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  #31  
Alt 28.05.2005, 01:05
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Standard BSDK, 73 Jahre

Ich dachte man bekommt es in der Apotheke, aber meine Apothekerin wußte heute nicht was La Vita bzw. Vita Biosa ist. Ich dachte das sei das gleiche. Morgen werde ich einfach das kaufen, was mir die Apothekerin vorschlägt und werde nachfragen ob Dexamethason rezeptpflichtig ist, da mein Vater nicht in Österreich lebt und ich die rezeptpflichtigen Medikamente einfach nicht bekomme!Ich bin so verzweifelt, ich weiß nicht was ich tun soll! Wenn ich nur sein Lebenswillen wieder erwecken könnte, wäre alles anders.
Danke euch für die Antworten.

LG Emma
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  #32  
Alt 30.05.2005, 09:26
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Standard BSDK, 73 Jahre

Hallo Emma

Was ist mit Chemo? Gemzar wird normalerweise als palliative Therapie eingesetzt. Verbessert nicht wesentlich die Überlebenszeit, aber die Lebensqualität steigt deutlich. Bei meinem Schwiegervater ging es schon ziemlich bald nach Beginn der Chemo wieder aufwärts - psychisch und physisch. Die Aussage des Krankenhauses, dass sie nichts machen können, hat sich vermutlich auf den kurativen Teil bezogen - eine Heilung ist nicht mehr möglich, da die OP fehlgeschlagen ist.

Mein Schwiegervater soll im den nächsten Tagen entlassen werden. Magen-Darm-Passage ist definitiv zu, lt. Arzt eine OP zur Umgehung wegen des Krebses nicht möglich. Der Schlauch in den Magen wurde entfernt, heute soll was anderes zur Magenableitung gemacht werden (meine Schwiegermutter hat nicht nachgefragt), damit er wenigstens pro Tag noch einen halben Liter Wasser trinken kann. Schmerzpflaster, Ernährung/Medikamente/Schmerztropfen über Dünndarm. Er hat jetzt praktisch mit dem Leben abgeschlossen, wird immer ruhiger/gefaßter und hat gesagt, er will zu Hause sterben. Meine Schwiegermutter wird mit dem Hausarzt wegen palliativer Betreuung sprechen. Mein Mann hat ab nächster Woche Urlaub und wird hinfahren.

Ingrid
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  #33  
Alt 30.05.2005, 19:26
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Standard BSDK, 73 Jahre

@ Kerstin: Dexamethason ist in der Tat ein stark wirksames Cortisonpräparat. Es ist nicht kontraindiziert bei BSDK, da es in diesem Fall rein palliativ eingesetzt wird. Alle Corticoide, die langfristig eingenommen werden (müssen) können jedoch Diabetes verursachen.
Mein Vater hat nach der Diagnose nur noch 10 Wochen gelebt. Dank Dexamethason hat er seinen Appetit zurückbekommen und bis kurz vor seinem Tod relativ normale Portionen gegessen.

Liebe Ingrid, alles Gute für Euch und deinen Schwiegervater
LG von der anderen Ingrid
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  #34  
Alt 30.05.2005, 19:58
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Standard BSDK, 73 Jahre

hallo andere Ingrid!
bei meiner ma sieht es mit Appetit auch ein bißchen mau aus, ihre hochkalorischen Drinks will sie gar nicht trinken, weil sie davon immer so satt wird das sie danach keinen Hunger mehr aufs Abendessen hat. Sie klagt auch über Völlegefühl, kann Dexamethason da helfen?
Liebe Grüße
Juli
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  #35  
Alt 30.05.2005, 22:20
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Standard BSDK, 73 Jahre

hallo Juli,

daß deine Mama nach den hochkalorischen drinks nix mehr essen mag ist normal. Aber vielleicht mag sie statt der drinks lieber was richtiges essen. Hat sie Appetit auf ganz normales Essen? Wenn ja braucht sie diese drinks nicht.

LG
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  #36  
Alt 30.05.2005, 23:06
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hallo ingrid (die andere)
naja, ein bißchen was ißt sie, aber das reicht meiner meinung nach nicht aus. und dieses fresubin schmeckt ihr auch nicht so. sie ist halt immer so satt und ißt nur wie ein spatz :-(
danke dir für deine infos!
juli
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  #37  
Alt 31.05.2005, 12:23
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Liebe Juli,

Fresubin schmeckt anscheinend in der Tat grauenhaft. Versuch doch mal, stattdessen "Resource" zu kriegen. Fand mein Vater durchaus ok. Und vielleicht ist das Dexamethason ja einen Versuch wert. In England (wo die Wiege der Palliativmedizin stand) ist es eines der Standardmedikamente bei Appetitlosigkeit. Anabole Steroide, die klassischen Dopingmittel der Sportler, wirken noch besser, aber das Risiko von Nebenwirkungen ist wohl höher.

LG und alles Gute
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  #38  
Alt 31.05.2005, 18:56
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Standard BSDK, 73 Jahre

hallo Ingrid!
ist dexamethason sinnvoll als appetitanreger, wenn sie über völlegefühl klagt? ich habe ihr heute am telefon erstmal gesagt das sie die enzyme zu den mahlzeiten nehmen soll, oder zumindest mit dem arzt darüber sprechen soll ob das nicht sinnvoller wäre.
liebe grüße
juli
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  #39  
Alt 01.06.2005, 19:01
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Standard BSDK, 73 Jahre

Hi Juli

"the proof of the pudding is in the eating" (probieren geht über studieren)!?

LG
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  #40  
Alt 01.06.2005, 19:07
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Standard BSDK, 73 Jahre

Sorry, konnte der englischen Version des Sprichworts nicht widerstehen, weils mit Essen zu tun hat. Nicht mehr (gut) essen zu können/wollen wär für mich schlimm. Nichts für ungut...
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  #41  
Alt 07.06.2005, 18:15
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Standard BSDK, 73 Jahre

So, seit gestern ist mein Schwiegervater wieder aus dem Krankenhaus entlassen. Sie haben ihm noch einen Magenabfluß nach außen gelegt, jetzt kann er wenigstens wieder normal trinken und flüssiges Essen (gut gesiebt, damit es durch den Schlauch wieder ablaufen kann) zu sich nehmen, die tatsächliche Ernährung und die Medikamentengabe erfolgt weiterhin über den Dünndarm. Er hat die nächst höhere Stufe Schmerzpflaster bekommen, läuft mit seinem "Fifi" (der Galgen, an dem die ganzen Beutel hängen) durch die Wohnung, kann sich auch mal gelegentlich abstöpseln, um z.B. in den Garten zu gehen und experimentiert mit der Durchflußrate seiner Flüssignahrung.

Nachdem wir vor zwei Wochen alle total in Panik waren und für die nahe Zukunft tiefschwarz gesehen haben, ist momentan wieder etwas Ruhe eingekehrt. Er ist zwar austherapiert, aber ich denke, er wird noch ein paar Wochen leben. In 5 Wochen hat er Geburtstag, ich hoffe, er erlebt seinen 74. noch.

Interessanterweise hat sich die Einstellung meines Schwiegervaters geändert. Ich denke, er hatte im Krankenhaus wirklich abgeschlossen mit dem Leben und geglaubt, er kommt da nicht mehr lebend wieder raus. Er ist jetzt viel gelassener.

Ingrid
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  #42  
Alt 07.06.2005, 18:36
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Ach Ingrid, was ist das doch für eine sch....Krankheit, die hat wirklich keiner verdient. Ich wünsche ihm und euch so sehr, dass
er noch in der Lage ist, seinen Geburtstag zu feiern. Alles Gute und LG Elfie
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  #43  
Alt 25.07.2005, 17:56
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Standard BSDK, 73 Jahre

Ich will weiter berichte, so schwer es fällt.

Vor ein paar Tagen ist mein Schwiegervater 74 geworden, jetzt stirbt er und ich weiß nicht, wie lange dieses Sterben noch dauern wird.

Der tolle Tumormarkerwert hat alle in die Irre geführt. Mein Schwiegervater ist Mitte Mai ins Krankenhaus eingeliefert worden, nachdem er eine Nacht lang nur noch gebrochen hat. Dort haben sie ein bißchen rumdiagnostiziert und sind zu dem Schluß gekommen, er hat einen Darmverschluß, haben operiert. Bei der OP haben sie festgestellt, dass der Krebs den Magen abgeklemmt hat. Es wurde dann nur eine Sonde für die künstliche Ernährung in den Dünndarm gelegt, ein paar Tage später in einer zweiten OP eine Sonde in den Magen als Ablauf.
Der behandelnde Onkologe hat signalisiert, eine weitere Chemo sei sinnlos, mein Schwiegervater ist dann austherapiert nach Hause entlassen worden.

Mit der Ernährung über den Darm hat es ganz gut funktioniert, allerdings mußte die Dosierung der Schmerzmittel immer mehr erhöht werden, bis dann etwa Anfang Juli mit Schmerzpflastern (25er) begonnen wurde. Mein Schwiegervater war noch halbwegs mobil, konnte noch Treppen steigen, wenn er auch den größten Teil des Tages sitzend oder liegend verbracht hat.

Mitte Juli hat sich der Schlauch der Darmsonde gelöst und er hat seinen Geburtstag dann im Krankenhaus "gefeiert". Weitere OP zum Legen einer neuen Sonde war nicht möglich, daher bekam er einen Port implantiert zur intravenösen Ernährung. Seit einer Woche ist er wieder zu Hause und hat in dieser einen Woche unglaublich abgebaut. Gestern ist die Schmerzpflasterdosierung von 100 auf 125 gesteigert worden, er bekommt zusätzlich Schmerzzäpfchen und Schmerzspray und trotzdem kommen die Schmerzen immer wieder durch. Wenn er schmerzfrei ist, schläft er meistens, in den Phasen kann er auch noch mal sitzen oder ein paar Schritte gehen, ansonsten liegt er da und krümmt sich vor Schmerzen. Ein häufig auftretender Brechreiz wird jetzt ebenfalls mit Zäpfchen bekämpft. Er wiegt noch 56 kg (die letzten 3 kg hat er innerhalb der letzten 3 Tage verloren).

Es ist einfach nur schrecklich und furchtbar, ihn so leiden zu sehen. Er ist geistig noch klar und hofft auf einen baldigen Tod. Ich weiß nicht, wie lange es noch dauert, aber momentan ist wirklich mein einziger Wunsch, dass es schnell geht.

Ingrid
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  #44  
Alt 25.07.2005, 18:54
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Standard BSDK, 73 Jahre

Liebe Ingrid ,
es ist wirklich furchtbar ständig über dieses Leiden unserer Lieben zu lesen .
Meinem Vater geht es zwar derzeit noch einigermassen gut , aber ich weiss dass es nicht von Dauer sein wird .
Ich kann in etwa nachempfinden wie es Dir im Moment gehen mag und deswegen möchte ich Dir ganz viel Kraft wünschen und Deinem Vater , dass sich Dein Wunsch nach einem schnellen Ende dieser Quälerei erfüllt.
In Verbundenheit
Simone
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  #45  
Alt 25.07.2005, 19:11
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Standard BSDK, 73 Jahre

Liebe Ingrid,

mir tut es sehr leid, dass auch bei euch nicht mehr alles relativ gut ist wie noch vor einiger Zeit.
Es gibt doch diese Actiq Schmerzlutscher. Die muss man nur in die Wange legen. Sie helfen innerhalb von 5 Minuten. Damit muss dein Schwiegerpapa keine Schmerzen haben.
Mein Vater hatte eine Patientenverfügung unterschrieben.
Künstliche Ernährung verlängert die Qualen, deswegen wird in Hospizen und Palliativstationen nur Flüssigkeit, keine Ernährung über den Port zugeführt. Darüber ist nachzudenken.
Bei deinem Schwiegervater ist es speziell da der Tumor den Magen abdrückt. Normalerweise gehört nicht mehr essen können zum Sterbeprozess dazu. Jeder Eingriff von außen stört diesen Prozess und führt zu längerem Sterben.
Ich wünsche sehr, dass dein Schwiegervater keine Schmerzen mehr haben muss und sich nicht quält.
Alles Gute,

Sonja
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