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  #1  
Alt 22.05.2013, 20:30
Aegis Aegis ist offline
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Standard Lebensmut verloren?...

Hallo,

ich weiß nicht, ob es richtig ist, einen neuen Thread aufzumachen, aber ich würde gern meine Geschichte erzählen, da ich momentan etwas Hilfe gebrauchen könnte...
Also, meine Mutter (48) leidet seit 2 Jahren an Brustkrebs mit Metastasen in den Knochen und, seit letztem Jahr auch im Gehirn und nun wahrscheinlich noch irgendwo, Tests werden noch gemacht. Es gab in den letzten zwei Jahren Höhen und Tiefen, sie war mehrmals im Krankenhaus für Chemo, Bestrahlung an Knochen und Kopf und Brustamputation. Das letzte Jahr war allerdings den Umständen entsprechend in Ordnung, bis vor etwa 2 Wochen. Sie hat unglaublich viel abgenommen, kann kein Essen mehr bei sich behalten und hatte zum Schluss aufgehört ihre Tabletten zu nehmen, weswegen ich den Krankenwagen gerufen habe. Sie ist jetzt seit 3 Tagen dort, ihr Zustand wird immer schlechter und ich hab das Gefühl es wird nichts gemacht. Ich fühle mich auch sehr schlecht, dass ich sie so spät ins Krankenhaus gebracht habe, eigentlich wollte ich das schon eine Woche früher, aber meine Mutter hat immer wieder gesagt, sie möchte nicht, und ich wollte das respektieren, aber es ging einfach nicht mehr.
Sie hängt da jetzt irgendwie am Tropf, wird aber nicht über den Port künstlich ernährt und sonst ist noch nichts passiert. Mittlerweile kann sie nichtmehr aufstehen, ist heute beim Versuch umgekippt, isst meines Erachtens nach überhaupt nichts mehr, sowohl gestern als auch heute waren die Tabletten für den Morgen (ich war nachmittags da) noch unberührt, gestern meinte der Pfleger sogar zu mir, ich solle ihr sagen, dass sie die noch nehmen soll.... Ich möchte ja nichts Schlechtes über Krankenhäuser sagen, weil ich weiß, dass alle viel zu tun haben, aber ich kann das nicht verstehen. Sie haben es auch noch nicht geschafft sich mit ihrer eigentlichen Ärztin in Verbindung zu setzen, scheinen ihre Krankenakte auch nicht zu haben ( die war nach dem letzten Krankenhausaufenthalt dort geblieben), da der Arzt mich heut fragte, ob sie denn einen Port habe...
Es tut mir Leid, dass ich jetzt so abgedriftet bin, aber das hat mich heute wirklich sehr aufgeregt... Ich hab alles dem behandelnden Arzt gesagt, was mir aufgefallen ist und komm jetzt jeden Tag schauen, weil ich mein Vertrauen verloren habe.
Reagier ich da vielleicht über, weil ich so gestresst bin? Oder sollte ich in der Situation vielleicht auch selbst etwas in die Hand nehmen, versuchen ihre Ärztin zu erreichen oder sowas? Ich weiß nciht, was ich tun soll. Der Arzt sagt zwar etwas anderes, aber es kommt mir vor, als hätten sie aufgegeben. Bei meiner Mutter kommt es mir jetzt im Krankenhaus sowieso vor als hätte sie aufgegeben. Sie nimmt ihre Tabletten nicht, versucht nichtmal mehr zu essen und sieht ganz deprimiert aus... Ich trau mich aber nicht direkt zu fragen. Ich hab Angst, dass sie überhaupt nichtmehr leben will und ich hab sie ins Krankenhaus gesteckt... Sie haben auch die Dosis von diesem komischen Medikament Dexamethason erhöht, ich weiß gar nichtmehr wozu das gut ist, aber das hat sie letztes Jahr und das Jahr davor schon ganz irre gemacht... Mich macht es total fertig, dass ich das alles entscheiden soll. Ich möchte nichts falsch machen, aber das mach ich sowieso schon...
Ich (20 Jahre) kümmer mich jetzt seit 2 Jahren weitgehend allein um meine Mama, das erste Jahr gings noch ganz gut, ich hatte viel Zeit im letzten Abijahr, hab jeden Tag gekocht, drauf geachtet, was sie isst, sie begleitet zu Terminen... Seit ich angefangen hatte zu studieren hatte ich weniger Zeit, konnte mich nicht mehr so viel kümmern, da hat mein älterer Bruder sich mehr gekümmert. Ich hab mein Studium jetzt abgebrochen und nur einen Nebenjob angenommen, aber meine Kraft ist langsam aufgebraucht. Wir wohnen eigentlich zu dritt in einer Wohnung, aber mein Bruder kümmert sich nicht wirklich, wenn sie im Krankenhaus ist. Ich hab noch eine Tante in der Nähe, die mir aber letztes Jahr schon gesagt hat, dass sie sich nicht stark genug fühlt um sich immer zu kümmern, aber zur Unterstützung da ist. Alles bleibt an mir hängen und ich kann bald nicht mehr... Ich sag allen anderen sie sollen sie nicht unbedingt besuchen kommen, weil es kein schöner Anblick ist, aber mich selbst kann ich da nicht einbeziehen. Ich fühle mich verpflichtet...
Der Arzt meinte, ich soll mir Gedanken machen, wie es nach dem Krankenhaus weitergeht, sollte sie nicht mehr nach Hause können...
Wär vielleicht ein Hospiz oder ein Pflegeheim oder sowas eine Option? Muss man da etwas bezahlen? Wir haben nicht so viel Geld...
Ich werde wohl erstmal abwarten müssen, was die angkündigten Tests ergeben.... Die anderen Ärzte meinte aber eigentlich letztes Jahr schon zu mir, dass sie schon so viel getan haben, eine weitere Behandlung hat keinen Sinn...
Wir haben es in dem Jahr nichtmal geschafft die Patientenverfügung auszufüllen... is das wichtig? oder lassen sie mich als nahen Angehörigen auch so Entscheidungen treffen?
Ich kenn mich mit dem Papierkram überhaupt nicht aus, da hat immer meine Mama geholfen, aber die ist jetzt kaum ansprechbar...

Ich wäre sehr dankbar, wenn jemand ähnliche Erfahrungen hat und mir helfen kann, oder sonst etwas weiß... ich fühl mich so allein mit der ganzen Situation.

Vielen Dank schonmal im Voraus.
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  #2  
Alt 22.05.2013, 22:01
Almnixe Almnixe ist offline
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Standard AW: Lebensmut verloren?...

Hallo liebe Aegis,

was für eine schlimme Situation. Das tut mir sehr leid. Ich kann sehr gut verstehen, dass Du Dich total überfordert fühlst. Das sind ja auch einige Baustellen. Ich werde versuchen, ein paar Sachen zu beantworten.

Du solltest auf jeden Fall den sozialen Dienst im KH kontaktieren. Die helfen Dir bei der Stellung eines Pflegeantrages und helfen Dir auch eine entsprechende Einrichtung für Deine Mama zu finden, falls Sie nicht mehr nach Hause kann. Sie regeln ganz viel für Dich. Falls ihr nicht so viel Geld habt, wird der soziale Dienst bestimmt auch ein paar Tipps hinsichtlich Sozialamt für Dich haben. Dadurch wirst Du auch entlastet. DAs solltest Du ganz schnell machen.

Eine Patientenverfügung wäre gut, weil man dann genau weiss, was Deine Mama für Behandlungen haben möchte, wenn Sie das nicht mehr äussern kann. Wenn ihr keine Vollmachten habt, z.B. Generalvollmacht bzw. Betreuungsvollmacht, dann kann es sein, dass Euch für den Fall, dass Deine Mama wirklich nicht mehr entscheiden kann, ein Betreuer vom Gericht vorgesetzt. Frag doch mal den Menschen vom sozialen Dienst, ob ihr da noch was organisieren könnt oder wenn nicht, was für Möglichkeiten es sonst noch gibt. Vielleicht kennt er sich ja auch damit aus. Denke aber schon!

Aufjedenfall würde ich die Ärztin Deiner Mama kontaktieren und ihr erzählen, was mit Deiner Mama ist und in welchem Zustand sie ist. Ansonsten hilft leider nur weiterhin die Ärzte und Schwestern im KH nerven. Man muss da wirklch oft hinter vielem her sein. Wenn Deine Mama nicht ißt, müssen sie sich natürlich darum kümmern! Das KH wechseln ist vielleich nicht möglich? Ich weiss, dass das bestimmt wieder viel STress ist, aber vielleicht fühlst Du Dich danach auch besser und Deine Mama ist besser aufgehoben. Und es geht ja auch ein bißchen darum, wie es Dir geht und das Du nicht komplett zusammenklappst.

Ich wünsche Dir alles, alles Gute und hoffe für Dich, dass Dein Bruder Dir vielleicht doch noch ein bißchen was abnimmt. Aber es ist leider ganz oft so, dass sich einer mehr kümmert als der andere. Trotzdem solltest Du nochmal mit ihm reden. Du musst ja auch mal Kraft tanken!

LG! Tina
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  #3  
Alt 22.05.2013, 23:33
steffilein steffilein ist offline
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Standard AW: Lebensmut verloren?...

Liebe Aegis,

ich kann Tina nur voll und ganz zustimmen:
du solltest dir dringend Hilfe holen, z.B. durch eine entsprechende Pflegestufe für deine Ma etc.
Bei den notwendigen Anträgen kann und muß der behandelnde Arzt ebenfalls eine Einschätzung zum Zustand deiner Ma abgeben, also bitte tritt den leuten im KH auf die Füße und lass dich dort beraten.
am besten sprichst du mit einem arzt.
Ich hab immer bei den schwestern gefragt wann Visite ist und bin dann ins KH gekommen um den doc abzufangen, oder ich habe mich zurück rufen lassen, bzw. einen Termin vereinbart.
Auch dafür sind Ärzte da:für die Aufklärung und Beratung von Angehörigen etc.

Und vor allem: lass dich über alles Aufklären.
Bitte hab keine falsche Scham vor der Realität.

ich sende dir viel kraft und liebe Grüße
Steffi
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  #4  
Alt 24.05.2013, 06:20
Aegis Aegis ist offline
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Standard AW: Lebensmut verloren?...

Hey,

danke für die Antworten, es hilft mir wirklich, dass ich hier meine Fragen stellen kann.
Mit einer Sozialberaterin vom KH hatte ich letztes Jahr schon Kontakt mit meiner Mutter zusammen, als es ihr noch besser ging. Das mit der Pflegestufe ging da wohl noch nicht, weil sie nicht krank genug war? Sollte ich sofort mit denen nochmal reden oder erstmal die Ergebnisse von den Untersuchungen abwarten? Also momentan denke ich schon, dass sie eine Pflegestufe bekommen würde, aber es ist ja erst seit ein paar Wochen so schlimm. Der Arzt meinte auch zu mir, dass sie erstmal eine Weile im Krankenhaus bleiben wird, egal ob sie nun behandeln oder ob sie nichts mehr tun können und ich eine Einrichtung suchen muss. Ich bin so unsicher, was ich tun soll.
Es wird jetzt zumindest endlich was getan, auch wenns ihr nach wie vor nicht besser geht. Als ich gestern da war, wurde sie künstlich ernährt (es ging wirklich gar nicht mehr anders) und es waren keine unberührten Tabletten da, ich bin froh, dass ich mit dem Arzt geredet habe. Unterlagen haben sie jetzt auch, ich musste einiges unterschreiben, es wird besser...
Gesundheitlich ist aber nichts besser... Ich hab mich heut das erste mal gefragt die Frage zu stellen, die mir sehr schwer fällt: "Wie gehts dir?" Es kam nur ein sehr leises Wort: schlecht. Ich konnte nicht länger bleiben und sie wollte mich auch nicht da haben, also war ich nur etwa 10 Minuten da...

Ich fühl mcih sehr machtlos.. Seit 2 Tagen weine ich ständig, wenn ich zu Hause bin, einfach so, wenn ich schlafen kann, dann erst nach 1-2 Stunden... heute überhaupt nciht, ich habs aufgegeben... Hat vielleicht jemand Tipps was man da machen kann? Es kann so nicht lange weitergehen..

Grüße

Aegis
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  #5  
Alt 24.05.2013, 11:39
MissMabel83 MissMabel83 ist offline
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Standard AW: Lebensmut verloren?...

Hallo Aegis,

du bist noch so jung und musst dich ganz alleine mit diesen Schriftkram auseinander setzen? Hast du niemanden in der Familie der dich unterstützen kann? Alleine ist sowas sehr schwer und anstrengend- vorallem wenns die eigene Mama betrifft.

Wir haben als es meiner Mama immer schlechter ging zusammen mit den HA eine Patientenverfügung ausgestellt, denn wenn deine Mama zB Beruhigungsmittel und starke Schmerzmittel bekommt dann ist sie nicht Entscheidungsfähig lt. Gesetz. Rede mit ihrem Hausarzt oder ihrer betreuenden Onkologin. Vielleicht ist ne 2. Meinung hilfreich.

Erkundige dich auch mal nach einem palliativ Team in eurer Nähe- die unterstützen einen super- auch emotional. Kann deiner Mama nicht mehr geholfen werden mit Chemo oder OP? Wenn es so ist dann wäre ein Hospitz mit Sicherheit die beste Lösung. Erkundige Dich mal im Krankenhaus ob die so eine Station haben.

Ich wünsche Dir viel Kraft in dieser schweren Zeit. Rede mit deiner Mama über das was gerade passiert- eure Ängste und Sorgen müssen raus. Im Krankenhaus gibt es bestimmt eine Psychotherapeutin die euch helfen kann ins Gespräch zu finden. Dann geht es euch besser- glaub mir- ich hab es schon hinter mir.

Lieber Gruß

Carolin
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  #6  
Alt 24.05.2013, 13:02
Tiina Tiina ist offline
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Liebe Aegis,
das ist ja wirklich eine furchtbare Situation!! Kein Wunder, dass Du Dich völlig überfordert fühlst und am Ende bist!

Du machst das toll (hast Deine Mutter ins Krankenhaus gebracht, hast mit dem Arzt gesprochen) - aber das ist einfach zu viel, was Du zu tragen und zu entscheiden hast!

Kannst Du bei Deinem Bruder und bei Deiner Tante mal deutlich sagen, dass Du jetzt Hilfe brauchst? Du brauchst sie nicht zu schonen!


Ich würde die Sozialberaterin vom Krankenhaus ruhig gleich nochmal ansprechen und Dich beraten lassen - hole Dir alle Hilfe, die Du kriegen kannst.

Viel Kraft für diese furchtbare Situation! Ich würde Dir sehr wünschen, dass Du ein bißchen von der Verantwortung und dem Druck abgeben kannst!
Anja
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  #7  
Alt 29.05.2013, 18:22
Aegis Aegis ist offline
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Standard AW: Lebensmut verloren?...

Hallo,

ich habe es leider immer noch nicht geschafft, mich mit dem Sozialdienst in Verbindung zu setzen und werde wohl auch erst noch warten bis die Therapie, die sie jetzt angefangen haben, vorbei ist oder die Ärzte mir sonst etwas mitteilen.
Nach den Utersuchungen ist nun rausgekommen, dass sich die Hirnmetastasen vergrößert haben und Einklemmung droht (ich war etwas zu doof nachzufragen in dem Moment, aber es klang nichtz gut), was auch der Grund für die Symptome, also insbesondere das kaum noch sprechen können ist. Sie haben dann sofort wieder mit Bestrahlung angefangen, so schnell wie möglich, ohne mir vorher Bescheid zu sagen, was sie für Ergebnisse bekommen haben und was sie vorhaben... Die Ärztin meinte, das is notwendig, um noch was machen zu können, aber sie glaubt, dass wenn es eine Verbesserung gibt, dann nur minimal. Allerdings haben sie nicht wirklich überprüft, ob eine weitere Behandlung überhaupt empfehlenswert ist. Das war gestern, nun war ich heute wieder da und es ist so schlimm wie noch nie. Sie hatte ja letztes Jahr schon Strahlentherapie am Kopf und die hatte sie auch nicht gut vertragen, aber im Krankenhaus ging es dann. Sie hat heut nur gestarrt, die Augen ganz groß, mehr als ein leises "hm" konnte sie nicht sagen, schon am 2. Tag der Therapie sieht man so lila Stellen am Kopf... ich weiß nicht, ob das noch normal ist. Hat jemand von euch Erfahrungen mit dieser Therapie und war es da auch so schlimm??? Ich dachte ich weiß, wie das abläuft, aber eine derartige Verschlechterung von heut auf morgen erschreckt mich schon... Ich werd morgen wieder den Arzt aufsuchen, heute war ich zu spät da. Ich hab Angst, dass die Behandlung eher schadet, als hilft...
Ich hab übrigens länger nicht geschrieben, weil ich jeden Tag unterwegs bin, weil meine Freunde sich Sorgen machen und mich aufheitern wollen, wegen Nebenjob, bei der Uni exmatrikulieren, usw. Mir geht es auch schon viel besser, als bei meinen ersten Posts. Ich bin nach wie vor jeden Tag im Krankenhaus, meist nicht lange, weil sie mich nicht wirklich da haben will... aber naja. Ich bin nach wie vor für jede Antwort dankbar. (:

Grüße Aegis
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  #8  
Alt 29.05.2013, 19:48
Silke74 Silke74 ist offline
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Standard AW: Lebensmut verloren?...

Liebe Aegis,
erstmal möchte ich sagen, dass ich dich bewundere. Du bist erst 20 Jahre alt und man sollte sich in dem Alter mit anderen Sachen beschäftigen. Ich kann vor dir nur meinen Hut ziehen. Ich war 35 als mein Vater die schlimme Diagnose bekam und fühlte mich schon manchmal überfordert.

Ich kann dir nur sagen, warte nicht weiter ab. Die Ärzte sagen ja selber, dass sie sich von der jetzigen Therapie nicht viel versprechen. Wenn du morgen ins Krankenhaus gehst, frag die Schwester, wo der soziale Dienst im Hause ist und hol dir Hilfe dort. Am Besten kontaktierst du auch noch ein Hospiz. Die haben nämliche teilweis lange Wartezeiten. Auf einer Palliativstation kann dir und deiner Mama auch geholfen werden. Wenn deine Mama auf eine Palliativstation und anschließend in ein Hospiz käme, würdest du auf jeden Fall entlastet werden. Die kümmern sich wirklich super. Da passieren nicht solche Sachen wie im Krankenhaus...

Ich wünsche dir weiterhin die Kraft das durchzustehen. Ich weiß wie anstregend es ist. Tritt deinem Bruder auf die Füße. Es kann doch nicht sein, dass er sich nicht kümmert!!!!

Wenn du magst kannst du mich auch gerne über private Nachrichten kontaktieren. Manchmal hilft auch einfach nur Reden, bzw. Schreiben.

Ich wünsche dir alles erdenklich Gute und lass dich mal virtuell in den Arm nehmen.

Liebe Grüße Silke
__________________
Mein geliebter Vater 09.09.50 - 17.02.2012
Diagnose Darmkrebs mit Lebermetastasen Mai 2009
Darm-OP mit künstlichem Darmausgang Mai 2009
Chemotherapie 06/09 - 12/09: 2/3 Rückgang
Brachytherapie Mageburg 03/10 - 06/11
Rückverlegung Darmausgang 04/10
Chemotherapie nach erstem Versuch abgebrochen 09/11
angenommenes Siegelringkarzinom was sich als Magengeschwür herausstellte OP 10/11
Aufnahme Palliativstation 12/11
Aufnahme Hospiz: 16.01.2012
friedlich vorausgegangen 17.02.2012
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  #9  
Alt 30.05.2013, 12:54
Benutzerbild von Schäferhund26
Schäferhund26 Schäferhund26 ist offline
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Hallo Aegis,

ich habe mich extra angemeldet,weil es mir soo ähnlich geht wie dir.vielleicht können wir uns austauschen und unterstützen,falls du magst.

Ich bin 26 Jahre alt und kümmer mich seit zwei Jahren um meine Ma.Ihr ging es immer schlechter,aber die Krebsdiagnose bekam sie erst im Dezember,weil sie alle Anzeichen verdrängt hatte.Brustkrebs (auch äußerlich) mit Metastasen in verschiedenen bereichen.Sie bekommt Chemo,die sie sehr schwächt und ist depressiv.Seit Februar betreue ich sie zu Hause,morgens hilft mir der Pflegedienst (Verbände,Waschen).Sie hat Pflegestufe 2.Ich selbst leide seit es angefangen hat unter Angstanfällen und mein Studium (Master) liegt seit dem auf Eis. Ich habe eigentlich niemanden sonst,meine Oma gibt es noch,aber die macht nur Druck.Ich habe jetzt mit dem Führerschein begonnen und dauernd fragt sie nach,wie weit ich bin und ich müsste jetzt unbedingt fertig werden,mich beeilen,das Studium fertig machen.Dabei fühle ich mich voll fertig und könnte oft nur heulen.Ich komme nur mal raus,wenn ich mit den Hunden gehe und auch da kreisen meine Gedanken.So viel zu mir....

Der Sozialdienst hat mir übrigens auch gut geholfen...
Ich frage mich immer,was wenn es irgendwann nicht mehr geht?Ich habe noch kein Geld,wo könnte ich hin mit zwei Hunden?

LG und danke fürs Lesen...
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  #10  
Alt 30.05.2013, 18:05
Kaffeemaschine Kaffeemaschine ist offline
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Liebe Aegis,

zu der Situation mit Bestrahlung etc. kann ich nichts sagen, möchte Dir aber etwas Mut zusprechen und Kraft wünschen! In dieser schweren Zeit kümmerst Du Dich um Deinen Job, regelst Formalitäten, hältst Freundschaften mit Menschen, die Dir guttun... Du machst das wunderbar!

Silkes Vorschlägen kann ich mich nur anschließen. Wenn Du den Eindruck hast, die Therapie schadet Deiner Mutter mehr als sie hilft, sprich die Ärzte klar darauf an. Es ist Deine Mama, da bist Du „Fachfrau”! Und für ein Gespräch mit dem Sozialdienst ist es nie zu früh. Du kannst je nach aktueller Therapie Entscheidungen immer überdenken.

Ich hoffe, Du traust Dich, Deinen Bruder und Deine Tante offen zum Helfen aufzufordern. Nur weil Du unter Aufbietung aller Kraft allein klarkommst, heißt das nicht, daß Dir Unterstützung nicht guttun würde... Und wer nicht für alles Kraft hat, packt vielleicht trotzdem mit an, wenn er aufgefordert wird! Anträge ausfüllen/mal kochen, einkaufen, saubermachen in Deiner Wohnung/dem Sozialdienst hinterhertelefonieren/..
Letztlich sind doch die meisten Menschen auch froh, von sich zu wissen „ich habe mitgeholfen”.

Hallo Schäferhund26,

auch Dir möchte ich gern ein paar Worte dalassen, ich habe Respekt vor Euch allen beiden, wie Ihr für Eure Mütter sorgt und Verantwortung übernehmt, obwohl Ihr eigentlich noch Zeit und Kraft braucht, um Eure Existenz aufzubauen!
Laß Dich mal nicht unter Druck setzen, jetzt ist nicht die Zeit, wo Du zig Dinge auf einmal machen und gefälligst flott erfolgreich beenden mußt. Nur Du kannst wissen, wofür Du gerade die Kraft hast und wann Du Pause brauchst. Alles, was ansteht, machst Du Schritt für Schritt und das ist gut genug. Ich vermute, Deine Mama ist gut versorgt? Du gehst wegen Deiner Angstattacken zum Arzt, wenn es nötig ist? Bei Euch gibt es Essen, es ist hinreichend sauber, die Hunde bekommen Futter und Auslauf? Gratuliere, denn das heißt, Du machst jede Menge Dinge richtig! Es gibt viele Leute, die an Deiner Stelle in einem schwarzen Loch versinken würden, oder die vor dem Kontakt mit Kranken zurückscheuen usw. Stattdessen investierst Du gerade in Deine Zukunft (Führerschein!) und gehst voran, so gut Du schaffst. Nur Mut!
Wenn Du am Master gerade nicht vorankommst oder Geld brauchst, Du hast ja mit dem Bachelor schon einen Abschluß, da findet sich erstmal vielleicht eine Stelle? Studien kann man wiederaufnehmen.. Wie weit Du über Deine Mutter noch abgesichert wärst oder Bafög bekommen kannst mit Erstabschluß, wäre zu klären..

Machst Du Dir Sorgen, die Wohnung kündigen zu müssen, wenn Du Deine Mama mal nicht mehr daheim pflegen kannst, und mit den Hunden keine Wohnung zu finden/bezahlt zu bekommen? Ist das denn sicher, daß das nötig wäre?

Das ist jetzt nur so herumfabuliert, sicher hast Du selber genug Ideen, außerdem bin ich in Aegis' Faden ganz arg abgeschweift. Entschuldige bitte, Aegis! Ich wollte Euch beiden nur sagen, auch wenn es schwer ist, es wird immer wieder Lösungen geben. Eure Mütter können stolz sein auf ihre starken und liebevollen Töchter! Ich wünsche Euch ganz viel Kraft auf Eurem Weg. Liebe Grüße
Kaffee
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  #11  
Alt 31.05.2013, 01:12
Aegis Aegis ist offline
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Standard AW: Lebensmut verloren?...

Danke an alle für die lieben Antworten. Heute ist der erste Tag, wo ich es nicht ins Krankenhaus geschafft hab, ich hab meinen Arbeitsvertrag unterschrieben, mein Bafög abgemeldet und war dann noch verabredet. Weil ihr mir so gut zusprecht, werde ich morgen gleich mittags ins Krankenhaus gehen, mit den Ärzten über alles reden, was mich hinsichtlich der Therapie beschäftigt und all meinen Mut zusammen nehmen und nach dem Sozialdienst fragen. Meine Tante geht mittlerweile auch öfter ins Krankenhaus und kontaktiert alle Freunde meiner Mutter, was mich sehr erleichtert. Mein Bruder.... naja, wir haben uns noch nie gut verstanden, das gemeinsame Leben in der Wohnung stresst mich sehr, aber da ich momentan kaum zu Hause bin, ist es auszuhalten. Es fällt mir jedoch schwer mit ihm darüber zu reden, dass er auch etwas tun soll, weil er dann oft laut wird und ich grad sowas wie eine tickende Zeitbombe bin, die bei allem was nicht funktioniert oder was mich ärgert, gleich losheult.

@Schäferhund26

Eigentlich schreibe ich heute eher um dir zu antworten. Unsere Situationen ähneln sich wirklich sehr. Meine Mutter hatte auch alle Anzeichen verdrängt, sie war eigentlich schon Monate davor krank, hat nur mit niemanden über die Symptome, die wirklich ausschlaggebend sind, geredet, auch mit mir nicht. Ich gehe mal davon aus, dass deine Mutter da auch so ist wie meine, man muss sie zu allem drängen, immer hinterher sein, Druck machen... genau das, was ich eigentlich nicht kann.
Ich finde es schonmal toll, dass du dir wirklich so viel Hilfe geholt hast, bei uns sollte das letztes Jahr auch alles passieren, hat aber nicht funktioniert, auch weil meine Mutter keine Pflegekraft wollte..
Hilft dir deine Oma sonst irgendwie? Ich habe letztes Jahr auch den Führerschein gemacht, da ging es meiner Mutter allerdings etwas besser und ich hatte nicht ganz so viele Sorgen. Nimm dir so viel Zeit, wie du brauchst dafür und lass dir von niemandem Druck machen, das kannst du nicht gebrauchen, es ist immerhin für dich und für keinen anderen...
Hast du dir Urlaubssemester fürs Studium genommen? Wie viel fehlt dir noch bis zum Abschluss? Lass dir von niemandem reinreden. Es ist allein deine Entscheidung, ob du dich in der Lage fühlst dazu und wie viel Zeit du brauchst... Ich hab mein Studium abgebrochen, weil ich unglaublich unglücklich war. Es lag teils am Fach, teils daran, dass ich überhaupt keine Zeit mehr hatte... ich hab mich einfach mies gefühlt und mir geht es viel besser, seit ich da raus bin.
Mir geht es mit den Sorgen ähnlich wie dir, aber was mir grad ganz viel Kraft gibt, sind meine Freunde.. Ich hab es eigentlich nur wenigen erzählt, die meisten meiner Freunde haben keine Ahnung wie es mir geht, aber die paar, die es wissen, tun alles, um mich zu unterstützen und das ist es, was mich grad zusammenhält. Wenn du die Zeit findest, triff dich mit deinen Freunden, unternimm was... man muss auch was für sich tun, sonst schafft mans nicht.

Wenn du möchtest können wir uns ja mal austauschen, hier oder privat über e-mail oder skype oder so. Es hilft mit Leuten zu reden, die verstehen, wie es sich anfühlt...

Liebe Grüße

Aegis

Geändert von Aegis (31.05.2013 um 01:15 Uhr)
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  #12  
Alt 02.06.2013, 11:27
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Schäferhund26 Schäferhund26 ist offline
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Liebe Kaffeemaschine,

ich danke dir für deine Worte und Ideen.Es tut gut mal etwas positives zu lesen-das man eigentlich doch viel leistet.Ich merke eigentlich schon ganz gut,wenn ich Pausen brauche,aber meine Oma macht viel Druck.Dauernd sagt sie Sachen wie "Ich dachte,du wolltest den Führerschein schnell machen" (nur weil ich ein mal nicht da war!).
Ob ich mit dem Bachelor schon was verdienen könnte,weiß ich gar nicht.Müsste ich mich mal erkundigen.Im Moment muss ich aber zu Hause sein.Der Plan ist,dass ich im Wintersemester weiter mache,aber ich weiß noch nicht ob es geht.Wie es meiner Ma geht usw.
Wir wohnen zur Miete und ich weiß,dass ich das Haus alleine so nicht bezahlen könnte.Im Moment ist ja nichts akutes,aber ich mache mir schon gedanken,wo ich mit zwei Hunden hin sollte.Weggeben käme nie in Frage!
Ja,meine Ma ist gut versorgt,aber es ist sehr anstrengend...
Wegen meiner Ängste nehme ich pflanzliche Tropfen und gehe zur Heilpraktikerin.Insgesamt kann ich damit schon viel besser umgehen.

Aegis

Danke für deine Antwort.Erst mal sorry,weil ich hier so in deinem Thema rumschreibe
Unsere Mütter scheinen sich da wirklich ähnlich zu sein.Leider-wie gehts deiner Ma denn jetzt?

Meine Oma kommt jeden Tag,macht aber dadurch auch viel Unruhe und sie fährt mich zum Einkaufen (wohnen ländlich).Als meine Ma im Krankenhaus lag,fuhr sie mich immer,weil ich im Moment nicht Bahn fahren mag.
Ich muss noch zwei Semester machen,aber im Moment weiß ich gar nicht mehr,ob ich das Studium noch machen will.Was hast du denn für Pläne?
Toll,dass du solche Freunde hast-ich habe leider außer meiner Mutter im Moment niemanden auf der Welt.Die Schulfreunde sind in alle Winde zerstreut und die paar Unibekanntschaften haben sich abgewendet.Ich würde gerne wieder Freunde finden,aber ich komme ja auch nicht raus,weil ich zu Hause gebraucht werde.Ich weiß,ich müsste mehr raus,aber länger als 1 Stunde mag meine Ma nicht allein bleiben. Ich finde es toll,dass du noch so viel Kraft hast. Ich würde mich freuen,wenn wir uns austauschen,aus welcher Ecke in Deutschland kommst du?

LG
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  #13  
Alt 02.06.2013, 15:27
Aegis Aegis ist offline
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Hallo,

nun war ich am Freitag im Krankenhaus und habe mit dem Arzt und der Psycho-Onkologin gesprochen. Ich hab über meine Bedenken wegen der Bestrahlung gesprochen (es scheint ihr nur schlechter zu gehen, sie kann mittlerweile fast gar nicht mehr reden, wir verständigen uns mit zeichensprache und lippenlesen und aufstehen geht schon gar nicht) und er meinte das ist noch im Rahmen, aber sollte sich das ändern, könnten wir jederzeit abbrechen. Hoffnungen hat er mir nicht gemacht, es war nur die Rede von "Zustand stabilisieren", wirklich besser wird es wahrscheinlich nicht mehr werden, aber ausgeschlossen ist es auch nicht. Damit habe ich schon gerechnet, aber das nun nochmal gesagt zu bekommen ist schon hart... Im Gespräch mit der Psychologin habe ich dann gesagt, dass ich mir die Pflege zu Hause nicht vorstellen kann, wenn sich ihr Zustand nicht bessert, also kümmert sie sich jetzt um den Kontakt zum Sozialdienst, die suchen ein möglichst wohnortsnahes Hospiz, kümmern sich darum, dass ich alles entscheiden und unterschreiben darf usw... Bis dahin bleibt sie im Krankenhaus, so lange die Behandlung noch läuft auf der Onkologie und dann wohl auf der Palliativstation, die ich für sie momentan besser finden würde. Die Kosten soll wohl vollständig die Krankenkasse übernehmen und da das jetzt alles über den Sozialdienst läuft, hoffe ich, dass alles gut funktioniert, den Stress mit Bürokratie kann ich jetzt nicht haben... Kaum zu glauben, dass es ihr bis vor etwa 1 Monat noch halbwegs gut ging, aber diese Krankheit ist unberechenbar... es geht alles so schnell. Ich habe bisher noch nicht mit meiner Mutter darüber gesprochen... tu das denk ich auch nicht allein, die Psychologin hat angeboten dabei zu sein. Ich hoffe sie versteht, dass es besser für uns alle ist...


Hey Schäferhund,

ich freu mich über jeden, der etwas schreibt und unsere Situationen sind sich so ähnlich, das hilft.
Was studierst du eigentlich, wenn ich fragen darf? Der Bachelor ist ja eigentlich ein vollwertiger Abschluss, damit dürfte sich doch etwas anfangen lassn, falls du wirklich nicht mehr an die Uni zurück möchtest. Ich mach jetzt erstmal ein soziales Jahr, ich trau mir momentan nicht zu, meine Zukunft zu entscheiden, also dachte ich das wär eine gute Idee. Danach muss ich sehen... ich würde schon gern studieren, aber eine Ausbildung würde ich auch machen, wenn es mich interessiert. Hast du überhaupt keinen Kontakt zu alten Freunden? Es ist doch schrecklich in dieser Situation so allein zu sein.
Ich mache mir auch Gedanken, wie es weitergehen soll... Da ja jetzt mehr oder weniger die Entscheidung für ein Hospiz gefallen ist, werde ich wohl ausziehen zusammen mit meiner Katze. Ich kann nicht in der Wohnung bleiben, in der wir all die Jahre als Familie gewohnt haben und ich möchte auch nicht länger mit meinem Bruder zusammen wohnen. Ich denke es wird zuerst sehr einsam sein, plötzlich allein zu wohnen, aber ich weiß nicht, wie es sonst weitergehen soll. Ich muss wohl loslassen..

Liebe Grüße

Aegis
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  #14  
Alt 02.06.2013, 17:12
Benutzerbild von Schäferhund26
Schäferhund26 Schäferhund26 ist offline
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Standard AW: Lebensmut verloren?...

Hey,

da hattest du ja ein hartes Wochenende.Ich wünsche dir ganz viel Kraft weiterhin.Ich denke so wie du es beschreibst,ist die Lösung am besten.Ich drücke die Daumen,dass deine Mama sich stabilisiert.
Gut,dass du bei der Bürokratie nicht so viel alleine machen musst,das ist wirklich eine Erleichterung.
Wann willst du denn mit deiner Mutter sprechen?Kommt dein Bruder mit?

Von meinen alten Freunden weiß gar keiner Bescheid.Meinst du ich sollte es erzählen?Ich habe wirklich niemanden an meiner Seite.Mein Vater,mit dem ich nie viel Kontakt hatte,ist das zu viel-auch er hat den Kontakt abgebrochen.
Ich glaube im Moment haben wir beide nicht den Kopf,große Zukunftsentscheidungen zu treffen,ne? Ich habe übrigens auch ne Katze.
Ich studiere Deutsch/Geschichte auf Realschullehramt.Wo willst du denn das soziale Jahr machen?Ich muss immer schon meine ganze Energie für die Arztbesuche/Krankenhausbesuche und Theoriestunden zusammen kratzen.
Geht es dir auch so,dass die Gedanken fast immer kreisen?

LG
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  #15  
Alt 10.06.2013, 13:54
Aegis Aegis ist offline
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Standard AW: Lebensmut verloren?...

Hallo,

lange nicht geschrieben, hatte viel um die Ohren. Die Vollmacht, dass ich unterschreiben darf hab ich mittlerweile, stationäre Pflegestufe ist auch beantragt und zwei Hospize stehen zur Wahl, die beide von meinem Wohnort aus gut zu erreichen sind. Nun hoffe ich, dass alles so schnell weitergeht. Meiner Mama geht es unverändert... schlecht. Sie langweilt sich wohl sehr im Krankenhaus, hat auch gar keine Lust irgendetwas zu machen. Auf der Station, wo sie jetzt ist, kann ich ja auch nicht mehr tun, als dasitzen und erzählen. Ich hoffe sie wird bald auf die Palliativstation verlegt, da gibt es wenigstens ein Klavier. Heute steht die letzte Bestrahlung an und dann meinten die Ärzte wird sie bald verlegt. Was macht ihr im Krankenhaus gegen diese Langeweile? Sie hat schon viel Besuch, aber sie kann ja kaum reden und nicht aufstehen. Was soll man da machen?

Übrigens hatte ich nicht die Chance meiner Mutter selbst vom Hospiz zu erzählen. Das hat eine Sozialarbeiterin einfach getan, ohne mir davon zu erzählen. Da war ich schon recht sauer zuerst, nun wirkte es ja so, als ob ich alles hinter ihrem Rücken entscheide, was doch gar nicht stimmt. Es ging ihr nur immer so schlecht, dass ich nicht auch noch davon reden wollte... Mein Bruder war in den 3 Wochen noch kein einziges mal im Krankenhaus. Meine Tante ist fast jeden Tag da, sogar meine Cousine ist häufig da. Ich verstehs nicht. Ich hab ihm erzählt, wie es ist, aber es scheint ihn ja nicht zu interessieren..

Morgen hab ich einen Probetag in der Behinderten-Wohnstätte, bei der ich mich für mein fsj beworben hab. Ich bin ziemlich aufgeregt, ein Freund von mir arbeitet dort und hat die Einrichtung empfohlen. Ich hab mir auch schon eine Wohnung angeschaut, die sehr schön ist. Ich weiß allerdings nicht, wie meine Chancen stehen die zu bekommen, weil mein einziges Einkommen mein Nebenjob ist, bei dem ich maximal 720 im Monat verdienen darf... aber ich bewerbe mich trotzdem drauf. Ich versuche einfach weiter zu machen, immer nur traurig sein, bringt ja nichts...

LG
Aegis
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