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  #1  
Alt 13.02.2007, 20:17
nomeolvides nomeolvides ist offline
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Registriert seit: 13.02.2007
Beiträge: 2
Standard Meine Oma hat Lungenkrebs

Meine Oma hat lungenkrebs und wird sterben.
das alles erinnert mich an das Jahr 2003. In diesem Jahr starb meine andere Oma an Lungenkrebs. Habe das alles monatelang miterlebt und hinterher war ich doch nicht dabei, als sie gestorben ist (leider war ich im urlaub) und durfte... konnte... musste mich von einem grab verabschieden.
Ich leide heute noch darunter.
Und jetzt ist es meine andere Oma. Ich habe es 2006, einen Tag vor meinem Geburtstag erfahren. Sie bekam eine Bestrahlung, es war wieder "okay". an ihrem geburtstag wurde mir bewusst, dass das alles eine illusion war. Meine Oma meinte an diesem Tag: "Das war jetzt mein letzter Geburtstag"
Jetzt, im februar 2007, scheint ihre prophezeihung tatsächlich war zu werden. ihre Therapie ist beendet, entgültig. eine weitere bestrahlung bringt nichts mehr. sie hat metastasen im gehirn, ein paar haben sich durch die behandlung verkleinert, die meisten aber nicht.
naja... so ist der stand und ich fühle mich sehr allein, nicht verstanden von anderen, deren oma nicht stirbt...
__________________
Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können
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  #2  
Alt 13.02.2007, 22:04
elus elus ist offline
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Registriert seit: 14.01.2007
Beiträge: 15
Standard AW: Meine Oma hat Lungenkrebs

Liebe(r) Nomeolvides,
auch mein Papa hat Lungenkrebs mit Hirnmetas.
Leider haben wir keine genaue Prognose. Er bekommt Bestrahlungen und Chemo.
Es tut mir unendlich leid, dass auch deine Oma daran erkrankt ist. Der sch.... Krebs. Auch Papa sagt, er erlebt seinen 80. Geburtstag nicht mehr.
Verbringe so viel Zeit wie möglich mit deiner Oma, so kannst du dich in Ruhe verabschieden.
Ich wünsche dir viel Kraft für die vor dir liegende Zeit.
Fühl dich umarmt!
Liebe Grüsse
Uschi
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  #3  
Alt 13.02.2007, 23:39
Benutzerbild von carola1972
carola1972 carola1972 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 16.09.2006
Beiträge: 88
Standard AW: Meine Oma hat Lungenkrebs

Ich weiß ganz genau, wie Du dich fühlst. Ich habe meinen Vater seit Sommer 2006 bis zu seinem Tod hin begleitet. Mein Vater hatte Lungenkrebs sowie Hirnmethastasen und weitere Methastasen im Lymphbereich sowie in den Knochen. Ich kann Dir nur sagen, dass es Dir sicher vieles bringen wird, aber auch Deiner Oma, wenn Du sooft wie nur möglich Zeit miteinander verbringen werdet. Zum einen hast Du die einmalige Chance Deiner Oma diesen schweren Weg zu ebnen. Eben weil Sie nicht alleine ist. Zum anderen hast Du die Möglichkeit Dich von ihr zu verabschieden während sie noch lebt. Klar der Schmerz sitzt trotzdem sehr, sehr tief, aber es ist trotzdem etwas leichter zu ertragen.

Ich habe jeden Tag mit meinem Vater gebete gesprochen, was nicht wirklich einfach war, da mein Vater durch den Krebs eine Stimmbandlähmung hatte, aber wir haben trotzalledem jeden Tag daran uns festgehalten. Gib aber auch Deiner Oma den Freiraum loslassen zu können. Ich meine damit, dass mein Vater nicht sterben konnte, weil wir unentwegt bei ihm waren. Mein Vater hatte die Gunst der Stunde genutzt, als keiner bei ihm war. Meine Mutter ist zwei Tage vor seinem Tod ins Krankenhaus gekommen. Wir Kinder waren arbeiten, und ich selbst war zum Zeitpunkt seines Todes für ihn in der Apotheke. Also nur die Krankenpflegerinnen waren da, und diese waren nicht im Raum, also konnte er in Frieden gehen.

Ich wünsche Dir alles erdenklich Gute. Die Kraft die Du brauchst. Und die Liebe und Wärme Deiner Familie. Bitte sehe es so, dass der Tod durchaus auch eine Erlösung sein kann.

Ich küsse und drücke Dich Carola

Geändert von carola1972 (14.02.2007 um 08:19 Uhr)
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  #4  
Alt 14.02.2007, 00:24
Ulla Krefeld Ulla Krefeld ist offline
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Registriert seit: 19.01.2007
Beiträge: 516
Standard AW: Meine Oma hat Lungenkrebs

Hallo, liebes Enkelkind,

es ist ja wirklich ganz schlimm, was Dir in so jungen Jahren zugemutet wird. Du hast ja bis heute noch nicht den Tod Deiner anderen Grossmutter verarbeitet und nun will auch die nächste Oma diese Welt verlassen.

Wie es aber nun in der Seele Deiner Grossmutter aussieht, auch um dafür Verständnis zu haben, schreibe ich Dir aus dem Buch "Heilgebete" folgendes ab:

KÄMPFEN

Wer kämpfen will, muss wissen, wofür er kämpft. Kranke hören häufig Appelle an ihren Kampfgeist. Wofür also kämpfen? Um wieder genauso wie vorher zu funktionieren und die Ansprüche anderer reibungslos zu bedienen? Um Familienmitglieder und Freunde vor dem Schmerz des Abschiednehmens zu bewahren? Um die kleinen Kinder noch heran wachsen zu sehen? Oder, weil wir uns im Angesicht des Todes unser Leben wieder unendlich wertvoll erscheint?

BITTE UM KRAFT UND BEGLEITUNG

Gott, die Menschen, die mich besuchen, haben immer ganz ähnlich klingende
Ratschläge für mich: GIB NICHT AUF, KÄMPFE, WIR WOLLEN DICH NOCH NICHT VERLIEREN, KÄMPFE; WENN NICHT FÜR DICH, DANN FÜR DIE KINDER.
Aber ich kann nicht mehr, mich hat meine Kraft verlassen. Schon viel zu lange habe ich gegen meine Krankheit angekämpft, ich will nur noch schlafen und am liebsten gar nicht mehr aufwachen. Zeige mir meinen Weg und sei mein ständiger Begleiter.

Manchmal hat man den Eindruck, als wäre eine Erkrankung eine Scharte in unserer Erfolgskarriere, die nur dadurch ausgemerzt werden kann, dass wir mit allen Mitteln unserer Erfolgskultur, unter strikter Anwendung des gesamten medizinischen Waffenarsenals, bravourös unsere Krankheit meistern. Gerade dies scheint die Falle zu sein! Wir sind nicht Meister unseres Lebens!

Und manchmal besteht der Kampf gerade darin, nach einer Zeit des Überlebenskampfes zur Hingabe zu gelangen, zum Geschehenlassen, zum Loslassen!

IMMER WIEDER WIRD VON SPONTANHEILUNGEN BEI AUSSICHTSLOS ERSCHEINENDEN KREBSERKRANKUNGEN berichtet, nachdem man die austherapierten Patienten zum Sterben nach Hause entlassen hatte. Wäre ich nicht krank geworden, ich hätte mein Leben nicht entdeckt. So glücklich und zufrieden war ich vorher nie. Das kann man sogar von Schwerstkranken durchaus hören.

Offenbar führt die bedingungslose Akzeptanz dessen, dass man ist, wie man ist, insbesondere auch des Mangels an Gesundheit, zu einem übergreifenden Zustand des Heilseins!


Somit - gib die Hoffnung niemals auf

Dies schrieb Dir von ganzem Herzen

Ulla
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  #5  
Alt 14.02.2007, 08:09
Arielle Arielle ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 26.10.2006
Beiträge: 59
Standard AW: Meine Oma hat Lungenkrebs

Liebe nomeolvides!

Das mit Deiner Oma tut mir aufrichtig leid! Ich kann Dir gut nachempfinden - mein Papa ist im Dezember mit der gleichen Diagnose von uns gegangen! Obwohl - eigentlich doch nicht! Irgendwie ist er immer hier...Besonders meine kleine Tochter (7) hat scheinbar einen sehr guten Draht zu ihm!

Nach der Zeit des Weinens wurde es für sie immer selbstverständlicher, ihn immer noch genauso wie "früher" mit in unser Leben einzubeziehen! Sie spricht immer und überall mit ihm, betet für ihn, erzählt ihre kleinen und grossen Sorgen und plant selbst schon seinen 63. Geburtstag im September!

Und so komisch es sich anhört - ich spüre auch etwas von ihm hier bei mir! Wir hatten gerade in der Zeit vor seinem Tod eine sehr enge Bindung, er hat sich regelrecht auf mich fixiert! Und ich war dankbar, daß ich ihn pflegen konnte und durfte und ihn ein kleines Stück auf seinem letzten Weg begleiten durfte!
Ich denke, daß ich persönlich schon in dieser Zeit Abschied genommen habe - obwohl ich mir heute ganz sicher bin, daß er mich irgendwann in Empfang nehmen wird!

Auch bei uns war es so, daß mein Papa genau in dem Moment starb, in dem ich gerade mal für drei Minuten aus dem Zimmer war! Bevor ich rausging, redete er noch mit mir, als ich reinkam war er fort...
Erst machte ich mir Vorwürfe, doch mittlerweile denke ich auch, daß er es aus Rücksicht für uns beide "tat"!

Ich sehe das Leben mit anderen Augen, habe an Glauben gewonnen, will vieles anders machen - aber irgendwie fehlt mir noch der Antrieb und die Kraft es anzupacken! Doch die wird sicher kommen!

Versuch, wenn Du die Möglichkeit hast, ganz viel Zeit mit Deiner Oma zu verbringen! Ich denke, das wird Euch beiden gut tun und auch viel zu Deinem Seelenfrieden beitragen! Erfüll ihr jeden Wunsch, soweit es Dir möglich ist! Es sind meist nur Kleinigkeiten! Zeig ihr Deine Liebe, das wird ihr sehr gut tun!

Bei uns war ich die einzige, die ganz "normal" mit meinem Vater umging - meine Brüder hatten Hemmungen, konnten sich nicht ausdrücken, fühlten sich fremd gegenüber der ganzen Situation! Ich denke, daß er deshalb nur meine Hilfe annehmen konnte...

Jedenfalls wünsche ich Dir sehr viel Kraft und alles alles Liebe für die kommende Zeit!

Viele liebe Grüsse
Jenny
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