Es ist so....

[lea2000]

Hallo

Es ist so viel passiert in der letzten Zeit,das ich überhaupt nicht verstehe,das ich vor Sorgen nicht explodiere sondern kalt reagiere wie ein Kühlschrank.
Zuerst bekam meine Mum vor zwei Wochen gesagt,das es keine Heilung mehr gibt,sondern mit einer Misteltherpie,Knollenblättertherpie und einer Tablette die am 30.09.05 offizell auf dem Markt kommt beginnen soll.
Diese medikamente sollen bewirken das die Metastasen zerstört werden aber sie können nicht verhindern das der eigentliche Herd in der Lunge weiter streut.
Meine Mum war danach sehr nieder geschlagen und hat sehr viel geweint.
Mein Mann,meine Eltern haben dann zusammen beschlossen,nicht einfach so auf zu geben,sondern nach weiteren Alternativen zu suchen.
So kam es,das meine Mum vorige Woche freiwillig in die Klinik ging,wo die erst Diagnostik gemacht wurde.
Nach erneuten CT vom Thorax und Ct vom Kopf,stellten die Ärzte leider Gottes die selbe Diagnostik wie in der Klinik wo sie Chemo bekam.
Es war sehr schwer für meine Mum diesen Schlag ein zweites Mal durch machen zu müssen.
Als ob dies nicht alles reichen würde,kam dann am Donnerstag der nächste Schlag.
Meine Tante bekam morgens gesagt,das es nicht so arg schlimm bei ihr aussehen würde,aber das man sehr vorsichtig sein muss,da sich unter der Narbe wo sie die Metastasen entfernt bekommen hat,eine neue gebildet hat und um diese ein Ödem.Es könnte sein,das sie Lähmungserscheinungen oder Epeleptische Anfälle bekommen würde.
Abends wollte sie dann meine Mum besuchen und bekam dort im KH einen sehr schweren Epeleptischen Anfall und kam auf die Intensivstation.
Ist das noch gerecht???
Nun haben sie dort festgestellt,das meine Mum und meine Tante sich gewissermassen wieder mal eingeholt haben.
Das heisst,beide Frauen,haben sich durch Chemos und Bestrahlungen gequält,immer mit der Hoffnung und dem Willen dies durch zu stehen und den Kampf gegen den Krebs zu besiegen.
Und jetzt???
Ich weiss nicht,ob ich das alles noch aufgefangen bekomme.
Noch mein ich,ich habe noch genug Kraft alles zu machen und zu tun das es Beiden etwas hilft und meine eigene Familie nicht zu kurz kommt.
Allerdings habe ich meine grossen Zweifel damit,wenn sich der Zustand drastisch verschlimmert und ich nur noch bei meiner Mum bin.Es ist geplant,das meine Tante zu meiner Oma geht und dort auch von ihr versorgt wird.
Allerdingsmuss ich sagen das meine Oma schon 75 ist und ich nicht genau sicher bin ob sie das körperlich und seelich verkraftet.
Was soll ich bloss machen ich weiss nicht wie ich reagieren soll.Hab doch beide lieb,aber meine Mum ist mir näher.
Lass ich meine Tante im Stich,krieg ich vielleicht doch beide unter einen Hut??
Bitte,wenn einer hier lesen sollte,schreibt bitte mal eure Meinung.
Danke Gruss Lea

[Lady Molly]

Liebe Lea,

ich kann es nicht sehen, wenn ein Posting unbeantwortet bleibt, ich weiss wie man auf eine Antwort hofft, aber leider kann ich dir nicht helfen.
Hier und dort sind wir uns in diesem Forum schon begegnet und ich
"kenne" eure Situation. Nur, was soll man raten?
Soweit ich weiss, gibt es dich, deinen Vater, eine Oma, aber auch noch Söhne der Tante? Dazu könnten ehrenamtliche Helfer (Hospizverein, Kirche...) kommen. Pflegedienst müsste doch auch möglich sein und Nachbarn, Freunde?
Ganz sicher weiss ich das du nicht alles auffangen kannst.
Das du dann ein schlechtes Gewissen hast, verstehe ich auch, obwohl wir beide wissen das das Blödsinn ist.
Also, aktiviere alle Hilfen, frage im KH, bei der Krankenkasse, beim Hausarzt nach. Nimm Familienangehörige mit zur Hilfe soweit es geht und traue dich Nachbarn oder Freunde anzusprechen.
Manchmal wissen diese einfach nur nicht das Hilfe gebraucht wird oder wie sie helfen sollen, bei konkreter Nachfrage reagieren manche sogar erleichtert, weil sie etwas beitragen können. Das schlimmste was passieren kann ist ein "Nein" zu hören oder faule Ausreden. Ärgere dich nicht darüber, damit verschwendest du nur Kraft und Zeit.

Mir bleibt nur noch dir zu wünschen das du alles gut überstehst.
Schau, was nutzt es deinen Lieben, wenn sie wunderbar versorgt werden, du aber eines Tages einfach zusammen klappst? Man bekommt immer ausreichend Kraft damit es weiter geht, aber manchmal muß man sich diese Kraft selber besorgen und dafür ab und zu ein Schrittchen langsamer gehen.
Ich weiss, leicht geschrieben, schwer getan... besseren Rat habe ich leider nicht für dich. Tut mir leid.

Sende euch einen Sonnenstrahl,
Susanne

[AndreaM]

Liebe Lea,

leider habe auch ich keinen richtig guten Rat - Du wirst aber sicherlich von Dir selbst überrascht sein. Es ist unglaublich, was man alles schaffen und aushalten kann!

Nimm alle Hilfe in Anspruch, die Du bekommen kannst. Sicherlich ist es nicht für jeden leicht, sich um einen Kranken zu kümmern, aber auch die "entfernteren", wie Freunde, Nachbarn, Bekannte, oft auch die Männer der Familie können viel tun. Sie können Einkaufen, Wäsche waschen, organisatorisches erledigen, Diskussionen mit Krankenkassen führen - all diese Dinge, die Dich nur Zeit und damit Kraft kosten.

Und vergiss eines nicht: achte auf Deine eigenen Auszeiten! Ein Nachmittag oder Abend in der Woche gehört nur Dir allein - Du musst Deine Kräfte beisammen behalten. Und nicht nur Du musst für Deine Familie da sein, Deine Familie ist auch für Dich da!

Ich drück Dir die Daumen!
Andrea

[lea2000]

Hallo Ihr Lieben,

Ganz herzlichen Dank für eure Antworten,auch wenn ihr mir leider keinen Rat geben konntet,aber ihr habt mir trotzdem geholfen.Es kann manchmal schon hilfe sein,wenn man sieht,wie fremde Leute zu einem Posting antworten.
War heute morgen erst im KH bei meiner Tante.Sie gefiel mir nicht.Der Krampfanfall hat sie doch schwerer getroffen als wir dachten.
Sie wird erst mal auf medi eingestellt und geht dann zu meiner Oma.
Mit meiner Mum hatte ich heute ein Gespräch wie es finanziel bei uns weiter gehen soll.
Sie will,das ich nur noch zwei mal in der Woche morgens komm und die restlichen morgens arbeiten gehe.
Auf der einen Seite,verstehe ich ja wenn sie sagt,das wir auch (meine eigene kl.Familie)finanziel hin kommen müssen.Andererseits weiss ich nicht ob ich das mit meinem Gewissen vereinbaren kann.Ich hab das Gefühl,das ich sie dann im Stich lasse.
Ich wollte noch nie Geld dafür haben,das ich mich um meine eigene Mama kümmere und will es auch nicht.Allerdings,kommen wir mein Mann und ich aber auch nicht ohne mein Einkommen als Aushilfe zb.nicht hin.
Was soll ich nur machen???
Ist es verwerflich wenn ich drei Tage morgens arbeiten geh und zwei Tage morgens zu meiner Mum????
Ich bin total hin und her gerissen.Weiss einfach nicht was richtig oder falsch ist.
Klar war und ist für mich immer gewesen,das ich mich um meine Eltern kümmere,weil sie schliesslich auch mein Lebenlang für mich da waren und sich auch nicht gefragt haben kann ich das finanziel hin kriegen.
Ich finde es ist einfach alles so ungerecht,wenn ich mich nicht kümmern kann,weil es nur an dem scheiss Geld liegt.
Ich wünsch euch noch einen schönen Tag,Gruss Lea

[Lady Molly]

Liebe Lea,

nur ganz kurz.
Was ist denn mit Pflegegeld? Habt ihr denn keine Pflegestufe beantragt?
Dann macht das ganz schnell, denn bis jemand zum begutachten kommt, kann es eine ganze Zeit dauern.

Lieben Gruss,
Susanne

[AndreaM]

Liebe Lea,

hast Du für Deine Mutter eine Pflegestufe beantragt? Das Pflegegeld ist nicht nur für professionelle Hilfe, das wird auch für pflegende Angehörige gezahlt - das könnte in dieser Situation auf jeden Fall hilfreich sein.

Wenn ihr noch keine Pflegestufe habt, es gibt (zumindest bei der AOK, andere Kassen weiss ich nicht) die Möglichkeit einen Eilantrag zu stellen, der innerhalb von 48 Stunden nach Aktenlage beschieden wird. Da landet man normalerweise (wenn er nicht abgelehnt wird) in Stufe II.

Mach Dich schlau, welche Hilfen und Möglichkeiten es gibt. Gibt es in der Klinik einen Sozialdienst? Die kennen sich normalerweise sehr gut aus!

[lea2000]

Hallo

Ja Pflegegeld kriegt meine Mum.Sie hat Pflegestufe 1.Das sind 50€ in der Woche und die brauch ich schon an Benzingeld,deswegen haut es ja leider nicht hin.
Ich würde gern auf alles verzichten,nur um für meine Mum da zu sein,aber ich muss auch gucken das meine Familie versorgt ist,da das Einkommen von meinem Mann komplett für unsere Fixkosten weg gehen.Das ist das,was mich total fertig macht,das ich nicht auf alle Bedürfnisse meiner Mama eingehen kann.Nur wegen der Scheiss Kohle.
Gruss Lea

[lea2000]

Guten Morgen,

morgen ist es also soweit.Meine Mama hat das Gespräch mit dem Onkologen zwecks Einnahme von Tarceva.
Ich gehe mit sehr gemischten Gefühlen dem entgegen,da sie ja seit Montag mit der Knollenblättertherapie angefangen hat.
Seit dem hat sie einige Probleme,obwohl man gesagt hat,das diese Tropfen keine Nebenwirkungen haben.So ist es zb.das sie schlimme Luftnot hat oder auch Durchfall.Natürlich,weiss man nicht ob das die Ursachen von den Tropfen sind oder ob es von was anderem kommt.
Nach Aussage des Onkologen sollen aber auch nur 20% der Krebserkrankten dieses Tarceva erfolgreich eingenommen haben,die danach noch ziemlich länger und schmerzfreier lebten.
Ich hoffe,das meine Mama zu dieser %Zahl dazu gehört und es ihr wirklich hilft.
Ich danke euch fürs lesen und vielleicht kann mir jemand sagen,ob einer von euch mit diesen Medikamenten schon in Berührung kam.
Ich wünsch euch noch einen schönen Tag,bis dann Lea

[lea2000]

Guten Tag an alle

Leider ist das Gespräch am 30.09. nicht ganz so gelaufen wie wir uns es erhofft haben.Dieser blöde Onkologe war weder daran interessiert,was meine Mama für zusätzliche Beschwerden hat,noch hat er uns den Eindruck gegeben,das ihn interessiert das meiner Mama geholfen wird.
Er hatte mal wieder der hälfte der Akten von meiner Mama nicht da und die Ct Bilder von der Klinik die neu gemacht wurden guckte er sich noch nicht mal an.
So ist es also,das meine Mama nicht zu dennen gehört,dieses Tarceva ein zu nehmen ,weil es in seinen Augen nicht für sie lohnen würde und sie sich einige Beschwerden nur einbilden würde.
Was ist das eigentlich für ein Spiel für ihn?????
Die Kröhnung von ihm kam aber noch.Er sagte zu meiner Mama und mir:
Wissen sie was,wir warten jetzt einfach mal 6 Wochen ab und wenn die Tumore weiter gewachsen sind,lohnt es sich auch mit dem Tarceva anzufangen.
Ausserdem,ist das mit dem Knollenblätterpils als Therapie scheisse und die setzen sie bitte sofort ab.

Und nun???
Soll meine Mama einfach auf schlimmeres warten,oder Wie????
Ich versteh das alles nicht mehr.
Komm mit diesen Aussagen einfach nicht mehr klar.
Weiss vielleicht einer von euch,ob ich das alles zu krass sehe oder ob der Onkologe sie einfach nur los werden will?
Ich wünsch euch noch einen schönen Feiertag,bis dann Lea

[lea2000]

Guten Morgen

Ich habe da ein Problem und hoffe es kann mir jemand einen Rat geben.
Meine Kinder (5 und 7) wissen zwar,das ihre Oma (also meine Mama) schwer krank ist.Allerdings,können sie nicht verstehen,das sich so viel verändert hat.
Das ihre Oma schnell ausrastet,oder nicht mehr so viel mit ihnen machen kann.
Kann mir jemand von euch sagen,wie ich vorallem meinem Sohn der unheimlich an seiner Oma hängt,erklären kann,warum das alles so ist?
Ich habe sehr grosse Angst,das er das alles nicht gut verkraftet,weil seine Oma der wichtigste Mensch für ihn ist.Bitte helft mir,gruss Lea