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  #16  
Alt 22.06.2008, 17:49
eimo06 eimo06 ist offline
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Standard AW: brauche ganz schnell rat

War heute wieder bei meinen Eltern......
meine Mutti hat gesagt er hatte wohl heute früh bisschen hunger , hatte mich schon gefreut aber sie sagte dann das er wohl niesen musste und da kam wieder alles raus... seit dem liegt er im Bett, isst nichts mehr und redet auch nicht mit uns... wir saßen vorhin bei ihm und wollten ihn bisschen unterhalten, aber er lag nur da schaute aus dem fenster raus und das wars... meine mum fragte dann ob er seine ruhe haben will und wir gehen sollten und da nickte er.... ich weiss echt nicht mehr weiter....
wir sind jetzt schon am überlegen ob wir ihn ins KH bringen sollen, denn wir wissen nicht mehr was wir noch machen sollen.. ich habe nur angst das wenn er im KH ist das er dann noch mehr ab baut.... aber die Ärzte und Schwester gucken doch und passen auch auf das er was isst oder????????
Was mich halt auch stutzig macht, das er gar nicht mehr rein muss wegen seinen Nierenwerten, denn eigentlich war gesagt er bekommt den schlauch und dann müssen wir sehen wann die nierenwerte soweit okay sind damit die chemo los gehen kann....
wenn man gesagt bekommt das die chemo die letzte chance für einen ist, kämpft man da nicht ganz anders???? Er liegt nur rum, und versucht es auch nicht mal aufzustehen... er könnte sich ja auch auf die couch zu meiner mum legen, aber nein er liegt nur im bett. er redet ja manchmal nicht mal mit meiner mutti mehr.... was können wir denn noch tun.. ich hab echt langsam das gefühl das er noch was anderes weiss was er uns nicht sagen will!!!
ich bin schon soweit das ich die ärzte anrufen will, aber die dürfen mir das ja nicht sagen!!
ich bin echt hilflos und weiss absolut nicht mehr was wir machen können. er muss am mittwoch eigentlich zum Arzt und seine infusion bekommen, wie sollen wir ihn denn zum arzt bringen???? er muss ja erst mal treppen runter laufen und zum auto... aber wenn er nichts isst schafft er nicht mal die treppen!!!
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  #17  
Alt 22.06.2008, 18:10
xkoi007x xkoi007x ist offline
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Standard AW: brauche ganz schnell rat

Hallo Eimo
Die im Krankenhaus können ihn auch nicht zum Essen zwingen.Im Moment sieht es wirklich so aus, als wenn er sich aufgegeben hat.Manche rappeln sich aber wieder.Das mit dem Transport geht auch über die Ärztin.Die muss nur nen Transportschein ausfüllen.Dann kann dein Vater mit dem Krankentransport gefahren werden.Sitzend oder liegend.Wünsche dir viel Kraft.
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  #18  
Alt 22.06.2008, 18:18
eimo06 eimo06 ist offline
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Standard AW: brauche ganz schnell rat

Ich will nicht das er sich aufgibt!!!! Zu allen anderen sagt er immer er würde das schon schaffen und will auch die chemo durch ziehen, warum zeigt er UNS das nicht????
Ich will morgen bei uns mal in den Teeladen gehen und fragen ob sie einen magenberuhigenden tee haben der auch apettitanregend ist, vielleicht hilft das ja!! Was soll ich denn sonst machen????
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  #19  
Alt 22.06.2008, 19:45
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blueblue blueblue ist offline
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Standard AW: brauche ganz schnell rat

Hallo eimo,

es ist eine schwere Zeit und Situation für euch, das kann ich verstehen. Du kannst nichts weiter tun im Prinzip, als da zu sein, wenn dein Papa oder deine Mama dich brauchen.

Das ist das fatale an dieser Krankheit, dass der Betroffene schlußendlich alleine damit fertig werden muss. Dies tut jeder auf seine ganz eigene Weise.

Du kannst deinen Papa nicht zum essen zwingen und im Krankenhaus kann man es gegen seinen Willen eigentlich auch nicht. Da gebe ich meinen Vorschreibern erstmal recht.

Die andere Sache ist die, dass du auch mal überlegen musst, wann und wo dein Papa denn mal Schwäche zeigen darf? Du verlangst, er soll stark sein, er soll kämpfen, er soll nicht aufgeben.... Aber hat er nicht auch das Recht mal schwach sein zu dürfen, sich einfach mal hängen zu lassen? Diese Krankheit zehrt nicht nur am Körper sondern sie setzt den Kranken auch seelisch einem enormen Druck aus. Da kommt man schon mal an Grenzen und möchte doch für die Familie stark sein, dann merkt man aber, dass man es nicht kann. Weißt du wie schlimm das ist? Wie sehr es schmerzt?

Ich kann das "In-sich-gekehrt-sein" deines Papas eigentlich gut verstehen. Vielleicht gibt es eine ganze Menge, die er mit euch bereden möchte und er weiß nicht, wo er anfangen soll, vielleicht möchte er euch auf diese Weise schonen.... oder oder oder

Wie gesagt, jeder Kranke geht anders mit seiner Krankheit um, genau wie bei jedem Erkrankten die Krankheit anders verläuft, dies solltest du auch ins Auge fassen.

Sei einfach für deinen Papa da und zeig ihm, dass du ihn lieb hast und ihn brauchst.

Ich wünsche dir viel Kraft

blueblue
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  #20  
Alt 22.06.2008, 21:13
eimo06 eimo06 ist offline
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Ja klar darf er auch mal schwächeln, aber das geht nun schon seit 2 Wochen.... und wir haben einfach nur angst um ihn, und wollen doch nur das beste damit er wieder auf die Beine kommt!!!
Und so wie er momentan immer daliegt haben wir halt das gefühl das er sich aufgibt und das er nicht mehr will. Ich habe ihn auch schon gesagt das ich eine Psychaterin an der Hand habe die ihm helfen würde, aber nicht mal da hab ich ne antwort von ihm bekommen. Und es würde ihm vielleicht gut tun mit jemanden fremden darüber zu sprechen, wenn er angst hat mit uns zu reden. Er hat ja gesagt er will uns nicht zur Last fallen, aber das ist doch quatsch, er fällt uns doch nicht zur last...
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  #21  
Alt 23.06.2008, 09:15
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blueblue blueblue ist offline
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Hallo eimo,

was du schreibst, kann ich verstehen. Wie schon gesagt, ich bin selbst eine Erkrankte und weiß daher auch wie bemüht und trotzdem hilflos meine Angehörigen daneben stehen.

Natürlich wollt ihr nur das Beste für den Papa. ABER ihr müßt auch sehen, dass es durchaus im Bereich des Möglichen liegt, dass der Papa aufgibt, weil er vielleicht irgendwie weiß oder spürt, dass es das Beste für ihn ist? Ich weiß nicht wie ich das sonst ausdrücken soll.

Weißt du, ich habe erlebt wie meine Oma mit dem Krebs im Endstadium umgegangen ist und auch mit uns, der Familie. Sie wurde uns gegenüber immer "ruppiger", so als wenn sie wollte, dass wir uns von ihr lösen sollen. Verstehst du was ich meine? Wir konnten es auch nicht verstehen, weil sie eigentlich ein soooo ungeheuer herzlicher Mensch gewesen ist. Ich habe lange Zeit gebraucht um dieses Verhalten zu verstehen, heute kann ich es.

Sei nicht böse mit deinem Papa, dass du das Gefühl hast er gibt auf. Es ist einfach seine Art damit umzugehen, er kann sicher im Moment nicht anders. Dränge ihn nicht zu irgend welchen Dingen, die er nicht will. Lass ihm das Gefühl alles so zu tun, wie er möchte. Stelle dich darauf ein. Es geht in allererster Linie allein um ihn.

Diese beschissene Krankheit verändert einen Menschen manchmal total. Leider ist es so.

Kopf hoch und halt die Ohren steif

blueblue
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  #22  
Alt 23.06.2008, 11:22
eimo06 eimo06 ist offline
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Danke für die lieben Worte... meine angst ist halt weil ich weiss das die Chemo seine letzte Chance ist...
wie soll er die Chemo denn überstehen wenn sie los geht, wenn er jetzt schon so ist und nichts isst.... die chemo schwächt ihn doch noch mehr oder nicht?? Der Arzt meinte mein Vati müsste schon nach paar Tagen merken wenn sie anschlägt weil es ihm dann besser geht!! Ich will doch nur das er zu kräften kommt um das alles durch zu stehen. Er muss am Mittwoch zum Arzt wegen seiner Infusion, wir wissen gar nicht wie wir ihn dahin bekommen sollen, denn er ist so schwach und da haben wir angst das er nicht mal die treppen runter kommt!! Ich kann das alles nicht verstehen, vielleicht will ich es auch nicht verstehen, weil ich ihn noch brauche!! Ihm war heute schon wieder schlecht, wir haben auch langsam das gefühl das er sich da rein steigert mit dem SChlecht sein, denn er nimmt ja auch keine Tabletten mehr und auch keine schmerztabletten. ODer ist das im Endstadium so das ihm schlecht ist und er erbrechen muss manchmal???
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  #23  
Alt 23.06.2008, 12:20
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blueblue blueblue ist offline
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eimo,

du hast sooo viele Fragen und ich würde sie dir sicher gern beantworten, doch ich kann es nicht. Ich kann nur vermuten, was in deinem Papa vor sich geht.

Ich kann nur aus meinem eigenen Erleben und aus meiner eigenen Erfahrung berichten. Es ist schlimm, wenn man die Diagnose bekommt. Ich selbst bekam im März dieses Jahres die Diagnose, bei mir ist es bereits ein Rezidiv.

Ich fiel zunächst einmal in ein Loch und es gehen einem die verrücktesten Gedanken durch den Kopf. Auch ich habe mir unendlich viele Fragen gestellt und habe nicht gemerkt, wie geschockt auch mein Mann und meine Kinder von der Diagnose waren. Ich war halt eben ausschließlich mit mir beschäftigt und der einen Frage: Werde ich leben oder sterben? Da ist in dem Moment kein Platz für anderes, der Kopf arbeitet auf Hochtouren und lässt sich absolut nicht abschalten. Dadurch macht man vielleicht auch mal den Eindruck, dass man aufgibt, dabei ist es aber ganz anders. Man muss erst einmal für sich selbst herausfinden, wo man eigentlich steht, muss die Gefühle und Eindrücke sortieren. Man muss die Worte der Ärzte realisieren und begreifen und verstehen. Das ist nicht einfach.

Dann stellt man fest, dass auch die Familie leidet und dadurch leidet man selbst vielleicht noch ein wenig mehr.

Hier schreiben so viele Betroffene, an Krebs erkrankte, wo man den Eindruck gewinnt, die machen das alle so einfach. Glaube mir, es liest sich so aber soooo einfach ist es nicht zu diesem Punkt zu kommen. Es ist anstrengend, es kostet Kraft, es bedeutet Mut und fordert Respekt.

Ich bewundere jeden und jede hier, die für sich den Kampf dagegen aufgenommen haben, doch genauso muss man auch jeden bewundern , der den Kampf nicht aufnimmt. Die Entscheidung muss eben ein jeder für sich selbst und nur für sich selbst treffen.

Natürlich wirst du jetzt einwenden, dass dein Papa auch euch , die Familie berücksichtigen muss. Und ich denke, du hast damit noch nicht einmal Unrecht. Trotzdem wirst du die Entscheidung deines Papas, wie immer sie auch ausfallen mag, akzeptieren müssen, denn du kannst nicht für ihn entscheiden. Er muss es selbst tun.

Sprecht doch mal mit eurem Hausarzt über die Situation, vielleicht kann er einmal zu einem Hausbesuch kommen und mit dem Papa reden. Er könnte deinem Paps auch den Vorschlag unterbreiten psychoonkologische Hilfe anzunehmen. Ich denke, dass das besser ist, als wenn du ihn darauf ansprichst.

Also Kopf hoch und Ohren steif gehalten! Es geht doch immer irgendwie weiter!

blueblue
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  #24  
Alt 26.06.2008, 16:22
eimo06 eimo06 ist offline
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Hallo....

so nun mal ein kurzer Zwischenbericht....
Er war gestern beim Artz wegen seiner Infusion, hat ganz gut geklappt das Treppen laufen, Hoch zu hatte er zwar bisschen Probleme hat es dann aber wie Kinder gemacht und da ging es....
Naja heute hat er das erste Mal wieder mit uns Mittag gegessen, d.h. er hat das gleiche gegessen wie wir, und will auch heute abend Weissbrot haben, haben wir ihm natürlich gleich gekauft :-) heute früh hat er zwei Filinchen gegessen eins mit Butter und Salz und das andere mit Marmelade...
er will morgen sogar mal mit in den Garten fahren....
ich bin total glücklich und hoffe das es jetzt erst mal so bleibt...
ach ja er hat vorgestern Abend sogar ein Bierchen getrunken und es hat ihm geschmeckt :-) er hofft das er von dem Bier wieder Apettit bekommt!! schlecht ist ihm nicht mehr, er nimmt ja auch keine Schmerzmittel mehr, von daher wissen wir jetzt auch das es von den Schmerzmedis kam.....
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