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  #1  
Alt 08.12.2012, 10:39
Heike1960 Heike1960 ist offline
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Registriert seit: 08.12.2012
Beiträge: 9
Standard Habe Angst um meine Mutter!

Hallo, ich hoffe ich erfahre hier etwas mehr und kann dann verstehen was dies alles bedeutet!
Meine Mutter ist 76 Jahre und sie wurde im November operiert!
Bestrahlung und Chemo wird sie nicht bekommen, da die Ärzte meinen die Fläche wäre zu groß und man müsse es ihr in ihrem Alter nicht mehr antun!
Laut den Ärzten wurde bei der OP alles entfernt und es wurden keine Metatasen mehr im Körper gefunden.
TNM- Klassifikation: G3,pT2,LO,VO,pN1 (3/44),RO.

Ich würde so gerne wissen, was da auf sie und mich zukommt! Ich habe das Gefühl man sagt uns nicht so ganz was dies alles bedeutet.

Ich habe immer gesagt, ich werde immer für sie da sein und sie nie weg geben und dazu stehe ich auch. Allerdings bin ich selbstständig und hätte einiges zu klären und abzuschließen!

Da ich aber überhaupt nicht weiß und auch nicht verstehe was diese ganzen Angaben bedeuten, hoffe ich hier Hilfe zu finden.

Bitte nicht falsch verstehen, ich möchte nicht wissen wann meine Mutter stirbt, ich möchte nur ungefähr wissen, wie und wie schnell ich mein Leben ändern muss!

Ich bedanke mich schon jetzt für eure Antworten!
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  #2  
Alt 09.12.2012, 08:15
Benutzerbild von Mirilena
Mirilena Mirilena ist offline
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Beiträge: 1.519
Standard AW: Habe Angst um meine Mutter!

Guten Morgen Heike,

es tut mir unheimlich leid, dass deine Mama auch von Krebs betroffen ist. Bei deiner Sorge hast du völlig vergessen uns zu schildern, an welcher Art von Krebs deine Mutter erkrankt ist.

Ich kann sehr gut nachempfinden, dass du eine unbeschreibliche Angst hast, dass geradezu eine Panik in dir aufsteigt. Was kommt auf deine Mama zu? Wenn du sie begleiten möchtest, was genau wird dann auf dich zukommen? Was bedeuten eigentlich diese seltsamen Buchstaben mit Zahlen?

Also, ich habe mal im Internet geschaut, was die Tumorklassifikation bei deiner Ma bedeutet: G3, pT2, L0, V0, pN1

T = Tumorausdehnung
N = Lymphknotenmetastasen
M = Fernmetastasen
G = Differenzierungsgrad der veränderten Zellen
R = Resttumorgewebe
L = Befall des Lymphgefäßsystem
V = Einbruch in die Venen
X = keine Angaben möglich
Pn (= perineurale Invasion): Tumorzellen befallen auch das Gewebe, das Nerven umgibt (Pn0 = keine, Pn1 = vorhanden).


Eigentlich fehlen die Angaben T, N, M bei der Auflistung deiner Ma. Das Grading (bei deiner Ma G3) liefert Angaben dazu, wie sehr sich das Tumorgewebe vom Normalgewebe unterscheidet und wie bösartig es ist. Die Einteilung wird mit den Kürzeln G1 (gut ausgereift) bis G4 (schlecht entwickelt, wenig "differenziert") abgekürzt. pT habe ich nicht finden können. Deine Mutter hat KEINEN Befall des Lymphsystems oder einen Einbruch in die Venen. Pn1 findest du oben in der Auflistung. Um ganz sicher zu gehen, was diese Klassifikation bedeutet, würde ich an deiner Stelle jedoch mit einem Arzt sprechen und mir diese Einteilung erklären lassen. Was mich irritiert ist die Tatsache, dass deine Ma operiert wurde und offenbar keine Metastasen vorhanden sind, sie jedoch keine Chemo und auch keine Bestrahlung erhalten soll. Aber ich bin nur ein dusseliger Laie Auch hier solltest du mal nachfragen. Informationen zum Krankheitsbild findest du beispielsweise bei der deutschen Krebsgesellschaft (Blaue Ratgeber-Broschüren, die du im Internet auch als PDF lesen oder runterladen kannst).

Da wir leider nicht wissen, was deine Mama hat, können wir auch wenig dazu sagen. Nur so viel, Krebs ist natürlich immer eine sehr ernst zu nehmende Krankheit. Wenn du magst, dann erzähle uns bitte, was genau deine Ma hat. Hier im Forum sind bestimmt Menschen, die Ähnliches erlebt haben und oft können sie unglaublich hilfreiche Tipps geben. Mein Papa beispielsweise hatte ein Bronchialkarzinom, also Lungenkrebs. Mir wurde hier sehr geholfen und ich hoffe, auch du wirst hier Hilfe finden.

Wie sich eine Erkrankung entwickelt, können wir alle hier natürlich nicht voraussagen. Wenn man einen Krebskranken jedoch nicht mehr heilen (kurativ) kann, schlägt man meist palliative Therapie vor. Das bedeutet dann, dass man die Lebensqualität möglichst erhalten will und die Schmerzen nehmen möchte. Auch hier sind die Ansätze völlig unterschiedlich.

Ich hoffe, dir ein wenig geholfen zu haben!
Liebe Grüße
Miriam
__________________
Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark!
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  #3  
Alt 09.12.2012, 09:08
Alpenveilchen Alpenveilchen ist offline
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Ort: Im hohen Norden
Beiträge: 388
Standard AW: Habe Angst um meine Mutter!

Liebe Heike,

Der Wert pT2 ist der pathologisch untersuchte T-Wert. Es gibt T1-4, je nachdem, wie tief die Krebszellen ins Gewebe eingedrungen sind. Ein T2 ist also eine eher milde Variante, da der Krebs noch nicht so tief ins Gewebe eingedrungen ist. Das ist wahrscheinlich auch der Hauptgrund dafür, dass man auf eine Chemotherapie verzichten kann.

Wenn ich das richtig verstehe, waren 3 von 44 Lymphknoten befallen. Das heisst, der Krebs war schon dabei zu streuen, ist aber noch nicht sehr weit gekommen, sonst stände da N2 anstatt N1.

Das Schlechte an der Diagnose ist G3, also ein infiltrierender Krebs. Deswegen ist wahrscheinlich auch die Rede von der "Fläche". Das ist schwerer zu handhaben als ein deutlich abgegrenzter Tumor. Das Gute an der Diagnose ist R0, was bedeutet, dass bei der Operation auch wirklich alles (sichtbare) restlos entfernt werden konnte. Das ist auch ein Grund, warum eine Chemotherapie nicht unbedingt nötig ist.

Bestrahlung ist nichts was generell nach Operationen durchgeführt wird, sondern eine spezifische Behandlung für bestimmte Krebsarten, oft anstatt Chemotherapie. Da wäre ich an Deiner Stelle also nicht so beunruhigt.

Was in der Diagnose fehlt, sind Angaben zu den Metastasen. Du sagtest, "es wurden keine Metatasen mehr im Körper gefunden". Wo waren denn Metastasen vorhanden und wieviele? Waren diese deutlich abgegrenzt oder auch eher flächenmässig? Es fehlt also der M-Wert in der Diagnose.

Wie Mirilena schon sagt, frag noch mal nach, wie das mit den Metastasen aussieht. Wenn Du besorgt bist, dass nach der Operation noch eventuelle Mikrometastasen vorhanden sind, könnte ihr ja auch eine schwächere Chemotherapie mit den Ärzten diskutieren.

Ich wünsche Dir jetzt erst einmal, dass wirklich alles beseitigt werden konnte und Deine Mutter schnell wieder gesund wird.

Liebe Grüsse
vom Alpenveilchen
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  #4  
Alt 09.12.2012, 11:29
Heike1960 Heike1960 ist offline
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Beiträge: 9
Unglücklich AW: Habe Angst um meine Mutter!

Hallo Miriam und Alpenveilchen,
vielen Dank, dass Ihr geschrieben habt.

Sorry, ich bin total durch den Wind, meine Mutter hat Gebärmutterkrebs!

Also, ich habe den Bericht jetzt hier liegen, es gibt keinen M-Wert!
G3,pT2,LO,VO,pN1 (3/44),RO
Dann steht im Bericht noch, Auf den Schnittflächen im Corpus uteri ein 3,8 x 3,5 cm großer grauer Tumor mit Inflitration bis unter die teils knötig vorgewölbte Serosa. Die maximale Tumordicke 1,7 cm bei 1,8 cm breitem Mynometrium.

Weiterhin wurde sie von oben bis unten untersucht und man sagte uns es gibt keine Metastasen!

Ich bin so durcheinander, sie hat es noch am Herzen und die Nieren sind auch nicht mehr so toll!
Es wurde so einiges falsch gemacht bei ihr, aber da kann man wohl eh nichts dran ändern. Die Ärzte machen ja keine Fehler!

Sie hatte im Krankenhaus einen viel zu hohen Calciumspiegel und so wurde die Op um Tage verschoben, man bekam einfach den Spiegel nicht runter. Im Gegenteil, er ging immer höher! Bis wir ein Präperrat entdeckt haben, welches sie schon seit der Aufnahme bekommen hatte und die Ärzte darauf ansprachen. Es wurde sofort abgesetzt und siehe da der Spiegel ging runter und sie konnte operiert werden. Dabei handelte es sich um CPS-Pulver! Im Internet habe ich gelesen, dass dieses Medikament bei einem erhöhtem Calziumspiegel auf keinen Fall verabreicht werden darf! Aber laut Aussage der Ärzte, lag es NICHT an dem Pulver, war ja auch klar, deshalb bekam sie es auch nicht mehr!!!!
Sie kam rein mit einem Spiegel von 2,8 und wurde bis auf 3,8 hochgejagt, sodaß eine Op Lebensberohend gewesen wäre!

Ich finde es so feige, warum stehen sie nicht zu ihren Fehlern? Jetzt schreiben sie im Bericht, dass sie nicht früher operieren konnten wegen dem Calziumspiegel der von dem Tumor wohl so hoch war!!!! Hallo, dies Pulver besteht fast aus 100% Calzium und dies hat sie 2 mal am Tag bekommen!

Ferner stand am Entlassungstag die Oberärztin am Bett und sagte wörtlich, wir haben beschlossen, sie bekommen keine Bestrahlung, wenn sie jünger wären hätten wir es gemacht aber in ihren Alter und bei ihrer gesamten Konstellation sehen wir davon ab!
Spricht man so mit einem Patienten der Angst hat und leben möchte?
Wir waren total geschockt, es hieß Tagelang, sie muss unbedingt Bestrahlung bekommen!

Ich weiß nicht mehr, wen ich fragen und wem ich was glauben soll. Ich weiß ja, meine Mutter ist kein Kücken mehr und ich weiß auch, dass ich sie eines Tages gehen lassen muss, aber doch nicht so!

Ich habe hier schon sehr viel verfolgt und gelesen und hoffe dass ich hier auf Verständnis und ein bißchen Beistand hoffen kann!

Warum tut es immer so weh, einen Menschen gehen zu lassen. Ich bewundere Menschen die damit einigermaßen umgehen können!

Bitte entschuldigt, dass ich so durch den Wind bin. Ich muss mich erst an den Gedanken gewöhnen!
LG Heike
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  #5  
Alt 09.12.2012, 11:56
Alpenveilchen Alpenveilchen ist offline
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Ort: Im hohen Norden
Beiträge: 388
Standard AW: Habe Angst um meine Mutter!

Liebe Heike,

ich verstehe sehr gut, dass Du aufgebracht bist. Frage doch am Montag nochmal nach, warum die Ärzte in der Diagnose nichts von M0 geschrieben haben, wenn sie keine Fernmetastasen gefunden haben. (Wollen sie nicht dazu stehen?)

In jedem Fall würde ich mich an Deiner Stelle und mit der Unzufriedenheit, die Du verspürst, um eine Zweitmeinung kümmern. Frage doch mal im Gebärmutterkrebsforum nach, welche Kliniken sich auf Gebärmutterkrebs spezialisiert haben oder wo andere gute Erfahrungen gemacht haben, sowohl medizinisch als auch menschlich.

Wie gesagt, es hört sich für mich etwas merkwürdig an mit der Bestrahlung, da man normalerweise lieber punktgenau stark bestrahlt als grossflächig, aber ich bin ja auch kein Arzt. Eine Zweitmeinung von einer kompetenten Klinik wäre das Allerbeste.

Kalzium- und Kaliumhaushalt hängen zusammen und können auch die Niere beeinflussen. Es klingt schon merkwürdig, wenn man darauf wartet, dass der Kalziumspiegel sinkt und gleichzeitig Kalzium verabreicht, dann die Medzinierung abbricht, aber das nicht im Journal mit dem Kalziumniveau in Verbindung bringt.

Abgesehen davon, ist es für die Ärzte auch nicht immer einfach, ehrlich zu sein und gleichzeitig den Patienten nicht zu entmutigen. Für mich klingt die Aussage der Ärztin jedoch ein bischen so, als wollten sie es Deiner Mutter zuschieben, sich selbst für eine Bestrahlung einzusetzen, damit sie hinterher, wenn es schief geht, sagen können: "Wir hatten ja davon abgeraten.", sozusagen Bestrahlung auf eigene Gefahr.

Nee, liebe Heike, kümmert Euch mal schnell um eine Zweitmeinung, um Licht ins Dunkel zu bringen.

Ganz liebe Grüsse
vom Alpenveilchen
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  #6  
Alt 09.12.2012, 18:33
Benutzerbild von GlidingGeli
GlidingGeli GlidingGeli ist offline
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Ort: Frankfurt am Main
Beiträge: 542
Standard AW: Habe Angst um meine Mutter!

Hallo Heike,

erstmal hallo in diesem Forum. Euch sitzt der Schock noch ganz gewaltig in den Knochen und es tut mir sehr leid für euch, dass ihr hier sein müsst.

Es ist ganz viel wert, dass ihr euch um eure Mutter Sorgen macht. In welcher Klinik seid ihr? Für gynäkologische Krebserkrankungen gibt es an größeren Kliniken zertifizierte Zentren. Eine dieser Kliniken könnt ihr kontaktieren um um eine Zweitmeinung bitten, das geht stellenweise auch ganz schnell.

Ihr solltet euch fragen, was will die Erkrankte und mit ihr einen gangbaren Weg wählen. Alter allein ist kein Hindernis für eine Strahlentherapie. Wenn Arztbesuche anstehen, ist es wichtig, dass eine zweite Person mithört, denn der Betroffenen bekommt vor Aufregung und Angst gar nicht alles mit. Ich hbe mir meine Fragen immer aufgeschrieben und im Gespräch den Zettel dabei gehabt.

Versucht die ungeklärten Fragen beantwortet zu bekommen, dann findet sich ein gangbarer Weg.

Ich hatte selber Krebs und habe auch ANgehörige begleitet, es waren andere Krebsdiagnosen.

Erst wenn man sich selber aufgibt, gibt es keine Hoffnung mehr.

Alles Gute für die nächste Zeit
GildingGeli
__________________

Mögest du dir die Zeit nehmen,
die stillen Wunder zu feiern,
die in der lauten Welt
keine Bewunderer haben.


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