Metastasen trotz Chemo??!?!

[Frosch1965]

Hallo.. ich brauche unbedingt einen Rat von euch.. kann mir langsam alles nicht mehr erklären....

Meine Mutter bekam letztes Jahr um die gleiche Zeit den Befund Brustkrebs.. bekam dann eine Chemotherapie, danach Bestrahlung und auch ihr Blut wurde regelmäßig untersucht....
Letzte Woche bei der Nachuntersuchung wurden Veränderungen an der Leber festgestellt... Nun soll sie nächste Woche eine CT-Untersuchung machen lassen um festzustellen ob es sich um Zysten oder um Metastasen handelt....

Nun weiß ich absolut nicht weiter.. Ich dachte während der Chemo können sich keine Metastasen bilden und vor allem hätte man das an den Blutuntersuchungen feststellen können??! oder nicht??! wie ist es da dann möglich dass sich dann Metastasen bilden??

Würde mich Antworten total freuen.. mache mir totale Sorgen und bin am verzweifeln....

[Sissi47]

Lieber Frosch,

ich kann die Aufregung gut verstehen!Punkt! Ich nehm Euch einfach mal tröstend in den Arm! Scheiß-Krankheit!

Jetzt mußt Du/Ihr erst mal Ruhe bewahren (ich weiß wovon ich spreche...es ist schwer). Die Tage bis zu solch einer Untersuchung sind hart und dann das Abwarten auf die Untersuchungsergebnisse kann die Hölle sein.

Das Blut wird regelmäßig untersucht und der so genannte Tumormarker wird dann bestimmt und immer wieder kontrolliert.
Wenn dieser Wert steigt muß man Kontrollen durchführen. Es gibt aber auch Patienten, bei denen ist dieser Wert nicht sehr aussagekräftig.

Er steigt nicht unbedingt dann, wenn sich Zellen bilden. Andererseits kann er aber auch ansteigen, wenn nicht wirklich (Krebs)Gefahr besteht. Ein Infekt oder ähnliches verändern diesen Wert auch schon mal.
Nicht sehr beruhigend, ich weiß, aber es ist leider so.

Doch laß den Kopf nicht hängen. Es ist nicht immer gleich was Schlimmes, wenn solche Untersuchungen veranlaßt werden.

Ich denk an Euch und wünsche Euch alles, alles Liebe.



Sissi

[Elli]

Hallo Frosch,

es tut mir sehr leid,das Ihr Euch wieder mit der Frage auseinandersetzen müßt.Meine Ersterkrankung war 2001. 2003 tauchten die ersten Knochenmetas auf. Damals habe ich auch gedacht es bricht eine Welt zusammen. Meine Tumormarker waren eigentlich immer in Ordnung.
Es waren immer unklare Befunde beim Knochensinti,die sich dann später als Knochenmetas herausstellten. Seit letzem Jahr schlage ich mich nun auch mit Lebermetas rum.Zur Zeit bekomme ich wieder Chemos und es geht mir trotzallem sehr gut.Bin auch recht zuversichtlich,das ich mit der Chemo den Biestern den garaus machen werde.
Manchmal denke ich,diese Biester sind so geschickt,die "verstecken" sich so,das sie für die Chemos nicht erreichbar bezw. nicht zu finden waren.
Aber trotzallem blicke ich positiv in die Zukunft,den gerade auf diesem Gebiet gibt es laufend neue Behandlungsmethoden.
Also versuche dich nicht verrückt zu machen,und wartet erstmal die Untersuchung ab.
Ich wünsche Euch von ganzem Herzen das sich das ganze "nur" als Zysten herausstellt.

Liebe Grüße
Elli

[Frosch1965]

Erstmal vielen lieben Dank für die lieben Worte und die schnelle Antwort...

Es ist so, dass meine Mutter zum CT soll nachdem bei ihr Auffälligkeiten nach einer Ultraschalluntersuchung des Bauchraums an der Leber festgestellt wurden....

Das Blut wurde während der Therapie regelmäßig untersucht und bisher auch nichts festgestellt....

Was ich jetzt absolut garnicht verstehen kann ist:
1. Wie es möglich sein kann dass sich Metastasen bilden obwohl im Blut nichts festgestellt wurde und
2. wie sich während einer Chemotherapie überhaupt Metastasen bilden können...??!

Dieses Unwissen über die Krankheit macht mir einfach Angst...

Andererseits möchte ich meine Mutter auch nicht noch mehr belasten, indem ich sie darüber ausquetsche...

[staufda1]

Zitat von Frosch1965

Was ich jetzt absolut garnicht verstehen kann ist:
1. Wie es möglich sein kann dass sich Metastasen bilden obwohl im Blut nichts festgestellt wurde und
2. wie sich während einer Chemotherapie überhaupt Metastasen bilden können...??!

Hallo Frosch,

es ist ja gar noch nicht sicher dass die Veränderung auf der Leber Metastasen des Brustkrebses sind oder? Also, lass Dich nicht verrückt machen, vielleicht ist es ja harmlos.

zu 1. es muss nicht sein dass im Blut etwas festgestellt wird. Diese Tests sind nicht 100%-ig zuverlässig, dass heisst es gibt falsch psoitive und falsch negative Resultate. Wenn die Veränderungen auf der Leber keine Metastasen sind gibt es auch keinen Grund für einen Befund im Blut!

zu 2. Leider reagiert nicht jeder Krebs gleich auf jede Chemo.
Das ist der positive Aspekt, wenn vor der OP bereits eine Chemo gemacht wird. Da kann man dann nämlich ganz genau sehen ob die Chemo wirkt oder nicht.

ich drücke Deiner Mutter die Daumen, dass es nur eine Zyste ist.

Liebe Grüsse

Daniela

[engel1968]

Hallo Frosch,

auch ich drücke die Daumen!

Wurde möglicherweise nach der Chemtherapie nicht mehr operiert (wegen vollständiger Remission des Tumors?)? Das hat man früher eine Weile gemacht (aufgrund von Studien in Frankreich hat man hiervon aber überwiegend Abstand von genommen, wenn nicht andere Gründe für eine solche Vorgehensweise vorliegen) Um aber nichtsichtbare Tumorreste zu entfernen muss immer operiert werden, sonst erhöhtes Rezidivrisiko.

Unabhängig hiervon kann es bei einer Chemotherapie in einzelnen Fällen immer dazu kommen, dass beispielsweise bei einer neoajduvanten Chemotherapie der Tumor nicht kleiner wird, sondern weiter wächst. Wahrscheinlich auch bei adjuvanten Chemotherapien in Einzelfällen möglich.

Liebe Grüße

[Frosch1965]

Also es ist so: Die OP fand vor der Chemotherapie statt.. der Tumor wurde entfernt, ebenso wie die Lymphknoten unter dem rechten Arm... anschließend wurde die Chemotherapie gemacht und sollte ebenso wie die anschließende Bestrahlung zusätzliche Sicherheit geben....

Nochmal vielen, vielen Dank für die Hilfe und die netten Worte!!