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  #1  
Alt 11.04.2014, 08:53
Benutzerbild von Taziana
Taziana Taziana ist offline
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Registriert seit: 30.12.2013
Ort: Ludwigshafen
Beiträge: 83
Standard Wenn es auf's Ende zugeht...

Hallo ihr Lieben,

meine Mama bekam vor 10 Monaten die Diagnose Lungenkrebs - Stadium IV.
Es begann das typische Auf und Ab, das ihr sicherlich kennt.

Seit einer Woche ist sie auf der Palliativstation - Ihr Haupttumor drück von der Lunge gegen die Aorta... Zusätzlich hat sie einen Tumor im Halsbereich, der die Lyphflüssigkeit nicht abfließen lässt - was zur Folge hat, dass sie wie ein aufgeblasener Balon aussieht. Hals, Gesicht und Brustbereich - sowie der linke Arm sind ich schätze mal doppelt bis 3-fach so dick wie gewöhnlich. Es wurde Cortison in hoher Dosis gegeben und täglich lymphdrinage gemacht. Die Ödeme sind zurück gegangen, aber weg sind sie nicht. Sieht immer noch befremdlich aus... Das tut mir so leid, wenn ich sehe wie sie da liegt und Schmerzen an den geschwollenen Stellen hat...

Die Ärzte haben eigentlich von Anfang an eine Bestrahlung ausgeschloßen. Wohl aufgrund der Nähe zum Herzen und der Streuung von verschiedenen Metastasen auf der Lunge. Nun soll der Lungentumor bestrahlt werden, in der Hoffnung, dass er nochmal kleiner wird und nichtmehr auf die Hauptschlagader drückt. Aber es kristallisiert sich nun stark heraus, dass es langsam dem Ende zu geht... Die Psychologin der Klinik hat mich angesprochen und mir ein Heftchen für meinen Nachwuchs gegeben - Wie Kinder besser mit dem Tod umgehen können... Da hät ich total heulen können.

Eigentlich weiß man ja schon seit Diagnosestellung was Sache ist und was das zur Folge hat. Aber wenn man dann gesehen hat wie ein geliebter Mensch solange und tapfer gekämpft hat... Und einem dann aufeinmal das alles genommen wird, dass fühlt sich gerade echt nicht gut an.

Wir verbringen weiterhin viel Zeit miteinander und ich gehe ins Krankenhaus sooft es mir möglich ist und nehme auch Rücksicht, wenn sie sagt, dass es ihr heute nicht gut geht und ich nicht kommen soll... Jedes Mal wenn ich von dort weggehe habe ich angst, dass ich sie zum letzten Mal gesehen habe.

Momentan ist einfach alles doof
__________________
Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt, der ist nicht tot. Der ist nur fern. Tot ist nur, wer vergessen wird.

Mama (Bronchialkarzinom) 05.05.1949 - 27.06.2014
Oma (Nierenzellkarzinom) 24.08.1925 - 03.01.2004
Opa (Bronchialkarzinom) 24.07.1929 - 06.10.2001
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  #2  
Alt 11.04.2014, 09:42
Tiina Tiina ist offline
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Registriert seit: 04.08.2010
Ort: Hamburg
Beiträge: 676
Standard AW: Wenn es auf's Ende zugeht...

Liebe Taziana,
das tut mir so leid - das ist wirklich eine ganz schwere Zeit... es ist so schwer zuzusehen, wie es einem geliebten Menschen so schlecht geht und nichts tun zu können, es nicht aufhalten zu können...
An die Angst erinnere ich mich auch noch sehr gut... (Ich habe meine liebe Mami vor über 3 Jahren durch Lungenkrebs verloren.)

Schön, dass ihr viel Zeit miteinander verbringt! Ich wünsche Euch immer wieder positive Momente und möglichst wenig Leiden für Deine arme tapfere Mama.
Alles Liebe,
Anja
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  #3  
Alt 11.04.2014, 21:46
etoile09 etoile09 ist offline
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Registriert seit: 18.07.2013
Ort: im Elsass
Beiträge: 213
Standard AW: Wenn es auf's Ende zugeht...

Liebe Taziana,
es tut mir sehr leid, dass es deiner Mama so schlecht geht.
Ich verstehe gut, wie du dich fühlst - ist noch nicht solange her bei meiner Mutti.
Genießt die Zeit miteinander ganz bewußt, es kann sich ganz schnell radikal ändern.
Trotz allem - wenn sie allein gehen will - dann wird es so geschehen. Mach dir dann keine Vorwürfe.
Alles Liebe und Gute.

Yvonne
__________________
Meine Mutti
BSDK mit Lebermetastasen (ED 06/2013)
07.03.1951 - 09.12.2013
Nun bist du auch ein Engel
Du fehlst mir!

Mein Vati
Darmkrebs 24.07.1952 - 25.02.1989

Meine Omi
Brustkrebs 03.03.1929 - 23.01.1997

http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=60158
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