Erwerbsminderungsrente

[singen]

Hallo

ich habe im Forum schon viel über EM-Rente gelesen und dass es bei einigen auch recht schnell gegangen ist diese zu bekommen.
Ich bin im Oktober 08 an einem multizentrisch invasiv lobulärem Mammakarzinom erkrankt.
Neoadjuvante Chemo mit 6 Zyklen FEC, Mastektomie
mit simultanen Wiederaufbau aus Eigengewebe, danach 28 Bestrahlungen
TNM ypT1b(m)pNO80/3)MO RO G2
Hormonrezeptoren positiv ER 6/12 PR 9/12 HER-neu negativ
Keine Metas, Sentinel Biopsie mit Entfernung von 3 Lymphknoten.
Ich bin Krankenschwester in der Kurzzeitpflege und
arbeite zwar nur 25% aber selbst die fallen mir sehr schwer. Bin 52 Jahre alt.
Wie gut sind die Chancen EM-Rente zu bekommen,
wie war das bei Euch, die schon EM-Rente bekommen.
Vielleicht habt Ihr ein paar Ratschläge für mich.
Ich habe einen sehr guten Gynokologen, der mich sicher unterstützen würde.
Würde mich sehr freuen von Euch zu hören.

Liebe Grüße von

Helga

[Lenalie]

Hallo Helga,

ich denke, versuchen solltest du es zumindest. Aber bitte glaube nicht, dass es immer "schnell" geht. Ich habe fast ein Jahr gebraucht, bis die Rente endlich durch war.
Wenn du eine gute Ärztin hast, die dich unterstützt, ist das viel wert. Mir hat meine Hautärztin sehr geholfen.
Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Erfolg!

Lenalie

[wolfgang46]

Hallo Helga,

bei mir war es das Krankeenhaus das mir die Ärztliche Unterstützung gab.
Meine Frau hat die ganzen Formulare ausgefüllt als ich auf dem OP Tisch lag, als ich wieder wach war, hab ich nur noch unterschreiben müssen. (Meine Frau hat in der Sozialberatung einer großen Firma gearbeitet und kannte die Abläufe und Fristen etc.)
Danach ging es relativ schnell (ich war vor der OP ohne Arbeit). Direkt nach dem Krankengeld kam die EU-Rente. (Ich war 52 Jahre alt).

Es ist also von Behörde zu Behörde ein Unterschied.

Ich wünsche Dir eine schnelle Behörde

Alles Liebe
Wolfgang

[Rheingoldcat]

Hallo Helga,

ich weiß von einem Bekannten, dass wenn man die Krankengeldzahlung 1,5 Jahre ausgeschöpft hat will die Krankenkasse das man die EU- Rente beantragt.

Die hat dann auch meinen Bekannten geholfen, das ging dann auch in 3 Monate über die Bühne.

Gruß
Sabine

[PetraK]

Hallo Helga,

klar kannst du es auf jeden Fall versuchen, aber es dauert........ich hab auch nach BK 2001 im Herbst 2005 einen Antrag auf EW-Rente gestellt, hatte im Dezember 2 Gutachtertermine und im Januar die Ablehnung. Mein Widerspruch wurde dann im Sommer 2006 abgelehnt und ich reichte mit Hilfe des VdK eine Sozialklage ein. Dann kam monatelang gar nichts mehr, im Frühjahr und Herbst 2007 nochmal Gutachter und im Dezember 2007 das Gerichtsverfahren, die Klage wurde abgewiesen (die berichte meiner behandelnden Ärzte wurden nicht gewertet!!!). Jetzt hatte ich 2009 ein Rezidiv und leide noch stärker unter den Folgen der Therapie als damals. Hab aber erst die 78 Wochen Krankengeld bekommen und mich dann letztes Jahr im Juli arbeitslos gemeldet. Das Arbeitsamt hat einen neuen Rentenantrag verlangt, den ich im Oktober 2010 gestellt habe, Ablehnung 4 Wochen später, Widerspruch im Dezember und Gutachtertermin Anfang Mai (bis jetzt sind meine Ärzte nicht mal angeschrieben worden). Aber letzte Woche bekam ich die telefonische Auskunft, das es gut aussieht......Mein Anwalt meinte, wäre es wieder zur Klage gekommen, könnte es locker 2-3 Jahre dauern....und ein Chance hätte man zur Zeit eigentlich nur, wenn man nicht nur körperliche, sondern psychische Probleme hätte und deswegen in Behandlung sei.....

Ich drück dir die Daumen, dass es bei dir schneller klappt, aber ich bin da scheinbar kein Einzelfall (bin übrigens auch 52 und hab die zeit vor der Erstdiagnose und auch vor dem Rezidiv Teilzeit gearbeitet (18 Stunden), war aber jeweils vor der Antragsstellung arbeitslos, da ich aufgrund meiner mangelnden Arbeitskraft schon mehrmals entlassen wurde (bin Arzthelferin)).

Liebe Grüße

Petra

[regba]

Hallo Helga,
ich erkrankte im Jahre 2006 und arbeitete wegen eines Wechsels im Zeitvertrag (hatte gute Aussichten auf Festvertrag). Leider kam dann meine niederschmetternde Diagnose und hatte fast ein Jahr Therapie und leide noch heute unter den Spätfolgen. Mein damaliger AG brauchte nur den Vertrag auslaufen lassen, es war alles rechtens. Ich war 78 Wo. krank geschrieben. Man riet mir, mich erst einmal arbeitslos zu melden, was an sich ein Widerspruch darstellte, denn ich war keines Falles arbeitsfähig. Dann stellte ich mit Hilfe einer Versichertenältesten beim SoVD den Antrag auf EU-Rente. (Ich bin heute 53 Jahre alt.) Sie machte mir deutlich, dass er zu 90 % abgelehnt werden würde, wir dann über den SoVD klagen würden. Ich hätte dann dort eintreten müssen. Nach 9 Wochen hatte ich den pos. Rentenbescheid für eine Dauer von 22 Monaten. Inzwischen ist sie für weitere 24 Monate verlängert worden. Eine wichtige Rolle spielt auch, wie groß die Chancen sind, wieder eingestellt zu werden. Ich bin Dipl. Wirtschaftsing. für Energieanlagen. Sollte die EU-Rente nicht mehr verlängert werden, dann müsste ich mich mit 55 arbeitslos melden. Keine Chance auf dem Markt! Außerdem würde ich es für mich und den evtl. AG unzumutbar halten, wenn ich ständig wegen Krankheit ausfallen müsste. Das könnte ich leider nie garantieren. Irgendetwas habe ich immer. Mein Körper spielt verrückt. Wahrscheinlich ist das ein Glücksspiel!!!
Ich drücke für Dich beide Daumen!
Alles Gute

Regine

[gabgo]

Hallo Helga,

ich mußte wegen der Krankenkasse einen Antrag auf Teilhabe am Arbeitsleben bei der Rentenkasse stellen, innerhalb von 10 Wochen. Die Krankenkasse sagte mir das ich wahrscheinlich zur Reha müßte, damit die Ärzte dort beurteilen was weiter passiert.
So war es auch gekommen, ich mußte zur Reha obwohl ich fast nichts machen konnte was sie dort anboten. Selbst an den Seminaren konnte ich nicht teilnehmen weil ich nicht so lange auf den Stühlen sitzen konnte. Bin drei mal an der Leiste operiert worden wegen der Lymphknoten.

Der Oberarzt hat mir im einem Gespräch klar gemacht das für mich nur die EM Rente in Frage kommt und er das auch so der Rentenkasse schreiben würde.

Also wurde der Antrag umgewandelt in einen Rentenantrag und die Rentenkasse hat mir von sich aus verschiedene neue Anträge geschickt die ich ausfüllen mußte. Nur leider hatten sie einen vergessen und weil das nicht bearbeitet werden konnte und ich das erst mal auch nicht wußte, hat es insgesamt die 18 Monate gedauert bis ich endlich die Rente bekam.
Hab sie erst mal für drei Jahre bekommen, wie es dann weitergeht weiß ich noch nicht. Ich bin 45 Jahre alt.
Hab schon oft gehört das die Reha erst vor der Rente kommt, bei mir war es dann auch so.
LG
Gabi

[regba]

Hallo Helga,

da kann ich der Gabi nur zustimmen. Es heißt definitiv Reha vor Rente. Die Reha-Ärzte schicken ein Gutachten an die Rentenkasse. Schätzen diese vor Ort die Sachlage so ein, dass sie für eine Rente plädieren, hat man in der Regel gute Chancen, diese auch zu bekommen. Vielleicht wäre das noch eine Option für dich.
Nicht aufgeben, weiter kämpfen. Viele geben nach der ersten Absage auf. Darauf spekulieren die Rententräger.

LG.
Regine

[Babsi2610]

Zitat von Rheingoldcat

Hallo Helga,

..., dass wenn man die Krankengeldzahlung 1,5 Jahre ausgeschöpft hat will die Krankenkasse das man die EU- Rente beantragt.

Manchmal warten die KK nicht solange und schicken dir einen Antrag auf Reha. Stellst du den nicht innerhalb von 10 Wochen, streichen sie das Krankengeld, wird er abschlägig beschieden, gilt er automatisch als EU-Rentenantrag. Die Frist von 10 Wochen habe ich natürlich ausgereizt, obwohl mir die KK geschrieben hat, ich solle innerhalb einer Woche antworten. Na ja, probieren kann man es ja mal, dachte sich sicherlich die KK.

Da habe ich ja noch Glück das die DRV mir eine Kur bewilligt hat. Bedeutet 3 Wochen Aufschub, denn mir wird im Ergebnis Erwerbsunfähigkeit bestätigt werden. Danke an die DRV!!!

Gruß

[Altmann]

Hallo,
also bei mir wollte niemand einen EM-Renten-Antrag. Wenn man kein KG bekommt, will auch keiner was von einem. Es geht doch immer nur ums Geld.
Ja und bei der DRV heisst es immer "Reha vor Rente". Vielleicht gehts ja
dann wieder.
Aber es kann natürlich sein, dass bei Dir Babsi das Reha-Team gleich
entsprechend entscheidet, dann nimmt die DRV das auch an.
Aber nicht immer, wie bei mir.
Also viel Glück bei Deinen Versuchen.
Gruss Altmann