Exmann - Betsrahlung nur bei Krebs?

[meerla88]

Mein Exmann befindet sich seit einer Woche im Krankenhaus, alles, was ich erfahren konnte ist, daß er Bestrahlungen bekommt, "weil an der Speiseröhre was ist, was da nicht hingehört". Wir sind schon fast drei Jahre getrennt und er hat auch keinen Kontakt zu den Kindern, da er schwerer Alkoholiker ist. Weiter erfahre ich nichts, ich habe nun viel gesucht und in jedem Beitrag wird Bestrahlung nur bei Krebs angezeigt. Muss ich also davon ausgehen, daß es Krebs ist? Operiert wird, soweit mir bekannt ist, nicht, was auch an seiner körperlichen Verfassung liegen mag. Ich weiß noch, daß er, solange wir Kontakt hatten, immer starke Schluckbeschwerden und Sodbrennen hatte, bei einer Spiegelung vor drei ahren hieß es, Speiseröhrenentzündung und leichte Verengung. Immerhin ist er aber der Vater meiner Kinder, ich bin etwas ratlos, wie ich reagieren oder auf ihn zugehen soll. MfG

[Safra]

Hallo,

ich glaube, das hängt doch davon ab, in welchem Verhältnis Ihr noch zueinander steht, wie alt Deine Kinder sind, ob sie noch etwas mit ihm zu tun haben wollten bisher. Wenn Ihr schon langekeinen Kontakt mehr hattet, dann würde es mir als Betroffenem jetzt etwas merkwürdig vorkommen, wenn sich meine Exfamilie plötzlich Gedanken um mich macht. Es ist zu vermuten, dass Ihr Euch wegen seinem Alkoholismus getrennt habt. Es sieht dann vielleicht so aus, dass Ihr sagen wollt: "Siehst Du, das hast Du nun von Deiner Trinkerei" oder so ähnlich.

Bestenfalls würde ich ihn anrufen und ihm meine Gesprächsbereitschaft bzw. die der Kinder anbieten. Ansonsten habt Ihr kein Recht darauf, irgend etwas über ihn zu erfahren.

Safra

[p53]

Hallo,

ich finde es absolut klasse, dass du dich und vor allem auch deine Kinder vor dem Alkoholismus deines Exmannes in Sicherheit gebracht hast und sie ohne diese hochschädlichen Einflüsse aufwachsen konnten.
Ungestoppt führt Alkoholabhängigkeit halt frühzeitig zum Tod, zuvor gibt es noch oft jahrelange schwere Folgeschäden. Mir fiel auch schon häufiger auf, wie oft hier von Angehörigen (bei der Vorstellung) erwähnt wird "trockener Alkoholiker" - mich rüttelt das immer wieder neu auf und ich finde das sehr sehr traurig, wie diese Erkrankung immer wieder Menschen so völlig unnötig holt, andererseits kämpfen hier so viele Menschen um ihr Leben und würden alles dafür tun, selbst etwas beitragen zu können. Aber so ist nun mal eine Suchterkrankung...

Vorwürfe bringen nun natürlich auch nichts mehr, letztlich darf ja jeder sein Leben gegen die Wand fahren wie er möchte (solange er andere nicht hinein zieht und Alkoholismus ist leider immer auch eine Familienkrankheit), selbstschädigendes Verhalten ist auch jedem erlaubt, auch Suizid auf Raten.

Ich finde jedoch, du brauchst dich nun keinesfalls verpflichtet fühlen, wieder den Kontakt zu suchen und irgend etwas noch gerade zu biegen. Du hast absolut richtig und verantwortungsbewusst im Sinne deiner Kinder gehandelt.

Ich würde mal das Thema ganz vorsichtig bei ihnen ansprechen und schauen, wie sie reagieren. Falls sie gerne Kontakt haben möchten, kannst du das ja in einem geschützten Rahmen (mit deiner Anwesenheit) erlauben. Allerdings natürlich nur nüchtern, dort würde ich auch keine Kompromisse machen, schlimme Erkrankung (was auch immer es ist) hin oder her.

Ich wünsche dir, dass dich deine Vergangenheit nun nicht allzu negativ einholt und du einen für euch guten Umgang damit findet. Damit beschäftigen wirst du dich ja nun zwangsläufig, ob du Kontakt suchst oder nicht. Sicher nicht leicht.

[NicoleZ]

Hallo,
mein Adoptivvater ist letztes Jahr am Allohol gestorben und zwar wahrscheinlich an einer geplatzten Krampfader in der Speiseröhre, laut Kripo nichts weiter Ungewöhnliches bei schweren Alkoholikern. Ich weiß nicht, wie man so etwas behandeln würde, aber möglicherweise ja auch durch Bestrahlungen irgendwie veröden?

[Safra]

Hallo Nicole,

passt zwar hier nicht zum Thema, aber trotzdem schnell eine Antwort: Diese Krampfadern entstehen bei Alkoholikern dadurch, dass sie eine hochgradige Leberzirrhose haben, wodurch das Blut nicht mehr seinen normalen Weg fließen kann durch die Leber, sondern sich andere Wege sucht, die aber nicht so belastbar sind. Sicher kann so eine Blutung gestoppt werden, aber das muss sehr schnell passieren. Und mit hochgradiger Schrumpfleber sind die Aussichten auch danach nicht mehr rosig...

Viele Grüße! Safra

[meerla88]

Hallo, erstmal Danke für die Antworten. Meine Kinder wollen keinen Kontakt, dafür ist er auch zu agressiv. Ich frage mich nur immer noch, warum keiner, auch seine Familie nicht, mehr weiß, als die Aussage, daß da was sei, was da nicht hingehört, wobei ich mirbei ihm vorstellen kann, daß er es sich schönredet oder auch nicht versteht.Im Falle von Krebs ist die Überlebensrate ja bei ihm nicht als rosig anzusehen, daher die Frage, ob es auch andere gutartige Tumore o.ä. gibt, die bestrahlt werden. Denn wenn das nicht so ist, würde ich meinen Kindern mehr oder weniger die Wahrheit sagen.