Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 22.08.2008, 21:11
dani9 dani9 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 22.08.2008
Beiträge: 9
Böse unser kampf

Im jänner 08 wurde bei meinem Stiefvater 66 jahre, pleuraerguß festgestellt, keine malignen Zellen in der flüssigkeit, CT nichts nachweisbar, Blutbild unauffällig.

Wir glaubten der erguß stammt von Sturz etc...(lt. Arzt möglich) mein Stiefvater erholte sich jedoch nicht richtig, immer leicht verkühlt, schnell Fieber, rauhe Stimme, hüsteln.
Im März wurde wieder CT und Blut untersucht und plötzlich nachweisbar Pleura-Mesotheliom re Lunge, keine Lymphknoten befallen.
Nach Biopsie als abschließende Diagnose - unsere Entscheidung zur Chemotherapie.

Er bekam 3 Zyklen mit Alimta und Cisplatin als Kombination. Diese 3 Zyklen hat er sehr gut vertragen, hin und wieder die ersten Tage Übelkeit, er hatte aber immer Appetit und konnte Unternehmungen machen.

Nach diesen 3 zyklen (alle 3 Wochen) wurde eine Verlaufs CT gemacht.
Pleuraerguß rückläufig, jedoch sah man vergrößerte Lymphknoten. Daher wurde die Chemo umgestellt auch Doxorubicin mono Therapie. Lt. Arzt greift dieses Mittel sehr gut bei Lymphknoten - und wir hofften auf Stillstand bzw. Rückgang.
Gleich nach der ersten Verabreichung dieses Mittels fühlte er sich schwach und ständig müde. Nach dem 5. Zyklus wurde der Allgemeinzustand zusehends schlechter, er fieberte jeden 2. Tag auf fast 39, immer müde, keine Unternehmungen mehr möglich. Mehrmals mußten wir ihn ins KH bringen, wo er Infusionen und jede Menge Antibiotike fürs Fieber bekam. Man konnte jedoch keinen Grund für das Fieber finden . Die Ärzte befürchteten zu diesem Zeitpunkt TUMORFIEBER. Auf unser Nachfragen ob diese heißt, daß der tumer wieder wächst, wurde uns erklärt "Nein daß muß nicht sein..." und wir hofften wieder.
Man riet uns die 6. und letzte Chemo durchzuführen, da nur damit das Tumorfieber zurückgehen wird. Wir stimmten zu......
Mein stiefvater erholte sich darauf kaum noch, konnte teilweise vor Schwäche nicht mehr sprechen, gehen oder sich anziehen - wieder KH - wieder Antiobiotika - und wieder leichte Besserung.
Und wir hofften noch immer....

Heute 3 Wochen nach der 6. Chemo die Kontroll CT - ERGEBNIS: Tumor ist stark gewachsen, mehrere Lymphknoten befallen, Wassereinlagerung ums Herz.
Er bekommt jetzt Morphium für die in letzter Zeit schon steigenden Schmerzen.

Wir hatten so gehofft und gebetet daß es wenigstens einen Stillstand gibt und er noch viell. 1 Jahr leben kann - heute hat man uns den letzten Schimmer genommen.
Man kann kaum damit umgehen, wie wir und vorallem ER das psychisch durchstehen soll, weiß ich noch nicht.

Ich hoffe jetzt nur noch, daß er schnell und möglichst ohne große Leiden einschlafen kann .....

Ich möchte noch erwähnen, daß wir alles - auch Klinik PRO Leben (Krebsklinik für biologische Krebsbehandlung, haben uns viel Hoffnung gemacht), Hyperthermie, hochdosierte Vitamine, WObemugos Dragees (f. Immunsystem), Pilze aus Asien (die Krebs vernichten sollen) - probiert haben. Ich bin der Meinung bei diesem Krebs kann absolut nichts helfen. Hätten wir gewußt daß die Chemo umsonst ist (sehr strapaziös) hätten wir uns und vorallem mein Stiefvater sich dagegen entschieden. Viell. hätte er dann noch einige bessere Tage erleben dürfen, ohne die Nebenwirkungen der Chemo.

Es tut mir sehr leid, keine bessere Nachricht an alle Betroffenen geben zu können, die Hoffnung stirbt zuletzt !!!!!!!!
Wünschen allen Patienten und Angehörigen viel Kraft und Mut und vorallem Glück!

Dani
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 23.08.2008, 10:22
UHU2051 UHU2051 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 13.03.2008
Beiträge: 8
Standard AW: unser kampf

Liebe Dani,
was ihr in den letzten Monaten erlebt ,ist ein einziger Albtraum für den es kaum Worte des Trostes gibt. Jeder in diesem Forum kann euch nachfühlen ,wie schwer diese Zeit des immer wieder Hoffens und Enttäuschtwerdens ist. Und nun muss auch noch das Unabänderliche akzeptiert und gelebt werden. Ihr habt alles versucht , seid jeden Weg gegangen voller Hoffnung diese Krankheit aufhalten zu können. Mehr konntet ihr nicht tun, mehr war nicht möglich.
Ich wünsche euch viel Kraft und Liebe für diese schwere Zeit und erhoffe mit euch ein sanftes Ende.
Alles Liebe
Angela
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 23.08.2008, 18:33
stefanzh stefanzh ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 19.04.2007
Ort: Zürich (Schweiz)
Beiträge: 178
Standard AW: unser kampf

Hallo Daniel

Schade, dass auch Du zu unserer Gemeinschaft von Betroffenen dazugestossen bist. Gerne hätte ich Dir, Deinem Stiefvater und Deiner Familie diese schweren Stunden und Entscheidungen erspart.
Ich bin mir ganz sicher, dass Dein Stiefvater diesen letzten beschwerliche Weg erhaben gehen wird. Woher diese Kraft kommt: ich weiss es nicht, nur das die Patienten erstaunliche Kräfte entwickeln.
Euch allen wünsche ich viel Kraft für diese schwere Zeit.

Gruss
Stefan
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 24.08.2008, 20:01
Sabrina1978 Sabrina1978 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 11.05.2007
Beiträge: 75
Standard AW: unser kampf

liebe dani9

ich weiß nur zu gut wie du dich fühlst, mein geliebter papa ist vor 9 tagen wegen der selben krankheit eingeschlafen.

es ist sehr schwer zu verstehen warum unsere lieben so leiden müßen.

wir sind eine sehr große familie und wir haben meinen vater versprochen das er zu hause einschlafen kann, aber irgendwann ging es nicht mehr und er kam ins krankenhaus.

auch dort war er nie allein wir waren in schichten 24 bei ihm, sein kampf war sehr lange...
das wichtigste für uns war das er keine schmerzen haben soll, wir überlegten uns ob mein vater lieber in ein hospiz gehen sollte, weil er dort besser aufgehoben gewesen wäre (denn dort haben sie ganz andere möglichkeiten patienten schmerzfrei zu halten), doch das wollte mien vater nicht.

meine ganze familie ist über ihre kräfte hinaus gewachsen, wir hätten alle nie gedacht das wir das leisten können was wir getan haben, mein vater wurde komplett von uns versorgt und das hätte ihn so stolz gemacht...

mach dir um deine kräfte keine sorgen, sie werden einfach da sein auch wenn du nicht weist woher...

ich denke ganz doll an dich und drücke dich ganz fest

ganz liebe grüße sabrina

Geändert von Sabrina1978 (24.08.2008 um 20:04 Uhr)
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 19:45 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55