Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 21.08.2013, 10:37
PeterBoe PeterBoe ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 16.04.2013
Ort: Jülich (Kr. Düren)
Beiträge: 115
Standard AW: Vater Lungenkrebs und Hirnmetastasen

Hallo, Hazel,

Deines Vaters und Dein Schicksal rühren mich an. Ich habe das alles (nicht-kleinzelliger Lungenkrebs und Hirnmetastasen) vor über 10 Jahren mit meiner Frau genauso erlebt.
Ich will Dir keine Angst machen, aber wenn Hirnmetastasen da sind und dann auch noch so viele, dann müsst Ihr Euch auf das Schlimmste gefasst machen.

Ja, jeder Patient ist anders und der verlauf der Krankheit ist nie gleich.
Trotzdem aber ein Hinweis, von dem ich hoffe, dass Ihr ihn nicht brauchen werdet:
Es ist jetzt ganz wichtig, dass Deinem Vater Schmerzen erspart werden. Hirnmetastasen können im Hirn Schwellungen ("Ödeme") auslösen, und dann kann es auch zu schlimmen Gehirnkrämpfen kommen. Das ist so etwas wie Epilepsie-Krampfanfall, von dem der ganze Körper befallen ist.
Verhindern kann man das nur mit sehr starken Schmerzmitteln, mit Opiaten. Wenn die Krämpfe aber schlimmer werden und die Schmerzmittelgabe erhöht werden müssen, dann kann das irgendwann dazu führen, dass das Atemzentrum im Gehirn seine Tätigkeit einstellt.
Meine Frau ist damals dann ganz friedlich eingeschlafen. Das war unser einziger Trost in all der Verzweiflung.
Ich bin in Gedanken bei Euch

Peter
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 21.08.2013, 20:53
hazelgpinar hazelgpinar ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 17.08.2013
Ort: düsseldorf
Beiträge: 39
Standard AW: Vater Lungenkrebs und hirnmetestasen

Vielen Dank für zurück schreiben.
Ich bin jeden Tag bei meinem Vater. Er ist seit gestern zu Hause und morgen fängt die Bestrahlung an. Wir sind alle gespannt wie er es verkraftet.
Wir müssen noch so viel machen, bei Krankenkasse als pflege anmelden, Berufsgenossenschaft will noch was haben, Patientenverfügung ist noch nicht ganz fertig, mein Vater erklärt mir noch wie sein Beerdigung sein soll....Ich muss das alles irgendwie bearbeiten, obwohl ich noch Geschwister habe. Aber er möchte nur mit mir alles machen, weil er die anderen nicht so richtig vertraut. Wird langsam viel zu viel für mich. Hab noch ein 4 Monat altes Baby und ein Sohn der 3 ist. Meine Mutter ist vom Arzt krank geschrieben, weil Ihr Nerven nicht mehr kann. Jetzt muss ich stark bleiben und alles schaffen. Wenn ich Nachts endlich im Bett liege, dann kann ich einfach nicht mehr, bin nur am weinen bis ich einschlafe. Mein Vater möchte noch so gern mein Sohn das Fahrad fahren beibringen. Ich sag nur zu ihm, dass es noch zeit ist und wir damit warten bis er zu kräften kommt. Aber er weiss selber, dass es nie mehr kommen wird. Wir haben solche Angst.
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 23.08.2013, 14:23
Tiina Tiina ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 04.08.2010
Ort: Hamburg
Beiträge: 676
Standard AW: Vater Lungenkrebs und hirnmetestasen

Liebe Hazel,
das tut mir sehr leid, dass ihr auch von dieser furchtbaren Krankheit betroffen seid! Das tut so weh...
Und es tut mir auch sehr leid, dass Du so allein dastehst und das Gefühl hast, für alle stark sein zu müssen. Ich würde Dir sehr wünschen, dass Du Dir irgendwo Hilfe holen kannst - auch wenn Dein Vater alles mit Dir regeln möchte, vielleicht können DIR Deine Geschwister helfen?

Liebe Grüße,
Anja
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 24.08.2013, 00:39
hazelgpinar hazelgpinar ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 17.08.2013
Ort: düsseldorf
Beiträge: 39
Standard AW: Vater Lungenkrebs und hirnmetestasen

liebe anja,

vielen dank für zurück schreiben.
ja das tut wirklich weh. mein bruder hilft mir ein bissle. aber die meisten sachen mache ich, weil ich ja nicht arbeite und jeden tag bei meinen eltern bin. somit bin ich immer für die beiden da.
heute merkte ich aufeinmal, dass mein vater wieder raucht. ich war so schockiert, wütend und traurig zu gleich. er hat nämlich mit dem rauchen aufgehört, wo er wusste, dass er lungenkrebs hat. von einem tag direkt damit aufgehört. aber jetzt wo er weiss, dass er kein chance mehr hat, weiter zu leben, fängt er wieder damit an. ich fragte ihm was das soll und sein antwort war nur .... was sollst ist doch auch jetzt egal .... hat er jetzt aufgegeben oder meinte er das nur so. ich konnte einfach nix mehr dazu sagen.
heute werden wir mein geburtstag feiern. ich hab extra ein buttercremetorte gemacht, weil er es letztens erwähnte, dass er es schon lange nicht mehr gegessen hat. ich hoffe er freut sich darüber.
mein vater hat bist jetzt die bestrahlung am kopf gut vertragen. wir merken schon, dass die metestasien im kopf was macht. er vergisst so langsam viel und er wiederholt sich oft. wird es den immer schlimmer? den die haben gestern ein rollstuhl geschickt. er läuft noch ganz gut. er braucht zwar ein rollator aber er ist ziemlch flott beim laufen. müssen wir uns langsam vorstellen bzw vorbereiten, dass er bald nicht mehr laufen kann? oder warum hat er ein rollstuhl bekommen? ich habe solche angst, was noch alles auf uns zu kommt.
ich wünsche es mir nur sooo sehr, dass mein vater keine schmerzen hat und damit zu recht kommt, wenn er nicht mehr alles kann.
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 27.08.2013, 18:39
hazelgpinar hazelgpinar ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 17.08.2013
Ort: düsseldorf
Beiträge: 39
Standard AW: Vater Lungenkrebs und hirnmetestasen

mein vater will jetzt oft alleine sein.

das macht mich so traurig.

er hat angst, hat meine mutter gesagt. er weint abends.

was können wir bloss machen?
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 29.08.2013, 20:33
hazelgpinar hazelgpinar ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 17.08.2013
Ort: düsseldorf
Beiträge: 39
Standard AW: Vater Lungenkrebs und hirnmetestasen

Hallo zusammen

War heute bei meinen Eltern.

Mein Vater geht es immer schlechter. Der macht noch die Bestrahlung am Kopf. Danach ist er immer müde und gereizt. Er kann kaum Essen, weil ihm alles weh tut und er empfindet, dass es alles scharf ist obwohl keine Gewürze drin sind. Zu Hause bleiben kann er auch nicht. Es beengt ihm irgendwie alles. Will immer raus. Ist es nicht zu anstrengend für mein Vater? Er bekaum auch jetzt schwer luft. Wir waren beim Arzt und er bestellt jetzt Sauerstoff für unterwegs.

Ich könnte so heulen, wenn ich mein Vater sehe. Aber ich halte es noch bis ich zu Hause bin oder wenn ich Nachts alleine wach bin.

Heute morgen hat mein Vater gedacht, dass es stirbt. Es tat ihm alles weh. Er wollte seine Mama sehen. Reichen die Tabletten nicht mehr aus. Er nimmt Morphium. Soll er lieber zum Arzt gehen und das sagen. Vielleicht bekommt er stärke Schmerzmittel?!

Er weint jetzt jeden Tag. Meine Oma kann auch nicht mehr. Sie will nicht das mein Pa als erste Stirbt. Es tut sooo weh.
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 29.08.2013, 21:03
Elisabethh.1900 Elisabethh.1900 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 08.04.2009
Beiträge: 2.241
Standard AW: Vater Lungenkrebs und hirnmetestasen

Liebe Hazel,

gerade habe ich Deinen Beitrag gesehen und versuche einmal zu antworten.

Zitat:
Reichen die Tabletten nicht mehr aus. Er nimmt Morphium. Soll er lieber zum Arzt gehen und das sagen. Vielleicht bekommt er stärke Schmerzmittel?!
Sollte Dein Vater den Eindruck haben, dass er trotz Medikamente immer noch unter Schmerzen leidet, dann ist es ratsam, sich mit dem behandelnden Arzt in Verbindung zu setzen und ihm die Situation zu schildern. Dein Vater sollte dem Doktor seine Schmerzen schildern, ist der Schmerz dauerhaft oder tritt er nur in bestimmten Situationen(z.B. beim Aufstehen vom Stuhl oder aus dem Bett auf).Man kann die Medikamente dann entsprechend anpassen. Es gibt z.B.Präparate, die nur kurze Zeit wirken und deren Wirkung sehr schnell eintritt.

Zitat:
Mein Vater geht es immer schlechter. Der macht noch die Bestrahlung am Kopf. Danach ist er immer müde und gereizt. Er kann kaum Essen, weil ihm alles weh tut und er empfindet, dass es alles scharf ist obwohl keine Gewürze drin sind
Dies sind eigentlich normale Nebenwirkungen einer Bestrahlung von Hirnmetastasen. Um die Metastasen bilden sich Ödeme, die zusätzlich auf die noch gesunde Hirmsubstanz drücken und weitere Beschwerden verursachen. Die meisten Patienten erhalten dagegen Kortison. Kortison kann als Nebenwirkung, die von Dir geschilderte Gereiztheit hervorrufen.

Zitat:
mein vater will jetzt oft alleine sein.
das macht mich so traurig.
er hat angst, hat meine mutter gesagt. er weint abends.
was können wir bloss machen?
So wie Du in Deinen bisherigen Beiträgen schreibst, weiß ja Dein Vater um seine Situation. Der Gedanke, Euch vorallem Deine Mutter allein lassen zu müssen, ist sehr belastend für ihn. Um das irgendwie zu verarbeiten, benötigt er Zeit zum Nachdenken. So eine Krankheit verändert die familiäre Situation.
Sagt ihm, dass er für ihn dasein sein werdet, den von ihm gewählten Weg mitgehen werdet.

Zitat:
Ich könnte so heulen, wenn ich mein Vater sehe. Aber ich halte es noch bis ich zu Hause bin oder wenn ich Nachts alleine wach bin.
Vielleicht besteht die Möglichkeit, sich professionelle Hilfe zu holen?

Zitat:
heute werden wir mein geburtstag feiern.
Leider habe ich diesen Satz erst jetzt gelesen. Nachträglich möchte ich Dir einen ganz herzlichen Gruss senden und für die kommende Ziel viel Kraft wünschen.Außerdem erlaube ich mir, Dich still zu umarmen.

Liebe Grüße an Dich,
Elisabethh.
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 20:46 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55