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  #1  
Alt 28.11.2012, 08:31
redzora66 redzora66 ist offline
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Registriert seit: 28.11.2012
Beiträge: 6
Standard Mein Schwiegervater :-(

Hallo,
ich heiße Sandra und Anfang des Jahres bekam mein Schwiegervater (70) die Diagnosepulmonales Adenkarzinom. Tumorstadium cT4 N3M1b splen Stadium IV.
Der Tumor ist nicht operabel und auch nicht bestrahlbar.
Nach dem anfänglichen Schock haben wir den Kampf aufgenommen obwohl man uns keine große Hoffung macht. Der Tumor hat bereits gestreut und es gibt Metastasen in Nebenieren.
Er bekam div. Chemos, bekam infolge dessen eine venentrhombose und Diabetes.
zusätzlich bekam er ein Medikament welches noch in Studie ist.
Im Juli war der Tumor um die Hälfte verkleinert und SV hattte beschlossen sich eine Pause zu gönnen und flog nach Hause, nach Griechenland. ( Deutscher mit 2. Wohnsitz dort) In den letzten Monaten hat sich nun ein furchtbarer Husten einegstellt und dauerhafte Schmerzen in der Halswirbelsäule. Der Husten ist so schlimm das kein Satz ohne Husten über die Lippen kommt . Und genau das macht mir jetzt wirklich Angst.
Müssen wir auf das schlimmste vorbereitet sein? Ist das ein Zeichen das es wieder gewachsen/gestreut ist?
ER hat am 6.12. den nächsten Untersuchungstermin. Während er in Deutschland ist lebt er bei uns im Haus und ich versorge und kümmeremich um ihn.
Ich möchte auf alles vorbereitet sein und hoffe das ich im Ernstfall hier Rat bekomme wie man gewissen Dinge macht. Wo man sich Hilfe holt usw.

Ich möchte mich auch weiterhin um ihn kümmern, auch wenn es ernst wird. Besonders interessiert mich wie es in der Familie geht, wir haben 2 Kinder (9+13) kann und darf man Kinder damit einbeziehen, was kann man ihnen zumuten usw.

Das wäre es erst mal
Lg Sandra
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  #2  
Alt 28.11.2012, 10:39
Kikki78 Kikki78 ist offline
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Registriert seit: 21.11.2012
Beiträge: 10
Standard AW: Mein Schwiegervater :-(

Hallo Sandra,
es ist schön das du dich um deinen Schwiegervater kümmern willst. Mein SV hatte vor zwei Jahren einen Rückfall Lymphdrüsenkrebs und ist nun im Endstadium, im Spätsommer hieß es, er würde wohl nicht mal bis Weihnachten da sein.Er hat Metas in der Lunge, an der Schlagader und wohl auch am Herzen. So genau erzählt es meine Schwiegermama nicht. Ich habe meinen Kindern immer die Wahrheit gesagt. Sie sind 10 und 14. Wir waren vor einigen Wochen auch noch zu Besuch, da wir etwas entfernt wohnen geht es leider nicht öfters. Meine Kleine will auch gar nicht, sie verdrängt es lieber. Ab und zu reden wir darüber, ich lasse beiden ihren Freiraum sich auf ihre Weise damit auseinander zu setzen. Ich glaube wichtig ist, ihnen nicht eine heile Welt vor zu spielen, denn sie merken schnell, dass es euch nicht gut geht. Und ich habe ein Auge auf sie, sollte ich merken es geht ihnen damit sehr schlecht werde ich mir professionelle Hilfe suchen.
Übrigens lebt mein Schwiegervater noch und kann auch noch gut meine Schwiegermutter auf die Palme bringen. Das Ende naht, das wissen wir und auch das es ganz schnell gehen kann.

Ich drücke euch für die Untersuchung alle Daumen.
Lg Kikki
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  #3  
Alt 28.11.2012, 11:22
Benutzerbild von Mirilena
Mirilena Mirilena ist offline
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Ort: Schleswig-Holstein
Beiträge: 1.519
Standard AW: Mein Schwiegervater :-(

Hallo Sandra,

auch ich finde es schön, dass du dich um deinen Schwiegerpapa kümmerst! Aus eigener erfahrung kann ich dich nur ermutigen! Eine Pflege daheim ist machbar, auch wenn sie euch einiges abverlangen wird. Auf der anderen Seite bekommt ihr auch etwas geschenkt. So seltsam es sich anhören mag, ich habe es als großes Geschenk empfunden, meinen Papa bis zuletzt begleiten zu dürfen und habe diese Zeit als besonders intensiv empfunden.

Zudem könnt ihr Hilfe in Anspruch nehmen, denn wichtig ist zum einen, eine Pflegestufe zu beantragen und nach der SAPV (Spezialisierte ambulante Palliativversorgung) zu fragen und um diese zu bitten. Die SAPV wird gesetzlich von den Krankenkassen übernommen. Infos erhältst du über das behandelnde Krankenhaus (Palliativstation), ein Palliativnetzwerk in eurer Nähe oder den ambulanten Palliativdienst. Ich würde mich bereits rechtzeitig erkundigen. Und die Menschen, die sich dann um deinen Schwiergervater kümmern, fangen auch die Angehörigen auf und haben ein offenes Ohr.

Wie Kikki es dir bereits schreibt, ich finde es auch ungeheuer wichtig, offen und ehrlich mit den Kindern zu sprechen. Dass Opa krank ist und es ihm eines Tages womöglich sehr schlecht gehen wird, bemerken sie ohnehin. Da ist es besser, mit ihnen zu reden und ihre Fragen zu beantworten. Meine Tochter war 13, als ihr geliebter Opa erkrankte und sie wollte immer bei ihm sein und so viel Zeit wie möglich verbingen. Bis zum Schluss. Die letzten Tage vor seinem Tod hat sie dann für sich entschieden, dass sie nicht mehr am Bett sitzen möchte, denn "ihr Opa sei gar nicht mehr da, er habe sich bereits von ihr verabschiedet...". Kinder gehen auch mit dem Tod ganz anders um als wir... So habe ich es zumindest erfahren. Vielleicht liegt es daran, dass sie in der Regel in der GEGENWART leben?! Dass sie intuitiver sind? Ich habe keine Ahnung. Meine Tochter zumindest war froh und erleichtert, als mein Papa gestorben war. Begründung: "Nun brauche ich mir nie wieder Sorgen machen, dass Opa solche schlimmen Schmerzen hat. Ich weiß jetzt, dass es ihm wieder gut geht..." Ja, Recht hat sie! Wir trauern beide unterschiedlich und haben unsere eigene Art, mit de´m Geschehenen umzugehen.

Für den bevorstehenden Weg wünsche ich dir sehr viel Kraft und hoffe, dass der Austuasch hier im Forum dich bestärken mag!
Liebe Grüße
Miriam
__________________
Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark!
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  #4  
Alt 28.11.2012, 12:35
redzora66 redzora66 ist offline
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Registriert seit: 28.11.2012
Beiträge: 6
Standard AW: Mein Schwiegervater :-(

Danke für die liebe Begrüßung und fürs "Mutmachen".
Bis zur weiteren Diagnose ist ja alles offen aber ich möchte für den Ernstfall "gerüstet" sein. ich bin nicht unerfahren in Pflege, habe meinen Großvater ( Demnz) und meine Schwiegergroßmutter (Parkinson) gepflegt. Wege bei den Krankenkassen und Pflegestufe sind mir bekannt, ich habe einen Sohn mit Down Syndrom und PS2.
Unsere Kinder bzw. der Große weiß um die Krankheit von Opa, der Kleine versteht es nicht aber empfindet irgendwas.
Als mein Großvater im Sterben lag hat der Kleine irgendwann abgelehnt noch ins Krankenzimmer zu gehen. Er hat vorher immer bei Uropa gesessen und seine Hand gehalten und gestreichelt. Diese Kinder haben eine besondere Antenne.

Ich habe ein ziemlich turbulentes und anstregendes Leben. Möchte aber Sv auf jeden Fall so lange es geht und am liebsten bis zum Ende Zuhause behalten. Er hat letztes Jahr ganz plötzlich seine Frau verloren, mein Schwiegis haben viel für mich getan und ich möchte gerne etwas zurück geben. Tod und Sterben sind keine Sachen vor denen ich Angst habe, vielmehr macht mir Angst das ich etwas falsch machen könnte.
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  #5  
Alt 19.12.2012, 05:59
redzora66 redzora66 ist offline
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Registriert seit: 28.11.2012
Beiträge: 6
Standard AW: Mein Schwiegervater :-(

Hier haben sich die Ereignisse mittlerweile überschlagen. Schwiegervater wurde letzte Woche mit blutigem Husten eingeliefert. Nach 10 Tagen KH steht jetzt fest : Lungenentzündung ( im Griff) leichte Herzbeutelentzündung.
Metastasen in Hals und Lendenwirbelsäule, an Milz, Niere, Lymphe.
Der linke Bronchienzweig steht kurz vor Verschluß. Er wird palliativ bestrahlt.

Meine schlimmsten Befürchtungen haben sich leider bewahrheitet.
Ich habe gleich einen Termin bei meinem Hausarzt um mich weiter "briefen" zu lassen.
Aber es sieht nicht gut aus :-(
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  #6  
Alt 20.12.2012, 21:21
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Mirilena Mirilena ist offline
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Registriert seit: 11.05.2011
Ort: Schleswig-Holstein
Beiträge: 1.519
Standard AW: Mein Schwiegervater :-(

Liebe Sandra,

das tut mir schrecklich leid! Es klingt alles ziemlich katastrophal und ich hoffe nur, dass dein Schwiegerpapa nicht noch mehr durchmachen muss und vor allem, dass er keine so argen Schmerzen haben wird.

Für die Zeit, die vor dir liegt, schicke ich dir ein riesengroßes Kraftpaket!!!! Trotz all der Sorge um deinen Schwiegervater hoffe ich, dass ihr dennoch auch ein schönes Weihnachtsfest habt und die Zeit miteinander genießen könnt.

Liebe Grüße
Miriam
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  #7  
Alt 23.12.2012, 07:56
redzora66 redzora66 ist offline
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Registriert seit: 28.11.2012
Beiträge: 6
Standard AW: Mein Schwiegervater :-(

Danke Miriam,
ja wir werden uns ein schönes Weihnachtsfest machen, gerade deshalb !!!
Schmerzen machen ihn z.zt. nur die Metastasen in der Wirbelssäule, er hat eine in Halshöhe und die schmerzt ständig.
Wir geben her unser Bestes um ihn alles so angenehm wie möglich zu machen. Er ist ja bei uns eingezogen und so haben wir ihn immer im Auge.
Ich habe nun eine Pflegstufe beantragt.

Ich wünsche allen ein friedliches Weihnachstfest♥
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  #8  
Alt 25.02.2013, 06:49
redzora66 redzora66 ist offline
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Registriert seit: 28.11.2012
Beiträge: 6
Standard AW: Mein Schwiegervater :-(

Weihnachten ist lange vorbei und wir haben die Zeit sehr genossen.
SV hat im Januar 19x Bestrahlung bekommen. Heute oder Morgen werden wir die Ergebnisse bekommen. Allerdings sind seit einegr Zeit die Lymphe im Schlüsselbein auf Tennisballgröße angeschwollen . Sein Zustand : Schmerzen, inzwischen bekommt er Morphin. Er wird immer schwächer und trotzdem, wenn man ihn sieht kann man nicht glauben was für einen Kampf er führt.
Seit Samstag bekommt er Tarceva, er hat keine Nebenwirkungen bisher.
Kurz vor Weihnachten habe ich eine Pflegestufe beatragt und man kann es kaum glauben, innerhalb von 10 Tagen war der MDK da und die Pflegestufe 1 bewilligt.

Ich kann mir nicht helfen, ich habe einfach das Gefühl das es irgendwie auf Endspurt zu geht. Aber vielleicht sehe ich zu schwarz.

Es kostet uns als Familie hier viel Kraft und Energie, vor allem für die Kinder ist die Situation, glaube ich, ganz schön seltsam.
Aber wir kämpfen weiter, um jeden Tag, um jede Stunde !!!
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