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  #1  
Alt 14.05.2007, 16:21
BarbaraH BarbaraH ist offline
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Registriert seit: 01.09.2005
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Standard Psychische "Spätfolgen"

Hallo,

meine Krebserkrankung (OP, Chemo, Bestrahlung, 2. OP) liegt nun schon fast 2 Jahre zurück. Während dieser Zeit ging es mir zwar körperlich nicht so gut, ich war aber trotzdem meist gut gelaunt und sehr positiv gestimmt. Ich habe mich nicht versteckt und bin offensiv damit umgegangen. Ich hätte Bäume ausreissen können.

Nach Abschluß der Behandlung geht es aber psychisch immer mehr bergab mit mir. Ich gehe zwar regelmäßig zur Psychotherapie und bekomme auch Antidepressiva, aber anstatt besser fühle ich mich immer schlechter. Mittlerweile habe ich Probleme das Haus zu verlassen, kann mich zu nichts mehr aufraffen und seit kurzem habe ich manchmal regelrechte Panikattacken. Ich fühle mich wie gelähmt. Eigentlich müßte es doch jetzt nach 2 Jahren besser gehen. Andere Frauen arbeiten längst wieder und führen ihr Leben fast ganz normal weiter.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht oder spinne ich total?

Viele Grüße
Barbara
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  #2  
Alt 14.05.2007, 17:25
Benutzerbild von Sunpower77
Sunpower77 Sunpower77 ist offline
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Standard AW: Psychische "Spätfolgen"

Hallo Barbara,

es hört sich so an, als bekämst du das falsche Antidepressiva. Ich leide auch unter Depris und Panikattacken, bekomme einen SNRI, brauche nur die minimale Dosis von 75 mg und habe weder Depressionen noch Panikattacken und kann endlich wieder am Leben teilnehmen.

Sprich mal mit deinem Psychiater darüber....
__________________
LG

Pia


*Streite nie mit einem Dummen - dazu musst du auf sein Niveau herab und dort schlägt er dich mit seiner Erfahrung*
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  #3  
Alt 14.05.2007, 19:57
sigridzeichnen sigridzeichnen ist offline
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Blinzeln AW: Psychische "Spätfolgen"

Hallo Barbara,

bei mir sind es jetzt auch 2 Jahre her, dass ich Brustkrebs hatte ( OP, Chemo, Bestrahlungen ). Letztes Jahr wurde ich im März wieder operiert, ein ganz kleines Karzinom am Gebärmutterhals. Habe eigentlich alles ganz gut gemeistert, fühlte mich psychisch total stark und jetzt gehts mit mir auch bergab.Ich nehme allerdings auch Aromasin 5 Jahre und das schlaucht auch ganz schön. Vor allen Dingen habe ich Knochenschmerzen, mal weniger, mal mehr.

Ich komme jetzt erst so richtig zum Denken und es laufen die 2 Jahre ab, immer wieder und immer wieder. Ich fühle mich total schlapp und erschöpft, habe Hitzewallungen und ich bilde mir so stark ein, dass ich wieder etwas haben muss, weil ich mich so elend fühle. Ich möchte nur noch mit mir allein sein, sitze oft da und starre in eine Ecke und möchte nur meine Ruhe haben.
Ich habe bis jetzt keine Hilfe in Anspruch genommen, weil ich dachte, ich schaff das auch so.

Es ist bloß so, dass es keiner von meiner Familie versteht, was in einem vorgeht. Die meinen bloß, ja jetzt gehts wieder aufwärts und ich bekomme diesen Scheißkrebs nicht mehr. Die haben alle keine Ahnung, dass man das erst mal verkraften muss. Ich habe wieder eine Arbeit, Vollzeit und das schlaucht ganz schön. Aber ich bin Alleinerziehend und brauche das Geld.

Ich möchte eigentlich nur noch " leben ". Das machen, was ich will und nicht irgendjemand anderer. Aber das liebe Geld.

Ich wünsche Dir, dass Du es irgendwie verkraftest. Ich nehme z.B. seit längerem schon Antidepressiva, weil ich vor meiner Krebserkrankung mal ganz massiv Angstzustände hatte. Mir geht es mit den Tabletten gut.

Ich wünsche Dir, dass es wieder besser wird, nur nicht aufgeben ist meine Devise, jeden Tag.

Gruß sigrid
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  #4  
Alt 14.05.2007, 20:24
Benutzerbild von hope38
hope38 hope38 ist offline
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Standard AW: Psychische "Spätfolgen"

Hallo Ihr!
Ich komme aus dem Darmkrebs-Forum, möchte aber trotzdem schreiben.

Ich habe vor einem Jahr die Diagnose bekommen (02.05.06, 13 Uhr etwas- das vergißt man nie mehr). Wenn ich jetzt zurückblicke (Chemo und Bestrahlung, dann OP, dann wieder Chemo bis Februar 07), kommt es mir so vor, als hätte ich dieses Jahr im Kokon verbracht. Und nun bricht er auf und all der Schmerz, die Angst und die Verzweiflung tropfen in meine Seele. Ja, so ungefähr fühle ich mich. Ich denke, wir können mit unserem Verstand gar nicht erfassen, was passiert ist. Mit Brachialgewalt hat es zugeschlagen in unser Leben. Nichts ist mehr normal. Das muß man verarbeiten. Ich vergleiche mit Abschiednehmen und Trauerarbeit.
Gut ist, sich Hilfe zu holen, wenn man nicht mehr kann. Ich schaffe es immer wieder, mich aus dem Loch zu ziehen. Es ist schwere Arbeit.
Ach, ich wünsche Euch einfach alles Gute,
hope
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  #5  
Alt 15.05.2007, 17:15
Benutzerbild von suze2
suze2 suze2 ist offline
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Standard AW: Psychische "Spätfolgen"

liebe barbara,

ich glaub zum teil liegts eben daran, dass es eben nie wirklich "erledigt" ist -
bei mir zumindest ist immer (wieder) große angst da und ich habe einen teil meiner unbeschwertheit einfach verloren. wenn ich freunde und freundinnen pläne machen höre, merke ich so richtig, wie ängstlich ich bin.
mit antidepressiva konnte ich nicht so recht, aber ich krieg nun ein homöopathisches mittel, das scheint zu helfen, naja, und ich mach chi gong und versuche halt, die ohren steif zu halten.
so schlimm wie bei dir ists bei mir nicht, panikattacken hab ich keine, aber angst und traurigkeit schon.

ich bin im märz 2005 erkrankt, 2005 war dann so ein ausnahmejahr, da hab ich glaub ich alle käfte mobilisiert, aber jetzt: ich sehne mich einfach nach der normalität, wo eben nicht alle 3 monate ein befund ansteht.

alles liebe
suzie
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  #6  
Alt 15.05.2007, 17:26
jenjen68 jenjen68 ist offline
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Standard AW: Psychische "Spätfolgen"

Hallo Barbara

Ich habe die Chemo noch vor mir, doch leide schon seit Jahren an Depressionen, Angststörungen und Panikattacken. Ich denke mir, das es durch die Chemo nicht besser wird. Ich kann nachvollziehen wie es Dir geht.

Wünsche Dir alles Gute, aber einen Tipp habe ich leider auch nicht

Gruß
Jennifer
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  #7  
Alt 16.05.2007, 17:19
Stefans Stefans ist offline
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Standard AW: Psychische "Spätfolgen"

Hallo Barbara,

Zitat:
Zitat von BarbaraH Beitrag anzeigen
Nach Abschluß der Behandlung geht es aber psychisch immer mehr bergab mit mir. Ich gehe zwar regelmäßig zur Psychotherapie und bekomme auch Antidepressiva, aber anstatt besser fühle ich mich immer schlechter. Mittlerweile habe ich Probleme das Haus zu verlassen, kann mich zu nichts mehr aufraffen und seit kurzem habe ich manchmal regelrechte Panikattacken. Ich fühle mich wie gelähmt. Eigentlich müßte es doch jetzt nach 2 Jahren besser gehen. Andere Frauen arbeiten längst wieder und führen ihr Leben fast ganz normal weiter.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht oder spinne ich total?
Ich bin keine Frau und habe keinen Krebs - aber Panikattacken und Depressionen kenne ich seit 25 Jahren. Und deswegen finde ich es gar nicht erstaunlich, dass du gerade jetzt in dieses Loch fällst. Bei mir stellen sich Angstzustände auch meist als langfristige Folge von dauerhaftem Stress ein. Z.T. so langfristig, dass ich gar nicht mehr genau sagen kann, was jetzt genau die Ursache war. Aber zumindest die Wirkung ist klar: wenn man vor Angst die Wohnung nicht mehr verlassen kann, zwingt einen das ganz effektiv, einen Schritt kürzer zu treten :-( Ich habe, um das zu begreifen, mal ein Vierteljahr in meiner Wohnung gehockt, ohne mich auch nur noch die drei Treppen zum Briefkrasten runter zu trauen.

Du spinnst nicht, keine Sorge. Du reagierst nur auf eine lange andauernde Belastung. Auf deine Art. Andere tun das auch - und sie führen nur scheinbar ein 'ganz normales' Leben. Das kommt einem bei anderen Menschen immer so vor, weil man von deren Seelenkrisen halt nichts genaueres weiss. Wenn die anderen z.B. längst wieder arbeiten, heisst das gar nichts. Sie scheinen zwar zu funktionieren. Aber du weisst nicht, ob die das vielleicht nur schaffen, indem sie keine Nacht länger als 2 Stunden schlafen und morgens erstmal ausgiebig kotzen müssen, bevor sie sich zur Arbeit trauen... (doch, sowas gibt es öfter, als man denkt - nur spricht man halt normalerweise nicht darüber).

Dass du frühzeitig merkst, was passiert, ist der erste Schritt zur Besserung. Das meine ich Ernst, gerade bei Panikattacken. Das Schlimmste, was passieren kann, ist, wenn die so lange unbehandelt bleiben, dass sie chronisch werden. Und das wird dir nicht passieren.

Zur Behandlung: Antidepressiva helfen nicht nur gegen diesen mangelnden Antrieb und die Lustlosigkeit, sondern auch gegen Panikattacken. Allerdings wirkt nicht jedes Medikament bei jedem gleich. Entweder hast du das falsche AD, oder du hast eine zu geringe Dosierung. Da hilft nur, mit Präparat und Dosis zu experimentieren (wenn ein AD wirkst, sollte sich diese Wirkung nach spätestens 4 Wochen merklich einstellen). Dafür ist ein guter Psychiater sehr wichtig - ich hoffe, du hast so einen. Im Notfall (aber wirklich nur im Notfall und ausnahmsweise!) kann dir auch ein Tranquilizer wie Tavor helfen, kurzfristig situationsbedinge Ängste abzubauen. Die Gefahr an solchem Zeug ist aber, dass es so 'gut' wirkt, dass sich schnell eine Abhängigkeit (seelisch wie körperlich) einstellt. Deshalb sowas wirklich nur im akuten Notfall, nicht dauerhaft.

Von der Psychotherapie würde ich mir da (aus meiner Erfahrung) eher weniger erhoffen. Ich kenne - abgesehen von Verhaltenstherapien, die bei ganz konkreten Phobien (wie z.B. Höhenangst) wirken - keine Psychotherapie, die kurzfristig gegen solche 'generalisierten Angstzustände' (und um die handelt es sich, wenn du angst hast, das Haus zu verlassen) wirkt.

Viele Grüße,
Stefan
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  #8  
Alt 17.05.2007, 01:44
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BarbaraO BarbaraO ist offline
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Standard AW: Psychische "Spätfolgen"

Zitat:
Zitat von jenjen68 Beitrag anzeigen
Ich habe die Chemo noch vor mir, doch leide schon seit Jahren an Depressionen, Angststörungen und Panikattacken. Ich denke mir, das es durch die Chemo nicht besser wird. Ich kann nachvollziehen wie es Dir geht.
Wünsche Dir alles Gute, aber einen Tipp habe ich leider auch nicht
Das hört sich schlimm an, Jennifer,

gerade während der Chemo kann sich das noch verschlimmern. Keine Frau steckt locker weg, dass sie die Haare verliert und dass ihr oft übel ist. Wenn dann noch echte Depressionen im Spiel sind, wird es eine Tortur.

Sprich am besten schon jetzt mit Deinem behandelnden Arzt darüber. Es ist nichts, was Du verschweigen mußt oder darfst. Eine gute Allgemeinstimmung ist für den Erfolg der Behandlung unendlich wichtig.
Laß Dich zu einem Psychoonkologen überweisen. Sprich mit ihm über Deine Ängste. Du wirst sehen, dass die so gut sind, dass es Dir bald besser geht.

Gruß
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  #9  
Alt 17.05.2007, 11:59
jenjen68 jenjen68 ist offline
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Standard AW: Psychische "Spätfolgen"

Hallo Barbara

Erstmal:
Ich habe gerade Deinen Spruch unten gelesen..mit dem Beifahrer.
Ich habe bestimmt 10 Minuten gelacht bis mir die Tränen kamen. Mein Mann dachte ich wäre jetzt übergeschnappt, denn vor lauter lachen konnte ich ihm nicht erzählen warum ich lache... So, jetzt habe ich mich wieder beruhigt

Es ist auch schlimm...

Ich denke mir schon, das ich da was machen muss, wegen der Depression usw. Denn sonst werde ich nicht durch die Chemo kommen.
Das macht es ja alles so schwer...
In meiner Stadt gibt es nur 1 Psychoonkologen, und der ist in der Praxis in der ich die Chemo bekomme. Er ist nur Mittwochs da, da hoffe ich einen Termin zu bekommen. Naja, Valium hab ich schon griffbereit...

Danke Dir

Jen
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  #10  
Alt 17.05.2007, 16:16
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BarbaraO BarbaraO ist offline
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Standard AW: Psychische "Spätfolgen"

Zitat:
Zitat von cassey Beitrag anzeigen
die hat mich wärend der bestrahlungen regelrecht überrollt und was für mich erstaunlich war, sie kam mit den gleichen syptomen wie meine deprilöcher. war aber anders ( ich kanns nicht besser beschreiben).
Genau, Rita
man kann das wirklich nicht anders beschreiben. So ging es mit auch. Der Unterschied war nur manchmal, dass mich die Müdigkeit so gewaltig ansprang, dass ich mich trotz größter Mühe nicht mehr wachhalten konnte.
Deshalb bin ich auch nicht mehr Auto gefahren.
Ich habe versucht, viel frische Luft zu bekommen. Das half manchmal. Frische Luft und Tageslicht füllt den Serotonin-Tank wieder etwas auf.

Es wird aber wieder besser: Nicht verzweifeln!


Aufmunternde Grüße
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  #11  
Alt 18.05.2007, 01:47
Norma Norma ist offline
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Standard AW: Psychische "Spätfolgen"

Hallo Barbara,

hattest du Chemo?
Nicht immer steckt eine psychische Erkrankung hinter so einem Verhalten. Es können durchaus noch Nebenwirkungen der Chemo sein (bis zu 3 Jahre und... eventuell sogar länger... nach dem letzten Zyklus).
Dieses "Loch" nach Ende der Therapien scheint bei ganz vielen Krebskranken aufzutreten; mir ging es ebenfalls so und im Forum gibt es sie auch zuhauf.

Das Haus wollte ICH nicht verlassen, weil ich ganz genau wusste, dass ich bei der Rückkehr so sehr erschöpft sein würde, dass ich nichts mehr auf die Reihe bekam. Also blieb ich gerne zu Hause, damit die wenige vorhandene Kraft für den Haushalt reichte (und selbst DEN schaffte ich oftmals nicht -sogar heute noch nicht regelmäßig- ). Und noch heute bin ich unsagbar erschöpft, wenn nur der Wocheneinkauf erledigt werden muss.

Klar ist die Psyche angeschlagen... aber eine ausgeprägte Fatigue hat ganz ähnliche Symptome.
Der Unterschied ist, dass diese grottenhässliche Müdigkeit nach der kleinsten Anstrengung eher Fatigue-bedingt ist.
Bei einer psychischen Erkrankung kann man sich zwar auch zu nichts aufraffen, ist aber nicht gleichzeitig saumüde und könnte pausenlos schlafen.

Panikattacken kennen wir wohl alle. Behandlungsbedürftig sind sie dann, wenn sie täglich mehrmals auftreten und du gleichzeitig das Gefühl hast, keine Luft mehr zu bekommen (war bei mir nie so). Die Angst sprang mich plötzlich und unerwartet an und ich wartete jahrelang darauf, aus diesem Albtraum endlich zu erwachen (das hat aufgehört).

Du solltest mal deine Schilddrüse untersuchen lassen und zwar nicht nur mit einem ganz normalen Bluttest. Bei mir wurde eine latente Unterfunktion festgestellt... aber erst dann, als ein zweiter, gründlicher Bluttest gemacht wurde. Seitdem ich nun ein SD-Medikament einnehme, ist die Müdigkeit etwas weniger geworden; zumindest habe ich nicht mehr das überstarke Bedürfnis, überall und nirgens schlafen zu müssen.
Müde bin ich aber immer noch sehr schnell...

Ein Hausmittel gegen deine Beschwerden wird es kaum geben. Mir tut Ablenkung in jeder Form gut; Hauptsache, ich muss nicht weit laufen (geht nicht) und in meiner Umgebung befinden sich keine hektischen Menschen (vertrage ich nicht).
Versuche mal herauszufinden, was du schon immer tun wolltest und noch nie Zeit dazu hattest. Und dann machst du das, so weit deine Verfassung das zulässt. Ich handarbeite gerne, merke aber, dass ich oft keine Geduld für ein Stück habe und fange etwas Neues an. Irgendwann mache ich dann das erste Stück dann doch fertig und freue mich, etwas geschafft zu haben.

Lass dich ein bisschen treiben... bist du müde, dann schlafe... bist du gut drauf, dann gehe in den Park... ist dir danach, in die Ferne zu blicken und nichts zu tun, dann tue das und tue nichts... einfach so, wie dir zumute ist.

Ich finde, du brauchst noch Zeit für die Verarbeitung der Diagnose und die solltest du dir gönnen; ohne schlechtes Gewissen und ohne den Gedanken an andere Betroffene zu verschwenden, die "schon wieder" arbeiten gehen.

DU bist DU und wenn DU nicht kannst, ist das völlig in Ordnung.

Liebe Grüße
Norma
Diagnose Brustkrebs Nov. 2001
-berentet seit Juli 2002-
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  #12  
Alt 23.05.2007, 20:06
sandra090774 sandra090774 ist offline
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Standard AW: Psychische "Spätfolgen"

Zitat:
Zitat von BarbaraH Beitrag anzeigen
Hallo,

meine Krebserkrankung (OP, Chemo, Bestrahlung, 2. OP) liegt nun schon fast 2 Jahre zurück. Während dieser Zeit ging es mir zwar körperlich nicht so gut, ich war aber trotzdem meist gut gelaunt und sehr positiv gestimmt. Ich habe mich nicht versteckt und bin offensiv damit umgegangen. Ich hätte Bäume ausreissen können.

Nach Abschluß der Behandlung geht es aber psychisch immer mehr bergab mit mir. Ich gehe zwar regelmäßig zur Psychotherapie und bekomme auch Antidepressiva, aber anstatt besser fühle ich mich immer schlechter. Mittlerweile habe ich Probleme das Haus zu verlassen, kann mich zu nichts mehr aufraffen und seit kurzem habe ich manchmal regelrechte Panikattacken. Ich fühle mich wie gelähmt. Eigentlich müßte es doch jetzt nach 2 Jahren besser gehen. Andere Frauen arbeiten längst wieder und führen ihr Leben fast ganz normal weiter.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht oder spinne ich total?

Viele Grüße
Barbara
Du spinnst nicht !!! Meine Depression kam ein Jahr später,bin zur Zeit noch in der Psychatrie,aber bald fertig,mir hat es sehr gut getan,es war der richtige Schritt,habe nurnoch ein leichtes Antidepressivum zur Nacht und bin gestärkt,für mein weiteres Leben und ich habe mehrere Krebs-Patienten in meinem Umfeld,denen es genauso geht,den Chemo macht Depressionen. Alles Gute1 Gruß Sandra
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  #13  
Alt 23.05.2007, 23:32
Stefans Stefans ist offline
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Beiträge: 428
Standard AW: Psychische "Spätfolgen"

Hallo Sandra,

ich freue mich sehr, nach langer Zeit wieder etwas von dir zu hören - und noch dazu etwas so Positives!

Ich hatte dir damals in einem anderen thread (weiss nicht mehr, welcher) schon geschrieben, dass mir deine Entscheidung, freiwillig in die stationäre Psychiatrie zu gehen, allergrößten Respekt abnötigt!

Zitat:
Zitat von sandra090774 Beitrag anzeigen
Du spinnst nicht !!! Meine Depression kam ein Jahr später,bin zur Zeit noch in der Psychatrie,aber bald fertig,mir hat es sehr gut getan,es war der richtige Schritt
Das freut mich so sehr, dass mir glatt die passenden 'emoticons' fehlen !!!

Stationäre Psychiatrie ist ja so eine Sache... Und eine, der man sich nicht ohne Not freiwillig aussetzt. Ich kenne diesen Laden auch zur Genüge als Patient 'von innen'. Und so beschissen, wie manches da war, muss ich doch im nachhinein zugeben: die haben mir das Leben gerettet. Und das ist das größte Kompliment, das ich mir denken kann.

Wie auch immer... jedenfalls freut mich für dich, dass deine Erfahrungen positiv sind, und dass du die Hilfe bekommen hast, die du gesucht hast!

Manchmal ist die Klapsmühle (zum Glück) doch besser als ihr Ruf ;-)

Viele Grüße,
Stefan
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