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  #1  
Alt 25.07.2014, 18:41
Benutzerbild von Yogi 12
Yogi 12 Yogi 12 ist offline
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Standard Der König aller Krankheiten läßt sich nicht aufhalten

Hallo...

Ich bin gerade ziemlich verzweifelt.
Meinem geliebten Mann geht es durch hartnäckigen Husten und starker Atemnot seit einiger Zeit immer schlechter.

Heute Morgen war ich in der Onkologischen Ambulanz und habe dort der behandelnden Ärztin die bedrohlichen Symptome geschildert.
Gleich am Anfang des Gesprächs sagte sie, das sie wenig Zeit hat und mir als
Ehefrau keine Rezepte ausstellen könnte. Wenn es meinem Mann so schlecht
ginge sollte er sich als Notfall einweisen lassen, was wir jedoch verhindern wollten.
Also meldete ich mich bei einer Palliativärztlichen Betreuung.
Ein Angehöriger von mir ist dort Pflegedienstleiter. Ziemlich schnell waren ein Arzt und mein Neffe vor Ort und haben eine effektive Schmerztherapie zusammengestellt.
Ab sofort wird er wenn nötig rund um die Uhr vom ambulanten Pflegedienst
betreut. Wir erfuhren auch in groben Zügen was das CT. ergeben hat, dessen
Besprechung am Montag ist.

Es hat uns zwar nicht gewundert, ( die Symptome waren nicht zu übersehen) der Tumor und die Metas wuchsen ungestört trotz 4 Zyklen Docetaxel weiter.
Die schlechten Nachrichten erwischen uns mit voller Wucht. Da kann man sich nicht drauf vorbereiten...

Ich schreibe jetzt wieder , weil ich spüre das es mir bei der Bewältigung unseres Schicksals helfen kann.

LG.

Jutta
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  #2  
Alt 25.07.2014, 23:38
Biene703 Biene703 ist offline
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Standard AW: Der König aller Krankheiten läßt sich nicht aufhalten

hallo Yogi,
das tut mir sehr leid.ich denke,ich kann nachfühlen,wie die dich gerade fühlst.Es ist ein Albtraum.
Du hast mich mal so lieb getröstet,und ich würde jetzt auch so gerne tröstende Worte für dich finden.
Dein Mann lebt,hast du geschrieben.Es gibt doch auch noch die Stammzellentherapie?habe heute mit einem mann gesprochen,der hatte einen inoperablen Tumor an der Lunge.Es hieß,sie könnten nicht mehr tun,dann kam eine Ärztin mit dem Vorschlag der Stammzellentherapie,die bei ihm angewand wurde.Das ist 10 Jahre her,er ist sogar geheilt.
Die Hoffnung stirbt zuletzt
Biene
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  #3  
Alt 26.07.2014, 18:57
Benutzerbild von Yogi 12
Yogi 12 Yogi 12 ist offline
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Standard AW: Der König aller Krankheiten läßt sich nicht aufhalten

Hallo zusammen!
Ich habe jetzt alles was ich für meinen Mann momentan tun kann auf den Weg gebracht. Er bekommt eine angemessene Schmerztherapie und ich muss mir keine Sorgen machen dass er sich mit Atemnot oder anderen Schmerzen herumquält.
Wie es weitergeht werden wir nächste Woche erfahren. Dann gibt es auch noch
ein Gespräch bei unserem Psychoonkologen, das können wir sicher gut gebrauchen!

Biene: Danke für Deine lieben Worte. Ich habe nicht vergessen wie groß Dein Kummer war/ist, seitdem ihr die Diagnose habt. Auch geht es mir ähnlich
was die Schlafstörungen und Appetitlosigkeit in so einer Situation angeht.

Bis demnächst LG.

Jutta
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  #4  
Alt 26.07.2014, 23:42
Biene703 Biene703 ist offline
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Standard AW: Der König aller Krankheiten läßt sich nicht aufhalten

Hallo Yogi,
wie geht es deinem mann denn heute?Wie bekommt man eine Palleativärztliche Betreuung?
Du hast nicht geschrieben,ob du schon mal etwas von der Stammzellenzherapie gehört hast.
Meistens habe ich mich im Griff,aber an manchen Tagen geht es mir einfach nur mies .heute ist so ein Tag.Ich könnte den ganzen Tag heulen und denke,nach Tag X wird mein Leben nie wieder schön.
ich beobachte schon,wie mein Mann immer dünner wird.
Morgen wird hoffentlich ein besserer Tag.
Liebe Grüße
Sabine
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  #5  
Alt 27.07.2014, 18:07
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Yogi 12 Yogi 12 ist offline
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Standard AW: Der König aller Krankheiten läßt sich nicht aufhalten

Hallo Sabine,
schön das Du geschrieben hast.

Ich will mal versuchen Deine Fragen auf den Punkt zu bringen.
Eine Stammzellentherapie kommt für meinen Mann leider nicht in Frage.
Der Krebs hat viele Tochtergeschwülste ausgebildet und ist z. Zt. nicht
einmal zum Stillstand zu bringen. Selbst von Bestrahlung war bisher nie
die Rede. Anfangs habe ich auch noch gedacht die Forschung hat nun bald
auch in unserem speziellen Fall neue Medis oder andere Behandlungs-
möglichkeiten.
Nun stell ich ernüchtert fest, das die frohe Kunde einiger Medien über Erfolge
im Kampf gegen das fortgeschrittene Bronchialkarzinom nur für einige wenige
von Vorteil ist. In unserem speziellen Fall und für viele andere auch gibt es seit Jahrzehnten kaum eine Verbesserung trotz emsiger Forschung!

Zu Deiner Frage nach einem palliativen Pflegedienst der bei Bedarf rund um
die Uhr verfügbar ist, haben wir Glück im Unglück.
Mein Neffe ist in Do-Marten Pflegdienstleiter einer solchen Einrichtung. Er kommt auch privat zu uns wenn es akut ist.
Es gibt nicht sehr viele dieser speziellen ambulanten Dienste, sie sind aber
für jeden der sie benötigt verfügbar.

Dein schlechtes Befinden an manchen Tagen ist völlig normal. Nichts macht
mehr Spaß , die Gedanken an die Zukunft verstärken dieses pessimistische
Lebensgefühl noch. Überhaupt wenn es nur noch schlechte Nachrichten gibt
kann von "jeden Moment geniessen" keine Rede mehr sein.

Trotzdem lassen wir den Kopf nicht hängen und bei meinem Mann kommt
gelegentlich der originelle Humor durch, der uns zum lachen bringt und
den ich besonders an ihm schätze.


Ich hoffe du hattest heute einen besseren Tag als gestern.
Weiterhin viel Glück und Zuversicht.

Das Leben ist und bleibt wechselhaft, insbesondere bei dieser hässlichen Krankheit!

Liebe Grüße

Jutta

Geändert von Yogi 12 (27.07.2014 um 18:13 Uhr)
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  #6  
Alt 28.07.2014, 00:35
Biene703 Biene703 ist offline
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Beiträge: 439
Standard AW: Der König aller Krankheiten läßt sich nicht aufhalten

Hallo Jutta,
ja,heute war ein besserer Tag.Mein mann hatte dienstag Chemo,bis Donnerstag die Pumpe und ab heute geht es erst mal wieder bergauf und es geht ihm den Umständen entsprechend gut.Er bekommt alle zwei Wochen Chemo.
Wir wohnen in Datteln,würde da der Palleativdienst von Dortmund auch kommen?Noch brauchen wir das nicht,aber ich wäre gerne vorbereitet.
Schade,das die Möglichkeit der Stammzellentherapie nicht für euch in Frage kommt.Ja,es ist nicht leicht,die Zeit zu "genießen.Wir waren letztes Wochenende in Niederkrüchten,weil mein Mann sich da als kind sehr wohlgefühlt hat.Also wollte er da noch mal hin.Haben wir gemacht.Nach seiner nächsten Chemo wollen wir nach Prag fahren,weil er die Stadt unbedingt noch mir und unserer Tochter zeigen will.Das alles hat natürlich etwas von Abschied.Deshalb ist es schwer,das zu genießen.Man macht sich gegenseitig vor,man könnte es,aber insgeheim geht es uns beiden so.
liebe Grüße#
Sabine
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