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Alt 10.01.2013, 17:19
Ana aus Portugal Ana aus Portugal ist offline
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Standard AW: Korrespondenz der Zellabstriche international - Hilfe aus Portugal gesucht!

Hallo aus Portugal an Alle,

Ich muss eine schwierige Entscheidung treffen, und suche deswegen, soviel Information wie möglich zu bekommen. Ich habe bereits vor ein paar Monaten hier meine Geschichte vorgestellt, werde aber es nochmal kurz hier erwähnen:

- Ich bin 46 Jahre alt, und habe 2 Kinder im Alter von 17 und 13 Jahren
- Im März 2012, ganz plötzlich und unerwartet, ein sehr schlechtes Ergebnis eines PAP Abstriches (HSIL nach der Bethesda Tabelle) (Hier in Portugal richten sich die Ärtzte nach der Bethesda Tabelle
- Im April 2012 dann sofort Koni. Das Ergebnis: CIN II im Epithelium, alles im Guten Entfernt
- August 2012 - PAP Abstrich ganz normal (also ohne Befund)
- Oktober 2012 - PAP Abstrich mit ungeklärten Zellen (ASCUS), Inflammation

Mein Gynäkologen, der mich seit 14 Jahren betreut, und deswegen mehr ein Freund als ein Artzt ist, meinte, es wäre genug, wenn ich jetzt wieder zur Kontrolle nach 3 Monaten gehen würde und man würde dann weitersehen.

Da er mich aber schon soooo lange kennt, und es mehr als ein Artzt-Patient Verhältnis ist, mit dem er also eine emotionale Beziehung hat (ich meine damit, keine Liebesbeziehung, halt Jemand vom Freundeskreis), habe ich mich entschlossen, eine zweite Meinung einzuholen.

Ich war gestern bei einer Ärtztin, die lange Zeit (4 Jahre) in einem Staatshospital (ich glaube, dies gilt in Deustchland mehr oder weniger als eine Uniklinik) im Onkologischem Team war.
Nach ansehen meiner PAP Ergebnisses und Anamese, und in Anbetrachts meines Alters, meinte sie sofort, ich sollte mir die Gebärmutter entfernen lassen. Dies vor allem weil bei mir, die Läsionen ganz schnell (11 Monaten zwsichen "ohne Befund" und ersten Befund HSIL) gewachsen sind, und die Gefahr also bestünde, dass es nochmals ganz schnell wieder da ist.

Ich habe im letzten Jahr emotionell und beruflich unheimlich viel durchgemacht (Vater an Krebs erkrankt, jügster Sohn 3 Mal operiert, entlassung aus meinem Berug - 15 Jahre in der gleichen Firma, Arbeitssuche in einer besonder schwierigen sozialen und ökonomischen Lage des Landes, uws). Mittlerweile hat sich mein Leben wieder einigermassen stabilisiert: meinem Vater geht es soweit gut, einen neuen Job habe ich auch, dass mir auch Spass macht, den Kindern und meinem Mann geht es gut. Dies waren bestimmt die Faktoren, die mein Immunsystem ganz durcheinander gewühlt haben.

Aber das schlechte Ergebnis im Oktober, nach so einem guten PAP im August und erfolgreicher Konisation gab mit wieder zu schaffen.

Ich weiss, dass eine solche OP nicht ohne grosse Risiken ist, und möchte mich deswegen so viel wie möglich dokumentieren, denn dies hilft mir, ist schon immer so gewesen.

Meine Fragen sind nun diese:

1) gibt es mehrere von Euch, die nach so einer Operation Blasen, bzw. Darmprobleme hatten? (Also nicht als Resultat einer Chemo, oder Radio, sondern "nur" von solch einem Eingriff?

2) was würdet Ihr aus Euren Erfahrungen empfehlen: per Laparpskopie/Vaginal (also eine neuere Methode) oder Bauchschnitt (diese Ärtztin macht es nur nach der traditionellen Methode per Bauchschnitt). Dies bedeutet, dass ich eine 3. Meinung einhohlen müsste (in Portugal muss man privat versichert sein, oder den Artzt privat bezahlen, da das öffentliche Gesundheitssystem nicht richtig funktioniert, wenn man eine schnelle Antwort (was im Falle Krebs oder Krebsverdacht sehr wichtig ist), also heisst es, weitere Kosten für mich.

Ich möchte Euch keine Entscheidung für mich treffen lassen, ich werde diese OP machen lassen, denn die ständige Angst im drei-Monat Rhtymus zu spüren, ist für mich seelich nicht zu verkraften, aber wie gesagt, ich würde mich sehr gerne mit Euch austauschen, um aus Eure persönlichen Erfahrungen zu lernen.

Liebe Grüsse aus Lissabon, vielen Dank im Voraus für Eure Antworten, sorry für das lange Schreiben und für Schreibfehler (ich bin Portugiesin)!

Ana aus Portugal

Geändert von gitti2002 (10.01.2013 um 18:45 Uhr) Grund: Themen zusammengeführt
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  #2  
Alt 10.01.2013, 18:02
Benutzerbild von Jessa
Jessa Jessa ist offline
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Standard AW: Korrespondenz der Zellabstriche international - Hilfe aus Portugal gesucht!

Hallo Ana,

Sicher könntest du bei deiner Vorgeschichte auch abwarten, die dreimonatige Kontrolle durchführen lassen und bei weiteren Läsionen eine Rekonisation machen lassen; da du dich aber für die Gebärmutterentfernung entschieden hast, hier kurz meine Erfahrung:

Ich hatte nach drei Konisationen eine einfache, rein vaginale Hysterektomie, ohne Laparoskopie. Mir geht es sehr gut, ich bemerke gar nicht, dass ich keine Gebärmutter mehr habe (außer natürlich an der fehlenden Regelblutung )

Ich habe weder Darm- noch Blasenprobleme, auch sexuell hat sich nichts verändert.
Trotzdem ist diese Operation ein großer Eingriff und sollte gründlich abgewogen werden - das Risiko, dass Organe verletzt werden, besteht nun mal. Ich kenne allerdings viele Frauen ohne Gebärmutter, seit ich mich mit diesem Thema beschäftige, und den meisten geht es bis heute gut, sie bereuen den Eingriff nicht.

Ein Bauchschnitt ist natürlich ein größerer Eingriff, die vaginale Methode ist in der Regel schonender, du erholst dich schneller.

Ich selbst hatte den Eingriff, da bei mir 2mal ein Carzinoma in Situ (CIN III bzw CIS, also Krebsvorstufe) per Konisation entfernt wurde; durch die Hysterektomie (HE) zeigte sich dann, dass aus dem letzten Adeno-CIS bereits ein Adeno-Mikrokarzinom geworden war (pT1a1, G1), zum Glück ohne Lymphbahn- oder Blutgefäß-Einbrüche. Dieses Karzinom saß ganz oben innen im Gebärmutterhals und war beim Pap-Abstrich gar nicht oder nur schwer zu erreichen; der Pap vor meiner HE lautete auch "nur" PapIII, trotz des Karzinomes, war also gar nicht aussagekräftig. Es war also absolut richtig für mich, die Gebärmutter entfernen zu lassen; eine weitere Behandlung brauchte ich nicht. Ich wurde in einer Uni-Frauenklinik operiert, auf der onkologischen Station.

Alles Gute für dich, und berichte doch bitte, wie es weitergeht.

Liebe Grüße, Jessa

Geändert von gitti2002 (10.01.2013 um 18:46 Uhr) Grund: Themen zusammengeführt
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  #3  
Alt 10.01.2013, 22:43
Ana aus Portugal Ana aus Portugal ist offline
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Standard AW: Korrespondenz der Zellabstriche international - Hilfe aus Portugal gesucht!

Hallo Jessa,

Erstmals vielen Dank für Deine ausführliche Antwort. Ich glaube, ich habe die meisten Deiner Beiträge gelesen (bin eine Stille Mitleserin die meiste Zeit) und finde es wirklich super, daß Du Dir immer die Zeit nimmst, einem zu antworten.

Ich habe die Option re-Konisation mit meinem Frauenarzt besprochen, jedoch besteht dann immer die Gefahr, dass kurze Zeit danach die Zellen wieder verrückt spielen, und, wie genau bei Dir, man dann nie wissen kann, ob die PAP Werte auch der Realität entsprechen. Ich kann es seelisch einfach nicht verkraften, jeden dritten Monat zu bangen und zu beten und auf ein gutes Ergebnis zu hoffen. Mein Körper ist von den Sorgen/Emotionen anscheinend dermaßen strapaziert, daß mein Immunsystem einfach nicht in der Lage ist, sich selbst zu "verteidigen".

Ich habe auch einen ziemlich gut ausgeprägten Instinkt (irgendwie spricht mein Körper mit mir) und ich spüre wieder diese enorme Erschöpfung, wo ich morgens total schlapp und müde bin, und mich aus dem Bett zerren muß. Dieses Gefühl hatte ich im Dezember 2011, und sagte es meinem Mann, bis ich im März zum Arzt gegangen bin und da waren die schlechten Ergebnisse auch da!!! Nach der Koni ging es mir, trotz Arbeitslosigkeit, physisch sehr gut, ich steckte voll Energie und positiver Einstellung. Seit drei Monate bin ich wieder schlapp und müde und ausgelaugt, trotz bewußter Ernährung, mit viel Obst und Gemüse.

Ich werde versuchen, mich so gründlich wie möglich zu informieren. Zur Zeit spielen die Gefühle Tumult und die Angst vor so einem Eingriff ist enorm, aber ich weiß irgendwie in meinem Inneren, daß ich dies machen muß, um endlich Frieden zu bekommen. Die einzige Frage ist nunmehr welche Methode und ob die Versicherung dies bezahlt, denn wie gesagt, unser Gesundheitssystem funktioniert nur halbwegs und man muß, wenn die Zeit brennt, alles privat bezahlen. Auch Reha und solches gibt es bei uns nicht.

Nochmals herzlichen Dank für Deine liebe Antwort und die Zeit, die Du Dir für mich genommen hast, es ist so wichtig, Infos zu bekommen!!!!

Liebe Grüsse aus Lissabon,

Ana
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