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Alt 04.06.2006, 21:43
Meckie Meckie ist offline
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Registriert seit: 04.06.2006
Beiträge: 14
Standard Hoffnung?

Hallo Ihr Lieben!

Hab jetzt lange hier gelesen in diesem Forum. Bisher habe ich das Internet nur dafür benutzt um mich zu vergnügen... um Spass zu haben...usw.

Aber dann holt einen das Leben sehr schnell ein. Und man merkt, wie unsinnig so vieles ist...wie man denkt und was man macht.

Vornweg. Ich glaube es gibt keine Krankheit, die so heimtückisch wie Krebs ist. Die im verborgenen lauert und eiskalt zuschlägt. Unglaublich... mittlerweile kann man HIV so behandeln, dass die Patienten fast ein normales und relativ langes Leben führen können. Mein Bruder (Zwilling) ist HIV-Positiv...

Man kann jede andere Art von Infektionskrankheiten heilen... aber der Krebs... kann es nicht fassen, wie ratlos da die Ärzte immer noch sind.

Aber um was es mir eigentlich geht:

Ich hab ne unglaublich liebe Kollegin. Arbeite in einer Behörde und sie ist da bisher immer mein einzigster Bezugspunkt gewesen. Warum? Weil sie mich so hingenommen hat wie ich bin. Nicht mit Vorurteilen kam. Wir haben viele ernsthafte Gespräche über das Leben geführt. Was es heisst zu Leben. Und das man es auskosten muss.

Und nun ist sie an Krebs erkrankt. Schon lange. Es fing an wie wohl so oft.

Sie hatte Magenprobleme, hatte so nen Aufstossen...sie hatte einen Eisenmangel. Also erst mal "nichts wildes". Und es wurde bei den entsprechenden Untersuchungen auch nichts rausgefunden. Die Therapie hieß Eisentabletten und noch gesünder leben, als sie es eh schon getan hat. Sie hat immer viel Sport gemacht, nie geraucht und Alkohol nur ganz, ganz selten.

Dann kamen Schmerzen im Unterbauch dazu. Und erst da sind die Ärzte hellhörig geworden. Es wurden Verhärtungen im Oberbauch festgestellt. Aber es sollte - so die Ärzte - nur eine Zyste sein. Diese sollte dann operativ entfernt werden. Also ging es ab in die Klinik. Dann die OP. Und dann die erschreckende Nachricht. Es waren keine Zysten....nein es waren Krukenberg-Tumore. Also Metastasen, die auf einen Magenkrebs hindeuten.

Aber selbst nach Entfernung dieser Tumore wusste man offenbar immer noch nicht wo es herkam. Der Magen wurde gespiegelt...ohne Befund... dann hat man sie als "letzte" Chance an einen sehr renomierten Spezialisten überwiesen.

Und der hat es dann festgestellt. Es war doch ein Magenkrebs...und zwar ein diffuser, der schon in den Unterbauch gestreut bzw. getropft hatte... daher auch die Metastasen an den Eierstöcken und Gebärmutter.

Dann folgten Chemos...obwohl diese wohl von vornherein nicht viel helfen sollten. Dann wurde der gesamte Magen entfernt. Auch viele Lymphen um den Magen herum.

Und obwohl es ihr so schlecht ging. Immer wenn ich bei ihr war, war sie stark..stärker als ich. Wir haben über vieles gelacht...und auch wieder über viel geredet.

Aber ich dachte "hey, es geht aufwärts bei der Kleinen". Jetzt wird alles besser.

Und nu?

Magen weg, Eierstöcke weg, Gebärmutter weg... aber jetzt sitzt die Scheisse in den Knochen.

Also sie hat Metastasen im Rückenmark und in der Hüfte.

Ich möchte nur eine Antwort haben....war es das?

Will keine "verschönernden" Antworten. Nein, was ist Fakt?

Bin kein Doktor, aber für mich hören sich Metastasen in den Knochen verdammt noch mal nicht wirklich gut an.

Sie bekommt wieder Chemo...aber warum sollte sie nützen, wenn sie bisher auch nicht geholfen hat?

Sie ist 44 Jahre alt....

Ich möchte die Zeit bewusst nutzen mit ihr. Eigentlich bedarf es da wohl keines Themas hier im Forum. Das sollte man wohl immer.

Aber trotzdem...ich habe Angst... bin verzweifelt... meine Kleine... kann an nix mehr anderes denken.

Wir wollten vor 4 Wochen noch meine neue Wohnung gemeinsam renovieren.... haben uns vorgenommen viel zu unternehmen... und nun die Metastasen im Rückenmark...in der Hüfte...

Bin ich feige, wenn ich jetzt nicht mehr weiter weis? Hab sogar Angst sie anzurufen.
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