Dir eher vorstellen könntest zu quatschen als mit anderen
Leider habe ich das bei ganz wenigen Menschen,da ich von Natur aus etwas zurückhaltender bin,was die suche erschweren wird. Komischerweise kann ich mich im internet eher austauschen wie von Person zu Person. Ich hoffe natürlich das ich einen Therapheten bekomme der mir fragen stellt und nicht ganz stumm da sitzt, denn das würde mich nur noch mehr verunsichern.

Liebe Grüße

Sonja
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  #15  
Alt 03.05.2011, 14:37
Lilli44 Lilli44 ist offline
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Standard AW: Gehirntumor meiner Mum

So,und nun wie versprochen schreibe ich dir.

Ja,hier in so einem Forum zu schreiben,sich auszutauschen,das ist leichter,denn hier regiert die anonymität.
Wobei ich sagen muß,es gibt Zeiten,da wünschte ich mir das anders,aber da bleibt einem ja der Weg an demjenigen private Nachrichten zu schreiben.

Es wäre für dich ratsam,das du dir Hilfe zukommen lässt.Ich weiß wie das ist,wenn man schlechte Erfahrungen mit Therapeuten macht,das dies einen nicht gerade mutiviert einen neuen zu suchen.Aber ich denke,Gedult zahlt sich letztendlich aus.
HeikesFreundin schrieb da was von,das man immer 5 Sitzungen erstmal zum "beschnuppern"hat.Ja,da hat sie recht,aber 5 Sitzungen sind für den einen schon soviel Wert,das er sagen kann,ja dieser Therapeut wird es sein mit dem ich reden kann,aber manche brauchen mehr als 5 Stunden um so etwas erkennen zu können.Einen guten Therapeuten zu suchen,das braucht Zeit.
Nehm dir die Zeit!

Wie geht es derzeit deiner Mum?Hat Sie Schmerzen?Bekommt Sie Medikamente?
Siehst du sie jeden Tag?
Wie sieht ihr Alltag aus?Bettlägerig ist sie ja noch nicht?
Ich hoffe für dich das wirklich alles gut wird mit deiner Mum.


Lilli44
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