Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 26.08.2008, 15:32
Sunny82 Sunny82 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 26.08.2008
Beiträge: 11
Standard Meine Oma

Hallo zusammen!

Ich möcht Euch von meiner Oma erzählen, da ich auch irgendwas brauch, um mich mit anderen auszutauschen.
Meine Oma ist jetzt 81 geworden.
An Ihrem Geburtstag wurde ein seltener Brustkrebs festgestellt.
Zu weiteren Untersuchungen sollte sie dann ins Krankenhaus. Dort stellte man fest, dass der Tumor (sehr bösartig und schnell wachsend) schon kurz vorm Durchbruch nach außen steht und umgehend entfernt werden soll. Außerdem wurde festgestellt, dass sich auch schon was in den Lymphdrüsen abgelagert hat. Dort soll aber nichts gemacht werden.
Da ihr Allgemeinzustand eh schon schlecht ist, dazu kommt das Alter und die ganzen Vorerkrankungen hab ich jetzt extreme Angst, dass es nun alles vorbei sein soll.
Meine Angst ist zum einen, dass sie aus der Narkose nicht mehr erwacht und zum anderen (falls es gut geht), dass es nicht lange dauert, bis auch die anderen betroffenen Stellen richtige Probleme machen.
Ich weiß, dass Ärzte keine Hellseher sind und sagen können, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dies zu überstehen, aber ich finds auch schlimm, wenn sie nicht klipp und klar sagen können, mit was man rechnen muss.
Jetzt ist es mir seit der Diagnose schlecht, ich bin nervös und kann an nichts anderes mehr denken.
So richtig schlimm wirds wohl noch werden, wenn sie in den OP geschoben wird und niemand kann ihr helfen es zu überstehen und keiner kann mir helfen "damit fertig zu werden" was diagnostiziert wurde und was auf meine Oma zukommen kann, sobald die Tür im OP zugemacht wird.
Ich fühl mmich so hilflos der Situation gegenüber!
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 26.08.2008, 16:45
Benutzerbild von Rena49
Rena49 Rena49 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 11.11.2007
Ort: Kreis Schleswig-Flensburg
Beiträge: 128
Standard AW: Meine Oma

Hallo Sunny,
fühl Dich erstmal herzlich in den Arm genommen und ein wenig getröstet.
Es kann Dir niemand sagen, wie es mit Deiner Oma weitergehen wird, aber Du kannst wohl ziemlich sicher sein, daß die Ärzte keine OP wagen würden, wenn sie nicht die Hoffnung hätten, daß sie Deiner Oma damit helfen können und daß sie die OP gut übersteht. Ärzte mögen es nämlich gar nicht, wenn ihnen ein Patient auf dem OP-Tisch wegstirbt, das ist nicht gut für ihre eigene Psyche und auch nicht gut für die Statistik.
Was danach kommt, weiß natürlich auch keiner, es kann doch sein, daß Deine Oma sich von der OP wieder sehr gut erholt und noch ein paar Jahre ein gutes Leben führen kann.
Sei ein bißchen optimistisch, auch wenn Dich die Diagnose jetzt erstmal völlig umgehauen hat. Vor der OP solltest Du - für alle Fälle - Deiner Oma nochmal sagen, daß Du sie ganz lieb hast und daß Du hoffst, daß sie die OP gut übersteht und ihr bald gemeinsam wieder spazierengehen und lachen könnt ... Sag ihr auch ruhig, daß Du sie gern noch ein paar Jahre in Deiner Nähe haben möchtest und deshalb hoffst, daß sie die OP gut übersteht. Ansonsten kannst Du nur während der OP - falls das geht - in der Nähe sein, an sie denken und für sie beten und hoffen.
Zum Glück weiß niemand im voraus, wann jemand sein Erdenleben beenden wird - und leider ist es heute anscheinend auch so, daß auch viele ältere Menschen vom Krebs noch heimgesucht werden, aber es ist nicht immer und sofort ein Todesurteil.
Sei für Deine Oma da, hilf ihr durch die schwere Zeit der OP und danach, dann tust Du schon viel. Hast Du keine Eltern, Geschwister oder andere Verwandte, mit denen Du Deine Angst mal besprechen kannst? Du darfst hier gern über all Deine Ängste schreiben - alle verstehen Dich hier, weil wir alle hier ähnliches durchgemacht haben oder noch mittendrin stecken.
Ich wünsch Dir und Deiner Oma ganz viel Kraft für die bevorstehenden schweren Tage.
Alles Liebe
Rena
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 26.08.2008, 19:14
Ronnya Ronnya ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 13.04.2008
Beiträge: 986
Standard AW: Meine Oma

Hallo Sunny....
Auch von mir fühl dich gedrückt in dieser schweren Zeit...

Versuche optimistisch an die Sache ranzugehen,vertraue auf Gott....(und auf die Ärzte,denn die wissen schon genau wann sie operieren und ob sie überhaupt operieren...)
Und das eine OP gemacht wird, würde ich erstmal als gutes Zeichen werten.
Gib die Hoffnung nicht auf,und da schließe ich mich Rena an,sei da für deine Oma ,sag ihr wie sehr du sie lieb hast,und das du glaubst das die op das richtige für sie sein wird.Versuche sie zu bestärken.
Das du Angst hast ,glaube ich dir gern,aber hier kannst du deinen Kummer und deine Sorgen loswerden.Es ist immer jemand da ...
Und alle hier wissen wovon sie sprechen,das macht den Austausch leichter.
Liebe Sunny ich wünsche deiner Oma alles erdenklich Gute für die OP....
Ein lieber Gruß
Regina
__________________
______________________
Erinnerungen ,die nicht verblassen,
bilden ein festes Fundament in unserem Inneren
Mein geliebter Vater - 16.6.2008
Und immer sind da Spuren deines Lebens
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 28.08.2008, 06:07
Sunny82 Sunny82 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 26.08.2008
Beiträge: 11
Standard AW: Meine Oma

Guten morgen!

Vielen lieben Dank für Eure Antworten.
Ich versuche ja optimistisch an die Sache ranzugehen, aber ich hab so ein schlechtes Gefühl dabei.
Die OP wird auch nur gemacht, damit "das Teil" nicht nach außen kommt, was wohl sehr unangenehm und schmerzhaft wäre (lt. Ärzte).
Die OP soll so kurz wie möglich gehalten werden und so wenig wie möglich gemacht werden, deswegen werden auch die Lymphdrüsen in Ruhe gelassen, obwohls da auch schon nicht mehr gut aussieht.
Klar hab ich noch Eltern, Geschwister usw. aber es war schon immer so, dass alle möglichen Themen eher totgeschwiegen wurden mit der Aussage "Warten wir mal ab, so schlimm kanns nicht sein, es wird schon wieder alles gut". Ich bin anscheinend der Einzige, der das Bedürfnis hat, darüber zu reden.
Mit meiner Oma kann ich schon garnicht darüber reden. Das hab ich auch versucht und als Antwort kam "Ich will nicht drüber reden, mir geht zuviel durch den Kopf". Also warum soll ich sie mit Fragen und Gesprächen verrückt machen, wenn sie nicht reden will?!

Ich weiß auch nicht so wirklich wie das alles weitergehen soll...

Sorry fürs zutexten!
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 28.08.2008, 23:35
Benutzerbild von Rena49
Rena49 Rena49 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 11.11.2007
Ort: Kreis Schleswig-Flensburg
Beiträge: 128
Standard AW: Meine Oma

Hallo Sunny,
Du textest uns nicht voll - es ist ja gut - und dafür ist dieses Forum ja da - daß Du hier eine Möglichkeit hast, Deine Fragen loszuwerden und über Deine Ängste zu reden. Spezielle Fragen zum speziellen Krebs können wir Dir hier (vielleicht) nicht unbedingt beantworten, dafür gibt es ja das jeweilige Forum, aber wie Du Dich im Moment fühlst, das können wir hier ganz sicher nachvollziehen, denn das kennen wir hier eigentlich alle, weil wir als Angehörige einen Krebskranken begleiten oder begleitet haben.
Also schreib Dir ruhig Deinen Kummer von der Seele, wenn Du (leider) bei Deinen Angehörigen keinen Ansprechpartner findest. Das geht ja auch vielen so, manche Menschen versuchen, alles schwierige im Leben zu verdrängen (Vogel-Strauß-Politik) in der Hoffnung, daß es dann schon vorübergeht. Das funktioniert aber noch nicht mal bei dem grippalen Infekt oder den Masern bei Kindern. Ändern wirst Du es aber wahrscheinlich nicht so schnell.
Deine Oma ist wahrscheinlich auch völlig erschlagen von der Diagnose und versucht nun erstmal für sich allein, damit klarzukommen. Sie ist es ja wahrscheinlich auch nicht gewöhnt, über ihre persönlichsten Dinge mit anderen zu reden.
Daher solltest Du sie nicht mit Fragen "löchern", darfst ihr aber doch gern signalisieren, daß Du für sie da bist und - falls sie doch gern mal mit jemandem über ihre Krankheit und alle übrigen Dinge, die automatisch dann kommen, reden möchte, daß Du dann für sie da bist. Du darfst ihr auch gern sagen, daß Du Dich im Internet, z. B. in diesem Forum, umtust auf der Suche nach Informationen und daß Du auch gern bereit bist, an z. B. Arztgesprächen teilzunehmen (denn vier Ohren hören ja bekanntlich mehr als zwei) - und Du kannst sicher vieles besser aufnehmen als Deine Oma, da sie als direkt Betroffene evtl. nicht so ganz den Abstand hat. Das alles geht aber nur, wenn Deine Oma das möchte - sie ist der "Boß"! Sie bestimmt, mit wem sie wann worüber redet und wen sie ggf. bei Gesprächen mit den Ärzten dabei haben möchte.
Ansonsten bleibt Dir nur, sie so oft es geht zu besuchen und ihr die Zeit, die ihr noch bleibt, so angenehm wie möglich zu machen - und das ist manchmal schon schwierig genug. Nachdem, was die Ärzte gesagt haben, sieht es ja wohl so aus, daß die Chancen nicht ganz so gut sind - und eine Heilung wahrscheinlich ausgeschlossen, aber das heißt ja noch nicht unbedingt, daß sie nur noch ein paar Tage oder Wochen zu leben hat. Also gib die Hoffnung noch nicht auf!
Ich nehm Dich jetzt mal in den Arm und drück Dich und schick Dir ein ganz großes Kraftpaket. Es ist schön, daß es solche Menschen wie Dich gibt!
Alles Liebe
Rena
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 04.09.2008, 06:52
Sunny82 Sunny82 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 26.08.2008
Beiträge: 11
Standard AW: Meine Oma

Guten morgen!

Ich war meine Oma besuchen.
Sie ist sehr sehr verwirrt und ich hab das Gefühl es wird von Tag zu Tag schlimmer. Sie vergisst jetzt sogar schon Sachen, die noch keine 2 Minuten her sind.
Außerdem bin ich der Meinung, sie sei gelb im Gesicht (nicht richtig gelb, sondern eher gelb-grau). Was das zu bedeuten hat, weiß ich auch nicht.
Ihr Fuß, der entzündet war hat sich nun als diabetischer Fuß rausgestellt. Was das im eigentlich Sinn heißt, ist klar, aber ich glaub nicht, dass da was dran gemacht wird (vorerst wohl nicht).
Die Ärztin war gestern da und hat nen Einwilligungsbogen gebracht für OP morgen gebracht. Bei dieser OP gehts dann auch um Lymphonodektomie und Entfernung der Lymphknoten (Lymphdrüsen? Sorry ich hab den Überblick mit den Begriffen verloren) unter den Achseln. Die Woche hieß es noch, sie lassen die Lymphknoten trotz Befall in Ruhe lassen, weil ansonsten die OP zu groß wird für sie, sie würden eher versuchen nach der eigentlichen OP leicht zu bestrahlen, falls der Gesundheitszustand es noch zulässt.
Ich hab die Ärztin also gefragt, ob das mit der OP nun beschlossne Sache sei und sie antwortete, dass erst noch Untersuchungen heute gemacht werden und dann sieht man weiter, aber ausfüllen könne sie es ja schonmal.
Wie es jetzt mit OP aussieht, werd ich wohl erst im Laufe des Tages erfahren, ob überhaupt noch was gemacht werden soll.
Alle paar Tage heißt es was anderes, ich werd bald wahnsinnig!!!!!

Und als sei das noch nicht genug, muss ich so schnell wie möglich nen Termin beim Uro machen, weil mein Mann nen Knoten am Hoden hat. Den sollte man wohl auch besser unter Kontrolle haben.
So wie es aussieht wird er dafür wohl auch morgen nen Termin haben....

Wenns kommt, kommts richtig!!!!
So langsam bin ich etwas überfordert mit allem!
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 04.09.2008, 13:25
Ronnya Ronnya ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 13.04.2008
Beiträge: 986
Standard AW: Meine Oma

Hallo Sunny....
Ich glaub dir gerne ,das du dich überfordert fühlst,aber aus eigener Erfahrung weiß ich ,das man die Kraft haben wird in dieser schweren Zeit...
Ich hab immer gedacht ich brech jeden Moment zusammen...Ich bin nicht einmal zusammen gebrochen....
Sunny du wirst es schaffen,da bin ich sicher, auch wenn du das jetzt noch nicht glauben kannst.
Ich wünsche dir und vor allem deiner Oma,das sie operiert werden kann...
Auch wenn es eine schwere op sein wird....

Gut das dein Mann sich direkt untersuchen läßt,dann könnt ihr sicher sein das der Knoten eine andere Ursache hat.....Ich drück euch die Daumen.

Bleib tapfer liebe Sunny

Eine Umarmung schick ich dir
Regina
__________________
______________________
Erinnerungen ,die nicht verblassen,
bilden ein festes Fundament in unserem Inneren
Mein geliebter Vater - 16.6.2008
Und immer sind da Spuren deines Lebens
Mit Zitat antworten
  #8  
Alt 04.09.2008, 16:54
Tina28 Tina28 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 25.03.2008
Beiträge: 37
Standard AW: Meine Oma

Hallo Sunny,
ich habe erst jetzt Deinen Beitrag entdeckt, da ich zur Zeit nicht so oft im Forum vorbeischaue. Aber ich wünsche Dir, Deinem Mann und Deiner Omi alles erdenklich Gute und halte Euch die Daumen.
Ich kann Deine Angst gut verstehen; meine Mutti wird im Oktober 86 und ich habe bei Ihr Ende letzten Jahres einen großen Brusttumor entdeckt - leider ein Rezidiv. Allerdings hat sie die OP super toll überstanden und war insgesamt nur 5 Tage im Spital.
Leider weiß man nie und schon gar nicht bei Menschen im Alter von Deiner Omi oder meiner Mutti wie lange sie noch bei uns sind, also versuche jeden Tag zu geniesen.
Daß Deine Omi ganz verwirrt erscheint, kann natürlich auch sein, da sich sicherlich Angst vor der OP hat, sie merkt auch Deine Angst und die Angst der anderen Angehörigen, das steckt natürlich an.
Jedenfalls schicke ich Euch viele Schutzengel,
liebe Grüße
Tina
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 06:15 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55