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  #1  
Alt 29.11.2007, 20:51
Norma Norma ist offline
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Beiträge: 1.157
Standard Geschlechterunterschied bei Arztbehandlungen

Hallo,

da ist ein (wie ich finde), sehr interessanter Beitrag in einem anderen Forum geschrieben worden. Den will ich euch nicht vorenthalten:


Ja, nach kurzem Nachdenken würde ich zustimmen,dass es Unterschiede gibt. Mir war das bisher drastisch aufgefallen in einem ganz anderen Bereich, aber da lässt sich durchaus eine Verknüpfung erkennen.
Ich habe wirklich noch nie erlebt, dass ein Mann , der mit irgendwelchen Beschwerden zum Arzt geht, hinterher als Psychofall da steht. Während das bei Frauen ziemlich normal ist. Wenn Ärzte die Ursache nicht entdecken auf Anhieb, dann kann Frau sich sicher sein, dass sie in ihrer Krankenakte Begirffe wie Konversion oder psychosomatisch findet.Genauso kann Frau sich sicher sein, dass man zur Psychotherapie rät und von persönlichen Belastungssituationen faselt . Und sogar, wenn das Kind einen eindeutigen Namen hat wie Krebs, wird debattiert über die Kindheit oder die Ehe von Frau. Mann dagegen hat immer irgendwas ernst zu nehmendes, da wird immer ein körperlicher Befund in den Akten notiert, und kein Mensch kommt auf die Idee, dass Mann Therapie bräuchte.
Das ist mir viele Jahre aufgefallen als Krankenschwester, es hat mich manches Mal maßlos geärgert. Später erlebte ich dasselbe, weil ich eine schwer zu diagnostizierende Krankheit habe, und ich habe viele Mitbetroffene kennen gelernt . Gleiches Spiel, die Frauen haben allesamt jahrelange psychotherapeutische Sitzungen hinter sich und gelten bis zur Diagnosestellung als gestört. Die Männer haben lapidare und sachliche Hinweise in ihren Akten, wonach eine noch unklare Krankheit vorliege .

Es ist wohl so, dass man Frau ihre Beschwerden weniger abnimmt, dass man sie eher herunterspielt. Mann dagegen ist, wenn er krank,ist, wirklich schrecklich und folgenschwer krank. In der Tat habe ich die Medizin schon oft als frauenfeindlich bezeichnet. Und das würde auch deine Beobachtung erklären.



Ups, heftig, ODER?

Liebe Grüße
Norma
Diagnose Brustkrebs Nov. 2001 (HEUTE vor 6 Jahren)
Diagnose Darmkrebs Juni 2007 bei meinem Mann (zur Zeit Chemo)
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  #2  
Alt 30.11.2007, 07:03
glückskind glückskind ist offline
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Ort: BaWü
Beiträge: 148
Standard AW: Geschlechterunterschied bei Arztbehandlungen

Hallo,

"leider" wurde bei meinem Vater nicht so gehandelt. Obwohl er mehr als zwei Jahre über Schmerzen im Bauch geklagt hatte und irgendwann im Endstadium Bauchspeicheldrüsenkrebs hatte wurde die Angelegenheit als psychosomatisch abgetan.
Der Satz seines Arztes am Sterbebett: " Ach hätten wir Sie doch mal früher in die Röhre geschickt" werde ich nie vergessen.

Also es trifft doch Männer.

Aber insgesamt stimme ich voll und ganz zu.
__________________
LG
Susanne


ED: Tubenkarzinom August 2006, große OP und 6x Carboplatin/Taxol
Rezidiv :: Juni 2008 wieder OP, dann Behandlung i.R. der Hectorstudie in der Uniklinik Ulm mit 6x Carboplatin und Topotecan.
Rezidiv: Mai 2009, wöchentliche Chemo mit Carboplatin und Taxol.
Rezidiv: März 2010, Aussaat auf dem Bauchfell, Chemo mit Caelyx, neue Chemo seit Juli 2010 mit Avastin und Endoxan.

Geändert von glückskind (30.11.2007 um 07:04 Uhr) Grund: Schreibfehler
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  #3  
Alt 30.11.2007, 08:57
Tilo Tilo ist offline
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Registriert seit: 05.06.2006
Ort: Nähe Potsdam
Beiträge: 124
Standard AW: Geschlechterunterschied bei Arztbehandlungen

Huiiii ein ziemlich wacklige Theorie...

Es gibt einen schönen Ausspruch von Prof.Sommer (Professor für Männergesundheit am Klinikum Hamburg-Eppendorf) der da lautet: “Männer betreiben Reparaturmedizin, Frauen leisten Vorsorgemedizin.”

Auf den Punkt gebracht, Männer schleppen sich erst zum Arzt wenn sie schon fast "auseinanderfallen" und Frauen sind schon vorher mit ihrer Gesunderhaltung für Familie&Kinder beschäftigt.

Stellt Euch doch mal die Frage, wann geht ein Mann zum Arzt? Im Idealfall beginnt der regelmäßige Arztbesuch erst Anfang 40 mit den Vorsorgeuntersuchungen. Vorher muss Mann nicht zum Doktor außer bei recht heftigen Infekten. Bis unser Sohn aus dem Kindergarten alles an Infekten&Kinderseuchen anschleppte hatte ich KEINE Hausärztin. Wozu auch?

Mal ketzerisch ausgedrückt, Frauen haben da so jeden Monat mehr oder weniger ihre Wehwechen und Stimmungsschwankungen...
Sie sind auch eher "anfällig" für esoterische "Experimente" und Zucker-Kügelchen a la hochdosierte Globoli gegen BK.

So genug geflamed , wie ich es erlebe gibt es sowohl Männer als auch Frauen, die sich allzu gerne in die psychosomatische Schublade packen lassen als Begründung ihrer multiplen "Leiden" und die auch mit dieser leidensunterstützenden "Fachmeinung" sich selbst bestätigt fühlen. Die Tendenz nimmt mit dem Alter meist noch zu. Immer daran denken, es gibt dabei 2 Seiten jemand der einem dies erzählt und jemand der daran glaubt...

Und jetzt gehe ich in Deckung...

Viele Grüße
Tilo
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  #4  
Alt 30.11.2007, 09:06
Elli Elli ist offline
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Registriert seit: 21.06.2005
Ort: Düren
Beiträge: 1.329
Standard AW: Geschlechterunterschied bei Arztbehandlungen

Hallo Tilo,

Du brauchst nicht in Deckung zu gehen (grins).
Habe aber ähnliche Erfahrungen gemacht, beim Orthopäden. Und eine Freundin von mir auch. Dieser Mensch scheint keine Frauen zu mögen.
Naja,habe mir dann einen anderen gesucht.
Ansonsten entstammen alle meine Docs dem männlichen Geschlecht. Habe da wiederrum mit Frauen "schlechte" Erfahrungen gemacht.Und zwar dahingehend,das Frauen,mit meiner Erkrankung vielleicht nicht so umgehen,wie es das männliche Ärztegeschlecht macht.
Das soll jetzt aber nicht heißen,das Frauen die schlechteren Mediziner sind.
Ich denke es hält sich da die Waage.

Aber wozu haben wir denn freie Arztwahl.

In diesem Sine noch einen schönen Tag

Liebe Grüsse
Elli
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  #5  
Alt 30.11.2007, 09:31
Benutzerbild von Renate2
Renate2 Renate2 ist offline
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Beiträge: 6.685
Standard AW: Geschlechterunterschied bei Arztbehandlungen

Tilo,
da hast Du nicht ganz unrecht. Den Meinigen jage ich förmlich zum Doc.
Sein Vertrauen in die Ärzteschaft ist nicht sehr groß und meine "Gesundheitstipps" werden eher widerwillig angenommen
Wir Frauen gehen meist gut informiert und regelmäßig zum Arzt.

Aber ein Satz eines Internisten geht mir bis heute nicht aus dem Kopf. Vor mehr als 20 Jahren hatte ich arge Nackenverspannungen und er fragte mich "welch' schwere Last tragen sie auf den Schultern, daß sie solche Schmerzen haben". Das hat mir zu denken gegeben, weil ich zu der Zeit wirklich im Dauerstress und ständig verspannt durch die Gegend lief.

Dämliche Bemerkungen habe ich sowohl von Ärzten als auch Ärztinnen zu hören bekommen. Das hält sich wohl die Waage.

Liebe Grüße
Renate
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  #6  
Alt 30.11.2007, 13:23
sanne2 sanne2 ist offline
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Registriert seit: 17.08.2005
Beiträge: 1.085
Standard AW: Geschlechterunterschied bei Arztbehandlungen

Ach wie schön, dass ich mit meiner Meinung nicht alleine dastehe!
Ich hatte unseren Hausarzt schon als "Frauenhasser" im Verdacht und werde ihn bei meinem nächsten Besuch auch mal daraufhin ansprechen.
Mein Mann geht mit seiner Erkältung zum Hausarzt und wird für drei Tage krank geschrieben.
Dann hat er Schulterschmerzen, erhält eine Spritze und wird wieder für drei Tage krank geschrieben.
Als nächstes hat er einen CT- Termin der sich über zwei Tage erstreckt, möchte dafür keinen Urlaub opfern und lässt sich wieder für drei Tage krank schreiben.
Ich gehe mit einer Ischialgie die mich schon seit Wochen ärgerte zu diesem Arzt, kann kaum noch laufen, geschweige denn nachts schlafen, bin total zermürbt und was macht dieser Arzt? Schickt mich zum Nachtdienst.
Keine Krankschreibung!
Liebe Grüße
Sanne
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