Zusatzversicherungen nach Krebserkrankung

[PantaRei]

Sorry, das stimmt so nicht.
Ärzte unterscheiden zwischen Symptomen, Diagnose und Therapie (sieht man in jedem Arztbrief).
Du schreibst ja selbst, dass von den Versicherungen nach Behandlungen gefragt wird. Eine Nachsorge ist eine Untersuchung und keine Behandlung (Therapie).
Bei einer Untersuchung wird eine Diagnose gestellt oder nicht.
Diese Diagnose führt zu einer Therapie.
Wenn also ausdrücklich sogar nach Diagnosen oder Behandungen gefragt wird, dann kann man bzgl. stattgefundener Arztbesuche feststellen, dass man Untersuchungen hatte, die jedoch ohne Diagnose einer Krankheit endeten (d.h. ohne Befund waren) und so auch keine Behandlung folgte.
Bei einem meiner Versicherungsverträge wurde danach gefragt, ob ich "Hilfe von Ärzten" in Anspruch genommen habe. Wenn ich dann in 5 Jahren schreiben würde: "Ja, Untersuchungen ohne Befund!" dann wäre das keine vorvertragliche Anzeigepflichtverletzung oder gar eine arglistige Täuschung.
Es ist wirklich nicht nötig, an dieser Stelle im vorauseilendem Gehorsam besonders offen zu sein!

[muethomas]

Du irrst, aber ich werde das hier nicht weiter ausdiskutieren. Was ich sagen wollte, ist sicher auch so angekommen. Jeder der so handelt, wird über kurz oder lang seinen Versicherungsschutz verlieren!

[PantaRei]

Nicht schlecht: Erst den Schlaumeier spielen, die anderen kritisieren (nicht nur mich) und sich dann aus der weiteren Diskussion zurückziehen. Ist ja eigentlich ein Diskussionsforum hier, dachte ich.

Vielleicht also mal in einer Verbraucherzentrale nachfragen, bevor man sich auf Halbwahrheiten verlässt.

Ansonsten war im "Finanztest" Heft 8, 2005 was über den Abschluss von Berufsunfähigkeitsversicherungen wenn man eine Vorerkrankung hat drin. Das gilt so oder ähnlich dann sicherlich für eine Krankenzusatzversicherung auch.

[benobi]

so nebenbei ...
hab grad in meinen versicherungsunterlagen noch mal geschaut .

also bei meiner versicherung(der zweitgrößte lebensversicherer )
ist es so im aufnahmeantrag : 5 jahre und was davor gelaufen ist
muss ich NICHT angeben .
egal ob beratung , untersuchung oder behandlung !
dazu zählt auch krebs !

HIV ist wieder ein anderer schuh ...

lg ben

[PantaRei]

Genau, so ähnlich steht es bei mir auch.

Und ich glaube, dass wir "Untersuchung ohne Befund" schreiben können und nicht schreiben müssen, was untersucht wurde.

Falls die Versicherung ganz genau nachfragt, was das für Untersuchungen waren, dann ist es sicherlich nicht gut zu lügen.

Gute Nacht

PantaRei

[muethomas]

Jede Wette, Versicherungen die so abgeschlossen wurden sind wertlos, Ihr werdet im Schadensfall keinen Cent von der Versicherung bekommen.

Alle, die sich wirklich informieren wollen, empfehle ich einen Blick in das Forum http://www.private-krankenversicherung.de/forum/. Das Thema Gesundheitsfragen taucht dort jeden 2. Tag auf und wird ausführlich diskutiert.

[PantaRei]

Guten Morgen,

jetzt bietest Du eine Wette an, statt einem Argument. Erklär' mir doch bitte, wo denn die arglistige Täuschung ist, wenn man nach 5 Jahren Nachsorge ohne Rezidiv schreibt: "Untersuchungen, ohne Befund". Das wüsste ich gerne!

Da wäre doch ein Argument sinnvoll anstatt einem weiteren wuchtigen Statement.

In der Juristerei wird nun mal sehr genau auf jedes Wort geachtet. Deshalb sind auch die Gesundheitsfragen sehr präzise. Und ich würde jedem raten, auch präzise auf die Fragen zu antworten anstatt alles zu schreiben, was die Versicherung interessieren könnte, nach dem sie aber nicht fragen kann oder darf.

Bei mir wurde bspw. ganz genau gefragt,
- welche Diagnose wurde gestellt
- Befund von Untersuchungen
- welche Behandlung

Mir ist es schleierhaft, wieso man auf diese drei Fragen nach 5 Jahren nicht
- keine Diagnose
- ohne Befund
- keine Behandlung
antworten darf. Wo liegt da die Täuschung?

[muethomas]

Gehe auf die Seite von cosmos und lade Dir das Antragsformular zur BU Versicherung oder irgendeiner anderen LV Versicherung herunter.

"Wurden Sie darüber hinaus in den letzten 5 Jahren
untersucht, beraten, behandelt oder operiert?
Wenn ja, wann, weshalb, beanspruchte Ärzte, Psychologen, Psychotherapeuten,
Heilpraktiker oder Physiotherapeuten? Bitte Anschrift angeben."

Das darüber hinaus bezieht sich außer den restlichen Fragen zu speziell hinterfargten Krankheiten. Wer hier keine Nachsorgeuntersuchungen angibt, der handelt fahrlässig und wird in jedem Fall seinen Versicherungsschutz verlieren. Versicherungen prüfen die Angaben der Kunden auch mit Bedacht nicht bei der Antragstellung, können sie doch in diesem Fall jahrelang Beiträge kassieren ohne jemals eine Gegenleistung bringen zu müssen.

Viele Menschen verlieren durch solche "Vergesslichkeiten" ihren kompletten Versicherungsschutz. Kündigt einem die private Krankenversicherung, gibt es direkt keinen Weg zurück in die gesetzliche Krankenversicherung.

Bei solchen Vorerkrankungen wie einer Krebserkrankung würde ich immer ungefragt ein ärztliches Gutachten bei Antragstellung einreichen. Im Streitfall mit der Versicherung kann man sich dann immer darauf beziehen.

[PantaRei]

Bei meiner Versicherung wird ausdrücklich nach dem Befund der Untersuchungen der letzten 5 Jahre gefragt und nicht quasi "Warum waren Sie in den letzten Jahren beim Arzt". Daher wüsste ich nicht, warum ich den Grund der Untersuchung angeben oder sogar ein ärztl. Gutachten beilegen sollte.

Anscheinend unterscheiden sich die Antragsformulare sehr deutlich. Ein Grund mehr, die Anträge genau zu lesen, wenn man eine Versicherung abschliessen will. Das steht übrigens in dem von mir erwähnten Finanztest-Artikel auch drin (in dem Cosmos schlechte Noten für das Antragsformular bekommen hat).

Aber vielleicht sollten wir es dabei bewenden lassen und uns für einen Kurs Versicherungsrecht einschreiben.

Schönes Wochenende

PantaRei

P.S.: Interessieren würde mich aber noch, ob Deine Versicherung (LV hattest Du erwähnt), eine Risikokomponente hat (BU oder Risiko-LV) und wie lange Deine Erkrankung zurück liegt. Ich wollte nämlich gerne meinen BU-Schutz erhöhen, dachte aber, dass ich da in den nächsten Jahren keine Chance habe. Eine Antwort wäre nett!

[muethomas]

Die Risikoversicherung, die ich Ende letzten Jahres abgeschlossen habe, dient lediglich zur Absicherung der Finanzierung unserer Eigentumswohnung. Eine BU Komponente ist da nicht mit eingeschlossen. Diese hatte ich bereits vor meiner Krankheit abgeschlossen.

Ich halte es allerdings für möglich, dass Du den BU Schutz relativ problemlos aufstocken kannst. Ein BU Fall wegen Hodenkrebs ist relativ unwahrscheinlich, eine PKV dagegen würde Dir immer absagen. Ich denke, dass Du es probieren solltest. Das geht aber auf jeden Fall nur über ein ärztliches Gutachten.

Wahrscheinlich kommst Du aber besser wenn Du den alten Vertrag laufen lässt und einen neuen Vertrag zusätzlich abschliesst. Evtl. werden sonst Deine Konditionen auf das neue Eintrittsalter geändert. Das würde automatisch eine Verschlechterung bedeuten.

Ich war im September 2002 erkrankt.

Viel Glück,

Thomas

[stern7]

Hallo,

ich habe hier mal einen etwas älteren Beitrag rausgekramt.
Ich finde es auch nicht korrekt, das man nach einer Krebserkrankung so gut wie gar keine Möglichkeit hat eine private Zusatzversicherung oder allegemein eine PKV abzuschließen.
Es ist ja nicht von der Hand zu weisen, dass man als Privatpatient sehr viele Vorteile hat.
Es gibt jedoch dennoch eine Möglichkeit in die PKV zu wechseln:
Wer sich nach einer überstandenen Krebsrkrankung z.B. ein Lehramtsstudium abschließt und nach dem Ref. auf Lebenszeit verbeamtet wird, den muss die PKV aufnehmen, das ist durch eine Öffnungsklausel gesetzlich verbindlich (dazu haben sich fast alle renomierten PKVs verpflichtet) - nätürlich ist diese Aufnahme dann in der Regel mit einem max. Risikozuschlag von 30% verbunden. Aber ich denke damit kann man gut leben.

Gruß