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  #1  
Alt 01.10.2014, 08:33
Doreen2604 Doreen2604 ist offline
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Registriert seit: 01.10.2014
Ort: Hoyerswerda/ Sachsen
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Standard Hallo.....

Ich möchte euch kurz "meine" Geschichte erzählen und hoffe auf Rückmeldungen, Meinungen, Tipps, Ideen, und, und, und.... Ich fang am besten am Anfang an! Ich bin die jüngere von zwei Töchtern und habe selbst schon einen Sohn. Unseren Paps mussten wir vor etwas mehr wie 11 Jahren von uns gehen lassen, er erlag seinem Krebsleiden. Zu diesem Zeitpunkt war ich 20 Jahre und verlor mit ihm einen wundervollen Menschen, einen liebevollen Opa, einen bewundernswerten Menschen und vor allem meinen geliebten Papa. Bis heut haben wir sehr zu kämpfen und es vergeht kein Tag an welchem er nicht präsent ist! Ein wirklich sehr schmerzhafter und größer Verlust für uns alle! Mein Papa ist damals mit 47 Jahren verstorben. Von der Diagnose bis zu dem Tag als er einfach nicht weiter kämpfen konnte vergingen gerade mal 5 Wochen. Leider gab es keinerlei Aussichten auf Heilung/Linderung. Betroffen waren damals Leber und Bauchspeicheldrüse. Seid dem gibt es für mich keine heimtückischere Erkrankung als krebs. Nun ist es so, dass bei meiner Mutti ein Tumor an der linken Niere Diagnostiziert wurde. Unsere Ängste und sorgen sind unbeschreiblich!!! Dies war letzte Woche durch eine Sono erkannt wurden. Freitag waren wir mit dem Befund beim Hausarzt und seid Montag wird sie stationär behandelt. Da jetzt alles sehr rasch gehen musste, blieb bis heut kaum zeit für klärende Gespräche. Fakt ist-das was wir laut Aussage der Ärzte Wissen-dass sich im unteren Bereich der linken Niere ein etwa 7x4 cm großer Turmor befindet. Laut CT sind keine weiteren Organe betroffen (Nebenniere war etwas auffällig, am Blasenboden war etwas Gewebe zu erkennen was nicht dort hingehört)... Ich und meine Mutti können mit all dem noch nicht sehr viel anfangen. Bis her fehlte uns die zeit und mir persönlich die emotionale Stärke. Kommt doch jetzt wieder alles so unerwartet und gleich wieder so heftig... Ich habe sehr große Angst! Meine Mutti nimmt es auch psychisch sehr mit! Die letzten zwei Tage habe ich versucht ihr emotionalen halt und stütze zu geben und für sie da zu sein. Seit gestern wissen wir nun dass es krebs sein könnte (zu 98%) aber auch das dieser noch nicht gestreut hat. Auf der einen Seite Erleichterung aber auf der anderen Seite unbeschreiblich große Angst! Meine Mutti ist nun seid 7:15 Uhr im op. In etwa 3 bis 4 Stunden wird man den Tumor entfernen und versuchen einen Teil der Niere zu erhalten. Nach omkologischem einschätzen wärend der op wird man anliegende Gefäße (Harnleiter etc, Nebenniere) mit entfernen/behandeln. Es ist also noch relativ viel "offen" und kann erst nach der Operation besprochen/ geklärt oder erläutert werden. Ich würde einfach nur gern wissen ob jemand Erfahrungen hat was jetzt auf uns zu kommt, was künftig zu beachten ist? Sicher wird ein Gespräch mit Ärzten stattfinden aber finde persönliche Erfahrungsberichte authentischer als praxisbezogene fallbeispiele. Ich möchte einfach alles tun damit es meiner Mutti schnell wieder gut geht. Ich habe nur noch sie, ich würde so ziemlich alles tun.... Auch wenn keiner ein Statement hierzu gibt, tut es gut über diese Gedanken zu berichten! Immerhin war ich für 25 Minuten nicht mit Angst im op... Vielen Dank fürs "Zuhören" und wenn doch, dann auch für eure Meinungen/Ratschläge!
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  #2  
Alt 01.10.2014, 10:02
Christos Christos ist offline
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Registriert seit: 30.09.2014
Beiträge: 5
Standard AW: Hallo.....

Hallo Doreen2604,

ich bin selbst Betroffener und hatte vor kurzem meine Nierenzellkrebs-OP hinter mir.

Du als Angehörige, solltest meiner Meinung nach Ruhe bewahren und für deine Mutter eine emotionale Stütze dienen. Ängste solltest du ihr nicht zeigen, damit sie Mut nimmt. Außerdem ist noch alles offen wie du schreibst. Die OP ist noch nicht zu Ende, die Ärzte hatten noch keine Gelegenheit ihren Bericht zu verfassen über die Lage und Nachsorge nach der OP.

Ich bin mir sicher, das wenn man ruhig es angeht auch Ruhe ausstrahlt und so auch den Betroffenen ansteckt damit fällt alles leichter zu ertragen. Panikmacherei und Was-Wäre-Wenn Szenarien sind hier fehl am Platz.

Das sind nur ein paar Worte, liebgemeint, kraftspendend und trostspendend suchend von einem Betroffenem selbst.

Professionelle Anlaufstelle würde ich folgendes empfehlen:

Kompetente und vor allem verständliche Infos zum Thema Krebs insgesamt erhalten Patienten und ihre Angehörigen beim Krebsinformationsdienst in Heidelberg:
Telefon: 0800 - 420 30 40

Die Telefone sind montags bis freitags von 8.00 bis 20.00 Uhr besetzt.

Schreib zurück wenn du willst. Würde mich freuen. Und nicht vergessen zu berichten, falls du Zeit und Lust hast über den Krankheitsverlauf deiner Mutter.

Gute Genesung und Alles Gute !!!
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  #3  
Alt 01.10.2014, 10:13
Doreen2604 Doreen2604 ist offline
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Registriert seit: 01.10.2014
Ort: Hoyerswerda/ Sachsen
Beiträge: 10
Standard AW: Hallo.....

Ja natürlich lass ich meine ängste und sorgen bei mir! Meine Mutti ist ein sehr emotionaler Mensch-eine gute Eigenschaft welche ich wohl übernommen habe- deshalb ist es wichtig dass sie Unterstützung hat. Ich Pendel seid Montag täglich 100km hin- und her um ihr halt zu geben. Aber anders herum gibt auch mir Ihre Nähe halt! Wir hoffen das beste und werden nicht aufgeben! Klar, gerne berichte ich mehr sobald es etwas gibt! Bis dahin freu ich mich über weitere Meinungen oder Ratschläge! Danke Christos
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  #4  
Alt 01.10.2014, 17:53
Benutzerbild von Rudolf
Rudolf Rudolf ist offline
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Registriert seit: 07.05.2003
Ort: fast im Taunus
Beiträge: 1.751
Standard AW: Hallo.....

Hallo Doreen,

willkommen Club der Hoffnungsvollen!
Ja, wir Nierenkrebsler dürfen von Haus aus mehr Hoffnung haben als mancher andere.
Es gibt ja rund 200 verschiedene Krebsarten, jeder Krebs ist anders, aber das NZK (Nierenzellkarzinom) gehört zu den langsam wachsenden. So ist niemals Eile geboten.
Auf keinen Fall kann man das NZK mit Pankreas- oder Leberkrebs vergleichen. Diese beiden sind weitaus gefährlicher. Und schneller.

Vielleicht beruhigt Dich dies: ich selbst lebe seit 14 Jahren, seit meiner Op., mit einer einsamen Lungenmetastase. (Wie das geht, ist hier kein Thema.)

Falls bei deiner Mutter die Niere ganz entfernt wird, muss auch der Harnleiter entfernt werden, da er ein nutzloser Schlauch wäre, der eher mal ein Problem machen könnte.
Falls ein Teil der Niere erhalten werden kann, muss auch der Harnleiter erhalten bleiben.
Die Nebenniere könnte mit dem Tumor verklebt sein, dann ist es besser, sie mitzuentfernen.

"Laut CT sind keine weiteren Organe betroffen."
Das ist doch wunderbar!
Ich nehme an, dass ein Stamm-CT (inkl. Lunge) gemacht wurde.
So sehe ich durchaus die Möglichkeit, dass deine Mutter nach der Op. wirklich geheilt ist.
Das wird man aber erst nach allen Untersuchungen (Metastasensuche) sagen können, und auch erst nach vielen Jahren.

Inzwischen ist es wichtig, sich vom Krebs nicht das Leben vermiesen zu lassen.
Angst kann gerade das verhindern, was man sich erhofft.

Eines meiner Mottos:
Ich habe Krebs, aber ich bin gesund.
(Oder: mein Körper hat da so einen Knubbel, aber mein Kopf ist frei für die Schönheit und Freude des Lebens.)

Euch alles Gute,
Rudolf
__________________
Ich habe Krebs - aber ich bin gesund!
(Nieren-Op. Nov. 2000, Mistel seit Sept. 2001, anfangs >15 Lungenmetastasen, seit 2003 noch eine, seit 2006 ruhend, 2018 operativ entfernt)

Ich kämpfe nicht gegen den Krebs, sondern für das Leben.
Nein, ich kämpfe nicht, ich lebe!
Mein Krebs ist nicht mein Feind, er ist Teil meines Körpers. Ich will ihn verstehen.
Angst ist Gift für den Körper . . . . . und noch mehr für die Seele.
Entscheiden Sie sich für das Leben, sagte eine Psychologin . . .
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  #5  
Alt 01.10.2014, 18:22
Doreen2604 Doreen2604 ist offline
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Registriert seit: 01.10.2014
Ort: Hoyerswerda/ Sachsen
Beiträge: 10
Standard AW: Hallo.....

Rudolf-alle Achtung vor so viel Zuversicht! Ich danke dir sehr für deinen Kommentar, für die ergreifenden und zugleich beruhigenden Worte! Habe eben mit meiner Mutti telefoniert. Sie fühlt sich recht gut. Der Operateur war auch kurz da und meinte dass ein Teil der Niere erhalten werden konnte! 1000 Steine Fallen mir somit vom Herzen!!!
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  #6  
Alt 07.10.2014, 00:07
Doreen2604 Doreen2604 ist offline
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Registriert seit: 01.10.2014
Ort: Hoyerswerda/ Sachsen
Beiträge: 10
Standard AW: Hallo.....

Welch ein schöner Tag! Heut durfte meine Mutti wieder mit nach Hause! Leider lag der histologische Befund noch nicht vor, also noch bis Donnerstag zittern-da is wieder Termin. Meiner Mutti geht es körperlich relativ gut! Schmerzen ja, aber wenn man bedenkt dass ihr vor ein paar Tagen eine halbe Niere entfernt wurde..... Nur Nervlich hat sie glaub ich zu tun. Langsam scheint sie zu realisieren was los ist... Ich berichte weiter, Grüße an alle "tapferen Krieger"! Ich drück jeden einzelnen von euch die Daumen, wünsche euch die nötige Kraft und emotionale Stärke und Durchhaltevermögen für den Kampf gegen den Krebs! Alles gute
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