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  #1  
Alt 10.09.2015, 10:12
Jessy2003 Jessy2003 ist offline
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Registriert seit: 10.09.2015
Beiträge: 4
Standard Meine Mutter hat Lungenkrebs. Ist es das Ende? Verzweifelt.

Hallo ihr lieben,

Ich möchte mich erstmal vorstellen!
Ich bin Jessy, 26 Jahre alt und komme aus Bielefeld.

Ich bin momentan mit meinen Nerven am Ende.. aber ich möchte euch gern erst einmal von meiner Mutter erzählen.
Meine Mutter war immer eine Taffe, Starke Frau!
Vor ca 9 Monaten kam dann völlig überraschend die Diagnose Lungenkrebs inoperabel!
Ich war damals völlig am Ende mit den Nerven ( da wir die Diagnose auch noch einen Tag vor Heiligabend verkündet bekamen) das Weihnachtsfest war für meinen Mann und mich gelaufen.. Meine Mutter musste bis zum Neuen Jahr im Krankenhaus bleiben und ich durfte sie lediglich morgens abholen und abends wieder ins Krankenhaus bringen..es war ziemlich schwer für uns alle..
Die nächsten Monate waren gezeichnet von Krankenhausaufenthalten,Bestrahlungen und der Chemotherapie.. bis Mai diesen Jahres schien alles auf der positiven Schiene zu fahren.. ich hatte den Eindruck das sie das alles gut verarbeitet und es besser wird.. aber das sollte wohl nicht so sein.. Ende Mai hieß es wieder Hallo Krankenhaus.. weil sie Herzkrank ist und die Chemo ihr so zugesetzt hat das sich die Herz-RhythmusStörungen in eine Herzschwäche verwandelten und sie enorme Wasserablagerungen in den Beinen, im Bauch und in der Lunge bekam. Seit diesem KrankenhausAufenthalt ist Feierabend.. sie musste bis Juli dort bleiben und als sie nach hause kam änderte sich mein Leben komplett.. nun hat sie auch noch Athrose im Kniegelenk was ihr so zusetzt das sie noch nicht mal alleine aufstehen kann.. seit Juli Pflege ich sie nun.. die Ärzte können nichts mehr machen sie würde keine OP überleben..und ich bin einfach nur noch fertig mit den Nerven.. ich habe 24/7 ich nenne es jetzt mal Bereitschaft ( wir wohnen 2 Häuser auseinander). Muss teilweise nachts zu ihr rüber, da sie auf Toilette muss, sie hat bereits einen Toilettenstuhl schafft es aber nicht selbstständig aufzustehen und sich darauf zu setzen .. und ich arbeite vollzeit in einer Bäckerei.. komme also kaum noch zur ruhe..ich habe mich schon um Hilfe bemüht.. ein Pflegedienst kommt 3x täglich zu uns, aber eine wirkliche Unterstützung ist dies auch nicht..das einzige was sie übernehmen ist die morgendliche Körperpflege.. und das wars eigentlich.. die anderen 2 male geben Sie ihr nur ihre Medikamente. Sie ist eigentlich eine Kämpfernatur, aber sie baut in letzter Zeit einfach nur noch ab.. sie isst kaum noch etwas, würde am liebsten den gesamten Tag nur noch schlafen, sie hat sich so verändert das ich sie teilweise kaum wiedererkenne.. sie sitzt manchmal auf der Couch und ich habe das Gefühl sie blickt durch mich durch, nimmt irgendwie vieles garnicht mehr so wahr.. kotet sich in letzter Zeit auch mehrfach ein und vegetiert eigentlich nur noch.. ich weiß einfach nicht mehr was ich machen soll.. Ist das jetzt das Ende? Ich hoffe ihr könnt mir helfen und mir ein paar Ratschläge geben.. Lange schaffe ich das nicht mehr.. da mir jedes mal wenn ich sie so sehe das Herz zerreißt! Danke schon mal im voraus!

Liebe Grüße Jessy
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  #2  
Alt 10.09.2015, 14:42
sandra76 sandra76 ist offline
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Beiträge: 100
Standard AW: Meine Mutter hat Lungenkrebs. Ist es das Ende? Verzweifelt.

Ein hallo von ganz in deiner Nähe ,das tut mir sehr leid was da gerade durchmachst. Darf ich nach der Genauen Diagnose von deiner Mama fragen und was bekommt sie für Medikamente? lg und viel Kraft
__________________
Papa....ich liebe Dich
ED... 4.9.2014
Verstorben...1.9.2015
Kleinzelliges Lungenkarzinom T4
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  #3  
Alt 10.09.2015, 21:27
LiebesHerz LiebesHerz ist offline
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Beiträge: 505
Standard AW: Meine Mutter hat Lungenkrebs. Ist es das Ende? Verzweifelt.

Liebe Jessy,

es tut mir leid dass auch Deine Familie vom Krebs betroffen ist. Ich verstehe Deine Hilflosigkeit sehr gut.
Deine Kraft ist auch nur begrenzt und Du hilfst Deiner Mama nicht, wenn Du zusammenklappst. Du brauchst dringend Hilfe! Wenn Deine Mutter, so habe ich es verstanden, austherapiert ist, wäre vielleicht ein Hospiz eine Lösung? Es klingt immer so hart... Aber ich habe noch nie von jemandem gehört, dass dieser Schritt falsch war. Dort wird deine Mutter versorgt, menschlich und medizinisch. Du kannst sie immer besuchen, weißt aber ansonsten, dass jemand für sie da ist.
Ich glaube, sonst bist Du bald am Ende deiner Kraft.
Sei gut zu Dir...

Herzliche Grüsse von Jana
__________________
Meine Mutter:
Pankreas-Ca ED 7/2014
verstorben am 3.11.15

Immer in meinem Herzen...
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  #4  
Alt 11.09.2015, 06:50
Femaleinstinkt Femaleinstinkt ist offline
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Beiträge: 194
Standard AW: Meine Mutter hat Lungenkrebs. Ist es das Ende? Verzweifelt.

Hallo Jessy,
Du leistest nahezu Unschaffbares! Ich habe dieses Jahr auch meinen Schatz durch Lungenkrebs verloren. Auch er war über Weihnachten im Kh und bekam dort die Diagnose. Er hat es nur knapp 5 Monate überlebt und das mit massivem Abbau. Es ist ganz schlimm. Ich weiß wie Du Dich fühlst. Man selbst gibt sich völlig auf. Versuch Dir psych. Unterstützung zu holen. Auch ich bin eigentlich eher stark aber schaffe es nun auch nicht mehr ohne Hilfe. Das Loch ist zu tief und zu schwarz.
Fühl Dich gedrückt und vielleicht bekommst Du hier etwas Hilfe. Hier sind Menschen die genau wissen was Du durchmachst. Auch ich habe hier eine tolle Freundin kennengelernt. Sie teilt mein Schicksal und es tut gut zu wissen: da ist jemand der Dich genau versteht.
Es tut mir sehr leid für Dich 😢
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  #5  
Alt 11.09.2015, 08:26
Steffchen77 Steffchen77 ist offline
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Registriert seit: 04.09.2015
Beiträge: 16
Standard AW: Meine Mutter hat Lungenkrebs. Ist es das Ende? Verzweifelt.

Liebe Jessy,

Kopf hoch und durch dachte ich auch am Anfang, aber Du musst dir wirklich Hilfe holen sonst gehst Du daran kaputt.
Habt Ihr Euch schon um einen Pflegedienst bemüht.
Bei uns kümmert sich ein Pflegedienst und ein Hospizdienst mit Palliativärztin um meine Mama.
Das heißt nicht, dass es Ihr momentan schon super schlecht geht. Wir haben momentan eine gute Phase und Sie ist sehr selbständig.
Trotzdem ist es ein guten Gefühl zu wissen das jemand im Hintergrund für Dich da ist.
Die Ärztin kommt alle 7-10 Tage der Pflegedienst einmal pro Tag und eine ehrenamtliche Helferin einmal die Woche.
Ich denke aber dass es sich da noch steigern lässt, so dass du auch mal zum durchatmen kommst.
Meine Mama ist seid dem auch beruhigter.
ich bin zwar jeden tag da und es schlaucht ganz schön, aber mir hat es sehr viel bedeutet das ich weiß dass ein Team im Notfall oder auch schon so nebenbei da ist.

Ich drücke Dich...

Steffi
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  #6  
Alt 11.09.2015, 08:31
Jessy2003 Jessy2003 ist offline
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Registriert seit: 10.09.2015
Beiträge: 4
Standard AW: Meine Mutter hat Lungenkrebs. Ist es das Ende? Verzweifelt.

Vielen lieben dank für die Antworten, es ist schön Menschen kennenzulernen die mein Schicksal teilen.. ich weiß nicht was in ihr vorgeht zurzeit und das macht mir viel viel mehr zu schaffen als das Gesamtpaket.. sie wirkt so in sich gekehrt und verschlossen.. redet kaum noch mit mir und wir waren damals immer die besten Freundinnen.. wir haben uns einfach immer alles gesagt und jetzt, habe ich das Gefühl als wäre ich eine Fremde für sie. Welche Diagnose genau kann ich im Moment nicht sagen.. es steht im Arztbrief,müsste mich da nochmal schlau machen gebe dann aber umgehend Bescheid ich kann mit der Fachärztlichen Sprache nicht viel anfangen.. ich weiß im Moment einfach überhaupt nichts.. die Chemo musste damals im ersten Zyklus abgebrochen werden sie hat die Cisplatin Therapie bekommen, da ihre Nieren akut zu versagen schienen.. und uns wurde bislang noch nicht gesagt wie oder wann es weiter gehen soll.. Inoperabel ist es da sie eh schon Chronisch Lungenkrank ist, sie hat COPD. Ich weiß einfach nicht mehr weiter.. sie hat in kürzester Zeit so abgebaut.. für mich ist diese Entwicklung die pure Hölle.. Hat sie jetzt tatsächlich aufgegeben?
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  #7  
Alt 11.09.2015, 08:38
Jessy2003 Jessy2003 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 10.09.2015
Beiträge: 4
Unglücklich AW: Meine Mutter hat Lungenkrebs. Ist es das Ende? Verzweifelt.

Hallo Steffi,

Ja ein Pflegedienst kommt 3x täglich, aber das einzige worin ich da unterstützt werde ist das sie sie morgens waschen und eincremen, aber das war es dann auch.. die anderen 2 male kommen sie nur um ihr ihre Tabletten für den Tag zu geben..
Ansonsten bleibt alles an mir hängen.. ich muss waschen, kochen, ihre Wohnung in Schuss halten.. meine Wohnung in Schuss halten nochmal kochen, waschen, bügeln putzen etc und auch noch arbeiten.. wenn sie nachts anruft, weil sie auf Toilette muss bin ich zur Stelle.. Meine Ehe leidet ebenfalls darunter da wir beide vollzeit arbeiten und uns eigentlich nur noch max 2 Stunden am Tag sehen.. ich könnte einfach nur noch heulen, ich bin komplett überfordert mit der gesamten Situation.. dann die ständige sorge isst sie genug.. teilweise frühstückt sie ein Brötchen und ein paar Weintrauben und dann isst sie einfach den gesamten Tag garnichts mehr.. und ich frage sie dann hast du Hunger soll ich dir was machen? Kommt immer nur ich habe keinen Hunger.. ich bin echt verzweifelt.. ich möchte meine Mama zurück!
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