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  #1  
Alt 05.02.2014, 18:11
iris75 iris75 ist offline
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Beiträge: 15
Standard Vater Lungenkrebs ab morgen Palliativ

Hallo Zusammen

mein Papa hat seit 2 Jahren Lungenkrebs,hatte 5 Chemos/Linien die er bis kurz vor Weihnachten gut überstanden hatte.Für alle Ärzte ein kleines Wunder weil es ihm so gut ging.Doch wie schon geschrieben kurz vor Weihnachten fing es an mit den Nebenwirkungen und er erholt sich gar nicht mehr.
Letzte Woche Metastasen im Kopf gefunden,Bestrahlung wäre ein Thema gewesen aber das geht in seinem Zustand nicht mehr.
Er ist teilweise voll da und dann wieder verwirrt,fängt an zu sortieren,spricht wirres Zeug und dann wieder normal.
Ich hab ihm heute gesagt wie sehr ich ihn vermissen werde (liegt jetzt im Kh und morgen gehts auf die Palliativstation) er tröstet mich und versucht mich zu beruhigen.
Mir kommt es so vor als würde ich mich von ihm verabschieden was ich aber eigentlich nicht will weil er ja noch da ist und ich die Zeit mit ihm geniessen möchte.es tut so weh und manchmal glaub ich ich ertrag es nicht.
unsere Familie hält sehr zusammen und wir wechseln uns ab damit er nicht allein ist.
heute Nacht schlaf ich bei ihm und irgendwie hab ich angst davor..versuche aber mich zu freuen weil er gemeint hat es ist super das ich bei ihm bleibe.
Ich freue mich über jeden Zuspruch von euch
glg iris
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  #2  
Alt 05.02.2014, 18:51
Marmot Marmot ist offline
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Beiträge: 198
Standard AW: Vater Lungenkrebs ab morgen Palliativ

Hallo liebe Iris75,

ich kann deine Gefühle nur zu gut verstehen; bin genauso verzweifelt und voller Angst. Mein Mann wird auch nur noch Palliativ behandelt und irgendwie ändert sich sein Zustand stündlich. Heute früh noch voller Kraft (so geht es in dem Zustand geht) und zukunftsorientiert und nun schon wieder niedergeschlagen und voller Qual.

Es ist alles so unfair und unfassbar, was für ein Leiden diese Krankheit über die Menschen bringt. Ich rufe mir immer in Erinnerung, dass er das schwerere Los gezogen hat und ich für ihn stark sein muss.

Ich finde schon, dass es hilft, sich hier auszutauschen und einfach mal seine Gedanken und Gefühle mitteilt. Du bist nicht allein!

Viel Kraft und eine hoffentlich erträgliche Nacht
Marmot
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  #3  
Alt 05.02.2014, 21:59
iris75 iris75 ist offline
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Beiträge: 15
Standard AW: Vater Lungenkrebs ab morgen Palliativ

hallo marmot

vielen dank für deine Antwort und ja es hilft sich auszutauschen.
Ich bin ganz bei dir wenn du sagst welches leid diese Krankheit mit sich bringt.
und was ein Mensch dabei aushalten muss.
Wie alt ist dein Mann ? habt ihr kinder?
Mein Papa ist 63 Jahre
jetzt schläft er mal,tut sich aber schwer beim Luft holen.
hast du dir psychologische Hilfe genommen? bzw denke ich das das ab morgen
uns sicher angeboten wird.
Angst hab ich auch bzw der Verlust ,ihn dann nicht mehr zu haben ist der Wahnsinn! aber trotz allem möchte ich das er so wenig wie nur möglich leidet und er keine zu großen Schmerzen hat.
Wie lange liegt dein Mann schon auf der Palliativ?
liebe marmot...viel Liebe,kraft,Mut und Ausdauer schick ich dir/euch
Iris
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  #4  
Alt 06.02.2014, 08:28
Benutzerbild von SamYU
SamYU SamYU ist offline
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Standard AW: Vater Lungenkrebs ab morgen Palliativ

Hallo ihr beiden,
tut mir wirklich sehr leid zu hören wie schlecht es eurem Mann bzw Vater geht.
Ich kann euch nur erzählen wie es bei uns war.
Auch meine Mutter hatte Lungenkrebs, ihr ging es die ganze Zeit auch sehr gut. Doch leider änderte sich dies die letzten 2 Wochen. Auch sie war viel am schlafen und hat manchmal sehr verwirrt gewirkt. 3 Tage bevor sie zu den Engeln ging wollte sie freiwillig nochmal ins Krankenhaus. Meine Geschwister und ich haben genau wie Du Iris Tag und Nacht bei ihr verbracht, und auch in Ihrem Zimmer geschlafen.
2 Tage vor ihrem Tot war unsere Mutter leider ein völlig anderer Mensch. Es war nicht mehr unsere Mutter sondern der Krebs der dort lag. Sie war nicht mehr ansprechbar.
Am 08.01.2014 ist sie in den Armen ihres ältesten Sohnes friedlich eingeschlafen.

Auch wenn ihr verzweifelt seid, ihr könnt momentan nicht mehr tun als für sie da zu sein. Redet mit ihnen auch wenn sie euch nicht antworten aber sie werden euch Hören.

Ich hoffe ich mache euch mit diesem Text keine Angst.

für euch ist es momentan die schwerste Zeit eures Lebens und ich fühle mit euch es tut mir so leid.

Ihr schafft das!

Samy
__________________
Der Tod einer Mutter ist der erste Kummer,
den man ohne sie beweint.


Mama:
02.10.1950 - 08.01.2014

Wir lieben dich Mama
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  #5  
Alt 06.02.2014, 14:37
iris75 iris75 ist offline
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Registriert seit: 05.02.2014
Beiträge: 15
Standard AW: Vater Lungenkrebs ab morgen Palliativ

Hi Samy

danke für deine Worte und mein aufrichtiges Beileid
Die Nacht war eigentlich ganz ok, er wurde zwar immer unruhiger und ich habe versucht einfach da zu sein,seine Hand zu halten,mit ihm geredet das er nicht dagegen ankämpfen soll und das alles gut wird.Auch wenn er jemanden sieht das er keine Angst haben muss, vl meine Oma (seine Mutter) oder meine kleine Nichte die vor 2 Jahren von uns ging.Ich glaub schon das die Verstorbenen in irgendeiner Art kommen,ihn empfangen oder abholen.Das macht es für ich etwas leichter weil ich dann weiss er ist nicht allein.
Heute morgen hat er sich gar nicht orientieren können,so arm und hilflos,ich seh das wie du samy es kommt immer mehr die Krankheit und mein Papa verschwindet.Ich hoffe das er bald gehen darf denn ich möchte nicht das er leidet.
Oh Mann was man manchmal mit machen muss in einem Leben...aber der tod gehört dazu trotzdem verdammt hart.
Ich danke nochmal für die Worte,tut gut mit gleichgesinnten zu schreiben.
glg iris
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  #6  
Alt 06.02.2014, 15:14
Benutzerbild von SamYU
SamYU SamYU ist offline
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Beiträge: 27
Standard AW: Vater Lungenkrebs ab morgen Palliativ

Hallo Iris,
Ich denke auch das man "abgeholt" wird. Meine Mutter hat in der letzten Phase immer vor sich hin geredet. Leider konnte man nicht alles verstehen, aber manchmal klang es schon so als würde sie jemanden sehen den sie kennt.
Am Anfang fanden wir es doch ziemlich erschreckend und wir dachten sie hätte schmerzen.

Wir haben zu ihr gesagt das sie jetzt aufhören kann zu kämpfen und sich keine Sorgen um uns machen muss.
Als meine Schwester und ich dann kurz nach hause gegangen sind hat unser ältester Bruder nochmal zu ihr Gesprochen und gesagt das er auf uns aufpasst.

10 Minuten nachdem meine Schwester und ich das Krankenhaus verlassen hatten, ist sie friedlich im Arm von unserem Bruder eingeschlafen. Wir sind dann sofort zurück ins Krankenhaus und da lag sie dann... ganz friedlich mit ihrem Kissen und ihrer Decke. Wir haben ihr dann noch schöne Sachen besorgt die ihr die Krankenschwester angezogen hat.

Dann haben wir uns nochmal bei ihr für alles bedankt und uns verabschiedet. Ihre ganzen Sachen Decke, Kissen, Socken etc. haben wir mitgenommen und Luftdicht verpackt. Manchmal packen wir die Sachen wieder aus und nehmen einfach nur ihren Geruch nochmal war.

Einerseits ist es traurig aber wir haben uns auch gefreut das Mama nicht lange leiden musste.
__________________
Der Tod einer Mutter ist der erste Kummer,
den man ohne sie beweint.


Mama:
02.10.1950 - 08.01.2014

Wir lieben dich Mama
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