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Alt 29.06.2016, 16:25
Lanila Lanila ist offline
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Registriert seit: 29.06.2016
Ort: Bremen
Beiträge: 52
Standard Neue Alte Erkrankte

Hallo alle zusammen !!!
Ich lese in diesem Forum schon länger und nun will ich mich mal selbst zu Wort melden. Schon eine ganze Zeit wollte ich mich anmelden, aber ich wusste nie was ich eigentlich schreiben sollte. Jetzt habe ich einen Startpunkt gefunden, weil es bei mir nach Diagnose - Whipple - Chemo jetzt weiter geht. Womit weiß ich noch nicht, ich bin mitten in der neuen Diagnosestellung. Bisher sind nur die Tumormarker erhöht und die Sonographie ergab gestern erstmal nichts, soweit man bei Leuten wie mir was sehen kann, ist ja alles umgebaut und voll Luft und Verwachsungen etc. Nächsten Mittwoch dann CT und ich denke dann mal auf ein Neues. So sieht die Lage bei mir aus und da ich hier gelesen habe, dass Heike ebenfalls gestern so eine tolle Nachricht hatte - alle guten Wünsche an dich Heike - dachte ich mir, jetzt setzt du mal an und schreibst auch was.

Meine Story bis jetzt:
Ich bin mit gerade 50 im März 2015 durch eine Gelbsucht zu meiner Diagnose Pankreaskopfkarzinom gekommen.
Mein Nachteil war, dass ich schon seit Ende des letzten Jahrtausends
mit Magen- und Darmproblemen zu tun hatte. Schon 2004 war meine Gallenblase rausgekommen und so recht kam mein Körper nie mit der Umstellung klar. Mein Vater starb 1999 an Speiseröhrenkrebs und war auch ewig ein Magenkranker. Ich weiß, dass also wir hier, meinem Sohn geht es mit 25 schon ähnlich wie mir damals, als Familienkranke angesehen werden und gerade ich hatte schon meinen Stempel als Hypochonder. Nur sechs Wochen vor meiner Krebsdiagnose sagte mir der Arzt der sicherheitshalber jedes Jahr eine Magenspiegelung bei mir macht, dass ich nicht jedes Jahr kommen bräuchte, das ist eh immer das gleiche bei mir.
Im Herbst 2014 bekam ich ganz gruselige Magenschleimhautentzündungen, sowas hatte ich noch nie, als würde in meinem Magen tatsächlich Säure wüten oder Feuer brennen. Nur mit Unmengen Kamillentee, den ich teilweise erbrechen musste und starken Schmerzmitteln konnte ich mir helfen. Leider ging es nach zwei-drei Wochen wieder besser und ich konnte sogar wieder Kaffee trinken. Also tippte mein Hausarzt, was ihm später sehr leid tat, auf ein neues Magenproblem von mir. Übrigens ging ich auch anfangs davon aus. Man hält sich ja schon selbst für einen Überdrehten. Die Blutwerte waren vollkommen OK.
Zu dieser Zeit hatte ich auch Probleme mit Panikattacken und Angstzuständen, die ja auch auf den Magen und Darm schlagen, so dass alles in allem ein heilloses Durcheinander in meinem Körper herrschte. Bis heute weiß ich nicht woher diese Probleme kamen, sie sind seit meiner Diagnose weg, als hätte meine Seele nun anderes zu tun als sich aufzuregen, vielleicht wollte sie mir auch nur was zeigen Anfang 2015 kam ich in eine Therapie, die zwar nett war, aber nicht viel half, ich nahm Psychopharmaka, was tatsächlich vor den akuten Angstattacken, bei denen ich nicht mal das Haus verlassen konnte, half. Im Februar wurde ich irgendwie schwächer, was aber auf eine schwere Grippe von Anfang des Jahres geschoben wurde. Im März dann ging es wieder mit dem Magen los und am Freitag den 13. März wurde ich gelb. Von da an ging es mir grauenvoll elend und es kamen tausend Untersuchungen und ich kam in KH und ja...........man nahm den Hypochonder nun echt ernst.

Am 1. April lag ich Aprilscherz dann auf dem OP Tisch und wurde gewhippelt. Es war ein T3 mit drei regional befallenen Lymphknoten, weitere 14 Knoten waren frei. Es gab keine Fernmetastasen, aber der Pathologe befand, dass eine Stelle nicht sauber sei. Mehr schneiden ging aber nicht und da der Tumor sehr hart war, war man froh ihn überhaupt entfernt zu haben, sah wohl anfangs schlecht aus. Auch war der Tumor mit der Leberarterie verwachsen und diese ist zwei mal gerissen beim Entfernen und ich brauchte Transfusionen.

Ich kürze jetzt mal ab, denn ich könnte natürlich noch sehr viel schreiben über die Zeit danach, die Magenentleerungsstörungen, die Schmerzen, die Gedanken, die Ängste, all die Aussagen der Ärzte etc. aber das sprengt den Rahmen.
Genau vier Wochen nach der OP begann ich die Chemo. 12 mal alle 2 Wochen. Oxa - Folfirinox - Irinotecan - Pumpe für 48 Std. mit 5FU
War eine harte Nummer, es ging mir oft einfach nur elend, man ist ja von der OP noch am Ende. Aber ich schaffte es, erholte mich, ich bin fast so dick wie vorher (schlank war ich nie) und die Haare wuchsen wieder wie Unkraut. Viele kleine Einschränkungen sind geblieben, aber damit hätte ich leben können. Ich war noch mitten in der Bastelphase, was ich abkann, was geht etc.
Ganz sicher fühlte ich mich aber nie, nun habe ich also recht gehabt. Ich weiß im Moment gar nicht wohin ich denken soll. Bin ich nun also doch dran oder ist es nur eine Weiterführung der ganzen Behandlung???

Ich hoffe auf hilfreichen Austausch mit Euch
Lanila
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