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  #1  
Alt 16.02.2009, 20:19
alexk alexk ist offline
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Registriert seit: 16.02.2009
Beiträge: 6
Standard Verschiedene Operationsmöglichkeiten

Hallo,
ich habe heute mittags Erfahren (von meiner Mutter) das mein Vater (59Jahre) evtl. Prostatakrebs hat. Völlig geschockt von der Tatsache hab ich mich erstmal quer durchs Internet gelesen.
Hab bei ihm jetzt etwas nachgebohrt um die besagten werte zu erhalten.

Sein PSA wert war bei einer Routineuntersuchng mitte Januar um die 40!!
Aufgrund dessen wurde eine Stanzbiopsie und so eine Ultraschall untersuchung gemacht.
Die Prostata ist deutlich vergrössert (weis leider nicht die genauen werte)
, wodurch sich evtl auch der stark erhöhte wert Erklären könnte (?!? Ja,Nein?)

Bei der Stanzbiopsie wurden 12 Proben entnommen, wobei eine positiv war.
Sein Gleason-Score ist GH2 (3+3 = 6) !
Die Kapsel ist noch Ganz. Jetzt wird noch eine Knochen... (leider weis ich nicht mehr genau wie das heisst, bei all den Infos die seit heute mittag auf mich einprasseln kein wunder glaub ich) gemacht und eine CT oder MRT, wobei ich gehört hab das MRT besser sein soll. Das alles um Metastasen in anderen regionen ausschliessen zu können (wisst ihr ja eh wahrscheinlich!)

Der Urologe rät meinem Vater zu Operation (ich denke er meint die Radikale).
Gibt es keine bessere möglichkeit? Wenn der befall doch eher klein ist kann man dann nicht die Prostata erhalten und nur die befallenen Teile entfernen?

Was sind die Besten Operationmöglichkeiten?

Danke schonmal im Vorraus für eure Antworten!!

Finde es wirklich klasse das es solche Foren gibt.
Die Beiträge hier konnten mich erst einmal "etwas" beruhigen, denn das schlimmste für mich ist die "Unwissenheit" was gemacht werden kann und was ratsam wäre, und die hab ich zum glück schon ein bischen verloren!
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  #2  
Alt 17.02.2009, 12:09
Hansjörg Burger Hansjörg Burger ist offline
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Beiträge: 296
Standard AW: Verschiedene Operationsmöglichkeiten

Hallo,

positiv beim Befund Deines Vaters ist, dass nur eine Stanze befallen war und dass der Prostatakrebs mit Gleason Score 6 eine mittlere Aggressivität besitzt. Die Scala reicht von 2 - 10, damit Du den Befund Deines Vaters selbst einordnen kannst.

Weniger schön ist der hohe PSA-Wert von 40, der sich in dieser Höhe weder durch eine vergrößerte Prostata noch durch eine Prostataentzündung erklären läßt.

Eine Teilresektion ist beim Prostatakrebs nicht üblich. Es wird immer die ganze Prostata entfernt, weil es sich nicht nur um ein einzelnes Krebsgeschwulst handeln kann sondern auch um mehrere kleine.

Die Kattan-Nomogramme geben Deinem Vater 69,3% Chancen, dass nach einer OP innerhalb von 5 Jahren keine Rezidiv (Rückkehr des Krebses) auftaucht und bei einer externen Bestrahlung 68%. Die Brachytherapie scheidet auf Grund des hohen PSA-Wertes aus und wird auch nur mit 50% prognostiziert.

Die Partin-Tabellen gehen davon aus, dass zu 62% der Prostatakrebs noch Organbegrenzt begrenzt ist, also keine Metastasen im Körper abgesetzt hat und mit 33% wird ein Kapseldurchbruch angenommen, das heißt, dass mit dieser Wahrscheinlichkeit der PK über die Prostata hinausgewachsen ist.

Wohlgemerkt das sind statistische Wahrscheinlichkeiten, die im Einzelfall nicht zutreffen müssen, aber dem Betroffenen doch eine Richtung weisen können.

Herzliche Grüße

Hansjörg Burger
Selbsthilfegruppe Prostatakrebs Rhein-Neckar e.V.
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  #3  
Alt 17.02.2009, 15:27
alexk alexk ist offline
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Registriert seit: 16.02.2009
Beiträge: 6
Standard AW: Verschiedene Operationsmöglichkeiten

@ HansJörg:
Sind deine Werte nicht etwas Übertrieben? Ich weis als Angehöriger versucht man immer die Zahlen zu schönigen, aber kann ein Kapseldurchbruch nicht durch die Ultraschall-Untersuchung ausgeschlossen werden? (Da wurde ihm gesagt das die Kapsel noch ganz sei!)
Und dann müsste doch das Risiko einer Streuung deutlich geringer sein, da er ja so nur über Lymph- und Blutgefäße streuen kann (wenn ich das so richtig verstanden hab)!
Naja wir warten jetzt mal ab bis wir einen Termin für MRT (hoffentlich noch diese Woche) bekommen. Da wird man ja dann die Streuung hoffentlich ausschliessen können. Und dann kann man sich gedanken machen was besser für die Behandlung ist.
Bestrahlung oder OP.
Wobei ich denke das, wenn es nur ein Kleines Geschwulst wäre, eine Bestrahlung die bessere Lösung wäre, weil die Prostata erhalten bleibt.
Und wenn die Entscheidung auf eine OP fällt so hab ich viel Positive Ressonanz von der Laparoskopischen OP mit Hilfe des Da-Vinci Roboters gelesen.

In den Staaten soll ja bei diesem Auftreten angeblich fast nur noch mit Bestrahlung gearbeitet werden, und meines wissens sollen die auf diesem Sektor sehr fortschrittlich sein.
Auch die Nebenwirkungen sollen bei den modernen 3D-Bestrahlungstechniken gering ausfallen.
Wie gesagt das sind alles nur Vermutungen die ich aufgrund von den von mir gesammelten Informationen (Internet, Ärtzte (nicht die bei denen mein Vater war...) aufstelle. Kann sein das ich mich irre und ich bin auch für jede Verbesserung und Kritik offen.

Geändert von alexk (17.02.2009 um 15:37 Uhr)
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  #4  
Alt 17.02.2009, 17:25
Hansjörg Burger Hansjörg Burger ist offline
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Beiträge: 296
Standard AW: Verschiedene Operationsmöglichkeiten

Hallo,

das sind statistische Modelle. Red Dir aber die Fakten nicht schön! In den Kattan-Nomogrammen wird der PSA-Wert sehr stark gewichtet und der ist eben bei Deinem Vater zu hoch.

Ein Kapseldurchbruch ist übrigens weniger schlimm als ein Prostatakrebs der über die Blut- und/oder Lymphbahnen bereits Metastasen abgesetzt hat.

Die Diagnostik kann leider noch keine verläßlichen Aussagen machen, gleich mit welcher Methode. Auch mit dem MRT heißt "keine Metastasen festgestellt" keine Metastasen gefunden und leider nicht "nicht vorhanden". Denn um eine Metastase festzustellen sollte sie 5 - 8 mm groß sein und das ist für einen Tumor schon recht viel.

Lt. Kattan-Nomogramme, hinter denen jeweils die Krankengeschichten von 800 - 1.000 Patienten liegen, schätzen die Erfolgschancen für OP und Bestralung fast gleich ein.

Die Nebenwirkungen sind bei den modernen Strahlenverfahren im Normalfall gering. Ich selbst bin in meinem Leben zweimal bestrahlt worden ohne nennenswerte Nebenwirkungen, einmal vor 9 Jahren nach der OP an der Prostata und im letzten Herbst am Kopf wegen eines Gehirntumors.

Wenn ich heute nochmals vor de OP stünde, würde ich mich wahrscheinlich auch für die Methode mit dem da-Vinci entscheiden. Allerdings ist die Methode noch zu neu, um endgültige (Erfolgs-) Erfahrungswerte zu haben. Aber im Hinblick auf die Patientenschonung ist sie sensationell.

Eine gute Therapieentscheidung und alles Gute!

Hansjörg Burger
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  #5  
Alt 20.02.2009, 14:07
alexk alexk ist offline
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Registriert seit: 16.02.2009
Beiträge: 6
Standard AW: Verschiedene Operationsmöglichkeiten

Hallo,
komme grad vom MRT meines Vaters.
Es konnten keine weiteren Metastasen festgestellt werden und auch der Tumorherd in der Prostata ist "vorraussichtlich" wie angenommen noch klein.
Am Dienstag wird dann noch die Skellettszinigraphie gemacht (ist das nach dem MRT nocht nötig?).
Es scheint so als läuft alles auf eine Prostatektomie hinaus, da das "wahrscheinlich" für meinen Vater das beste ist.
Jetzt ist nur die frage wer ist der "beste" für diesen eingriff?
Hat hier jemand Erfahrung mit Chirurgen aus folgenden Kliniken: Hof, Würzburg, Nürnberg, Erlangen, oder in dieser Umgebung?
Oder gibt es da irgendwo eine Datenbank wo steht wieviel Operationen eine Klinik ("nervenschonende" (wenn möglich) Prostatektomie) macht?

Danke schonmal im Vorraus!!

mfg

alex
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