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  #1  
Alt 09.07.2016, 11:38
Leandro Leandro ist offline
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Ausrufezeichen Hodenseminom frage?

Hallo Zusammen

Bin neu in der Gruppe und möchte mich kurz vorstellen und euch ein paar fragen stellen..
Ich heisse Leandro, 31 jahre alt und vor etwa 1monat habe ich eine verhärtung des linken hodens bemerkt, am Anfang dachte ich es wäre nicht so schlimm.. Ein paar tage vorher, war ich ja Velo fahren und dachte, das vielleicht der Sattel mein Hoden intern verletzte und somit verhärtete er sich
Nun ja... Die Verhärtung ging nicht weg, so machte ich ein Termin beim urolog 20 tage nach "Befund" - der Arzt machte ein check und entdeckte ein Tumor. Sofort wurde Termin für die OP abgemacht, das war am 22.06 und am 30.06 wurde mein linker hoden geschichte. In der woche vor op habe ich ein CT und Bluttest gemacht (habe auch spermien eingefroren, auf Empfehlung des Doktors, da wir noch nicht wussten was noch alles auf mich zukommt- bin seit 2 Jahren verheiratet und habe noch keine Kinder, möchte aber welche haben). Ct und tumormarker Resultaten waren gut - nichts aufälliges. Nach Entfernung Resultat Biopsie; seminom 2.5 cm ohne Infiltration. Artz sagte das wir nur die Situation überwachen müssen. Er meint die Entfernung des Hodens wäre eigentlich schon alles gewesen und er sieht kein Grund für eine Chemotherapie. Nach OP kein Bluttest mehr gemacht oder erneut ein CT, ist das normal? Nun ja.. Ich habe aber schreckliche angst, das vielleicht noch etwas okkult sein könnte. Aber wenn es keine Infiltration nachweisbar war, ist es doch unmöglich das sich der Krebs trotzdem gestreut hat, oder? Hat den Jemand gleiche Erfahrung, das nur die OP das Problem komplett löste? Nach so viel lesen, bin ich ziemlich verwirrt. Ist warscheinlich nur meine Angst aber Ich wäre sehr dankbar für eure Unterstützung

Vielen dank
Gruss leandro

Geändert von Leandro (09.07.2016 um 12:20 Uhr)
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  #2  
Alt 09.07.2016, 12:42
morgenleben79 morgenleben79 ist offline
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Beiträge: 76
Standard AW: Hodenseminom frage?

Hallo Leandro
Erstmal herzlich Willkommen in diesem Forums wo eigentlich niemand sein will.
Also zu deinen Fragen.
Du hast ein reines Seminom. Das ist erstmal Glück im Unglück weil das der gute von den bösen ist. Also der läßt sich am besten bekämpfen.
Da es laut Arzt zu keiner Infiltration gekommen ist und Ct keine Auffälligkeiten aufweist ist das erstmal ein gutes Ergebniss. Tumormarker bei Seminom kann man auch sein lassen weil viele garkeine haben im Blut selbst bei Streuung nicht. (Ich hatte z. B. Nie erhöhte Tumormarker aber trotzdem hatte er die Lymphknoten befallen)

Also würde ich sagen du hast es geschafft und Wait and See ist die richtige Entscheidung. Ich hatte gleich nach Tumorop schon veränderte Lymphknoten und habe auch erstmal Wait and See gemacht.

Also Kopf hoch deine Prognose ist super und ich glaube das es ohne weitere Behandlung gut gehen wird. Leider gibt's aber nie die absolute Garantie. Aber das der Medizin kann man diesem Krebs auch später noch sehr gut bekämpfen. Erspare dir unnötiges Gift und mach Wait and See und genieße deinen Leben.

Liebe Grüsse
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  #3  
Alt 09.07.2016, 13:24
Toby01Harv Toby01Harv ist offline
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Beiträge: 376
Standard AW: Hodenseminom frage?

Hi,

konkret zu Deiner Frage:

1) Obgleich keine Infiltration festgestellt wurde, könnte es theoretisch sein, dass der Tumor bereits gestreut hat. Falls Blutwerte und CT normal sind und pathologisch keine Infiltration vorliegt, gehörst Du zur low risk Gruppe. Die Wahrscheinlichkeit, dass bei Dir noch etwas kommt, liegt ohne weitere Behandlung daher bei ca. 6 %.
2) Anstatt wait & see, könnte man auch eine adjuvante Chemo oder Bestrahlung machen. Das Risiko für einen Rückfall fällt dann auf ca. 2-3 %.

Ich würde Dir folgendes raten: Hol Dir eine Zweitmeinung bei einem Spezialisten ein. IdR. wird dieser Dir zu wait & see raten. Bei wait & see muss Du Dich die ersten 2 Jahre alle 3 Monate untersuchen lassen. Mach hierzu bitte keine CTs, sondern MRTs, weil letztere keine Strahlung haben.

Insgesamt ist Deine Prognose hervorragend. Seminom-Patienten im Stadium I haben eine Überlebenswahrscheinlicheit von 99-100%. Mach Dir also keine allzu großen Sorgen, geh aber trotzdem regelmäßig zur Nachsorge.
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  #4  
Alt 10.07.2016, 13:47
Leandro Leandro ist offline
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Standard AW: Hodenseminom frage?

Hallo Zusammen

Vielen Dank für eure Antwort! ich werde die wait und See Therapie wählen. Habe gelesen, das früher minds. 4von 5 personen sich unnötig behandelt haben, das heisst sich unnötig mit chemo "vergiftet" haben. Ängste kann man leider nicht steuern, aber es wird hoffentlich mit der Zeit besser.

Danke nochmals
Liebe Grüsse
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  #5  
Alt 10.07.2016, 22:05
morgenleben79 morgenleben79 ist offline
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Beiträge: 76
Standard AW: Hodenseminom frage?

Hallo
Ich denke das ne gute Entscheidung zumal egal was passiert oder auch hoffentlich nicht passiert du nichts verlierst.

Nur eine unnötige Chemo oder Bestrahlung muss nicht sein. Weil die Gifts so sehr sie uns helfen so haben sie trotzdem allerhand Nebenwirkungen.

Daher die alles alles gute und Toi toi toi8
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  #6  
Alt 14.07.2016, 10:16
Leandro Leandro ist offline
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Standard AW: Hodenseminom frage?

Danke Morgenleben

Habe mich ein bisschen beruhigen können. Urolog hat mich am montag zum Onkolog geschickt, damit alles besprochen wird. Grüssee
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  #7  
Alt 15.07.2016, 12:52
Marco1 Marco1 ist offline
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Standard AW: Hodenseminom frage?

Hallo Leandro,

und willkommen bei "uns" wobei der Anlass nicht so schön ist!

wurde denn am verbliebenen Hoden ebenfalls eine Probe entnommen? Wenn ja, so kann ich Dir aus eigenen Erfahren berichten, dass an der Stelle der Entnahme am Hoden sowie an den Einschnittstellen auf dem Weg zum Hoden kleine Verhärtungen entstehen können. Aufgrund dieser Vernarbungen bin ich damals panisch zum Arzt gerannt, da ich Angst hatte, dass es sich hierbei um einen Befall des verbliebenen Hoden gehandelt hat.

Wait & See habe ich auch damals bekommen und bei mir waren sogar die Marker AFP und hCG vor der OP deutlich über den Grenzwerten. Bin jetzt kurz vor meinem "5-Jahres-TÜV-Termin" und habe seit damals keine (bzw. nur kleine) Probleme gehabt.

Hatte im befallenen - aber auch im verbliebenen Hoden - einen sog. "Sternenhimmel", welcher im Zusammenhang mit Hodenkrebs stehen soll. Diese These ist aber wohl sehr umstritten. Sollte man so etwas bei Dir feststellen, so lass Dich dadurch nicht beunruhigen.

Wichtig ist - so wie es die Anderen hier schon geschrieben haben -dass Du die Termine auch wahrnimmst. Es ist zwar anstrengend, da man in regelmäßigen Abständen an die Geschichte erinnert wird, aber wie Du schon schreibst: Durch die Entfernung ist das wichtigste schon mal getan und Deine Chancen stehen wirklich sehr gut!!!

Viel Glück weiterhin, alles Gute und halte uns wenn Du magst auf dem laufenden!
Marco
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  #8  
Alt 19.07.2016, 12:24
Leandro Leandro ist offline
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Beiträge: 7
Standard AW: Hodenseminom frage?

Hy Marco

Woww!! Gratuliere!! Das macht mir grosse Hoffnungen - Du hast nur wait und see gemacht, oder?

Es ist keine Biopsie vom verbliebenen Hoden gemacht worden, dabei erklärte mir die Onkologin, dass es heutzutage nicht mehr so üblich ist wie früher, es kommt eher auf Urolog drauf an. Die Jüngeren, meinte Sie, machen das nicht mehr sehr oft, denn es kann zu Blutungen kommen und Vernarbungen und dadurch vielleicht noch andere Problemen... Ich werde es halt Jährlich kontrollieren mittels Ultraschall. Sie sagte auch, das Risiko wäre so klein, dass es die beste variante ist. (hoffe ich doch auch )

Wegen CT, sagte sie mir das ich 2x pro Jahr machen muss; 1x Ultraschall, 3 Monaten später CT. Wegen Strahlung habe ich jetzt meine sorgen, was meint Ihr? Ist das immer noch zu viel?

Grüsse aus der Schweiz
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  #9  
Alt 19.07.2016, 16:48
Marco1 Marco1 ist offline
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Beiträge: 42
Standard AW: Hodenseminom frage?

Hallo Leandro,

und Danke für die Glückwünsche!! Wenn der Termin (5-Jahres-TÜV) dann auch rum ist und alles gut verlief, dann gehe ich auch mal einen Trinken!!

Ja, ich hatte wait and see und dies trotz der Tatsache, dass es ein Mischtumor war, die Marker sehr hoch waren und das Ding innerhalb von wenigen Tagen nach dem Ertasten ("Erbse") bis zur Entfernung (kaum mehr Hoden vorhanden) gewachsen ist wie blöd. Das Problem ist halt immer, dass Dir niemand zu 100% garantieren kann, welche Maßnahme für Dich die richtige ist. Jedoch hast Du und so schreiben es ja auch die anderen hier sehr gute Heilungschancen und bei Deiner Geschichte scheint wait and see wirklich die beste Alternative zu sein. Eine Chemo würde wahrscheinlich mehr kaputt machen als sie Dir einbringt. War damals auch 31 so wie Du heute und mein Dr. meinte dass die Chemo zu viel kaputt machen könnte. Daher empfehlen Dir deine Ärzte bestimmt auch die wait and see.

Wait and see war bei mir auch anfangs im 3-Monate Rhythmus, wobei alle 6-Monate ein CT dabei war. Nach zwei Jahren wurde dann alle 6-Monate eine Untersuchung gemacht und das CT nur noch einmal im Jahr. Viele hier im Forum raten immer, dass man auf MRT anstatt CT umsteigen soll, da die Belastung doch höher ist. Sprich dies am besten mal bei deinen Ärzten an. In manchen Fällen konnte man wohl nicht auf MRT wechseln, da gerade bei Thorax/Abdomen ein CT in manchen Konstellationen besser wäre.

Viele Grüße in die Schweiz und viel Erfolg
Marco
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