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Alt 24.01.2011, 15:01
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Ines-Thum Ines-Thum ist offline
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Registriert seit: 23.01.2011
Ort: Tuntenhausen
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Frage Rachenkrebs

Hallo alle miteinander,
hm wie fange ich an, und wo fange ich an? Es ist alles so schwer und kommt einen so Uniwirklich vor, aber es ist bittere Realität. Mein Lebenspartner hat Rachenkrebs, es wird einen von einer Sekunde zur anderen der Boden unter denn Füßen weg gerissen. Und du fühlst nur noch Angst, und fragst dich in jeder Sekunde, warum Er, warum so plötzlich, warum warum warum, übersteht Er das alles auch gut und was kommt da alles noch, wie gehst du damit um? Fragen über Fragen, und so wenig antworten, aber ich glaube ich sollte nun mal anfangen zu erzählen.

Mein Freund hatte schon seit längerem Schwierigkeiten, im Zungen/ Kiefer und Rachenbereich. Tat es aber immer ab und meinte es liege sicher an der nicht mehr passenden Prothese, es folgten mehrere Gänge zum Zahnarzt statt, und es wurde auch, ein Kostenvoranschlag eingereicht, weil die Prothese (was wir ja eh wussten) nicht mehr passt. Es wurde an verschiedenen stellen geschliffen, und es schaute so aus als wenn eine Besserung eintrat, hm zu früh gefreut, die schmerzen wurden immer heftiger. Er hat starke Schluckbeschwerden, und zwischen Zunge und Kiefer eine Schwellung mit riss in der Zunge. Am 15.1.011 sagte Er endlich das er am Montag zum Hausarzt gehe, und eine Überweisung für den HNO Arzt hole, ich meinte dann noch, du das ist doch aber eher was für den Zahnarzt, (man ich war mir so sicher ich habe recht, hätte ich nicht in diesen fall recht haben können, sch…..), Er nein das gehört zum HNO, na auch egal dachte ich mir Hauptsache er unternimmt endlich was, das beruhigte mich schon.
Dass nun erst das Martyrium los geht ahnte ich da noch nicht, wie auch wir hatten bis dahin davon noch nichts mitbekommen, das es so was überhaupt gibt.
OK, Montag in der früh ging er dann zum Hausarzt, und kam Triumphierend zurück mit der Überweisung zum HNO, ich schmunzelnd ok hast halt au mal recht, mache gleich einen Termin für den HNO. Wow ging das schnell, am selben Abend um 19,50 Uhr (ja Ihr liest richtig) hatte er einen Termin, ich ging da leider nicht mit, weiß aber auch nicht mehr warum, sch…
So ca. 21 Uhr kam Er nach Hause, natürlich wollte ich gleich wissen was raus gekommen ist,
tja was soll ich sagen mir wurde da schon richtig schwindelig.
Er sagte: der Arzt sagte es ist ein Geschwür, und er ist auch der Meinung es sei Bösartig, aber er wolle die entnommene Probe abwarten, die in ca. 5 Tagen da wäre und er müsse noch zum CT, es müsse entfernt werden aber das ist ein harmloser eingriff, so wie eine Mandel OP. Komisch es beruhigte mich aber keines falls, er dagegen war die ruhe selbst´, und sagte ach kom mein Schatz wird scho nicht so schlimm sein( ob Er das so meinte oder mich nicht weiter beunruhigen wollte, hm keine Ahnung?)
Er bekam gleich am Mittwoch den 19.1. einen Termin, aber auch nur weil ich gesagt habe komm fahre morgen gleich selbst in die Radiologie, weil was da steht können wir nicht lesen, also kannst du es auch nicht so rüber bringen das es dringend ist(weil es sollte ja alles gleichzeitig beim HNO sein), Klasse es war richtig so, so wussten sie das es nicht aufschiebbar ist. Als er wieder Heim kam, konnte Er nichts berichten, das sie Ihm nur die CD in die Hand drückten, und sagten der Bericht ist spätestens in 2 Tagen beim HNO. OK, das heißt warten.
Sch…. diese Ungewissheit und das warten ist echt sehr nervenaufreibend, das, das erst der Anfang war, ahnten wir nicht.
Ich beobachtete mit angst und Schmerz, wie es immer schlimmer bei Ihm wurde, die verschriebenen Medikamente halfen auch nicht wirklich, und von den einen die Er ½ Stunde vor den Essen zu sich nehmen sollte, vertrug Er nicht, da wurde es Ihm richtig spei Übel. Ich Kochte ja schon eine ganze weile nur Sachen wo er nicht großartig kauen musste und weich waren, aber man konnte es sehen das es ihm immer schwerer fiel zum Schlucken. Ich sagte dann zu Ihm, komm bitte rufe noch mal an(er hatte zwischen durch angerufen und es hieß Bericht ist erst am Montag da), er meine ist doch egal Bericht ist ja erst am Montag da, mein Gegenargument, ja toll und Du Quälst dich das ganze Wochenende mit Schmerzen rum, sagst ihnen das die Tabletten nicht helfen und ob sie was anderes Verschreiben können. Er rief an, und wir hatten, da der Befund zwischenzeitlich angekommen war um 17 Uhr einen Termin das war der 21.1.011. Ich sagte ich gehe aber diesmal mit, Er: warum? Ich. Na das ich denn Arzt Löcher im Bauch fragen kann, ich möchte alles genau wissen wie die OP verläuft usw.
Gesagt getan, um 16, 45 Uhr waren wir da, und mussten ewig warten, ich glaube es war so ca. 18,30 Uhr. Man war ich nervös, und hatte panische Angst vor der Wahrheit(ich habe es geahnt, aber so?), der Arzt kam ohne große um schweife auf den Punkt.
Herr P……. sie Haben Rachenkrebs, aber nicht im anfangs Stadium wie angenommen sondern Fortgeschritten Stadium, wums das hatte gesessen, ich hörte alles nur noch wie aus weiter Ferne, und dumpf.
Der Arzt: Sie haben an der Zunge ein Krebsgeschwür und an den Lymphknoten, wir werden nun schauen schnellst möglichst einen OP Termin zu bekommen.
Und begann uns die OP zu erklären!
Sie werden einen Luftröhrenschnitt bekommen, wegen dem Speichelfluss, damit sie nicht noch einer Lungenentzündung ausgesetzt sind dann wird die Halbe Zunge mit dem Tumor entfernt, und sie bekommen eine Zungen Prothese, die Lymphknoten werden entfernt, und wir werden, eine Spiegelung der Luftröhre, der Speiseröhre, und des Kehlkopf ggf. mit Eingriffen vor nehmen. Weiterhin werden Sie eine Magensonde bekommen, da Sie nach der OP nichts Essen und Trinken können. Ich wollte mich beherrschen und nicht weinen, aber es ging nicht, mir schossen die Tränen nur noch so raus. Dan die Frage aller Fragen, wie sind die Heil und Überlebens Chancen(man muss dazu sagen das es bei meinem Lebenspartner nicht so einfach ist, weil er Herztabletten nehmen muss und Blutverdünnter, gut die Blutverdünnter nimmt er seit letzte Woche schon nicht mehr, das, das Blut dick genug ist), die Antwort vom Arzt, 50 zu 50%, kann sich jemand vorstellen was das für ein Gefühl ist????
Ja nach dem KH Aufenthalt, darf er für ein paar Tagen nach hause, und anschließend muss er dann für ca. 6 Wochen zur Strahlen und Chemotherapie.
Uns wurde noch gesagt, das für uns beiden nun eine Harte und anstrengende zeit vor uns liegt, das schlimme ist noch dazu, das man nicht weiß bis wann er wieder Reden kann.
Ich fühle mich seit dem so Lehr und Hilflos, und die ständige Angst, wird er den Krebs in diesem Stadium Besiegen, ich bin nur noch am weine, wenn Er in der nähe ist, versuche ich so stark wie nur möglich zu sein, und mache Ihm Mut, aber wer macht mir Mut???????????
Am Samstag hatte ich die schwere Aufgabe es seiner Familie mit zu teilen(natürlich war er nicht da, ich vermeide es vor Ihm mit irgendjemand darüber zu reden).
Seine Mam, und seine Jüngste Schwester waren genauso fertig, vor allem seine Mam, wisst Ihr wie schwer das ist, es ist so eine wundervolle Frau, naja Sie hat ja auch einen wundervollen Sohn, den ich Über alles Liebe. In der Zwischenzeit wissen es die gesamte Familie, sein Chef, und vereinzelte Arbeitskollegen, Mam sagte zu mir du brauchst die anderen nicht anrufen, sie mache das, ich fragte noch ob sie sich sicher sei, sie meinte ja Ines komm du nun mal erst zu ruhe.
Gestern 23.1. waren wir zum Essen bei seiner Jüngsten eingeladen, es war richtig schön wir vergasen alle mal für eine weile die Bittere Wahrheit, aber daheim angekommen, war alles wieder da.
Heute den 24.1. Er muss nun noch viele Termine erledigen bis er Morgen oder Mittwoch ins KH muss, Er war schon beim Hausarzt, muss noch mal zur Radiologie, weil die das CT nur auf CD gebrannt haben, und der HNO es aber nicht, auf den Bildern ersehen kann, wie was wo. Dann zum Chef, und zum HNO und Krankenkasse, ich kann leider nicht mit da ich Telefondienst habe, wenn jemand vom KH, oder HNO anruft, und seine Älteste Schwester kommt um was fürs KH zu bringen.

Warum ich das hier schreibe????


Ich versuche damit mir das ganze von der Seele zu schreiben, weil es mich innerlich schier zerreist, ich komme mir so hilflos vor, und mache mir so Vorwürfe, warum hast du ihm nicht früher in dem Allerwertesten getreten, aber es ist zwecklos denn wenn Er nicht will, will Er nicht. Und warum wurde es nicht schon früher entdeckt, und warum nicht bei der letzten Blutuntersuchung, die war im Dezember 2010, so viel Fragen und keine Antwort.
Aber ich habe auch die Hoffnung das es jemand Liest wo damit Erfahrung hat(ein Betroffener oder Angehöriger von betroffenen)
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