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  #1  
Alt 13.05.2012, 20:29
molüfunidami molüfunidami ist offline
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Frage bronchialkarzinom endstadium kleinzellig

hallo!
ich bin zum ersten mal in einem forum,und das aus ganz großer not!
im märz diesen jahres wurde bei meiner ma (63 jahre) ein nebennieren-tumor festgestellt.es hießp, 24 std. intensivstation und nach 1 woche geheilt wieder nach hause. dann röntgen der lunge, ct und bronchioskopie.

seit 6 tagen wissen wir: bronchialkarzinom kleinzellig, linke lungenhälfte komplett zerstört, weitergewachsen in den rücken. die ärzte sagen jetzt,es kann jeden tag vorbei sein, da der tumor in das herz geht oder ein gefäß der bronchien durchbohrt und damit eine blutung auslöst. dienstag die erste chemo.die hat sie gut vertragen.
vorab vielleicht noch:
gewichtsabnahme seit januar ca. 15 kg
rückenschmerzen seit januar
künstliche ernährung seit 10 tagen, da sie selber nichts mehr isst
seit 7 jahren blutkrankheit poligloboli

wie gesagt, die chemo hat sie gut vertragen, heute hat sie sich zum ersten mal wieder selber gewaschen,was (wie jeder andere "fortschritt" wieder hoffnung erlaubt!

wir (mein pa, meine schwester und ich ) sind nach wie vor mit der diagnose
und all den folgen völlig überfordert und man kommt mit dem verarbeiten all dieser schrecklichen nachrichten überhaupt nicht hinterher.
ich bin trotz meiner 42 jahre ein absolutes "mamakind" und es ist die hölle auf erden, was im moment alles passiert!

ich hoffe, irgendjemand kann dieses "kopf- und bauchchaos" verstehen und kann vielleicht auch irgendetwas dazu berichten!?!
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  #2  
Alt 14.05.2012, 12:27
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: bronchialkarzinom endstadium kleinzellig

Liebe Molüfunidami,

ich glaube, wir alle hier können dein Gefühls- und Kopfchaos sehr gut nachempfinden und viele von uns Angehörigen befinden sich in genau derselben Situation. Die Diagnose Krebs ist so extrem, dass sie eigentlich immer den Boden unter den Füßen wegreißt und einen ins Bodenlose fallen lässt... Man ist hilflos, ohnmächtig und auch wütend! Genau, wie du das beschreibst! Es ist schrecklich, dass deine Mama auch so schwer erkrankt ist. Wie verkraftet sie denn all diese Hiobsbotschaften? Da du von einem anfänglichen Nierentumor schreibst, gehe ich davon aus, dass deine Mutter Lungenkrebs mit Metastasen hat. Ihr Zustand klingt nicht gut... Und es ist erschreckend für euch mit anzusehen, wie schnell ein geliebter Mensch so "verfällt", der extreme Gewichtsverlust, die Appetitlosigkeit, die allgemeine Schwäche und die zermürbenden Schmerzen... Das kommt mir alles sehr bekannt vor, denn auch mein Vater hatte Lungenkrebs mit Knochenmetastasen. Leider war es für eine Heilung bereits zu spät, als die Diagnose kam. Er hat 10 Monate gekämpft und doch verloren. Ein Kampf, der nicht gewinnen war...
Ihr habe jetzt innerhalb so kurzer Zeit so viel verkraften müssen. Wahrscheinlich funktioniert ihr derzeit nur noch und du fühlst dich wie ein ferngesteuerter Roboter. So gint es mir, ich habe mich stets gewundert, wie ich eigentlich die Tage überstanden habe. Gut ging es mir immer nur, wenn ich bei meinem Papa war und er auch einen halbwegs angenehmen Tag hatte. Als Angehörige kann ich dir nur empfehlen: Nutze die Zeit mit deiner Mama und genieße das Zusammensein. Dass sie sehr schwer krank ist, weißt du ja! auch wenn du dich hilflos und machtlos fühlen solltest, es ist für deine Mama einfach schön, wenn du in ihrer Nähe bist, ihre Hand hältst und mir ihr sprichst.
Ich denke, du wirst hier viele Menschen kennen lernen, die dich sehr gut verstehen und sich mit dir austauschen werden!

Alles Liebe für dich und vor allem viel Kraft wünscht
Miriam
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Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

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  #3  
Alt 14.05.2012, 14:10
Mel_1 Mel_1 ist offline
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Standard AW: bronchialkarzinom endstadium kleinzellig

Für mich wars damals ein echter Schlag,als meine Mutter die Diagnose kleinzelliges Bronchialkrazinom bekommen hat.
Bei ihr wars ähnlich, die ganze Lunge voll und nur noch Chemo zur Lebensverlängerung.
Meine Mama hilt sich wacker, erst nach 8 Monaten (3 Monate wurden ihr noch gegeben...) verstarb sie aber dann auch rasend schnell.
Für mich war die Zeit doch sehr anstrengend, da kaum nach 4 Wochen Diagnose meiner Mutter mein Mann an Krebs erkrankte und 6 Wochen später auch verstarb.
2 solch Schläge sind kaum zu ertragen.....wenn man weiss, keiner der Liebsten hat ansatzweise die Chance gesund zu werden.
Man schafft es irgendwie....aber es ist ein schwerer Weg.
Meine Mama hat bald ihren 5 Totestag und sie fehlt noch immer...!
Ich wünsche Euch viel Kraft für die nächste Zeit!
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  #4  
Alt 14.05.2012, 14:25
molüfunidami molüfunidami ist offline
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Standard AW: bronchialkarzinom endstadium kleinzellig

liebe mirilena!
vielen dank für die lieben worte!
meine ma will von ihrer krankheit überhaupt nichts wissen.sie weiss wohl, dass sie nicht mehr "richtig gesund" wird, schickt aber die ärzte einfach wieder aus dem zimmer, fragt auch nie nach,verschweigt sogar manchmal, dass sie schmerzen hat. das macht das ganze für uns noch unerträglicher!

wir wissen durch arztgespräche, wie es um sie steht,aber sie will es einfach nicht wissen.

erschwerend kommt für mich persönlich noch hinzu, dass ich es fast garnicht ertragen kann, in ihrer nähe zu sein,sie so leiden zu sehen.
ich muss jedesmal vorher beruhigungsmittel zu mir nehmen,
weil ich es sonst keine 2 minuten im krankenhaus aushalte.
das macht es noch schwerer, da ich mich selber als totalen versager sehe, der meiner ma auf ihrem schweren weg nicht einmal wirklich die hand halten kann. ich schäme mich sehr dafür und habe den ganzen tag solch ein schlechtes gewissen! ich kann selber kaum noch essen, habe in den letzten wochen 5 kg abgenommen.
meine ma kennt mich als diesen "angsthasen" nur zu gut und ich versuche auf jeden erdenklichen anderen weg ihr beizustehen und ihr zu zeigen, wie sehr ich sie liebe.
ich habe noch nie so etwas schlimmes wie die letzten wochen erlebt.
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  #5  
Alt 14.05.2012, 15:40
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: bronchialkarzinom endstadium kleinzellig

Ach, mach dir bloß keine Vorwürfe! Einige Menschen haben da keine Berührungsängste und andere haben ganz schlimme Probleme mit dieser Begegnung, weil es ihnen so weh tut und das Herz zerbricht... Du darfst dich nicht so quälen!!! Die Atmosphäre im Krankenhaus ist ja auch immer sehr speziell und ich mag diesen Geruch dort auch nicht... Weißt du, wenn es dir schwer fällt, deine Mama dort zu sehen, dann schreib ihr doch einfach liebe kleine Briefe und gib diese Nachrichten deiner Schwester oder deinem Papa mit! Oder du machst ihr eine kleine Collage aus Fotos! Erzähle ihr von deinem Alltag, das lenkt sie einerseits ab und zum anderen hat sie doch an deinem Leben Anteil.
Besonders schwierig ist die Situation, wenn deine Mama nicht wahrhaben will, wie gravierend krank sie ist und auch nicht darüber reden möchte. Mir hat ein Arzt gesagt, das sei ein Schutzmechanismus der Seele, denn viele Menschen könnten es einfach nicht ertragen, die ganze Wahrheit auf einmal zu realisieren. Sie könnten dann auch nicht mehr weiter machen, verlören jegliche Hoffnung. Schau, da hat deine Mama ihr Problem... sie hat also auch eines. Wenn du dich mit dem Gedanken auseinandersetzt und das alles "sacken lässt", vielleicht fällt es dir dann leichter, deine Mutter doch auch zu besuchen. Vielleicht kannst du dir auch vorstellen, wie es für dich wäre, wenn du krank wärst und Besuch erhältst. Du würdest dich sicherlich freuen! Ich glaub an dich, du schaffst das! Wir alle sind mit dieser Krankheit irgendwie gewachsen und da sind Kräfte frei geworden, von denen wir nie dachten, dass sie uns innewohnen

Du bist sehr viel stärker als du meinst!
Alles Liebe
Miriam
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  #6  
Alt 14.05.2012, 17:02
molüfunidami molüfunidami ist offline
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Standard AW: bronchialkarzinom endstadium kleinzellig

liebe miriam!
vielen, vielen dank für diese worte! ich hätte nie gedacht, dass jemand für mein "fehlverhalten" verständnis haben könnte!
meine familie kennt mich und auch meine riesen angst, und sie sind sehr verständnisvoll, aber der größte teil der freunde und bekannten sagen mir immer wieder "du musst, du musst, du musst!!!"

wenn man dann nicht so funktioniert, geht es einem noch schlechter.

heute morgen ging es meiner ma sehr schlecht, sie kann nicht einmal mehr tabletten zu sich nehmen, sie hat schaum erbrochen. ausserdem konnte sie ihren stuhlgang nicht kontrollieren. jetzt bekommt sie alle schmerzmittel über einen zugang, im moment geht es ihr dadurch wieder besser.

morgen soll sie evtl. ihre zweite chemo bekommen, mein pa bringt ihr ein notebook, weil sie dabei gerne "avatar" gucken möchte !
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  #7  
Alt 14.05.2012, 19:00
Mel_1 Mel_1 ist offline
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Standard AW: bronchialkarzinom endstadium kleinzellig

Vielleicht hilft Dir evtl ein Buch von Elisabeth Kübler-Ross zu lesen?
E.Kübler-Ross beschreibt die Phasen der Krankheit bis hin zum Sterben sehr genau und man kann den Menschen damit auch besser verstehen.
Was Deine Mama macht, gehört zu diesen Phasen...das absolute Ignorieren, nicht wahrhaben wollen usw.
Es wird umschlagen...oft auch in Wut etc, da ist dann der Kranke auf jeden und sich sauer und zeigt es auch.

Du musst Dir keine Vorwürfe machen, dass es Dir in dieser Situation so schlecht geht.
Auch Du musst das erstmal verarbeiten und lernen damit umzugehen.
Auch da empfehle ich Dir wieder Elisabeth Kübler-Ross.
Ich kann Dich so gut verstehen....ich hab damals so Angst gehabt und das Mitleid hat mich fast aufgefressen...es ist so hart, zugucken zu müssen, dass ein Mensch in so kurzer Zeit so kaputt geht.
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  #8  
Alt 14.05.2012, 20:22
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: bronchialkarzinom endstadium kleinzellig

Na, dann drücke ich ganz fest die Daumen, dass deine Mama die Chemo gut übersteht und es ist doch klasse, dass sie dabei "Avatar" schaut!!! Ich musste irgendwie lächeln, als ich das las!

Weißt du, lass dir von niemandem einreden, wie du dich wann verhalten sollst und was zu tun ist. Du machst es einfach so, wie du es kannst und das ist für dich dann auch richtig und niemand hat das Recht darüber zu urteilen. So wie Mel denke ich auch, dass du selbst diesen Schock verarbeiten musst. das geschieht nicht von heut auf morgen. Das braucht Zeit! Und ich habe schon oft von Angehörigen und Freunden gelesen, denen es genauso schwer fiel wie dir. Du bist damit keinesfalls allein!!!

Das wird schon! Es gibt da einfach kein "Falsch" und kein "Richtig". Mein Freund beispielsweise hatte auch arge Probleme mit der Krankheit meines Vaters. Er hat ihn auch sehr, sehr selten besucht. Einfach, weil er solche Angst hatte und dennoch hat er genauso getrauert und gelitten. Wir sind halt alle sehr unterschiedlich und das ist auch gut so und hat seine Berechtigung!

Alles Liebe
Miriam
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  #9  
Alt 14.05.2012, 21:21
molüfunidami molüfunidami ist offline
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Standard AW: bronchialkarzinom endstadium kleinzellig

liebe mel,liebe miriam!

es tut so unendlich gut, mit jemandem gedanken auszutauschen, der diesen schmerz versteht!
bin gerade total am weinen,weil es guttut und gleichzeitig so weh tut.

ich bewundere, dass ihr nach euren schicksalsschlägen noch so viel wärme und kraft für andere menschen habt!
das ist was ganz wertvolles für mich!

ich musste auch lächeln, als meine ma "avatar" für sich haben wollte, war für mich ein kleines highlight!

meine tochter (11 jahre) und mein pa waren heute gegen abend bei ihr, und nach nicht mal 10 min. wollte meine ma, dass sie wieder gehen. sie möchte nicht mehr viel reden. dabei hängen oma und enkelin total aneinander.

so schnell ändert sich die situation zwischen "avatar" gucken möchten und selbst enkelin nicht mehr um sich haben können.
kennt ihr das auch?

liebe grüsse dani
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  #10  
Alt 14.05.2012, 21:55
Mel_1 Mel_1 ist offline
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Standard AW: bronchialkarzinom endstadium kleinzellig

Huhu Dani.....fein Du hast nen Vornamen :-)

Glaub mir, Du wächst in die Situation rein...man glaubt nicht,was man für Stärke aufbaut um auch wieder ganz tief in nen Loch zu fallen.
Heute kann ich aber von mir behaupten, dass mir diese Schicksalsschläge doch sehr in meinem Leben helfen.
Ich seh vieles nicht mehr so eng...ich rege mich grundsätzlich über nichts mehr auf was andere auf die Palme bringt usw.

Bei meiner Mama war es irgendwie so, dass man es kommen sehen musste. Das halbe Leben quarzen wie ein verstopftes Ofenrohr...alles Reden half nix...erst als der Befund da war, hörte sie sofort das Rauchen auf
Für mich war wichtig, dass sie doch sehr tapfer das Schicksal annahm und ich denke auch mit Würde sterben durfte.
Sie wurde nur 58 Jahre alt!

Mein Mann wurde so plötzlich krank und musste auch so plötzlich gehen.
Ich war so unsagbar traurig...eine lange Zeit. Auch heute gibt es noch Zeiten wo ich hier sitze und die Tränchen kullern.
Aber er hat mir in dieser Zeit wo er selbst damit klarkommen musste, bald zu sterben, vermittelt was Stärke ist.

Dani...wenn Du Interesse an den Büchern von E.Kübler-Ross hast, schreib mich privat an...ich hab sie hier!

Viele Grüße
Mel
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  #11  
Alt 14.05.2012, 21:58
micky117 micky117 ist offline
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Standard AW: bronchialkarzinom endstadium kleinzellig

Hallo Schwesterherz

Ich drück' dich


Micky
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  #12  
Alt 14.05.2012, 23:01
molüfunidami molüfunidami ist offline
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hallo micky!
schön, dass du da bist! danke für deine kraft, dass du mama so zur seite stehst und sie so liebevoll begleitest, obwohl auch dir manchmal die kraft dazu fehlt.
hab dich lieb, dani

liebe mel und miriam!
micky ist meine schwester.ich habe ihr heute von diesem wundervollen forum erzählt und habe total geweint, als ich gesehen habe, dass sie auch hier ist.
obwohl wir viel und auch sehr intensiv miteinander reden,ist es super schön,sie auch hier an meiner seite zu haben.

vielleicht könnt ihr uns schwestern auch weiterhin so lieb begleiten und uns zur seite stehen.
liebe grüsse, dani
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  #13  
Alt 14.05.2012, 23:30
micky117 micky117 ist offline
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Standard AW: bronchialkarzinom endstadium kleinzellig

Hallo Dani,

ich bin momentan auch so ziemlich aus der Bahn geworfen, da Mama sich meiner Meinung nach seit Samstag verändert hat. Seit dem Tag wirkt sie so abwesend, in sich gekehrt, müde. Sie spricht wenig, schickt uns nach wenigen Minuten nach Hause und hat heute auch alle Mahlzeiten für die nächsten Tage abbestellt.
Ich soll sie morgen erst anrufen bevor ich zu ihr fahre, wahrscheinlich wird sie jeden Besuch ablehnen, ich rechne damit. Laptop steht hier, Avatar ist eingelegt.
Das ist alles so Unbegreiflich...

Gute Nacht
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  #14  
Alt 15.05.2012, 09:17
molüfunidami molüfunidami ist offline
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Standard AW: bronchialkarzinom endstadium kleinzellig

hallo mel!
vielen dank für den tipp! ich habe vorhin im netz die fünf sterbephasen nachgelesen.
im moment ist mir total schlecht, weil ich das gefühl habe, dass meine ma schon in phase fünf angekommen ist. dadurch, dass sie so wenig über ihre gefühle spricht und gesprochen hat, habe ich bewusst auch nur phase eins mitbekommen. und jetzt sprechen so viele anzeichen für die letzte phase!

hallo micky!
hast du auch schon nachgelesen?
ich befürchte, du wirst das gleiche denken.
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  #15  
Alt 15.05.2012, 10:01
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Mirilena Mirilena ist offline
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Guten Morgen Dani und Mickey,

ja, das kenne ich auch, dass man sich über jedes "Hoch" riesig freut und unter der Decke schwebt, um dafür hinterher wieder um so tiefer abzustürzen... Das ist eine wilde Achterbahnfahrt der Gefühle. Sehr schwer auszuhalten, aber man lernt irgendwie damit umzugehen. Es belibt ja auch nichts anderes übrig. Auch ich kann im nachhinein sagen, dass mich der Tod meines Vaters verändert hat. Ähnlich wie Mel betrachte ich viele Dinge heute aus einer anderen Perspektive und versuche, mich und meine Probleme nicht mehr ganz so ernst und wichtig zu nehmen bzw. sie zu relativieren. Oft dunktioniert das gut, manchmal eben auch nicht;-) Dann ärgere ich mich trotzdem über blöde Bemerkungen und ekelhafte Chefs...

Ja, die unheilbar kranken Menschen machen unterschiedliche Phasen durch. Jedoch muss das nicht unbedingt "lehrbuchmäßig" in der Reihenfolge geschehen. Da ja alle Menschen sehr unterschiedlich sind... Eure Mama will ja nach außen nicht wahrhaben, dass sie so krank ist und mag auch nicht darüber reden. Andererseits wendet sie sich offensichtlich nach innen und leht Besuch von Menschen ab, die ihr doch so wichtig sind. Es kann auch sein, dass sie euch "schützen" will. Das habe ich bei meinem Vater so erlebt. Er hat uns weitere Knochenmetastasen verschwiegen, weil er uns nicht beunruhigen wollte. Bei ihm war in den letzen 2 Wochen vor seinem Tod erschreckend, dass er jegliche Nahrung abgelehnt hat. Er brauchte das nicht mehr und hat nur noch getrunken. Für meine Mama war das besonders hart, obwohl sie es akzeptierte. Sie hatte ihm versprochen, dass sie ihn nicht mit Essensaufnahme quälen würde und sie hat es auch nicht getan. Dennoch hatte sie immer das Gefühl, ihn verhungern zu lassen, weil er so abgemagert und schwach war. Aber Sterbenskranke benötigen diese Nahrung nicht mehr... Und es ist besser und leichter für sie, wenn wir das akzeptieren, so schwer es uns fällt. Auch das Sprechen fiel ihm schwer am Ende. Zum schluss ging es gar nicht mehr. Aber er hat es immer genossen, wenn jemand bei ihm war und an seinem Bett saß.
Alles Liebe
Miriam
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