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  #16  
Alt 19.06.2010, 20:39
Bibi_0202 Bibi_0202 ist offline
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Registriert seit: 25.07.2009
Ort: Bochum
Beiträge: 16
Standard AW: Mein Vater (48) im 4.Stadium

Hallo ihr lieben..
ja ist sehr lange her, dass ich mich gemeldet habe.
Es ist eine menge passiert und habe auch nicht nach geschaut was ich zuletzt geschrieben habe.
Mein Vater hat am 29. Januar seine Ruhe gefunden.
Ich kann auch heute nicht sagen ob ich damit klar komme weil ich irgendwie nix fühle und falls doch kann ich es nicht beschreiben.
Aber eines, seinen letzten Wunsch haben wir ihn erfüllt, er wollte nochmal nach hause, das haben wir ihm ermöglicht.
Seine letzte Woche hat er bei sich zuhause verbracht und wir haben das palliative Netzwerk zur Hilfe geholt.
Die ersten 2 Tage waren für ihn schön nur dann hat es mit seinen Schmerzen wiekam auch der angefangen.
Er hatte das Gefühl das er Durchfall hatte aber die Ärzte meinten, da er seit wochen nichts mehr gegessen hatte das die Schmerzen daher kamen.
Wir haben zwar noch versucht, Essen zu pürrieren, Apfelmuss und die ganze Palette aber er hat einfach nichts mehr gegessen und getrunken auch nur serh wenig.
Die nächte waren sehr schlimm.
Die sozialstation hat für den Tag seiner Entlassung tolle Arbeit geleistet.
Das Pflegebett, ein T-stuhl, Rollator und alles standen bereit.
Das schöne waren noch seine Rituale auf die er bestanden hatte, er hat immer seine Bildzeitung noch in der Küche lesen wollen egal wie schlecht es ihm geht, auch wenn es mit dem laufen lange gedauert hatte vom Wohnzimmer in die Küche er hatte noch seinen Willen.
Der ambulante Pflegedienst kam auch mehrmals am Tag und hat ihn echt toll unterstützt.
Die erste Nacht hat er zuhause gut geschlafen aber dann ging es nur bergab, ab dem 2ten Tag hab ich bei ihm geschlafen, er wurde oft wach und hatte das Gefühl zur Toilette zu müssen, haben dann mehrere Stunden auf der Bettkante gessessen und durch das Morphium was er seit dem ersten Tag bekam ist er immer wieder eingeschlafen, habe versucht ihn entweder zuhalten oder ihn wieder ins Bett zu legen.
Einige male habe ich dann doch das palliative Netzwerk angerufen sodass jemand nachts rauskam als die Schmerzen trotz Morphium schlimmer wurden.
Der Doc hat ihm aber auch nur eine Morphiumspritze gegeben und ein Beruhigungsmittel damit er Schlafen konnte.
Meine Oma und meine Tante haben auch täglich besucht und haben versucht ihm alles so leicht wie möglich zu machen.
Wir wussten ja das er nru noch wenige Tage hat.
Seine Herzschläge wurden immer langsamer, ab dem 3. Tag hat er fast nur noch geschlafen, sodass wir einfach nur neben ihm gesessen und seine Hand gehalten sodass er immer wusste das wir da sind.
Montag kam er nach hause und in der Nacht von Donnerstag auf Freitag hatte uns eine sehr liebevolle Dame vom Hospizverein beigestanden und usn so wahnsinnig viel geholfen.
Mir hat es sehr viel beduetet das mein Vater sie gut aufgenommen hat.
Ich kann mich noch erinnern als wär es gestern.
Mein Vater, seine freundin und ich saßen in der Küche und haben uns unterhalten, als Sandra vom Hospizverein um 10 Uhr Abends zu uns kam.
Er hat gefragt wer sie ist und sie sagte ihm das sie für ihn heute zur Unterhaltung da ist und um ihn zu helfen wenn er es braucht und möchte.
Er sagte mit einem lächelnden Gesicht das er sich darüber freut.
Es waren so kleine Momente die so wunderbar waren, als wir ihn später zum schlafen ins bett gebracht haben hatten wir an seinem bett gesessen und über gott und die welt gesprochen,
irgendwann ist er aufgewacht und sagte einfach lächelnd hallo als ob er uns lange nicht gesehen hatte.
Das war so toll, ich musste so lachen...dann ist er aber wieder eingeschlafen.
Sandra kam weil wir verzweifelt waren...ich habe es nachts nicht mehr ausgehalten immer wieder nix tun zu können als ihm morphium zu geben und die schmerzen trotzdem nicht besser wurden und bis der arzt mal da war hat es auch etwa eine stunde gedauert, sodass wir uns entschlossen haben ihn freitag nun doch ins krankenhaus zu bringen weil kein hospizplatz frei war.
ich war ratlos, ich wusste nicht was ich tun sollte, freitag morgends hat er die augen zwischendurch nur für ein paar sekunden aufgemacht nur um zu gucken ob wir da sind. sein puls konnte ich kaum noch spüren, er war eiskalt und schon bläulich verfärbt. nachmittags kam der krankenwagen und hat in abgeholt,
ich bin dann mit seiner freundin mit einem taxi hinterher gefahren, es hat sehr lange gedauert bis er von der aufnahmestation in sein zimmer kam, sie haben es liebevoll eingerichtet und zum glück ein einzelzimmer, als er dann auf sein zimmer kam waren seine augen auch dann nur auf um zu gucken ob wir da waren, sprechen konnte er schon seit diesem morgen garnich mehr, es hat ihm zuviel kraft gekostet bei jedem versuch sich uns mitzuteilen, einmal hat er gezeigt das er schmerzen hat, die schwester kam dann auch mit einer morphiumspritze und dann ca. 10 minuten später zeigte er auf meien frage hin das es besser geworden sei
die schwester war noch eine ganze weile bei uns und irgendwann als er schwerer geatmet hat sagte sie nur das sie glaubt das es jetzt los geht und ich seine hand halten sollte, ohne nachzudenken , wenn das überhaupt möglich war tat ich das...ich konnte nur zugucken, es war der moment der alles verändert hat, ich wusste mit jedem seiner atemzüge das dies die letzten sind und man konnte einfach nichts mehr machen,
wenn jemand in einem autounfall oder so verwickelt wäre oder jemand anzeichen eines herzinfakrtes gehabt häte, wüsste ich sofort was ich tun muss aber da, da war einfach nichts mehr
ich hätte auch nie gedacht das ich ihn danach noch umarmen und küssen konnte, es ist komisch aber ich habe mir so oft vorgestellt wie es wäre wenn es so weit ist und ich diesen moment mit erlebe und wie ich reagiere und was mein vater noch spürt und fühlt und ob er wusste das er stirbt oder ein gefühl von schläfrigkeit nur ist
es ist auch komisch das ich garnicht geschockt war , noch sprechen konnte und alles, ob es nur daran liegt das ich es wusste das es passieren wird und das es kein drum herum gibt, ich weiss es nich...
2 wochen später war die beerdigung, die trauerrede war sehr schön, wenn man das überhaupt so sagen kann, all die dinge die uns persönlich berrührt haben, dann vor dem weg zum grab wurde sein lieblingslied gespielt, love me tender von elvis, er war riesiger elvis-fan
die dinge die mich bis heute nicht los lassen sind so dinge wie ja wow ich weiss nich wo ich da anfangen soll...
seine angeblich so tolle freundin hat bei ihm gelebt, hatte aber ihre wohnung 2 stockwerke über ihm im gleichen haus, 1 woche vor der beerdigung hat sie die ach so angeblich tollen freunde meines vaters gerufen um die bude leer zu machen von ihm, ihr habe ich gesagt, genau wie meine oma es ihr gesagt hat das sie nur ihre privaten sachen rausholen soll,
in der zeit wo ich versucht hatte die formalitäten zu erledigen wie z.b. kündigung von internet und co hatte mich dann an einem sonntag , das war gerade mal eine woche nach seinem tod der kollege von beiden angerufen und gesagt obn ich denn mal gucken könnte , irgendwas stimmte mit dem computer nicht, seine freundin kann dort nicht ins internet
da musste ich erstmal schlucken, warum man sich in so einer situation gedanken macht warum der scheiss computer nich geht, ich wusste ja das es alles inordnung ist, internet war ja gekündigt, nebenbei hatte der kollege dann erwähnt das sie nur noch die schränke abbnauen und dann schluss machen, habe ihn dann gefragt, was für schränke er meint... er dann nur ganz trocken: ja wohnzimmer schränek haben wir schon auseinander gebaut und jetzt nur noch die küchenschränke, ich war geshockt, was die ganze aktion soll hinter meinem rücken die bude leer zu räumen, hab denen gesagt das sie gefälligst alles stehen und liegen lassen sollen ich komme rüber
die wohnung sah schrecklich aus, ich war wie gelähmt und hab nur noch alle angeschrien ob sie sich nich schämen würden jetzt ans ausräumen zu denken und da es ihnen eh nich gehöre
bin zu meiner oma gegangen und habe meinen onkel angerufen, der dann sofort in die wohnung meines vaters gegangen ist, er hat alle rausgeschmissen und das schloss ausgetajuscht,
es ist unbegreiflich auf was für ideen man kommt wo grad einer gestorben ist,
da dachte ich mir schon so sehr kann sie ihn ja nicht geliebht haben, der nähste knaller der kam war das seine super tolle freundin eine woche nach der beerdigung händchen haltend mit dem besten freund meines vaters bei meiner oma am balkon vorbei gelaufen sind, meine oma saß auch noch gerade dann auf dem balkon und hat den scheiss mit angesehen und konnte das nich begreifen, hat sich sehr schnell getröstet, das ist alles so häuchlerisch, ich begreife das garnicht,
für seine ex-schlampe (entschuldigt den ausdruck) und ihre freunde die mal freunde meines vaters waren bin ich der letzte dreck und sie wird als armes opfer betüttelt, ich könnte kotzen, diese person ist auch zum glück weiter weg gezogen sodass man sie hier seltener sieht, ich habe es früher schon geahnt das sie ihn nur ausgenutzt hatte, das sie ihn nie geliebt hat nur jemanden haben wollte der ihre dinge erledigt weil dieses dumme stück zu faul für alles ist, selbst an den tagen wo mein vater zur chemo musste war sie zu dumm um mal für ihn einkaufen zu gehen, nein da musste mein vater nach der chemo mit ihr zum supermarkt fahren , hammer, einfach nur traurig, nun brauchte sie natürlich wieder einen der für sie alles erledigt damit sie ihren scheiss arsch nich bewegen muss
so ich will euch nicht länger meine geschichte breit schlagen und hoffe das die letzte zeit für euch besser war und würde mich über weitere beiträge freuen um zu wissen wie es euch in der letzten zeit ergangen ist, ist wirklich sehr lange her das ich mich gemeldet habe, habe versucht irgendwie alles in den griff zu bekommen und weiss garnich ob mir das so gelungen ist, wünsche euch für heute erstmal einen schönen abend und vielleicht bis bald, eure bianca
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