Mein Papa hats auch!

[_Viola_]

Liebe Peggy,

es freut mich von Dir zu lesen. Leider ist ja der Grund kein schöner. Es tut mir sehr Leid, dass der Krebs bei Deinem Vater wieder zugeschlagen hat.

Dass Deine Mama sehr in Sorge ist, kann ich gut verstehen. Ich hoffe sehr, dass sie ihm die Luftnot lindern können. Jedenfalls drücke ich ganz fest die Daumen, dass er die Chemo ohne große Nebenwirkungen übersteht und vor allen Dingen, dass die Chemo gut anschlägt.

Alles Gute für Deinen Vater und natürlich auch für Dich!

Liebe Grüße
Viola

[Peggy25]

Danke liebe Viola,

wir hoffen natürlich, das die Ärzte den Krebs in Schach halten können so lange wie möglich.....
Leider lesen wir in den letzten Tagen ja nicht unbedingt gute Neuigekeiten, das macht einen ganz fertig, natürlich auch weil ich so weit weg bin und nicht mal eben helfen kann.
Bin ziemlich down heute, die Gerichtstermine wg. Scheidung haben auch noch nichts Konkretes ergeben und es zieht sich alles hin. Dabei kämpfe ich doch um alleiniges Sorgerecht, so dass ich dnan auch nach Deutschland kann......

Ich hoffe, morgen gehts wieder besser!

Peggy

[_Viola_]

Liebe Peggy,

ich hoffe sehr für Dich, dass Deine Scheidung bald durch ist und Du das alleinige Sorgerecht bekommst. Ich kann mir vorstellen, dass das alles nervenzerreibend ist.

Ich glaube Dir, dass es schlimm ist, dass Du nicht immer bei Deinen Eltern sein kannst. Geht ja auch nicht, dass Du einfach mal nach Deutschland fliegst. Das belastet noch zusätzlich.

Ja hier im Forum liest man momentan nicht viel gutes ... dieser Scheißkrebs. Aber tröste Dich damit, dass es auch welche gibt, die hier nicht mehr schreiben, weil es ihren Angehörigen gut geht. Das gibt es zum Glück auch bei Speiseröhrenkrebs. Ich wünsche Euch von Herzen, dass Dein Vater auch einer von den Glücklichen ist.

Bei dieser Krankheit gibt es immer Höhen und Tiefen. Ich wünsche Dir, dass es Dir bald wieder besser geht und für Deinen Vater alles nur erdenklich Gute!

Liebe Grüße
Viola

[Peggy25]

Hallo ihr Lieben,

hoffe, ihr hattet schöne Feiertage und ein guten Rutsch.
Leider fängt unser Jahr alles andere als gut an, mein Pa ist sehr sehr down, lethargisch, depressiv. er hat große Probleme mit der Luft, igelt sich ein.

Nun haben wir heute die Ergebnisse von MRT am Montag erhalten, der Krebs ist trotz Hammerchemo ( 7.Zyklus) gewachsen und in die Lungen gestreut, daher wohl auch die Atemnot. Leider weiss ich noch nicht mehr, da meine Ma mir nur schnell auf den AB gequatscht hat und ich sie nicht erreichen kann. Ich weiss nur, das er seine linke Hand nicht mehr spürt, stechen in beiden Füssen hat udn seine Augen unentwegt tränen. Deshalb wurde die >Chemo schon etwas anders (schwächer) eingestellt und nun das.

Mein größtest Problem und ich hoffe sehr, ich bekomme ein paar Antworten, ich wollte mit meiner Tochter im April kommen ( ich gehe zur Schule und könnte nur dann um nichts zu verpassen) aber natürlich geht der Papa vor, hat denn jemand eine grobe Vorstellung, wie lange es noch dauern kann, wenn erst mal die Lungen befallen sind, ich weiss, es hört sich schlimm an, aber ich würde mir nie verzeihen, nicht noch mal da gewesen zu sein, meint ihr ich habe noch Zeit bis April????

Meine Ma ist auch so schwach, aussgerechnet jetzt ist mein Bruder auch nicht da, ( Auslandsemester in Neuseeland) um zu helfen, ich bin total fertig, bitte um Rat!!!!!!


Danke, Peggy

[Inesfelix]

Liebe Peggy,
lies Dir meine Beiträge durch und Du weißt wie schnell es gehen kann. Wir hatten Ende August den CT-Befund meiner Mutter , wo drin stand das multiple Lungenmetastasen vorhanden sind. Am 31.10.starb meine Mutter. Lungenmetastasen sind sehr aggressiv und wenn Dein papa schon Luftnot hat wird er es vielleicht nicht mehr bis April schaffen. Der Krebs wird weiter streuen.Wie mobil ist er noch?? Ist er schon bettlägerig? Ich kann schlecht eine Ferndiagnose stellen. Meine Meinung ist und ich bin froh das ich meine Mutter überzeugen konnte: Chemo abbrechen. Es ist nur Geldschneiderei. Die onkologen verdienen sich eine goldene Nase dran. Was bringt es nochin dem Stadium?? Nix!!! Es ist nicht mehr aufzuhalten!!Palliativmedizin ist das einzigste menschenwürdige was zu noch möglich ist , d.h.Schmerzen und Unruhe sowie Angst und Luftnot lindern. Eine Chemo quält den Körper nur noch in diesem Stadium...
Ich wünsche Euch viel Kraft.
LG Ines

[Peggy25]

Hallo Ines,

ich kenne Deine Geschichte, danke für Deine Antwort, Du hast sicher Recht, auf jeden Fall die Chemo abbrechen, er quält sich so sehr damit. Er ist zwar noch mobil, aber bekommt eben kaum Luft, muss alles langsam machen, aber Bettlägerig ist er noch nicht.
Ich werde schon mal nach Flügen gucken, danke für die schnelle Antwort!

Peggy

[_Viola_]

Liebe Peggy,

schön wieder von Dir zu lesen, auch wenn der Anlass ein trauriger ist. Es tut mir Leid, dass die Chemo nichts gebracht hat.

Ines kann ich nur zustimmen. Es kann jetzt ganz schnell gehen. Die Chemo würde ich auch abbrechen. Es schwächt ihn nur zusätzlich und ich glaube auch nicht, dass ihm die Chemo noch helfen kann. Jetzt ist es wichtig, dass ihm die verbleibende Zeit so schmerzfrei wie möglich gemacht wird.

Es wäre schon gut, wenn Du so schnell Du kannst zu Deinen Eltern fliegst.

Sei umarmt von
Viola

[jani1944]

Liebe Peggy,
du kennst ja die Geschichte meines Mannes. Der Arzt hatte ihm im März letzten Jahres noch 1 Jahr gegeben. Es ging wesentlich schneller. Auch ich würde Dir raten nicht zu lange mit dem Besuch zu warten. Was die Chemo anbelangt, kann auch ich Ines nur zustimmen. In diesem Stadium ist doch Lebensqualität durch Zuwendungen ect., und nicht zusätzliche Schmerzen und Belastungen wichtig.
Ich wünsche Dir recht viel Kraft und Gottes Hilfe für die kommende Zeit.
Liebe Grüße
Jani

[Peggy25]

Hallo Ihr Lieben,

nun habe ich doch ein wenig mehr erfahren von meiner Mutter. Der eine Lungenfluegel ist bereits tot, was die Aertze aber nicht genau wissen, woher es kommt, es koennte auch von einer Thrombose sein, die mein Pa hatte, der andere Lungenfluegel hat zwei Herde.
Meine Ma hoerte sich nicht so sooo schlecht an und hat auch sogar Hoffnung und es ist so verdammt schwer ihr die zu nehmen, will ich ja eig. auch gar nicht, und sowieso sie ist die "Koenigin der Verdraengung" aber sie hat von selbst gesagt, das sie ja weiss, wie bescheiden meine Lage Reisetechnisch ist ( war am Freitag den ganzen Tag im Gericht wegen Scheidung / Sorgerecht etc., wieder nichts entschieden, wieder vertagt....somit muss ich nicht nur das Geld zusammensammeln sondern auch noch den Vater meiner Tochter fragen, ob ich denn ueberhaupt reisen darf) und ich habe ausserdem gerade mit einem Studium angefangen...wie auch immer, meine Ma sagte mir, dass sie mir rechtzeitig Bescheid geben wuerde, wenn es bergab geht und wir ihn nochmal lebend sehen wollen, das waren ihre Worte und mir hats den Hals zugeschnuert. Meine 2,5 jaehrige Tichter hat ja nur ein Set Grosseltern und es macht mich so wahnsinnig traurig, dass ich gar nicht mehr richtig denken kann, ich glaube ich hatte schon mal erwaehnt, dass sie sehr an ihrem Opa haengt auch wenn er so weit weg ist.
Ach Mann......
Nun haben die Aertze heute Bescheid gegeben, dass sie noch eine weitere Behandlung machen wollen ums zu sehen, wie die Krebszellen in der Lunge darauf reagieren, es ist eine niedrig dosierte mit wenig Nebenwirkungen angesetzt. Mal sehen, eine Chance muessen wir dem wohl noch geben, wenn es ihm schlechter geht, werde ich meine Ma behutsam darauf hinweisen, dass es doch jetzt an der Zeit waere, mit der Chemoa aufzuhoeren.
Positiverweise hilft er meiner Ma mit dem Schnee schippen und pustet zwar aber es geht, da denke ich, es gibt doch noch Hoffnung, denn Schnee schippen ist nun mal fuer jeden harte koerperliche Arbeit.

Ihr Lieben, ich hoffe, es geht euch gut und ihr versinkt nicht im Schnee- den, den wir hier sonst zu Hauf habe und wir hier eine recht milden Winter haben, verkehrte Welt.....LG ueber den grossen Teich, Peggy

[Inesfelix]

Liebe Peggy ,

da bist Du ja in einer bescheidenen Lage mit Deinen ganzen Sorgen und Problemen noch nebenher.
Es ist schön wenn Deine Eltern noch ein bißchen "unbeschwerte" Zeit haben. Aber was die Ärzte vorhaben ist völliger Schwachsinn. Eine niedriger dosierte Chemo ist Unsinn , da kann man den Patienten auch Kochsalz oder Placebo geben mit denselben erfolg und ohne Nebenwirkungen. Dein Papa soll diese zeit die ihm noch bleibt so schön wie möglich nutzen. Ich weiß das die Hoffnung immer zuletzt stirbt , aber man muß den Dingen realistisch entgegen blicken. Wie gesagt den Onkologen geht es oft nur noch um die Kohle. Viele Patienten werden sinnlos operiert und haben schon schlimme Lungenbefunde u.ä. traurig was aus unserem Gesundheitswesen geworden ist. ich erlebe es tag für tag bei mir in der Klinik.
Du mußt sehen wie es Deinem papa nach der Chemo geht. Es ist natürlich auch seine Entscheidung.Die zeit die er aber bei der chemo verbringt könnte er auch schöner nutzen , weil es ändert nix an der Prognose. Diese ist nun mal infaust mit so einem Lungenbefund.
ich bin( liegt vielleicht auch am beruf und das die Ärzte dadurch immer gleich offen und direkt mit mir gesprochen haben) immer auch offen mit meinem papa damit umgegangen wie es mit meiner mama stand. Er war mir dankbar und konnte sich "besser" darauf vorbereiten , das meine Mama nicht mehr viel zeit hatte. Sie selber hat es immer verdrängt und ich hatte das gefühl das sie uns immer noch was sagen wollte , hatte aber keine Kraft mehr zum reden gehabt in den letzten 24 Stunden.Auch heute denkt mein papa so , auch wenn ihn die Trauer (und damals die unfassbare Diagnose)zerfrisst. Ich finde man sollte schon dem betroffenen die wahrheit sagen wie schlimm es steht und wieviel Zeit ungefähr noch bleibt , manch einer hat noch eine Wunsch , den er sich noch erfüllen würde.
Meine kollegen haben mir oft zugeredet ich soll mich krankschreiben lassen um immer bei meiner Mutter zu sein , habe nie auf sie gehört. Die letzten 5 tage bevor meine Mama starb habe ich es getan. ich hätte es bereut wenn ich es nicht getan hätte. ich war nicht immer einfach , habe auch ein Kind ( 10 Jahre) , gehe volltags im Schichtdienst arbeiten und habe einen mann . der nie zu hause ist. ich wollte ab Oktober noch eine 2 jährige Weiterbildung nebenbei machen , das habe ich verschoben und beginne im März damit mit wesentlich schlechteren Konditionen.
Was ich damit sagen möchte , liebe Peggy , versuche doch wenn es geht einen Flug nach Deutschland zu bekommen.
ich drück Dich ganz doll und wünsche Dir viel Kraft für die nächste Zeit.

LG Ines

[Peggy25]

Danke liebe Ines für Deine offenen und doch hilfreichen Worte. Wann immer ich die Chance habe, suche ich nach geeigneten Flügen, auf jeden Fall!!!!!

[ulla46]

Hallo Peggy,
ich wünsche dir natürlich von Herzen, dass dein Vater noch lange lebt, deshalb möchte ich Ines auch heftig widersprechen, dass eine niedrig dosierte Chemo nur Placebo und Schwachsinn sei! In meinem Bekanntenkreis hat jemand mit Lungenmetas und Prognose "ein paar Wochen" noch über 2 Jahre in guter Verfassung mit so einer Chemo gelebt. Sollte die Chemo deinem Vater aber nicht gut tun, kann man immer noch entscheiden, die Chemo zu lassen. Es geht immer um eine Abwägung von Nutzen und Schaden.
Das muss dann dein Vater oder die Ärzte entscheiden. Deine Mutter kann eine Chemo nur absetzen lassen, wenn sie eine Vorsorgevollmacht für deinen Vater hat und er nicht mehr selbst entscheiden kann.
Liebe Peggy, du hast zur Zeit wirklich viel zu verkraften, Ich hoffe, dass alles zum Guten für dich geregelt wird.
Ulla

[Melli1972]

Liebe Peggy,
es tut mir sehr leid, zu lesen, das es deinem Papa auch sehr schlecht geht.
Den richtigen Rat zu geben ist sehr schwer. Ich kann dir nur von uns schildern, wir haben die Chemo abgebrochen, die Ärzte wollten auch noch weiter machen, doch das hätte mein Vater erst recht nicht mehr geschafft.Was deine Mutter angeht, weiss ich wie es dir geht, ich konnte manchmal auch nicht verstehen, das sie noch Hoffnung vermittelt hat, doch ich glaube, es hilft damit besser umzugehen.Sie hat meinen Vater bis zum Schluss zu Hause gepflegt und der Umgang mit ihm fiel ihr sicher leichter, in dem sie immer noch ein bisschen versucht hat, ihn aufzubauen. Sie haben nie ausgesprochen, das er sterben wird, doch sie wussten es beide. Es war vielleicht zu schmerzlich für beide, mit dem anderen offen darüber zu sprechen. Als Tochter habe ich das anders gesehen, hätte mein Vater das Gespräch gesucht, ich wäre bereit gewesen. Mein Trost ist die innige Zeit, die ich mit ihm hatte, er hat mit Sicherheit gespürt, wie sehr ich ihn liebe und das war entscheident. Ich wünsche dir ganz viel Kraft und deinem Vater das er noch eine schöne Zeit hat.
LG Melli

[Peggy25]

Vielen Dank fuer den Trost!
Ich bin ganz doll dankbar dafuer, ihr koennt euch das nicht vorstellen!

Einen Druecker an euch alle!

[Thinking100]

Hallo liebe Peggy....

ich hab deine Geschichte immer mitverfolgt,auch jetzt,auch wenn ich länger nicht hier war,ich wollte dir nur sagen,das die Tumore bei meinem Vater auch geschrumpft sind und die letzten beiden Chemo's waren auch niedriger dosiert....ich kann deine Mutter gut verstehen,ich baue meinen Vater auch immer auf,auch wenn es ihm äußerlich nicht schlecht zu gehen scheint,ich weiß das er da immer dran denkt,wir beide sprechen es auch nicht aus.....und trotzdem versuch ich ihn immer weiter aufzumuntern....
Es tut mir so leid das du so weit weg bist von deiner Familie,ich verstehe deinen Mann auch nicht,das er dich nicht unterstützt,es ist doch wirklich eine Situation,in der man helfen sollte,ohne Vorbehalt....ich hoffe es geht doch jetzt bald vorwärts und das du ganz bald hier in Deutschland bist und deine Familie in die Arme nehmen kannst....

Lg Thinking