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  #16  
Alt 15.09.2005, 17:27
AndreaM AndreaM ist offline
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Standard AW: Was ist hier richtig?

Hallo,

wie sieht sie das denn selbst?

Ich frage deshalb: meine Mutter liegt im Sterben in einem Hospiz, und das auf ihren eigenen Wunsch. Sie selbst hat künstliche Ernährung/Beatmung und sogar Flüssigkeitszufuhr ausgeschlossen, sie sagt, wenn es zuende gehen muss, dann soll es wenigstens schnell gehen. Zuerst war das für mich unglaublich hart - aber inzwischen kann ich sie verstehen. Sie könnte sicherlich mehr trinken und essen als sie es tut (genau genommen isst sie nicht - was ist schon ein Teelöffel Joghurt?), aber sie leidet darunter nicht.

Erkundige Dich doch mal im Hospiz - dort kann auch über eine Sonde ernährt werden. Ist eine Palliativstation eine Alternative? Ich habe leider viel zu spät erfahren, dass es solche Stationen gibt, dort ist die Betreuung ganzheitlich, die medizinische Versorgung mit allen Möglichkeiten der Diagnostik aber gegeben.

Wir haben die Krebsdiagnose vor 4 Monaten bekommen - ich weiss wie schrecklich es ist, jeden Tag mit diesen Nachrichten leben zu müssen, das Gefühl zu haben, dass alles so rasend schnell passiert.

Mein wichtigster Rat: Lass Dich vom Krankenhaus nicht zu einer Entscheidung drängen! Sobald ein Patient nicht kurativ behandelt wird, soll er nach Meinung des Krankenhauses aus wirtschaftlichen Gründen am besten sofort entlassen werden - das muss man nicht einfach akzeptieren. Nehmt Euch die Zeit die ihr braucht, schaltet, wenn es das gibt, den Krankenhaus-Sozialdienst ein und trefft erst einen Entscheidung, wenn ihr alle Möglichkeiten kennt.

Und denk daran: die Meinung Deiner Mutter sollte das größte Gewicht haben.

Ich wünsche Dir alle Kraft, die Du brauchst!
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  #17  
Alt 16.09.2005, 14:02
Madame Wu Madame Wu ist offline
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Standard AW: Was ist hier richtig?

Danke, ich danke euch für die lieben Worte.

Meine Tante und mein Papa haben vorgestern das
Hospiz Sonnenschein besucht. Sie waren beide
sehr positiv überrascht. Der Antrag ist bereits abgegeben
worden, es ist ja nichst verbdinliches, ist ja auch nicht immer ein Platz frei.

Es kommt mir alles so irreal vor. Fühle meine Gedanken sind ganz wirr. Ich rede auch weniger
als vorher ( da konnt ich beim Autofahren fast nie die Klappe halten) und nun........??
Hin und wieder falle ich in ein tiefes Loch von Traurigkeit, ja Trauer und ein bischen Wut.
Wütend weil sich sich aus dem Staub macht, weil sie nicht mehr an meinen Leben teilnehmen wird.
Obwohl, das hat sie seit meinem Auszug nicht gemacht, an meinen Leben teilgenommen.
Sie kann sich bis jetzt nicht behalten das ich DREI jawohl Drei Katzen
habe und nicht zwei, geschweige denn ihre Namen...........
Vor all dem hier, haben mein Freund und ich darüber geredet zu heiraten, eine Familie zu gründen.
Aber jetzt, er sagt schon immer wenn das alles hier vorbei sein wird. Passiert das alles extra nur damit uns jetzt ein
Strich durch die Rechnung gemacht wird? Wir hätten jetzt grade mal Geld um uns die Hochzeit und eine Kleine Feier
leisten zu können. Doch nun? Das Geld wird mal wieder für was anderes verbraucht werden.

Warum ist das Leben so ungerecht? Manchmal denke ich das ist alles ein
Traum, ein schlechter Film der gleich auf hört. Aber er wird nicht aufhören. Oder? Egal, oder auch nicht egal.
Das Leben wird weitergehen. Nur ab jetzt werde ich alles bewusster erleben und wenn möglich nichst auf morgen verschieben was ich heute erledigen kann.


Was sie selber denkt? Ich vermag es nicht zu sagen. Ihr habt recht, es geht alles son schnell. Manchmal für ein paar Minuten kann ich mich ganz gut ablenken.
Dann wieder hab ich ein schlechtes Gewissen weil ich nicht dauernd bei ihr sein kann, aber mein Leben geht ja auch noch weiter. Leider ist es nicht so das alles stillstehen kann.
Sie soll sich bloss nicht aus dem Staub machen wenn wir nicht da sind........ ich hab sie trotz allem lieb.........
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  #18  
Alt 16.09.2005, 14:17
nordisch nordisch ist offline
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Standard AW: Was ist hier richtig?

Das mit dem stiller werden kenn ich auch.. Hat beim erstenma Krebs angefangen und war nun nach 4 Jahren eigentlich ganz gut.. Neue Freunde und ich hab angefangen zu reden und dann kam wieder der schock, erneut Krebs und dies ma das Ende.. Ich merke immer mehr das ich mich total zurück gezogen hab, so gut wie gar nich mehr rede, also schon noch, aber viel weniger als vorher, das ich meistens nich ma mehr richtig zuhör, ich weiß nich wo ich dann bin, aber jedenfalls nich da..

Deine Wut kann ich irgendwie nachvollziehen so war es bei mir, ich hatte solche wut, gerade war doch alles gut und nun..Man wird aus seinem kleinem "geregelten" leber gerissen..

Mir hat es immer geholfen wenn ich daran dachte, das Papa ja nichts dafür kann, ich nich sauer auf ihn sein darf, sondern nur auf diese scheiß Krankheit, gegen die es einfach keine Heilung gibt ich werde nie vergessen wie Papa gesagt hat "eins weiß ich jetzt, einmal Krebs heißt immer Krebs alles andere ist gelogen"...

Gerade wenn der Draht zu deiner Mutter in den letzten Jahren (?) nich so gut war, dann genieß die Zeit nun mit ihr.. Ansonsten wirst du danach ganz schön daran zu knabbern haben.. Aber das tust du ja, du machst das richtig...
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  #19  
Alt 16.09.2005, 22:01
Susanne_T Susanne_T ist offline
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Standard AW: Warum???

Hallo Simone,

hört sich ähnlich an wie bei meinem Vater (außer der Lungenentzünden, abre die kann man ja behandeln). Mein Vater bekam Chemo und kannt danach erfolgreich operiert werden. Es geht ihm sehr gut jetzt!

Auch würde empfehlen: HOLT EUCH EINE ZWEITE MEINUNG!!!

Und lese vielleicht auch nocmal die Geschichte meines Vaters unter Positives!

Alles Gute,
Susanne
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  #20  
Alt 16.09.2005, 22:59
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ela68 ela68 ist offline
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Standard AW: Warum???

Hallo Susanne

ich möchte jetzt keine schlechte Stimmung verbreiten,aber ich glaube nicht das der Kankeheitsverlauf von Simone`s Mama gleich ist wie bei deinem Papa.

Ich freu mich immer hier lesen zu dürfen,wie prima es einigen geht mit der Krankheit,aber man darf natürlich nicht die Realität vergessen und die sieht leider oft sehr anderes aus..

Meinen vater ging es 18 Monate nach der OP super gut,dann bekam er plötzlich Heiserkeit und Husten und es ging innerhalb von 5 Monaten bergab.

Ich möchte wirklich keinem Angst machen,aber uns hat kein Arzt gesagt,dass mein Vater über`m Berg ist und er hatte am Anfang keine Metas.Sogar sein behandelender Arzt sagte ein jahr nach der Op als mein vater wieder Auto fuhr,dass er dachte ,er sieht nicht richtig,auch die Ärzte im Kh hielten ihn für ein kleines wunder.

Was ich manchmal unter Positives lese kommt mir vor als wenn ihr eine rosarote Brille auf hättet,wenn in dem Tread Leute stehen würden,die mit der Krankheit schon über 5 jahre leben würden,dann wäre das positiv für mich.

Wie gesagt ich möchte nicht frustierend wirken,weil mein Papa es nicht geschafft hat und ich wünschte mir nicht sehnlicher dass an dieser Krankheit keiner mehr sterben würde.
Aber ich mache mir sorgen um die Angehörigen und Betroffen die,die Krankheit nicht ernst genug nehmen und immer wieder darauf hingewiesen werden,dass sie doch bitte unter Postives lesen sollen.

Diese SCh.Krankheit wird leider meistens zu spät erkannt,und hin und wieder kann keine Chemo mehr hefen,weil der Allgemeinzustand zu schlecht ist,sie würde dann eher schaden als helfen.

Es tut mir leid,aber das mußte ich jetzt mal loswerden...
Nichts für ungut,ich wünsche jedem das er diese Krankheit besiegt...nur die Realität sieht leider anders aus.

Wünsche Euch alles Gute
Ela
__________________
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  #21  
Alt 17.09.2005, 10:50
Susanne_T Susanne_T ist offline
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Standard AW: Warum???

Hallo Ela,

die Rückmeldungen die ich bekommen haben über den Thread Positves sind ausschließlich positiv - nur deine meistens nicht!

Vielleicht habe ich es überlesen, aber auch beim zweiten Lesen dieses Themas habe ich nichts von Fern-Metas gelesen bei Simones Mutter! Schon deswegen sollte man versuchen das erst nochmal in den Griff zu bekommen. Erst die Lungenentzündung und dann den Rest.

Ich verspreche hier keine Wunder - und glaube mir, ich weiß wieviel Glück mein Vater bis jetzt hatte. Aber es gibt immer wieder Menschen, die schaffen es und solange er mir nicht das Gegenteil beweißt gehe ich davon aus, daß mein Vater es schafft. Sterben kann er sowieso auch morgen bei einem Verkehrsunfall oder wenn ihm ein Dachziegel auf den Kopf fällt! Das Leben ist endlich, dass ist auch mir bewußt!

Das mit deinem Vater tut mir unendlich leid und das weißt du, aber ich gehe deinen Weg eben derzeit noch nicht und noch steht für mich die Hoffnung im Vordergrund. Selbst wenn ein Patient sterben muß, dann die Hoffnung, dass er da wo er ist dann besser aufgehoben ist - ohne Schmerzen, ohne Leiden, ohne Krebs!

Liebe Simone,

sollte ich falschen Optimismus verbreitet haben, dann verzeihe mir. Aber neben vielen Positiven Krankengeschichten findest du auch den einen oder anderen Tipp in dem Thema, deswegen habe ich dir den Hinweis gegeben.

Und meine Devise ist es eben, dass ich immer die Hoffnung habe, dass es unseren Lieben eben eines Tages wieder gut geht, ob im Leben oder im Tod!

Und eine Zweite Meinung kann nie schaden! Schnappe dir die Krankenblätter deiner Mutter und mach die auf den Weg! Schon für dich, den ich glaube du hast viele, viele Zweifel!

Ich wünsch dir und deiner Ma wirklich alles gut und dir vor allem viel Kraft!

Susanne
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  #22  
Alt 17.09.2005, 20:34
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ela68 ela68 ist offline
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Standard AW: Warum???

Hallo Susanne

ich sage auch nicht,dass man die Hoffnung nie aufgeben darf,dass haben wir sogar nicht als mein Vater nach Hause zum sterben kam.
ich möchte oder besser ich wünsche es mir für jeden einzelnen für euch,dass ihr nie meinen Weg gehen müßt.

ich finde nur das hier zuviel beschönigt wird(und ich bin nicht die einzige die so denkt)


Liebe Grüße
Daniela
__________________
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  #23  
Alt 19.09.2005, 21:24
Madame Wu Madame Wu ist offline
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Standard AW: Warum???

Hallo ihr beiden,

ich danke euch und allen anderen für die netten und lieben Worte.
Und ja auch ich habe inzwischen begriffen das es ausser einem Wunder keine Hoffnung mehr geben wird.

Es ist wie es ist, einfach viel zu spät erkannt worden. Ich hoffe nur sie wird nicht leiden, das der Tumor bei ihr einfach nur einen Herzstillstand auslöst.
Ob ich es begriffen ahbe weis ich nicht, mein Vater will sie jetzt doch nach Hause holen, sie will es auch.

Vorhin meinte er zu mir am Telefon, na mal schauen wie das alles wird wenn die Mama mal nicht mehr ist. Das hörte sich so an als ob er glaubt das sie noch Monate hätte. Morgen muss im Krankanhaus das mal mit der Erbährung geklärt werden, ich meine sie soll doch nicht verhungern und verdursten, wenn sie nichst mehr schlucken kann und eine Magensonde können sie ihr nichr legen weil da auch schon der Krebs ist.............

Ich hoffe das auch ich mal die Zeit finde allen anderen nette Worte zu schreiben, villeicht wenn das hier vorbei ist. Danke allen die sich meine Geschichte einfach nur anhören. Hab auch ncoh einen dicken Schnupfen dazubekommen und fühle mich hundeelend. ( Kopfweh, weil Nase zu).

Am Samstag da sind wir nicht ins Krankenhaus, sondern haben auch mal was für uns gemacht ( Einkaufen, putrzen, Katzen streicheln, usw. usw....) das war richtig schön- Es gab mir für einen Tag das Gefühl der alten Normalität wieder. Auch wenn es nie wieder so sein wird wie vorher. Meine Tante hat zu mir gesagt ich solle bnloss startklar sein wenn das Krankenhaus anruft es ist was. Und nicht erst noch ducschen gehen usw. Da wär ich fast ausgerastet. Ich wohn 60 km weit weg, habe einen Job in schichtarbeit, einen eigenen Haushalt und drei Katzen und ´muss mir ständig nahören wie schlecht es ihr doch geht und wer fragt mich??????? Nein ich soll für die nächsten Wochen ihrer meinung nach mein Leben völlig vernachlässigen und immer angezogen im Auto darauf warten das das Krankenhaus anruft???
Was natürlich nicht heist das wenn das Krankenhaus anruft es geht zu Ende ich nicht hinfahren würde.

Ohne mich. Ich habe meiner Mutter gesagt was ich wollte. Werde sicherlich alle Gelgenheit nutzen um ihr das noch zu sagen was mir einfällt und was sie auch versteht ( auf Grund des Morphiums) aber egal wie auch bei einem so langen Abschied ist ein Tod immer etwas unvorhergesehenes.



Verschupfte, grübelige Grüße.
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  #24  
Alt 19.09.2005, 22:52
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ela68 ela68 ist offline
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Standard AW: Warum???

Liebe Simone,

es tut mir leid,dass ich so eine traurige Nachricht von dir lesen muß.

Es ist ganz normal,dass man sich schon Gedanken macht,wie es wohl passieren wird,ich hatte auch mehrere Versionen im Kopf und eine solche Angst,ich hab immer gehofft,dass mein Papa im Kh sterben wird ohne mein beisein.

Aber es kommt immer anders als man denkt,mein Papa hatte Lungenmetas,es hieß er könnte ersticken,so war es zum Glück nicht.

Mein Papa hatte noch wunderschöne 8 Wochen,ich gehe nicht arbeiten,habe aber 3 kinder,die beiden großen mußten in der Zeit ganz schön zurück stecken,ich hatte oft ein schlechtes Gwissen,meine kleine hatte ich immer mitgenommen,wir waren ca 6 stunden oder manchmal auch länger bei ihm und auch nachts fuhr ich hin weil er so eine angst hatte...

Und mein Papa hatte einfach aufgehört zu atmen,er ist nich so gestorben wie ich es in meinen Horrorversionen immer gesehen habe und ich war dabei,was ich auch nicht wollte,aber heute bin ich dankbar dafür,dass er es zugelassen hat das wir ihn begleiten durften.

Ich möchte Dir damit nur sagen,dass es sich nicht lohnt,sich vorher schon verrückt zumachen,es kommt sowieso anderes als man denkt....Geniesse die Zeit jetzt mit ihr.....obwohl wir wußten das er sterben muß,war es bei ihm zu Hause nie traurig....ich weiß nicht ob das richtig war,wir haben nie zusammen geweint,jeder für sich,aber das kam auch daher,weil mein Papa immer noch glaubte er wird gesund...trotzdem habe ich nicht das Gefühl,das ich ihm noch irgendwas hätte sagen sollen....wir haben seine Liebe gespürt und er unsere...die auch nie aufhören wird...

Ich wünsche dir und deiner Familie viel Kraft für die kommende Zeit,fühl dich gedrückt..

Alles Liebe
Ela
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  #25  
Alt 20.09.2005, 05:17
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Doro2005 Doro2005 ist offline
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Standard AW: Warum???

Hallo Simone,

Tut mir sehr leid, dass auch Deine Mutter von dieser Sch…Krankheit betroffen ist. Bei meinem Mann (53 Jahre) wurde im Juni eine ähnliche Diagnose festgestellt (Speiseröhrenkrebs in fortgeschrittenem Stadion mit Lymphknotenbefall und Metastasen im Bauchraum) Also inoperabel. Er konnte weder etwas essen noch trinken, die Speiseröhre war schon fast zu. Magensonde war auch nicht möglich. So entschlossen sich die Ärzte einen Stent zu setzen. Während einer Magenspiegelung wird ein Plastikröhrchen bei der verengten Stelle eingeschoben, dass sich wie ein Regenschirm aufspannt und den Tumor zur Seite drückt. Dieses Verfahren wird auch bei Gefäßverengungen angewendet und klappt auch in der Speiseröhre ganz gut. Vor allem ist es nur ein kleiner Eingriff, nach 3 Tagen Krankenhaus war er schon wieder zu Hause und konnte alles Essen und Trinken. Nach einer Chemo mit 5-FU und 30 Bestrahlungen geht es ihm soweit recht gut. Wir wollen am Freitag für eine Woche in die Türkei fliegen und glauben, dass es klappen wird. Wenn bei dieser Erkrankung auch keine Heilung möglich ist, zumindest für eine bessere Lebensqualität kann man doch einiges tun. Ich wünsche dir viel Kraft und Stärke und genieße diese letzte Zeit mit deiner Mama intensiv und dankbar. Mehr kannst du leider nicht für sie tun.

Liebe Grüße
Doro2005
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  #26  
Alt 20.09.2005, 13:17
Benutzerbild von Esther
Esther Esther ist offline
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Standard AW: Warum???

Liebe Simone,

ich kann leider nichts anderes tun, als Dir zu sagen, dass Du hier immer für alle Deine Sorgen ein offenes Ohr findest, wir sitzen ja als Angehörige alle im selben Boot, auch wenn der Krankheitsverlauf bei jedem anders ist und es einigen Betroffenen zur Zeit gut geht.

Ich finde es sehr wichtig, dass Du zwischendurch auch mal für Dich eine Auszeit nimmst und ein paar Stunden etwas für Dich machst. Die ganze Situation ist dermassen kräftezehrend, dass jeder Angehörige auch mal an sich denken darf. Es hilft niemandem, wenn Du zusammen brichst, ganz im Gegenteil. Lass Dir also von niemandem ein schlechtes Gewissen einreden, denn nur Du selbst kannst wissen, wann Deine Grenzen erreicht sind und wann und wie Du neue Kraft tanken musst.

Ich wünsche Deiner Mutter, dass sie nicht leiden muss und Dir und Deinem Vater viel Mut für die kommende Zeit.

Und Dein Schnupfen soll sich ganz schnell wieder verabschieden.

Liebe Grüsse

Esther
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Und aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir: "Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen". Ich lächelte und war froh ..... und es kam schlimmer.
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  #27  
Alt 20.09.2005, 13:20
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Esther Esther ist offline
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Standard AW: Warum???

Liebe Doro,

ich wünsche Dir und Deinem Mann einen erholsamen Urlaub, lasst mir die Türkei grüssen. Ich hoffe, dass Ihr abschalten und die Zeit richtig geniessen könnt.

Liebe Grüsse

Esther
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  #28  
Alt 20.09.2005, 14:08
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Esther Esther ist offline
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Standard AW: Warum???

Hallo Susanne,

nach reiflicher Ueberlegung möchte ich nun doch auch noch ein paar Worte zu der von Ela aufgeworfenen Diskussion beitragen.

Ich finde es gut, dass Du den Thread "Positives" eröffnet hast, denn es gibt leider mehr schlechte als gute Nachrichten in diesem Forum. Es ist auch richtig, dass Du keine Wunder versprichst, und Dein unerschütterlicher Optimismus ist an sich positiv. Wenn Du aber z.Bsp. Krankheitsverläufe wie den von Simones Mutter mit dem Deines Vaters vergleichst und so nebenbei noch erwähnst, "die Lungenentzündung kann man ja behandeln", dann habe ich auch so meine liebe Mühe. Ja, die Lungenentzündung kann man behandeln, aber es sind zwei paar Handschuhe, ob es sich um eine Lungenentzündung beim einem schwer krebskranken Menschen oder um eine bei einem ansonsten gesunden Menschen handelt. Was ist damit sagen will ist, dass es oftmals so rüberkommt, als ob Speiseröhrenkrebs nur ein Klacks wäre. Das ist es aber nicht, auch nicht im besten Fall. Wenn mein Vater damals, bei Diagnose der Krankheit, auch noch eine Lungenentzündung gehabt und mir gegenüber jemand die Aussage "das kann man ja behandeln" gemacht hätte, dann wäre ich ausgerastet, das kannst Du mir glauben. Ich verstehe, dass das wohl Deine Art ist, den Menschen Mut zu machen. Und brauchen kann das jeder hier. Aber mit Deiner - ich sage mal - Leichtigkeit des Seins kannst Du auch den Eindruck vermitteln, etwas schön reden zu wollen, und das wäre je nach Krankheitsverlauf dann doch eher kontraproduktiv, weil das Loch, in das jemand dann fällt, noch tiefer als ohnehin schon ist. Ohne Hoffnung geht es nicht, auch wir hoffen, dass es meinem Vater noch viele Jahre so gut geht wie jetzt. Aber wir wissen auch, dass sich das von heute auf morgen ändern kann. Und wir können darüber reden, und das ist gut so.

Liebe Grüsse

Esther
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  #29  
Alt 21.09.2005, 21:31
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_Viola_ _Viola_ ist offline
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Standard AW: Warum???

Liebe Simone,

auch mir tut es unendlich leid, dass es deiner Mutter so schlecht geht. Versuch so viel Zeit wie möglich mit deiner Mutter zu verbringen. Da du nicht in ihrer Nähe wohnst, ist das allerdings nicht so einfach. Ich wünsche dir ganz viel Kraft für die kommende Zeit.

Vergiss dich aber dabei nicht. Du musst arbeiten gehen und dort deinen "Mann" stehen. Es ist schwer mit der Situation klarzukommen. Lass dir auch von deiner Tante kein schlechtes Gewissen einreden. Deine Mutter weiß, dass du dich um sie sorgst und sie liebst.

Ich darf mir gar nicht vorstellen, wie es ist, wenn ich mal in der Situation bin. Ich hasse diese Scheißkrankheit. Sie ist so heimtückisch. Man denkt es ist wieder alles im Lot und dann bricht sie an einer anderen Stelle wieder aus.

Mein Vater ist momentan in der Klinik. Die ersten 3 Chemos mit Cisplatin hat er hinter sich. Morgen und übermorgen noch eine, dann hat er erstmal 3 Wochen Pause. 5FU läuft rund um die Uhr, bis Samstag früh. Morgen wird parallel noch mit Bestrahlung eingefangen. Bis jetzt geht es ihm noch ganz gut. Ihm war auch noch nicht übel. Das Essen schmeckt ihm noch. Hoffentlich bleibt es so. Ich habe jeden Tag Angst, wenn wir ihn besuchen. Heute war ich total glücklich, als er uns entgegen gelaufen kam. Ich hätte vor Freude heulen können. Am Samstag holen wir ihn wieder nach Hause. Bestrahlungen werden ambulant durchgeführt. Mal sehen, was die 7 Wochen bringen. Ich habe wieder diese Scheißangst wie im letzten Jahr. Momentan kann ich an nichts anderes mehr denken.

Ich wünsche dir und deinem Vater ganz viel Kraft und deiner Mutter wünsche ich, dass sie sich nicht quälen muss. Außerdem gute Besserung für dich und deine Erkältung!



Liebe Doro,

dir wünsche ich einen wunderschönen und erholsamen Urlaub. Genießt die Zeit!


Liebe Grüße
Viola
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  #30  
Alt 21.09.2005, 22:16
Madame Wu Madame Wu ist offline
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Standard AW: Warum???

Hallo ihr alle,

ich kann nur immer wieder danke sagen. Das da doch jemand ist der einem zuhört.

Fühle mich mit der Situation irgendwie überfordert. Keine Ahnung, mein Papa will Mama jetzt doch nach Hause holen. Ich glaube er denkt das sie noch Monate leben könnte. Und von meiner Tante muss ich mir anhören warum er dann noch kein bett oder ähnliches beantragt hat. Warum muss alles was die beiden miteinander klären könnten über mich laufen? Die beiden reden doch keome unterschiedlichen Sprachen oder so.

Heute durfte ich mir anhören warum ich nicht soooofooort nachdem ich im Krankenahsu mit dem Arzt gesprochen haben sie angerufen habe ( Meine Tante) warum ich nicht in der Lage war ihr eine SMS zu schreiben?!? Wer bin ich den? Da muss ich mich noch rechtfertigen weil ich sofort hinterher zur ASrbeit musste, Auto gefahren bin und ich ihr später antworten wollte.

Ich wünschte das wäre alles ein böser Traum und ich wache auf und alles ist vorbei.

Meinem Freund ging es gestern auch nicht gut. Er ist total bedrückt darüber das unsere Hochzeit die wir geplant hatten nun verschoben werden muss, weil meine Eltern keine Absicherung haben bezüglich einer Sterbekasse. Denn als Kind bin ich ja als erste dann verpflchtet zu zahlen. Das alles interessiert ja keinen ( ausser meinen Freund) ich werde nie gefragt wie es mir geht.

Nein ich muss mir dann anhören wie ich denn jetzt an sowas denken kann? Und eine Hochzeit ach ja die kann man ja auch verschieben und so ( oh Ton Tante) klar kann man die verschieben, aber es ist doch trotzdem was worauf man sich freuen sollte? Das muss ich mir anhören von meiner Tante deren erster Gedanke es war als wir zum ersten Mal alle miteinander gesprochen hatten ; aber das Nähkästchen von Oma und Opa das krieg ich; ihr hättet mal das Gesicht sehen sollen als ich sagte nö du, das hat Mama mir versprcohen weil ich keins habe. Da meinte sie man kan sich ja eins kaufen.

Mein vater hat das ganze dann beendet mit den Worten; Erstmal gehören alle Sachen mir.

Tja das sind alle so Familienschwierigkeiten. Ich würd am liebsten auswandern und keinen mehr sehen. Meine Tante interresiert meine Telefonnummer ja auch nur wenn es um Geburtstage von sich oder ihren Kinden geht. Sie hat sogar den geburtstag von meinen Freund vergessen.

So genug geschrieben. Es tat gut das einfach nur mal aufzuschreiben.


Eine Frage habe ich noch: Hat jemand was von dem Tumorzentrum in Essen gehört??? Oder schonmal Erfahrungen gemacht??
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