dankbar und fassungslos - Krebs-Kompass-Forum seit 1997

Evi · #1 15.01.2007, 22:31

Liebe Mutti, am 06.01.07 hast Du den ingesamt dreizehnjährigen Kampf gegen den Krebs im Alter von nur 54 Jahren verloren. Nun ist erst eine reichliche Woche vergangen und Du fehlt mir jetzt schon soo sehr. Obwohl wir genau wussten, das "es" jederzeit passieren konnte, kam es doch so plötzlich. Seit dem niederschmetternden Befund Leber- und Bauchfellmetastasen im September 2003 hast Du unzählige schwere Behandlungen überstanden und wir haben die Hoffnung nie aufgegeben. Du hast unglaublich gekämpft bis zuletzt und wolltest auch nun im Januar nochmal eine Chemo durchstehen. Die Qualen, die Du schon viel zu oft durchmachen musstest, in Kauf nehmen, doch diese Sch..krankheit nahm Dir die Kraft. Die letzten Monate, eigentlich das ganze vergangene Jahr war für uns alle, aber natürlich besonders für Dich, sehr schwer, aber was soll jetzt nur werden? Du hast uns für immer verlassen. Ich kann und will dies nicht begreifen. Ich bin froh, das Dein unsagbares Leid und die Schmerzen nun endlich ein Ende haben und Du friedlich einschlafen konntest. Dafür bin ich dankbar. Aber wie soll es nur ohne Dich weitergehen??? Du warst der Mittelpunkt unserer Familie. Es wird nie wieder so sein wie es jemals war. Ich habe Angst vor der Zukunft..ohne Dich.

Mama, für mich warst und bist Du die Beste. Ich hab Dich so lieb. Danke für Alles.

Deine Tochter, die so stolz auf Dich ist

Schnullerbacke · #2 16.01.2007, 01:23

Liebe Evi, ich möchte dir meine Aufrichtige Anteilnahme übermitteln.

Lass dich einfach mal in den Arm nehmen.

Es tut weh einen lieben Menschen gehen zu lassen, bedenke aber deiner mama geht es jetzt besser. Sie hat keine Schmerzen mehr, brauch sich nicht mehr zu quälen.
Ich kann dich gut verstehen, denn auch ich habe meinen Papa an dieser Krankheit verloren. Er hat gekämpft wie ein Löwe und hat doch verloren.

Ich schicke dir ein dickes Kraftpaket
Alles Liebe
Sylvia

oblivion · #3 16.01.2007, 01:39

Hallo Evi
Mein aufrichtiges Beileid zu deinem schweren Verlust.Ich habe in den letzten 12 Jahren 5 geliebte Menschen(darunter im Nov.05 meinen 17 Jährigen Sohn) an dieser sch.... Krankheit verloren.Das einzige das einen in so einer Situation tröstet ist das unsere Lieben nicht mehr leiden müssen.Ich wünsch dir ganz viel Kraft und sende dir eine liebe Umarmung

eine traurige Elke

stef777 · #4 16.01.2007, 10:27

liebe evi,

mein aufrichtiges mitgefühl an dich...
mein vater ist auch am 6.1.07 verstorben an bauchspeicheldrüsenkrebs (mein thread war hier drin). er hat wie deine mutter mit aller kraft tapfer bis zum ende gekämpft und die hoffnung nie verloren.

auch mein vater war der mittelpunkt der familie, der alles zusammenhielt, und ein gleichgewicht reinbrachte. er fehlt uns allen sooo...es ist nicht in worte zu fassen. auch ich weiss nicht, wie die zukunft aussehen kann...habe relativ wenig hoffnung, d.h. vorstellung, wie das leben wieder "heil" werden kann...

ich fühle mich momentan auch ziemlich alleine...alles geht seinen "normalen gang", nach trauerfeier, trauerbesuchen etc. zieht der alltag wieder ein, nur für einen selbst ist nichts wie vorher, man will und kann oft auch nicht wie vorher weitermachen, und die wenigsten verstehen dies. für die meisten ist mit der beerdigung die sache abgeschlossen...nur man selbst hat daran zu "knabbern"...

ich kann und will auch nicht begreifen, dass er nie wieder hier sein wird. mein kopf registriert zwar, dass er u.a. im sarg lag etc., aber ansonsten horte und suche ich alles, was mich an ihn erinnert, photos, videoaufnahmen, kleider, deos, tonaufnahmen...ich konfrontiere mich damit oft, es tut weh, aber ich hab oft das verlangen danach, wahrscheinlich um ihn in mir weiterleben zu lassen....und so lebt man von tag auf tag, versucht sich aufzuraffen und dies und das zu erledigen, obwohl man am liebsten den ganzen tag im bett bleiben würde, um immer und immer wieder die vergangenen wochen und stunden revue passieren zu lassen...

Evi · #5 16.01.2007, 18:03

Danke Euch für die lieben Worte und das Mitgefühl, obwohl Ihr ja alle selbst erst einen lieben Menschen verloren habt. Es ist so schlimm, wieviel Leid diese Krankheit in Familien bringt. Aber grade hier im Forum wird man viel besser verstanden, eben weil man "es" nur verstehen bzw. nachfühlen kann, wenn man es selbst durchmachen musste. In meinem Umfeld wird mir immer nur geraten, ich soll mich ablenken, um auf andere Gedanken zu kommen. Doch selbst dafür fehlt mir der Antrieb. Am liebsten würde ich manchmal gar nicht aufstehen und niemanden sehen. Ich schaue mir ständig Fotos und andere Sachen, die mich an Mama erinnern, an. Ich glaube, für mich ist das wichtig. Ich bin froh, dass ich meiner Familie ( Vati, mein Bruder und Oma ) habe und wir auch viel drüber reden können. Auf Arbeit werde ich erst nächste Woche gehen, kann ja momentan an nichts anderes denken, mich nicht konzentrieren und geschweige denn nett und freundlich zu Kunden sein. Wie das werden soll, weiß ich jetzt noch nicht. Ich habe dabei irgendwie aber auch ein schlechtes Gewissen, da Mutti ganz bestimmt nicht wollte, das ich mich hängen lasse. Vor allem hat sie das ja niemals getan,trotz ihrer schlimmen Lage. Sie hat immer alles von uns ferngehalten, wollte nie das wir uns Sorgen machen, wollte nur, das es uns gut geht. Aber irgendwie geht es einfach nicht. Es ist schwer. Die Beisetzung haben wir noch vor uns, ist am Freitag, 19.01. Aber das danach irgendwas einfacher sein wird, daran glaube ich nicht. Ich merke vor allem auch, das ich ungerecht werde. Gestern z.B. hatte die Mutter von meinem Freund Geburtstag. Ich war nicht da, das hat mir auch niemand übel genommen, nein, aber ich war einfach traurig, fast wütend ( obwohl ich genau weiß, niemand kann dafür etwas ) Das sind jetzt schon Momente, wo ich weiß, ich werde nie wieder einen Geb. meiner Mum feiern können. Das tut weh. Geht es Euch auch so? Was hilft Euch??

Traurige Grüße
Evi

maja-s04 · #6 16.01.2007, 19:06

Liebe Evi,

ich kann Deine Traurigkeit sehr gut verstehen, du schreibst mir aus der Seele.
Viele von uns hier kennen das von Dir beschriebene Gefühl nur zu gut!
Ich möchte Dir gerne ein paar tröstende Zeilen schreiben, aber es ist wirklich schwierig die richtigen Worte zu finden. Ich kann nur sagen, lass Dir für alles Zeit.
Am Freitag wird eine Kerze bei meinem Lukas, für Deiner Mum, Dich und Deine ganze Familie besonders hell brennen!

Ich nehme dich gedanklich einfach nur vorsichtig in den Arm.
Mitfühlende Grüße
Maja

"Hoffnung ist nicht die Zuversicht das etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit das etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht."

www.lukas-matuschek.de.vu

Evi · #7 17.01.2007, 17:34

Liebe Maja,

ich danke Dir herzlich für Deine lieben Worte. Ich habe lange auf der Seite für Deinen Lukas gelesen, sie ist wunderschön. Das Leben ist einfach nicht fair, es ist unfassbar, wieso ein so junger Mensch schon gehen musste.
Ich wünsche Dir weiterhin ganz viel Kraft.

Ein stiller Gruß
Evi

Steph570 · #8 17.01.2007, 17:56

Liebe Evi ,

mein Aufrichtiges Beileid.
Ich schick Dir ganz viel Kraft und nimm Dich mal in den Arm

LG steph

Evi · #9 30.01.2007, 22:24

Liebe Mama,

Du fehlst mir mit jedem Tag mehr. Ich habe es immer noch nicht begriffen, dass ich Dich nie wieder sehen werde. Das tut so weh. Ich bin jetzt die 2. Woche wieder arbeiten, um mich irgendwie abzulenken. Nach außen hin, bekomme ich das ganz gut hin, aber grade abends breche ich immer wieder ein.
Ich werde jetzt versuchen, bissl zu schlafen.

Hab Dich ganz doll lieb.

Deine Evi

Das schönste Denkmal, das ein Mensch bekommen kann-
steht in den Herzen seiner Lieben.
Immer werden Spuren Deines Lebens sein- Bilder, Gedanken und Augenblicke, die uns an Dich erinnern, uns glauben lassen, dass Du noch immer da bist..

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