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  #1  
Alt 29.12.2016, 15:14
Gucky Gucky ist offline
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Registriert seit: 06.10.2016
Ort: Sachsen-Anhalt
Beiträge: 140
Standard AW: angs vor chemo

Hallo Hanna
Hier schreibt einmal ein Vater und Ehemann.
Es ist von Person zu Person unterschiedlich, jeder reagiert da anders.
Auch ich hatte Bedenken, was mit und nach der Chemo kommt. Ich legte mir vorsorglich sogar ein Satz Mützen zu.
Es kam zum Glück alles anders.
Ich behielt meine Haare und wurde auch, bis auf eine mittägliche Müdigkeit, von anderen bösen Nebenwirkungen verschont.
Ich konnte sogar einige Unternehmungen mit meiner Familie durchführen.
Als Neujahrsvorsatz hörte ich mit dem Rauchen auf und wie zum Hohn erhielt ich im Februar die Diagnose Lungenkrebs mit Metastasen in Kleinhirn, Nebenniere und Leber. Ich fing nicht wi eder mit dem Rauchen an, habe auch kaum noch ein Verlang en danach.
Schon nach der 2. Chemo hatten sich meine Lymhknoten normalisiert und der Husten war so gut wie weg. Meine Lebensqualität stieg von Chemo zu Chemo.
Im Sommer bin ich mit meiner Frau in den Urlaub gefahren und hatte ein paar wunderschöne Tage.
Als Optimist sage ich mir, dass es viel schlimmeres gibt.
Wir Krebspatienten haben neben der Hoffnung noch den Vorteil unsere Sachen zu ordnen und Abschied von allen zu nehmen.
Kann sein, dass ich etwas neben der Sache stehe, was schreibe ich, ich stehe neben der Sache und lasse den Mist einfach nicht an mich heran.
Zumindest nicht zu nahe.
Da geht es meiner Frau schon ganz anders.
Beim Arztgespräch, als mir eröffnet wurde dass meine Lebenserwartung 4 Monate bis 4 Jahre beträgt fing sie an zu weinen und ich musste sie trösten. (Ich nahm natürlich die Option mit den 4 Jahren. ;-) )
Es ist nicht einfach aber das behauptet auch keiner. Meine Frau und ich machen jedoch das Beste aus dieser Situation.
Schon aus diesem Grund würde ich vorerst nicht wieder anfangen mit rauchen, denn sie gibt sich so große Mühe, dass ich diese nicht mit rauchen zu nichte machen möchte.

Lasst es nicht zu nahe an Euch herankommen und geniest die nächste Zeit so gut Ihr könnt.

Mit freundlichen Grüßen Gucky

Ps. Eine leichte Gereiztheit hat sich noch als Nebenwirkung eingeschlichen. Meine Frau berücksichtigt diese jedoch und schaut über solche kurzen Phasen hinweg.

Geändert von Gucky (29.12.2016 um 15:19 Uhr)
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  #2  
Alt 29.12.2016, 16:37
Suewal Suewal ist offline
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Registriert seit: 30.01.2014
Ort: Wien
Beiträge: 53
Standard AW: angs vor chemo

Zitat:
Zitat von Gucky Beitrag anzeigen
Wir Krebspatienten haben neben der Hoffnung noch den Vorteil unsere Sachen zu ordnen und Abschied von allen zu nehmen.
Hallo Gucky,

das passt hier zwar überhaupt nicht zum eigentlichen Thema (wofür ich mich entschuldige), aber danke für diesen schönen Satz.

Ich habe das Schlimmste schon lange hinter mir, aber dennoch, ja, genauso empfinde ich noch immer. Wir Kranken sind in einigen Dingen klar im Vorteil gegenüber den Angehörigen.

Am meisten hat sicher mein Partner unter meiner Krankheit leiden müssen und tut es wohl immer noch, da ich, obwohl schon lange wieder im Alltag eingegliedert und ein "normales" Leben führend, mit meiner Krankheit alles toppen kann und tue. Das wirft er mir heute noch manchmal vor.

Und ja, er hat recht, aber das haben wir Krebsis uns verdient, wenigstens etwas.

lg und viel Kraft für noch ganz vielen Wochen, Monate und Jahre!
Sylvia
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Stichworte
lungenkrebs, nierenkrebs


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