Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 15.10.2017, 18:15
Petra1066 Petra1066 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 15.10.2017
Beiträge: 3
Standard 2 Monate nach Magenentfernung große Probleme

Hallo,
meiner Freundin Petra wurde Ende Juli der komplette Magen und die Galle entfernt. Sie hatte ein Karzinom am Magenausgang.

Direkt nach der OP hatte man ihr gesagt, dass sie 1000%-ig keine Metastasen habe und dass sie sich keinerlei Sorgen machen müsste. Auch eine Chemo sei nicht notwendig.

Nach 3 Wochen Krankenhausaufenthalt wurde sie dann entlassen, bekam jedoch einen Termin bei Onkologen, da ihre Blutwerte nicht ganz ok wären. Der Onkologe meinte dann, dass sie zwar absolut nichts habe, aber dass der Krebs höchstwahrscheinlich zurückkommen würde, wenn sie keine Chemotherapie mache. Also hat sie zugestimmt. Er wollte diese dann spätestens nach 2 Monaten beginnen. erst sollte sie sich aber etwas erholen und wieder etwas zunehmen.

Nach der OP ging es ihr relativ gut. Sie konnte nicht viel essen, aber immerhin etwas und nahm zusätzlich noch Maltodextrin und Fresubin. Nun kann sie seit einer Woche gar nichts mehr essen und hat starke Schmerzen, Übelkeit und einen Brechreiz. Der Onkologe wollte sie dann im November zu einem erneuten CT schicken. Meiner Meinung nach viel zu spät. Sie hat sich nun selbst in ein Krankenhaus eingeliefert, um künstlich ernährt zu werden, damit sie wieder etwas zu Kräften komme.

Bei der Aufnahme wurden Röntgenaufnahmen, Ultraschall und CT gemacht. Nirgendwo konnte etwas festgestellt werden. Es blieb alles ohne Befund. Heute kam nun die Notärztin (weil Sonntag) auf ihr Zimmer wegen ihrer Schmerzen. Und dann der Schock: Sie sagte, dass sie ehrlich sein will, und dass wahrscheinlich nichts mehr gemacht werden kann außer einer Schmerztherapie. Sie habe das schon oft erlebt.

Die "Endergebnisse" vom CT kommen morgen. Sie hat sie ja nicht einmal richtig untersucht, sondern nur ein Schmerzmittel verabreicht. Jetzt ist sie natürlich völlig am Ende und erwartet morgen ihr Todesurteil.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen mit diesen Schmerzen und der Übelkeit und es hat an etwas ganz anderem gelegen?

Danke für's Lesen.

Ich bin Petra's Freund Oliver und schreibe hier in ihrem Auftrag.

Geändert von gitti2002 (17.10.2017 um 00:20 Uhr) Grund: NB
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 16.10.2017, 23:35
Benutzerbild von Frank Emm aus Weh
Frank Emm aus Weh Frank Emm aus Weh ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 26.09.2016
Ort: Witten, NRW
Beiträge: 71
Standard AW: 2 Monate nach Magenentfernung große Probleme

hallo Oliver,

das was du schreibst ist wirklich sehr außergewöhnlich, und ich denke, dass deshalb vielleicht niemand hier so richtig weiß, was er antworten soll.
Ich schreibe dir das auch nur, damit du nicht den Eindruck hast, es würde niemand lesen. Auch ich weiß da im Moment leider keinen Rat.
Aber richte Petra bitte viele Grüße und die allerbesten Wünsche aus, und lass uns wissen, wie es ihr ergeht.
Viele liebe Grüße,
Frank
__________________
Diagnose Kardia-Karzinom T3 N1 M0 - Juli 2015
Neoadjuvant Bestrahlung/Chemo - Sept bis Nov 2015
OP Magenhochzug - Dez 2015
1. Reha in Bad Neuenahr - Jan 2016
2. Reha in Bad Neuenahr - Feb 2017
seitdem geht's ....

meine eigenen Erfahrungen mit der Magenhochzug-OP,
dem Leben und Überleben des Kardia-Karzinoms und
Nützliches zum Umgang mit Magen- und Speiseröhrenkrebs findet ihr hier
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 17.10.2017, 09:30
hierfalsch hierfalsch ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 10.02.2012
Ort: Tief im Westen
Beiträge: 395
Standard AW: 2 Monate nach Magenentfernung große Probleme

Hallo Oliver,

Das ist ja nun echt ein Knaller.

Was soll man schreiben? Zwei von drei Aussagen der Ärzte sind nachweislich falsch.

(1. "Alles gut" 2 "Sie brauchen eine Chemo" und 3. "Wir können nichts mehr tun." schließen sich schließlich aus!!!)

Die Frage ist demnach, welche der drei Aussagen ZUTRIFFT. Und da ich kein Hellseher bin, weiß ich die Antwort nicht.

Was IMMER bei der Besprechung rauskommt, dies ist ein Fall von Zweitmeinung, wie ich ihn noch nicht klarer erlebt habe. Vielleicht auch noch ne Dritt- Viert oder sonst was Meinung? Bis ihr sicher seid, wie es aussieht meine Ich? ... Ich bin kein Magen-Experte, aber sicherlich gibt es Koryphäen... Und solange nicht GEKLÄRT ist, was Sache ist ließe ich GAR NICHTS machen, das ist mal sicher.

ICH persönlich (BAUCHGEFÜHL!!!!!!). Würde in der ZWISCHENZEIT also bis zur Klärung der Sache dazu neigen Meinung 2. "Chemo" zu glauben.
WARUM?? Weil ich den Eindruck habe, dass nach einer OP manche Ärzte dazu neigen, "Alles wird gut" zu säuseln, im Glauben das sei beruhigend. Deren Aussagen haben dann irgendwie wenig Aussagekraft... Andererseits erscheint mir "Ich will ehrlich zu Ihnen sein, obwohl ich noch nichts genaues weiß" jetzt nicht die Art und Weise, wie ein seriöser Arzt ein Todesurteil überbringt. (Meiner Schwiegermutter hat mal ein Vertretungsarzt auf dem Flur gesagt, der Bauch ihrer Mutter sei so voll mit Krebs - er erwarte, dass es jetzt zuende gehe. - Diese Mutter hatte allerdings gar keinen Krebs sondern ein gutartiges Magengeschwür, das so ähnlich aussah...)

ICH würde daher am ehesten Nr. 2 trauen. Soweit man bei dieser Kaffeesatzleserei überhaupt von "trauen" sprechen möchte.

Ach Oliver, ihr müsst Euch grauenhaft fühlen und ich könnte die Ärzte vors Schienbein treten, Euch so zu behandeln.

Toitoitoi ich hoffe nachher seid Ihr etwas klüger.

Geändert von hierfalsch (17.10.2017 um 13:24 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 17.10.2017, 12:14
Meggie1 Meggie1 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 05.03.2016
Beiträge: 35
Standard AW: 2 Monate nach Magenentfernung große Probleme

Also vom Grundsatz her würde ich keine der 3 Aussagen für voll nehmen. Am wenigsten die letzte.
Eine Notärztin ( höchstwahrscheinlich Assistenz) kann ohne einen Bildbefund keine Aussage machen. Und eine solche schon gar nicht! Ich persönlich würde sofort in ein anderes KH wechseln. Wo Professionalität groß geschrieben wird. Aber eigentlich gibt es ja so etwas in den deutschen Krankenhäusern nicht mehr.

Der Onkologe sollte erstmal die Studien vorlegen, aus denen hervorgeht, dass tatsächlich ein Rückfall durch Chemo verhindert werden kann.

Und „alles gut“ Arzt... den finde ich zwar am besten, würde trotzdem das Zepter nicht aus der Hand legen und einen eigenen Nachsorgeplan erstellen.

Ich hoffe es geht deiner Freundin mittlerweile besser. Der Befund müsste ja auch schon da sein. Ich drücke die Daumen, dass alles gut ist
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 17.10.2017, 14:19
Petra1066 Petra1066 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 15.10.2017
Beiträge: 3
Standard AW: 2 Monate nach Magenentfernung große Probleme

Hallo und vielen Dank für Eure Antworten.

Leider war der Befund kein guter. Der Krebs ist nach nur 2 Monaten wieder da, obwohl der Befund R0 und M0 war. Es liegt wohl an den Lymphknoten. Die Ärzte wollen eine Chemo machen, können aber nicht versprechen, dass ein Stillstand oder Rückgang eintreten wird.

Im Moment hat sie nur noch sehr strake Schmerzen. Ich hoffe, sie bekommen das nun unter Kontrolle. Zudem hoffe ich, dass sie bald wieder etwas essen kann. Sie bekommt knapp 2500 Kalorien künstliche Nahrung pro Tag.

Ich selber halte von Chemo nicht viel, da ich in den letzten 4 Jahren schon 2 Fälle hatte, bei denen es durch die Chemo sehr schnell, sehr viel schlimmer wurde. Aber man greift ja nach jedem Strohhalm.

Zusätzlich wollen wir noch ein paar zusätzliche natürliche Produkte probieren, wie z.B. Cannabisöl, Essiac Tee, Kurkuma, Meeresplankton, usw.

Die Ärzte hatten ihr was gegen die Übelkeit verschrieben, half aber überhaupt nicht. Erst als sie Beta-Glucan nahm (was ich im Internet recherchiert hatte), ging die Übelkeit weg. Vitamin D3 und MSM hatten, zumindest zunächst, auch geholfen.

Wir haben gerade erst ein absolutes Trauma hinter uns, da wir bislnag in England gewohnt haben und wegen dem Brexit erst im Februar wieder zurück nach Deutschland sind. Und nun das auch noch. Es ist so schwer, stark zu sein. Bisher schaffe ich das, wenn ich bei ihr bin, aber sobald mich zuhause unsere 3 Katzen anschauen und nach ihr rufen, heule ich nur noch los.

Schön, dass man sich das hier ein wenig von der Seele schreiben kann.
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 20.10.2017, 08:06
hierfalsch hierfalsch ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 10.02.2012
Ort: Tief im Westen
Beiträge: 395
Standard AW: 2 Monate nach Magenentfernung große Probleme

Hallo Oliver, Hallo Petra,


Tja schön ist was anderes, wie?

Na jedenfalls verstehe ich allmählich, wie dieses komische total unterschiedliche Gequatsche herkommt. Da Du, Oliver, total verwirrt klingst, versuche ich es mal ein bisschen zu zerpflücken...

Also. So groß wie die OP war, war der Tumor schätzungsweise nicht ganz winzig. "Keine Metastasen, R0 operiert" sind da nicht selbstverständlich und sehr gute Nachrichten. (Auch wenn ICH persönlich bei "Da brauchen Sie sich keine Sorgen machen" explodiert wäre!!! Schließlich ist das ganze kein Schnupfen und Sorgen sind überaus berechtigt!!!)

Die Chirurgen hatten gut reden, von Seiten des "Rausschneiders" war alles raus, alles gut...

Aber der Onkologe war in Sorge (Tumormarker? Lymphknotenstatus?...) Er sah etwas, was ihm nicht gefiel und wollte eine Chemo machen um die Rückkehr des Tumors zu verhindern. Wenn ich es richtig verstehe, dann war die Zeit zwischen OP und Chemobeginn zum Erholen gedacht? (Hilft ja alles nix, eine Chemo muss man vertragen, das Zeug ist kein Pappenstiel)

Tja. Die Sorge war berechtigt, aber der Tumor schneller als der Heilungsprozess, jetzt habt Ihr den Mist. Ein Rezidiv.
Schöne Schei**

Aber sag Mal, Oliver, was heißt das "Du hattest zwei Fälle in denen Chemo..." ? zwei VERGLEICHBARE Fälle? Also ein Karzinom am Magenausgang mit Rezidiv binnen 2 Monaten und auch sonst ähnlicher Ausgangslage?
Ich kenne mich mit Magen-Karzinom nicht aus, aber ich laufe hier seit 1,5 Jahren rum und lese echt alles was mir zum Thema Brustkrebs in die Finger kommt. Und jemand mit exakt MEINER Ausgangslage ist MIR noch NIE begegnet. Will sagen: Bist Du sicher, dass die zwei Fälle die Du kennst aussagekräftig sind?

Zum Thema Chemo gibt es etwa so viele Meinungen wie Menschen denke ich. Meine persönliche Meinung lautet, dass man das im Einzelfall entscheiden muss. Es gibt definitiv Fälle, in denen ICH persönlich die Chemo ablehnen würde. Keine Frage.
Andererseits hab ich im letzten Jahr eine gemacht. Sie war widerlich, aber sie hat super gewirkt.

Ob Petra die Chemo will ist selbstverständlich ihre Entscheidung.

Aber dieses "Wir können nichts versprechen" ist irgendwie ein sehr dehnbarer Begriff. (Und beim Krebs wird UNFASSBAR schöngeredet!!!)
Ich meine VERSPRECHEN kann man sowas NIE. Es KANN also sein, dass dieser Satz eine Art "Aufklärung" über die Risiken einer wirksamen Therapie war. "Ich kann es Ihnen natürlich nicht garantieren, aber ich erwarte, dass Sie die nächsten 10 Jahre NICHTS von diesem Tumor hören, wenn Sie eine Chemotherapie machen" sagte die Ärztin zu meiner Schwiegermutter. Schwiegermutter nahm sie beim Wort und ertrug den Mist... - Es ist ziemlich genau 10 Jahre her. Schwiegermutter geht es gut... Auch ohne Garantie hat die Ärztin Recht gehabt...

Andererseits KANN es auch sein, dass dieser Satz "Die Chemo ist ein verzweifelter Versuch, wir glauben eigentlich selber nicht" bedeutet. Und in DEM Fall könnte ich Deine Bedenken gegen die Chemo SEHR sehr gut verstehen!!!

Also, wenn ich MEINE unwesentliche Meinung beitragen darf (ich hätte gehofft, hier melden sich Magen-Experten ich kenn mich da echt nicht aus, aber wenn hier so gar keiner antwortet...) - Ich spräche nochmals mit dem Arzt. Sagte, dass ich verwirrt bin, bäte um schonungslose Offenheit. Was erwarten sie, dass die Chemo bringt? Wie gut sind die Chancen? Wie wird dieses Zeug vertragen? (Es gibt da groooooooße Unterschiede) und würde dann weitersehen...
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 
Themen-Optionen
Ansicht

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 10:55 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55