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  #1  
Alt 23.10.2014, 19:22
Rosie88 Rosie88 ist offline
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Beiträge: 2
Standard Verdacht auf malignes Bronchialkarzinom bei Vater

Liebe Forengemeinde

Ich bin 25, im Gesundheitswesen tätig und mein Vater 54-jährig ist seit Dienstag im Krankenhaus isoliert hospitalisiert. Es besteht Verdacht auf malignes Bronchialkarzinom. Im CT wurden "Schatten" gefunden, welcher in Th5 und Th6 in der BWS (wahrscheinlich) infiltriert hat. Es ist hufeiesenförmig eine Weichteilmanschette in einer Dicke von 1.5cm vorhanden (Abszess). Ausserdem hat er einzelne vergrösserte Lymphknoten im Lungenparenchym, Ausläufer mediastinal in den Hilus. Mein Vater hat über 10kg innerhalb von 4-6 Wochen abgenommen und er hat gelegentlich gelbes Sputum, ohne Blutbeimengung. Kein Fieber. Er klagte immer nur über massive Rückenschmerzen, welche auch nachvollziehbar sind, da die 2 Wirbel zum teil zerstört sind. Sein CRP liegt bei 123

Im Krankenhaus wurde er isoliert wegen Verdacht auf Tuberkulose, es steht auch im Raum ob es eine Spondylodiszitis tuberculosa sein könnte, wegen der Befall der 2 Wirbel. Ich darf nur in Montur und Mundschutz zu ihm. Sie haben nach 3 Tagen leider immer noch nichts herausgefunden. Es wurde eine Bronchoskopie gemacht, eine Biopsie entnommen. Am Montag kommen die ersten histologischen Ergebnisse. Die ersten Tuberkulosetests waren negativ. Der Arzt meinte, sie suchen weiter nach den Bakterien, auch im Sputum. MRI Wirbelsäule noch nicht ausgewertet. Ich bete immer noch zu Gott, dass es eine Spondylitis ist. Da ich im Gesundheitswesen arbeite fällt es mir so schwer Hoffnung zu schöpfen. Mein Vater war in letzter Zeit häufig in Osteuropa, was für eine Tuberkulose in Frage kommen würde. Er ist allerdings auch seit 35 Jahren Raucher, nicht stark aber er raucht. Was gegen eine Tuberkulose spricht ist, dass er kein Fieber hat und eigentlich sein AZ auch nicht schlecht ist.

In unserer Familie gab es nie Krebs. Ich mache mir total Gedanken und ich weiss auch nicht wie ich diese Zeit überbrücken soll. Ich schlafe nicht, esse nicht, pendle hin und her und bin ihm gegenüber stark, weil ich sehe wie Angst er vor der Diagnose Lungenkrebs hat. Es ist einfach so schwer.

Im Moment kommt mir alles vor wie ein Film. Ich habe versucht ihm Mut zu machen und ihn zu beruhigen, dass es doch Tuberkulose sein könnte. Ausserdem ist gestern auch mein Grossvater (sein Vater) nach langer Herzkrankheit gestorben. Meine Mutter wird es ihm heute Abend im Krankenhaus sagen. Ich hoffe es bricht nicht zusammen, ich leide so mit ihm, ich kann es nicht in Worte fassen.

Ich berichte weiter...

Herzliche Grüsse



Rosie88

Geändert von Rosie88 (23.10.2014 um 19:31 Uhr)
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  #2  
Alt 24.10.2014, 12:05
Anirak82 Anirak82 ist offline
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Registriert seit: 14.10.2014
Beiträge: 7
Standard AW: Verdacht auf malignes Bronchialkarzinom bei Vater

Liebe Rosie88,,

es tut mir sehr leid dass dein Vater erkrankt ist.

Ich kann deine Sorgen gut nachvollziehen. Meine Mutter ist auch noch jung und hat genauso lange geraucht wie dein Vater, daher schwanke ich auch immer wieder zwischen: "Vielleicht ist ja doch alles gut?!" und "Wer wird wohl eher zu den wenigen Glücklichen gehören die gutartige Lungentumore haben - die Nichtraucher oder die Raucher?"

Ich drücke euch die Daumen dass ihr am Montag gute Neuigkeiten erhaltet.

Die Sache mit deinem Großvater ist furchtbar. Mein Beileid. Wie hat dein Vater es aufgenommen? Und wie geht es DIR damit?

Liebe Grüße
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  #3  
Alt 24.10.2014, 22:24
Rosie88 Rosie88 ist offline
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Registriert seit: 22.10.2014
Beiträge: 2
Standard AW: Verdacht auf malignes Bronchialkarzinom bei Vater

Danke für deine Antwort, liebe/r Anirak und deiner Mutter und dir nur das Beste von ganzem Herzen. Besteht denn bei Ihr auch ein Verdacht oder wie ist eure Situation wenn ich fragen darf?

Ich bin gerade vom Krankenhaus nach Hause gekommen. Als ich die Gänge betreten habe, war der Ständer mit den Isolationsklamotten weg. Dann habe ich das Zimmer betreten und meine Mutter hat mir mitgeteilt, dass Tuberkulose ausgeschlossen wurde und wir somit ohne Schutz sein können. Heute hatte er eine weitere Biopsie, diesmal von Aussen, wahrscheinlich eine Stanzbiopsie. Er sagte nur, dass es unter dem CT/Röntgenbild gemacht wurde und wie eine Pistole klang und sehr schmerzhaft war. Ich bin stolz auf ihn, dass er das durchgehalten hat.

Sein Gesundheitszustand hat sich verschlechtert. Die Pflegefachfrau hat mitgeteilt, dass heute zeitweise sein Blutdruck spitzenmässig bei 240/140 lag. Einen so hohen Wert habe ich noch nie in meinem Leben gesehen, auch sie nicht. Er bekommt Nitrogylcerin Pflaster. Ausserdem litt er unter Fieber 39 Grad und Schüttelfrost. Sein Blick sieht sehr krank aus, wie wenn er gar nicht bei sich wäre. Sein Urin ist rotbraun. Er hat heute kein Wort über seinen Vater geredet. Scheinbar hätte er nur etwas geträumt davon, was aber weiss ich nicht. Meine Mutter hat gesagt er ist sehr ruhig geblieben. Mir geht es auch nicht sehr gut dabei, aber ich wusste dass Grossvater sehr gelitten hatte, er konnte am Ende nicht mehr aufstehen und gar nichts mehr machen. Dass er gegangen ist sehe ich als Erlösung. Er ist auch stolze 94 Jahre alt geworden.

Mir geht es extrem schlecht und ich bin sehr traurig, ich habe Angst und ich glaube immer noch ich träume, ich habe solche Angst meinen Vater so schnell zu verlieren. Ich denke immer ich wache auf und er wird wieder gesund.

Morgen werde ich ein paar Tage ins Südtirol fahren und erst am Montag für die Ergebnisse zurück kehren.


Ich berichte weiter


herzliche Grüsse
Rosie88
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