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Alt 27.07.2004, 00:09
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Hat unsere Mutti eine Chance?

Hallo an Alle

Unsere Mutti ist 61 Jahre alt. Sie hat niemals in ihrem Leben geraucht. Alkohol hat sie wenn überhaupt nur sehr, sehr wenig getrunken, höchstens ein Glas Wein zum Essen.

Letzten Montag wurde sie in die Kreisklinik eingeliefert, da ihre Haut sich gelb verfärbte.

Zur Diagnose wurde Ultraschall, Computertomografie, Blutuntersuchungen und heute (Montag) eine Laparoskopie durchgeführt.
Bitte entschuldigt wenn ich nicht alle Diagnoseverfahren so ausführlich weiss, denn ich bin bislang nie damit konfrontiert worden.

Zunächst gingen wir Familienmitglieder von einem verstopften Gallenblasenausgang aus, so wurde es auch vom Hausarzt angedeutet.

Doch leider hat der Chefarzt/Chirurg der Klinik eine kleine Geschwulst an der Bauchspeicheldrüse (ca. 2,5 cm) festgestellt.

Mutti hatte keine Rückenschmerzen, keine Bauchschmerzen und normalen Appetit. Es war eben diese Gelbfärbung ihrer Haut die meine Mutti zum Hausarztbesuch veranlasst hatte.

Diese erschreckende Nachricht über die Krankheit meiner Mutti habe ich erst am Samstag erfahren. Danach war ich wie gelähmt, es tat sich für mich ein Abgrund auf.

Morgen (Dienstag) soll Mutti nun operiert werden. Der Chirurg in der Kreisklinik wird von vielen ehemaligen Patienten hochgelobt. Er hat wohl 20-jährige Erfahrung mit Pankreas-OPs.
Trotzdem habe ich jetzt eine Riesenangst, da ich hier im Forum gelesen habe, dass man mit einer solchen Erkrankung nicht in eine Kreisklinik gehen soll.

Was soll ich nur machen, in wenigen Stunden ist meine Mutti im OP?

Besteht eine Chance dass es für Mutti frühzeitig zum Befund gekommen ist, dass sie geheilt werden kann, da sie ja ausser Gelbsucht keine Symptome hatte?

Ist es denn überhaupt nicht möglich dass auch in einer Kreisklinik erfolgreich geholfen werden kann, da dieser Chirurg so sehr für seine Kompetenz gelobt wird?

Ich fühle mich schuldig an ihrer Krankheit.
Weshalb schuldig? Letzten Oktober hatte ich einen schweren Motorradunfall. Mehrere Tage war ungewiss ob ich überleben darf.
Nun lebe ich zwar, doch wurde mitte Januar mein linkes Bein oberhalb des Knies amputiert. Noch muss ich trotz Prothese an Unterarmgehstützen gehen. Früher war ich aktiv und selbständig, derzeit selber auf Hilfe angewiesen. Das hat bei mir die letzten Wochen und Monate zu vielen Weinkrämpfen geführt. Ganz klar, dass meine Mutti das mitgekriegt hat. Sie hat mit mir gelitten, mich unterstützt wo immer sie nur konnte...(ich wohne schon lange nicht mehr im Elternhaus, jedoch nur wenige Kilometer entfernt)

Jetzt bräuchte Mutti meine Hilfe und ich weiss nicht was ich tun soll oder kann?

Mutti MUSS leben, sie ist eine herzensgute Mutti, hat sich immer für mich, meine Geschwister und Papa aufgeopfert. Keine Arbeit, keine Aufgabe war ihr zuviel.
Als ich vor einigen Wochen mal wieder weinte, weil ich nicht meinen Garten bestellen kann, da sagte Mutti noch zu mir: "wenn ich könnte dann würde ich dir gerne ein Bein von mir geben"

Könnt Ihr Euch vorstellen wie beschissen ich mich fühle?

Hoffentlich wird für Mutti alles gut werden.

Ich habe grosse Angst vor morgen, nicht vor der OP, sondern vor dem Befund.

Danke fürs Lesen

Liebe Grüsse
Sonja
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