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  #1  
Alt 05.11.2009, 23:34
prissi09 prissi09 ist offline
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Standard angst vor dem verhungern!

hallo zusammen!
hat jemand einen tipp für mich??
ich weiß nicht mehr weiter. meine mama nimmt immer mehr ab und quält sich so mit der esserei!
es ist so furchtbar. eigentlich verträgt sie die chemo sehr gut, dafür bin ich echt dankbar. aber sie hat selber große angst, dass sie verhungert, bevor der krebs sie tötet!
sie gibt sich so viel mühe und versucht wenigstens kleine mengen zu essen. teilweise kann sie nach 3 löffeln suppe nicht mehr, teilweise muss sie sich übergeben.
was soll sie tun? was ich?
glaube, es ist mittleweile schon eine kopfsache. der druck essen zu müssen, die angst, es nicht bei sich zu halten und der frust, wenn das essen nicht klappt.
ich bedränge sie nicht, weil ich weiß, dass das alles noch schlimmer macht.
sie ist so tapfer und ich so hilflos...
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  #2  
Alt 05.11.2009, 23:44
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Christian S. Christian S. ist offline
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Standard AW: angst vor dem verhungern!

Hallo Prissi,

du kannst die geringe Menge mit Kohlenhydraten versetzen so das die kleine Menge halt mehr Energie liefert. Maltodextrin ist da eine gute Sache, gibt es in der Apotheke. Das Problem ist das sie sich zum essen zwingen muss und es wird zwangsläufig zu Schmerzen kommen weil dieses Gebiet sich dran gewöhnen muss.

Wenn sie allerdings schon bei den kleinsten Mengen alles wieder rausbringt dann muss eine Spiegelung gemacht werden um herauszufinden warum sie nichts drin behält. Drei Löffel ist sehr sehr wenig, gerade wenn es sich dabei um Flüssiges handelt.

Also ab ins Krankenhaus und nachschauen lassen.

Mit lieben Grüßen.

Christian
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  #3  
Alt 06.11.2009, 09:08
prissi09 prissi09 ist offline
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Standard AW: angst vor dem verhungern!

Lieber Christian,

danke für den Tipp mit dem Maltodextrin. Das werde ich Ihr sagen.
Am Montag ist die sowie wegen der nächsten Chemo wieder im Krankenhaus, da werde ich die Ärtze mal drauf ansprechen.
Das Problem ist natürlich auch, dass sie wegen mangelndem Appetit das Essen dazu auch noch vergisst. Aber ich kann ja in ihrer Wohnung mal ein paar Erinnerungsschilder aufhängen. Klingt vielleicht albern, aber man will ja nichts unversucht lassen.
Das andere Problem ist, das sie immer mehr Abneigung gegen immer mehr Nahrungsmittel entwickelt, aber auch da muss sie dann durch.

Liebe Grüße
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  #4  
Alt 06.11.2009, 10:57
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Christian S. Christian S. ist offline
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Standard AW: angst vor dem verhungern!

Ja das kenne ich schon sehr gut aus eigener Erfahrung. Mit dem entfernten Magen verschwindet auch das Hungergefühl bzw. das ganze System wird gestört. Sie bekommt leider nur durch Schwindelanfälle und Kreislaufprobleme mit das sie wieder essen muss.

Wie weit war der Tumor schon vorangeschritten? Waren Lymphknoten befallen? Lagen Metastasen vor?

glg
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  #5  
Alt 06.11.2009, 11:04
prissi09 prissi09 ist offline
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Standard AW: angst vor dem verhungern!

Hi Christian,

der Magen wurde meiner Mutter nicht entfernt. Sie hat Metas in den Knochen. Eine OP ist ausgeschlossen, die Belastung wäre zu groß gegenüber einem evt. Nutzen. Wir sprechen also von pallativer Chemo. Diese allerdings noch ganz am Anfang, sie hatte erst zwei Gaben, Montag folgt die Dritte.
Das schwierige ist eben, dass es um Lebensverlängerung geht und um die Rückdrängung des Tumors bzw. das Stoppen des Wachstums. Und genau dann muss man ja schauen, dass die restliche Zeit (wie viel es auch immer ist) so angenehm wie möglich ist.
Sehr schwere Situation
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  #6  
Alt 06.11.2009, 18:26
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Christian S. Christian S. ist offline
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Standard AW: angst vor dem verhungern!

oh das ist hart, dann sollte man ihr eine Sonde legen und ihr darüber die Nahrung verabreichen. Sie werden ihr das bestimmt am Montag dann auch empfehlen oder ihr sprecht die Ärzte darauf an. Viel Kraft für die kommenden Monate.

glg Christian
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  #7  
Alt 06.11.2009, 21:51
prissi09 prissi09 ist offline
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Standard AW: angst vor dem verhungern!

wir werden mit den ärzten sprechen, ab wann es vom gewicht und der nährstoffversorgung her kritisch wird.
wenigstens bekommt sie vom hausarzt noch zusätzlich nährstoffinfusionen, aber das wird ja nicht gegen das abnehmen helfen.
die hilflosikgkeit ist das schlimmste.
wenigstens ist meine mutter in einer relativ guten psychischen verfassung, dafür bewundere ich sie. sie hat auch noch immer hoffnung und die nehme ich ihr nicht...
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  #8  
Alt 07.11.2009, 08:56
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Christian S. Christian S. ist offline
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Standard AW: angst vor dem verhungern!

Hallo Prissi,

so hart es auch klingt, ich finde es gut das du es nicht allzu rosig siehst. Du wirst dich mit der Thematik ja ausreichend befasst haben und kennst den Ablauf. Schön das deine Mama eine positive Einstellung hat. Das hilft ihr über die Leiden hinweg zu kommen.

Ein schönes Wochenende.

Christian
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  #9  
Alt 07.11.2009, 13:12
prissi09 prissi09 ist offline
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Standard AW: angst vor dem verhungern!

Hi Christian,

ja, ich versuche, mir so viele Infos wir möglich zusammen zu sammeln.
Auch wenn wir leider keine guten Prognosen haben...
Man muss zumindest das Gefühle haben, alles versucht zu haben.

Liebe Grüße und ein schönes Wochenende!
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  #10  
Alt 07.11.2009, 14:20
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Christian S. Christian S. ist offline
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Standard AW: angst vor dem verhungern!

Ja das ist richtig und das Internet ist da eine sehr große Hilfe. Ich finde es schön das du dich so engagierst für deine Mama und dich so kundig machst. Es wird dir helfen wenn es dann dramatischer wird. Viele tun es nicht und hängen sich an die Hoffnungen die leider oft dann nicht gerechtfertigt sind. Rede mit deiner Mama über das Kommende. Das wird euch noch näher zusammen bringen. Gib ihr das Gefühl das sie sich für alles entscheiden kann wofür sie sich entscheiden möchte.

Bis später und viel Kraft.

Christian
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  #11  
Alt 07.11.2009, 14:33
prissi09 prissi09 ist offline
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Standard AW: angst vor dem verhungern!

hi christian,

ich bin noch nicht so weit, mit ihr darüber zu sprechen. ich weiß auch nicht, wie ich das machen soll, ohne, dass sie denkt, ich hätte die hoffnung verloren und würde sie aufgeben.
wobei sie sicherlich sowieso auch schon an das schlimmste denkt. für sie ist es das schlimmste, uns leiden zu sehen, dann fühlt sie sich schuldig.
aber ich habe nächste woche einen termin mit einer psychoonkologin, einfach nur für mich und dafür, wie ich mit ihr und mit der sache umgehe...
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  #12  
Alt 07.11.2009, 19:56
flomama flomama ist offline
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Standard AW: angst vor dem verhungern!

hallo, ich möchte dir zu der "angst vor dem verhungern" antworten. Deine schilderungen sind meinen erfahrungen mit der krebserkrankung meines vaters sehr ähnlich. bei ihm handelte es sich bei dem akuten gewichtsverlust um kachexie, eine mögliche begleiterscheinung bei tumor-erkrankungen. vielleicht hilft dir folgender link: http://www.medinal.de/f/kachexie.html
wir haben meinem vater nach erkenntnis, worum es sich handelt, mit so einer astronautennahrung versucht aufzupeppeln, ansonsten hat auch er suppen, milchbrei etc. versucht zu essen; trotz unheimlicher disziplin und "sich zum essen zwingen" konnten wir nur den gewichtsverlust stoppen aber kein zunehmen erreichen. daher: unbedingt mit einem arzt sprechen!
alles gute für deine mama,
marion
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  #13  
Alt 07.11.2009, 20:08
prissi09 prissi09 ist offline
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Standard AW: angst vor dem verhungern!

Liebe Marion,

danke für Deine Antwort! Ich schau mir die Seite gleich mal genauer an.
Aber auf den ersten Blick kommt mir das sehr zutreffend vor.
Eben habe ich wieder mit ihr telefoniert (bin grade arbeiten) und sie hat mir erzählt, was sie alles an Essen geplant hat.
Da bin ich fast wütend geworden, weil ich mir denke "dann versuche es bitte auchmal"
Aber ich darf nicht unfair werden, dass weiß ich. Auch, dass es gar nichts bringt, wenn ich Ihr noch mehr Druck mache. Sie weiß es ja selber.
Man ist einfach so hilflos...
Das andere Problem ist, dass sie sich "nur" gesund ernähren will und nichts Künstliches zu sich nehmen will.
Aber sie hat momentan einfach nicht mehr die Wahl! Das muss ich ihr irgendwie klarmachen..
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  #14  
Alt 13.11.2009, 22:22
prissi09 prissi09 ist offline
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Standard AW: angst vor dem verhungern!

hallo!
wollte mal kurz den stand der dinge durchgeben.
meine mutter hat im krankenhaus eine infusion bekommen. zu hause kommt jetzt ein pflegedienst und schliesst ihr abends die infusion an. weiß nicht, aber ich sage lieber infusion, künstliche ernährung hört sich so furchtbar an.
aber sie hat die ganze woche im krankenhaus gut gegessen und auch ein bisschen zugenommen.
hoffe, zu hause klappt das mit dem essen weiter so gut. zumindest ist ihr jetzt ein bisschen der druck weggenommen, essen zu müssen. und alles, was zusätzlich zur infusion in den magen kommt und dort auch bleibt, umso besser.
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  #15  
Alt 14.11.2009, 15:58
Bremensie Bremensie ist offline
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Standard AW: angst vor dem verhungern!

Hallo Prissi,
Zitat:
ich bin noch nicht so weit, mit ihr darüber zu sprechen. ich weiß auch nicht, wie ich das machen soll, ohne, dass sie denkt, ich hätte die hoffnung verloren und würde sie aufgeben.
Solange deine Mutti selber noch Hoffnung hat bestärke sie darin. Vielleicht ist auch ganz gut wenn sich eure Gespräche nicht nur ums Essen drehen. Überfordere deine Mutti nicht. Vielleicht gelingt es euch kleine Ziele zu stecken. Zum Beispiel Planung für das kommende Weihnachtsfest. Ich schicke euch auf alle Fälle ein riesengroßes Kraftpaket.
LG Erika
__________________
Jeder Tag ist der Anfang des Lebens.
Jedes Leben der Anfang der Ewigkeit.
(Rainer Maria Rilke)
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