Was tun bei Magenkrebs der schon gestreut hat?

[friod]

Bei meinem Bruder wurde letzte Woche Magenkrebs festgestellt. Er soll von innen nach außen durch den Magen gegangen sein und gestreut haben (Speiseröhre und Bauchspeicheldrüse (die Spitze davon?)). Mein Bruder kann nicht mehr essen und auch die Getränke muß er immer erbrechen. Morgen soll seine Chemo anfangen aber er fühlt sich sehr schlapp. Ich habe ihm gesagt, dass er sich auch endlich um eine künstliche Ernährung kümmern muß. Er sagt er findet das nicht notwendig. Ich mache mir wirklich Sorgen, denn er hat sehr viel abgenommen und sieht auch sehr schlecht aus. Was kann ich nur tun damit es ihm besser geht. Ich habe keinerlei Erfahrung mit Krebs und außerdem wohnt und lebt mein Bruder auch allein. Über eine Antwort wäre ich sehr dankbar

[Christian S.]

Lieber Friod,

mein Mitgefühl für deinen Bruder und für dich. Ich wünschte dass es bessere Aussichten gäbe als jene das es nicht sonderlich toll für ihn aussieht. Der Krebs hat schon die Bauchspeicheldrüse invasiert und somit gibt es sicherlich Fernmetastasen.
Der Gewichtsverlust und sein schlechtes Befinden sagen sehr viel über die Stärke aus die der Krebs schon hat.

Es ist besser für deinen Bruder wenn er in eurer Nähe sein, oder besser bei euch wohnen könnte. Er braucht jetzt jede Unterstützung von seiner Familie und auch jegliche Hilfe.

Ich wünsche euch alles Gute und sehr viel Stärke.

Christian S.

[friod]

Lieber Christian,
vielen Dank für Deine Mitteilung und Deine lieben Grüße, Mein Bruder möchte noch alleine leben und er ist trotz seines schlechten Allgemeinbefingens noch recht hoffnungsvoll, dies möchte ich auch durch dauerndes Drängeln nicht zerstören, außerdem sagte er, dass er sich seit Montag nicht mehr übergeben mußte, ich hoffe natürlich, dass das auch stimmt. Gestern hat er seine erste Chemo bekommen (Dauer 24 Std.) und er hofft, dass es ihm danach schon besser geht, er glaubt auf jeden Fall daran und solange er sich nicht aufgibt möchte ich auch daran glauben. Drück uns die Daumen, Danke!

[Christian S.]

Lieber Friod,

dass freut mich für ihn sehr. Ich finde es gut dass er es positiv sieht und dass er Kampfgeist entwickelt.
Du sollst ihn nicht nerven aber dennoch ist es eine sehr gute Idee wenn er bei euch unterschlüpfen kann. Denn es wird für ihn noch sehr hart und anstrengend werden und da ist es gut wenn er sich um das Essen und Trinken nicht zusätzlich Gedanken machen muss.
Mich interessiert seine Vorgeschichte.
Wie lange hat er schon Beschwerden gehabt?
Was hat er dagegen unternommen?

Ich bin nun seit 15 Monaten krebsfrei und ich hatte vier Jahre zuvor immer Beschwerden gehabt. Leider habe ich die Symptome ignoriert und somit ist es dann zu einem Karzinom gekommen.

Mit lieben und aufbauenden Grüßen

Christian S.

[Marcello]

Hallo Friod, hallo Christian

das sieht schon nicht unbedingt gut aus - ok. wie Christian bemerkte, wir müssen die Vorgeschichte kennen etc. das wäre schon sehr hilfreich.

Aber wenn das Ding schon gestreut hat ist es schon problematischer - vielleicht kannst Du mehr Infos dazu liefern...

Danke und Kopf-hoch....

Marcello

[friod]

Lieber Christian, vielen Dank für Deine Anteilnahme. Bei meinem Bruder fing es eigentlich ganz schleichend an. Ab ungefähr Anfang Februar hatte er immer weniger Appetit, aber man sah es ihm zuerst nicht an, da er ziemlich groß und propper war (198 cm und ca. 110 Kilo). Deshalb haben wir am Anfang auch nichts bemerkt, erst als er immer schmaler wurde und seine Portionen nicht mehr augeggessen hat wurden wir stutzig und sprachen ihn drauf an, worauf er uns sagte ermache Diät. Erst nachdem wir mit Engelszungen auf ihn eingeredet hatten ging er zum Arzt. Das war am 3. August, der hat ihn am 5. August ins KH überwiesen. Dort war er jetzt 3 Wochen und dort hat man hat seine Krankheit wie schon beschrieben festgestellt. Heute morgen habe ich mit ihm telefoniert und er fühlt sich sehr schlapp, hat ein dickes Bein (ich denke Thrombose) und hat mir versprochen zum Hausarzt zu gehen. Und ab morgen bekommt er vom Sozialdienst künstliche Ernährung über seinen Port. Ich hoffe, dass er dann wieder fitter wird, damit er am 6.9.05 seine zweite Chemo gut vertragen kann.
Liebe Grüße zurück

[friod]

Gerade hat mich mein Bruder angerufen, sein Hausarzt hat ihn sofor wegen seines Beines ins KH eingewiesen, hoffentlich geht alles gut.

[Christian S.]

Lieber Friod,

danke für die Mitteilung und hoffentlich ist dass mit dem Bein nicht allzu dramatisch.

Mich wundert einfach nur dass er erst ab Februar erst Probleme hatte.
Wenn ich mich an meine Geschichte erinnere und an die von vielen Magenkrebskranken so muss ich doch feststellen dass eine sehr viel längere Geschichte vorliegen muss. Bei mir waren es vier Jahre wo ich damit zu kämpfen hatte was die Beschwerden betraf, wie Sodbrennen und Magenkrämpfe.
Bei mir war es ein nicht abgeheiltes Geschwür gewesen dass durch die Magensäure nie richtig ausheilen konnte.
Vielleicht hat er euch nichts von seinen Beschwerden erzählt und es verdrängt.
Ich habe auch selten darüber geredet und es hat ewig gedauert bis ich mich dazu durchwringen konnte, ein weiteres Mal mich spiegeln zu lassen.

Alles Gute für Deinen Bruder.

Christian S.

[Sylvia Katzer]

Lieber Friod, ich muß Christian zustimmen, bei mir hatte auch alles eine längere Vorgeschichte, wie Sodbrennen und Magenkrämpfe, manchmal sogar ein Brechreiz gefühl! Warscheinlich wollte Dein Bruder Euch mit seinen Problemen nicht belasten und hat es deshalb erst jetzt richtig zur Kenntnis genommen, was mit ihm los ist. Ich wünsche Deinem Bruder und auch Dir alles Gute für die kommende Zeit. Lieben Gruß Sylvia

[Marcello]

Lieber Friod,

kann dem von Christian und Sylvia ebenfalls zustimmen. Aber es ist halt so, dass man in der Vorgeschichte eigentlich auf die Symptome gar nicht reagiert. Man denkt, wahrscheinlich war das Essen nicht mehr frisch oder man fühlt sich heute nicht gut. Ich kenne dies von mir selbst - und natürlich von meinem Vater, der ebenfalls einen Granitkopf hat wie ich - siehe posting "War es das ? Sorry bin Newbie...." unter Magenkrebs. Mein Vater ist heute gestorben.

Wie alt ist Dein Bruder? Wie sieht es mit dem Rauchen und mit Alkohol aus? Wie sind seine Ernährungsgewohnheiten? Alles Fakten die zählen....

Aber irgendwie sehen nicht nur der Verlauf sondern auch die zeitlichen Daten ähnlich aus wie bei meinem Vater. ok - er war halt 78 und da ist es noch schwieriger. Es begann bei ihm auch Anfang des Jahres und nach Meinung der Aerzte hätte er es eigentlich schon merken müssen, dass da nicht was stimmt. Aber er wollte seine Karibik-Ferien bei meinem Bruder nicht versäumen, so hatte er dann auch nix gesagt, auch dann nicht, als er feststellte, dass er plötzlich Blut im Stuhl hatte..... die restliche Story findest Du unter o.g. Posting. Der Hausarzt hatte ein Magengeschwür diagnostiziert und ihn mit hemopathischen Mitteln behandelt - für teures Geld.

Je länger man also wartet ums kritischer - besser also sofort in eine Uni-Klinik und nicht in ein Krankenhaus oder sei es ein Kreis-Krankenhaus oder so was. Wo bist Du zuHause - wir finden für Dich eine Klinik.

Dazu hilft vielleicht auch noch mein Tip: mein Vater sagte immer, die im Krankenhaus Waldshut machen das ganze schon richtig und sind auch mit der Uni in Freiburg in Verbindung. Ich bin dann ein wenig sauer geworden und habe einfach alle postings aus diesem Forum für ihn ausgedruckt - danach hatte er sich für Freiburg entschieden - leider ein bischen zu spät.

Dein Posting sieht problematisch aus, aber es kommt ein bischen auf das Alter und die Kondition an - ehrlich gesagt.

Liebe Grüsse aus der Schweiz und viel Kraft
Marcello

[Freundin]

Hallo allerseits,
auch ich bräuchte mal ein paar Ratschläge und Meinungen. Meine Freundin (gerade 40 geworden) hat Anfang September die Diagnose Magenkrebs bekommen. Nun hat sie nie - und das bis heute nicht - Probleme mit dem Magen, sondern einen massiven Metastasenbefall der Lunge. Der Primärtumor im Magen ist unter 1 cm Durchmesser und macht (dort noch) keine Probleme. Schlimm sind die Metastasen in der Lunge. Sie hat im August Husten und Fieber bekommen und ist nach Einnahme von Antibiotika und Cortison in eine Lungenklinik bei Hamburg gekommen. Die haben dann die Zellen in der Lunge als Metastasen aus dem Magen enttarnt. Zwei Chemos sind durch, die sie ohne Nebenwirkungen gewuppt hat. Aber jeweils vor der Chemo hat sie einen wüsten Rückfall. Sie hustet sowieso seit 8 Wochen und hängt permanent an einem Sauerstoff-Gerät, sitzt im Rollstuhl und hat 10 kg abgenommen. Die Ärzte haben gesagt, sie würde bis an ihr Lebensende Chemo bekommen, dann aber auch gesagt, daß sie u.U. noch 5 Jahre zu leben hat. Kann mir das mal einer erklären? Man kann doch keine 5 Jahre Chemo kriegen. Kann man diese Scheiß-Metastasen nicht irgendwie besiegen?