Mutter hat Krebs Hirn- Lungenmetastasen

[arndt77]

Hallo zusammen,

wir wußten erst nicht was los ist, unsere Mutter kam auf einmal zuhause nicht mehr klar, sagte aber zu uns es geht schon wieder Bergauf.
Ihre Stimmung war gereizt, sie wollte sich auch nicht helfen lassen.
Im Oktober/November gab es eine Medikamentenumstellung und bei einigen Symptomen dachten wir es sind die Nebenwirkungen.

Dann wurde der Notarzt bestellt und sie haben sie mitgenommen -letztes Jahr am 16.12.15 haben wir die Diagnose Krebs erfahren,
meine Mutter ist 73 Jahre.
Es hieß sie haben einen großen Hirntumor (4,5 cm)und mehrere kleine gefunden, einen in der Lunge bzw. die Metastasen sind auch schon in den Knochen.
Inzwischen war eine Bestrahlung und letzten Freitag eine Chemo.
Am Donnerstag ist sie in der Klinik gestürzt.
Wir sind alle sehr geschockt und im Moment ist immer ein Wechsel zwischen Alltag bewältigen, Krankenbesuch oder Besuche zuhause.

Gestern ist sie wieder nach Hause gekommen, das Gangbild ist sehr schlecht.
Abgenommen hat sie auch inzwischen von über 110 kg, jetzt bei ca. 97 kg.
Wie soll das noch weiter gehen?

VG Arndt

Nach einer weiteren Untersuchung wurde festgestellt
der Krebs ist inzwischen überall.
Ihre Kraft hat nach gelassen, es ist für sie schwer klar zu kommen.
Wer hat hier von Euch einen Rat?
Wie viele Stadien gibt es?

VG

[Chari]

Hallo du

Ich fürchte in dieser Sektion des Forums schauen wenige Leute rein, vielleicht bist du da im Angehörigenforum besser aufgehoben da mehr Leute dort sind. Ich glaube dieser Bereich ist nur für Krebskranke Eltern (mit kleinen Kindern) zum Schreiben und nicht für Angehörige.

[arndt77]

gibts hier einen Moderator, die das umleiten können oder soll ich es nochmal neu schrieben?

Danke für den Hinweis.

VG

[LadyAngel]

Hallo Arndt,
ich glaube die Diagnose deiner Mutter und die meines Freundes ähneln sich...., auch der Zeitpunkt... im Moment weiß ich auch noch nicht wie das weitergeht, aber vielleicht können wir uns mal austauschen...
Liebe Grüße

[arndt77]

Hallo,
ja gerne. ich dachte schon es meldet sich keiner.
Jetzt am Di. ist die Mutter entlassen wurden nach Hause, bis es die nächste Chemo gibt.
Das Krankenhaus organisierte noch einen Pflegedienst, heute früh haben wir sie neben dem Bett gefunden. Wir wohnen nicht im gleichen Haus.
Der Notarzt hat sie wieder in die Klinik eingeliefert, Palliativstation.
Ach ja, vorher (vor der Diagnose)war sie ab und an auch schläfrig, hat Sachen verwechselt.
Ihre körperlichen Schmerzen, da dachten wir es sind Rückenschmerzen. Sie konnte auch kurzzeitig den rechten Arm nicht bewegen,
dieser hing wie bei einem Schlaganfall.
Oh Mann. Soll jetzt nicht doof klingen, aber wir können jetzt beruhigter schlafen.
Reaktionen von Freunden, da haben wir auch schon verschiedene Varianten gehört, von aufrichtigem Mitgefühl und doofes ausgefrage.
LG

[Wind]

Hallo Arndt,

ich habe deine Einträge gerade erst gelesen und es ist furchtbar, was ihr momentan erlebt. Wie geht es deiner Mama und dir? Das Krankenhaus ist sicher die beste Alternative, wenn ich so lese, wie es ihr die letzte Zeit ging.
Es ist schwierig, Worte zu finden, wenn du schreibst, der Krebs wäre überall und ich bin auch nicht sehr geübt darin, richtige Worte zu finden. Daher bin ich hier ganz oft nur „stille Mitleserin“. Aber es tut mir so leid, wenn du glaubst, niemand würde an deinem Schicksal teilhaben und deshalb schreibe ich dir einen meiner seltenen Einträge. Es gibt hier soviel Leid und „Krebs ist überall“ bedeutet in der Regel nicht das Beste.
Die Bestrahlung bekommt deine Mama sicher gegen den Hirntumor, oder? Ich habe die Erfahrung bei meiner Freundin gemacht, dass solche Bestrahlung ganz gut anschlagen kann.
Ich hoffe für euch das Allerbeste und wünsche dir viel Kraft.

[AHoo]

Hallo Arndt,

es trifft einen wie mit dem Hammer vor die Stirn... die Erkrankten selbst (so sie es noch realisieren können), als auch die Angehörigen.

Wie soll es weitergehen?

Auf ewig ist die palliativ Station wohl keine Lösung... und wenn Du keine Möglichkeit hast, deine Mutter zu dir zu holen, so dass sie nicht mehr die meiste Zeit des Tages ganz alleine ist... dann solltest Du dich erkundigen was es da für Alternativen gibt.... z.B. eine 24 Stunden Betreuung in der Wohnung deiner Mutter, jemand der auf sie achtet, sich kümmert um Haushalt, kochen, Wäsche.... und das pflegerische dann weiterhin von einem Pflegedienst übernommen wird.

Hier bei uns in der Gegend greifen Angehörige ziemlich häufig auf dieses "Versorgungsmodel" zurück... für die Erkrankten hat es eben den Vorteil, dass sie in ihrer gewohnten Umgebung bleiben können und trotzdem gut versorgt und betreut sind.

Wäre vielleicht eine Überlegung wert.

Sprich doch nochmal mit dem Sozialdienst des Krankenhauses... sie helfen dir bestimmt gerne weiter... und haben sicher auch Tipps für die Regelung der finanziellen Seite.

Viel Kraft wünsche ich euch...

lg Astrid

[arndt77]

Hallo Wind und Ahoo,
vielen Dank für Eure Zeilen.
Die Bestrahlung hat wenn überhaupt nur sehr minimal geholfen.
Da die Mutter so kraflos war, hat sie seit dem 28.01.15 einen Katheter erhalten.
Ihr Zustand ist meist von Tage/Woche schwankend, zwischen guten und schläfrigen Tagen.

Die Mutter hat sich inzwischen entschieden, dass es zuhause nicht mehr allein geht und ist auf der Warteliste für ein Hospiz.
So versuchen wir unseren Alltag auf die Reihe zu bekommen, zwischen jeden Tag Klinik und unserem eigenen Haushalt.
Dann gibt es auch noch Arbeitgeber, die sich wundern wenn man mal ausfällt.
Meine Mutter bekommt jeden Tag besuch, sie ist nicht allein und das gibt ihr Kraft. Wir rufen sie auch jeden Tag auf der Station an, manchmal hat es mit ihrem Telefon nicht funktioniert, da haben die netten Schwestern geholfen.

Viele Grüße zurück
Arndt

[Wind]

Lieber Arndt,

es ist schön zu lesen, dass deine Mama nicht alleine ist und so viel Besuch bekommt und es ist traurig zu lesen, dass die Bestrahlung nicht so angeschlagen hat wie sie sollte. Ich drücke euch die Daumen, dass es bald einen freien Hospizplatz für euch gibt.
Ja … Arbeitgeber sind sehr verschieden. Ich habe zum Glück einen Chef, der mich in dieser Situation voll unterstützt. Auf meinen Tisch liegt ein unterschriebener Blanko-Urlaubsschein, so dass ich –im Fall der Fälle - jederzeit ohne große Worte verschwinden kann. Wissen denn deine Arbeitskollegen und der Chef Bescheid über deine derzeitige Situation? Weil … nur wenn sie alle alles wissen, können sie auch entsprechend reagieren.
Dir und deiner Mama alles Liebe!

[arndt77]

Hallo Wind,
danke für Deine Zeilen.

Schön wenn du einen Chef hast mit Verständnis, bei mir wußte es die Chefin u. ein paar Kollegen.
Ja ich hatte im alten Jahr den Arbeitgeber informiert, ich war total fertig.
Ich war erst bei diesem Schock ein paar Tage nicht arbeitsfähig, nur am heulen.
Als ich dann wieder arbeiten war, nach einer ganzen Weile fragte mich dann die Chefin im Januar, sag mal warum bist du den krankgeschrieben, du bist doch nicht krank?
Ich denke, Hallo, das kann doch wohl nicht war sein?!

Eine freudige Nachricht, die Mutter hat seit heute einen Hospizplatz.
Sie hat ein niedliches Zimmer und bekommt auch täglich Besuch, sie hat auch Enkel die geben ihr auch noch Freude und Kraft. Wenn es ihr zu viel wird, sagt sie das jetzt auch mal.
Gesundheitlich ist jede Woche ein wenig anders, letzte Woche ging es ihr bis mitte der Woche schlecht, dann zum Wochenende hin gut.
Aktuell hält jetzt auch noch Status gut an, sie freute sich auch, dass es mit dem Platz nun geklappt hat.

Viele Grüße Arndt

[Wind]

Lieber Arndt,
ich freue mich, dass es deiner Mama gerade ganz gut geht und dass es mit dem Hospizplatz funktioniert hat. Genießt eure Zeit und denkt nicht an das „Morgen“.

Alles Liebe euch weiterhin.

[arndt77]

Liebe Wind,
ja vielen Dank für Deine Zeilen.

Es ist wirklich aktuell gut, wir haben eine Sorge weniger.
Der Zustand meiner Mutter ist weiterhin gut und das Personal
ist echt freundlich, die Mutter wird auch gut zum trinken animiert.
Das ist auch bei älteren Leuten wichtig, dass vergessen die öfters.
Wir sind halt noch dabei die Wohnung aufzulösen, hier ist dann Land in Sicht.

LG Arndt

[Ursula67]

Hallöchen,

dann reihe ich mich mal hier ein.....
Mein Papa, 68 Jahre, und wir bekamen die Diagnose am 26.1.2015, also noch ganz frisch :-(

Krebs (malignes Melanom) gestreut in den ganzen Körper und auch ins Gehirn, was wohl das blödeste ist!!!

Aktuell sieht es bei uns so aus, dass mein Papa jede Therapie ablehnt (Strahlen wurde noch angeboten um die Metas eventuell zu verkleinern) wobei er eigentlich nicht mehr wirklich kapiert was da jetzt los ist......

Er war nach der Diagnose 5 Tage im Spital und dann haben wir ihn nach Hause genommen so wie ich es ihm versprochen hatte.

Es lief eigentlich alles ziemlich gut, zu gut, denn seit 3 Tagen hat sich dies schlagartig verändert. Mein Papa ist jetzt zeitweise desorientiert, halluziniert und ist aggressiv. Im Moment schottet er sich total ab, lässt niemanden wirklich an sich ran. Ich hab heute meine Mama mal zu mir nach Hause geschickt, damit sie sich etwas erholen kann. Wir leben nicht im gleichen Haushalt. Jetzt sitz ich hier und schreibe diese Zeilen, während ich mit einem Auge meinen Papa beobachte, so, damit er es nicht mitbekommt um ihn nicht zu reizen........ach es ist sooooo schwer zu sehen wie ein geliebter Mensch sich verändert bzw. wie er eigentlich schon nicht mehr er selbst ist :-(((

Hoffe so sehr, dass wir so zu Hause mit ihm klar kommen und wir ihn nicht in die Klinik bringen müssen!

GlG Ursula
Sorry für das durcheinander Geschreibe bin etwas durch den Wind!

[LadyAngel]

Lieber Arndt,
es tut mir so leid, dass es für deine Mutter so wenig Möglichkeiten gibt... dennoch schön, dass ihr einen Platz im Hospiz gefunden habt. Nur schade, dass du die Zeit mit Wohnungsauflösung verbringen musst, welch ein Stress zusätzlich... Mein Freund kämpft noch... ich dachte wohl dass bei deiner Mutter auch noch Behandlung möglich ist, da die Diagnosen von ihr und meinem Freund ähnlich sind.. andererseits ist jeder Krebs individuell und sicher hängt auch vieles vom Allgemeinzustand ab... Mein Freund hatte Donnerstag die erste Chemo und jetzt hoffen wir, dass sie anschlägt und sich die NW in Grenzen halten.. die Ärztin sagte nach drei Tagen könnte das losgehen, noch ist alles gut soweit...

Liebe Ursula,
diese Stimmungsschankungen hat bzw. hatte mein Freund auch, auch die Verweigerungshaltung... google mal Krankheitsbewältigung Phasen bei Krebs... dort wirst du sicher auf Seiten stoßen, die dir helfen können, deinen Vater zu verstehen... andererseits ist für dich ein eigener Thread sicher hilfreicher, dort können dir auch die Leute gezielter antworten...

Liebe Grüße

[arndt77]

Hallo ihr zwei,
Danke für Eure Zeilen.
Ja bei mir ist es auch wechselnd, mit der Laune, mal gute Laune
dann wird man wegen längst vergangenen Lapalien angemault.
Es ist schon nicht einfach.

Meine Mutter hat auch noch eine Hemiparese (Halbseitenlähmung)
mal mehr, mal weniger schlimm. Das prägt sich so aus, dass sie manchmal kaum die Gabel halten kann, weil sie so zittert.

Dann drücken wir die daumen das es bei euch klappt mit der Chemo.

VG Arndt