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  #1  
Alt 05.01.2016, 18:08
Tyfaa Tyfaa ist offline
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Beiträge: 3
Standard Hodenkrebs - Meine Geschichte

Hallo,
Ich habe mich mal dazu entschlossen meine Geschichte mit anderen zu teilen um das eventuell besser verarbeiten zu können und um die Erfahrung anderer zu hören. So ungefähr im Oktober ist mir aufgefallen das mein Hoden (hatte nur einen, da ich einen bei meiner Geburt verloren habe, bin aber immer damit klar gekommen) größer geworden ist, hab mir nichts dabei gedacht, hat ja immerhin keine Schmerzen verursacht. Als es dann Ende November angefangen hat ein wenig zu zwicken habe ich mir dann einen Termin bei einem Urologen genommen, noch bevor ich diesen Termin wahrnehmen konnte musste ich in einer Nacht wegen extremen Bauchschmerzen ins Krankenhaus, weil ich dachte es handelt sich um eine Hodentorsion, der dortige Arzt schickte mich mit Schmerztabletten wieder Nachhause. Tage später wurde es immer schlimmer und mein Urologe schickte mich in ein weiter entferntes Krankenhaus wegen einer CT. Dort hat man in meinem Blutwert Tumormarker mit einem Wert von 6600 festgestellt, so kam die Nachricht: Sie haben Krebs. Ich hab das ganze erst gar nicht realisiert, weil ich nicht erwartet hab mit 19 schon Krebs zu bekommen. Ich hatte Glück das ich innere Blutungen hatte und so den Tumor rechtzeitig entdecken konnte. Man hat mir den Hoden entnommen und nun hab ich ein Implantat bekommen. Jetzt zu meinen Fragen

1. Was für Erfahrungen habt ihr mit dem Implantat?

2. Was habt ihr getan um das besser zu verkraften?

3. Welche Erfahrung habt ihr mit einer Hormontherapie? (Spritze)

4. Welche Auswirkung hatte das auf euer Sexleben?

5. Wie hat sich die Krankheit weiterhin auf euer Leben ausgewirkt?

6. Wie habt ihr eine Chemo weggesteckt? (Ist noch nicht sicher ob ich eine bekomme, weil man die Tumormarker momentan noch beobachtet)

Das wärs fürs erste, danke schonmal.

Geändert von Tyfaa (05.01.2016 um 18:12 Uhr) Grund: Frage vergessen
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  #2  
Alt 05.01.2016, 21:24
wiesel007 wiesel007 ist offline
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Standard AW: Hodenkrebs - Meine Geschichte

Hi,

Gib uns bitte mal mehr Infos. Histologie des Hoden, welches Stadium hast Du? EinTumormarker von über 6000 deutet auf eine Fortgeschrittene Erkrankung hin. Um welchen Marker handelt es sich? Wurde ein CT vom Bauch und Brust gemacht?

Grüße und viel Glück
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  #3  
Alt 07.01.2016, 18:39
Tyfaa Tyfaa ist offline
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Beiträge: 3
Standard AW: Hodenkrebs - Meine Geschichte

Hallo,
CT wurde gemacht (Brust und Bauch) und es wurde zum Glück nichts gefunden.
In meiner Diagnose steht AFP 6612,7 ng/ml (Ich denk mal das sind die Marker?)
Zur Histologie hab ich leider nichts schriftliches, ich weiß nur das was ich noch im Gedächtnis habe.
Bei der Histologie wurde festgestellt, dass es sich um eine Mischung aus einem Semion und Nichtsemion handelt (wusste bis dato gar nicht das sowas geht).
Die meinten, dass es sich noch im frühen Stadium befand und deshalb die Heilungschancen relativ hoch sind, aber trotzdem mache ich mir Sorgen. Bei jeder Kleinigkeit (Kopfschmerzen etc.) denke ich sofort an Krebs.
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  #4  
Alt 07.01.2016, 22:07
eistee eistee ist offline
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Beiträge: 288
Standard AW: Hodenkrebs - Meine Geschichte

Hallo Tyfaa,

AFP ist ein Tumor-Marker, richtig.

Nach deiner Beschreibung hast du einen Mischtumor, welcher zu den Nicht-Seminomen gezählt wird. So ein Mischtumor kann eben auch Anteile eines Seminoms haben. War bei mir z.B. auch so.
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  #5  
Alt 07.01.2016, 22:16
b45 b45 ist offline
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Registriert seit: 01.05.2015
Beiträge: 199
Standard AW: Hodenkrebs - Meine Geschichte

dass man Gedanken darüber hat und oft auch keine "guten" ist ganz normal, hat jeder von uns. egal ob vor, während oder nach den Diagnosen/Therapien. leider gehört es dazu. es ist wichtig, dass man sich dessen bewusst ist - manchmal hat man eben diese Gedanken, man hat vielleicht Angst oder Unsicherheit, schlechte Laune etc. Aber vergiss nicht, dass es auch gute Zeiten gibt und diese sind ganz bestimmt in der Überzahl - nur wir gewöhnen uns an das Gute viel zu schnell, merken es oft gar nicht. Krebs hin oder her - es hindert dich nichts daran jeden Tag weiter ein normales und vollkommenes Leben zu führen und es zu geniessen.

ich kann dir empfehlen sich an einen Psychotherapeuten zu wenden, die können gut helfen. Am besten in dem Fall an einen Onkopsychotherapeuten. Mir hat es sehr gut geholfen. Desweiteren kannst du dich hoffentlich auch an deine Familie wenden, du solltest ihnen stets sagen und erklären wie es dir geht und was du fühlst - weil sonst können sie nicht verstehen und nachvollziehen was du gerade durchmachst, damit lassen sich einige Missverständnisse vermeiden. Sag ihnen, dass Du gerade deren Unterstützung brauchst und deren positive Energie, sag ihnen wie sie sich mit dir zu verhalten haben, vielleicht willst du nicht, dass man dich ständig danach fragt, oder genau andersrum, willst du, dass sie sich immer fragen und dafür interessieren.

und natürlich unbedingt eine professionelle Zweitmeinung einholen.

ich denke auf die meisten Fragen wirst du hier eine Antwort finden, aber auch nicht auf jede und das ist auch ok. unser Gehirn will unbedingt alles verstehen und kontrollieren, es braucht Antworten.

Vor den Chemos brauchst du keine Angst zu haben, vor allem weisst du noch gar nicht ob du eine bekommst. Versuch nicht der Zeit voraus zu sein. Das gleiche betrifft die Hormontherapie - du wirst es nicht brauchen, mach dir darüber keine Gedanken (wurde ja nur 1 Hoden entnommen?). Deine Heilungschancen sind nicht nur relativ hoch, sondern beinahe 100%.

meine Krankheit hat mir eine ganz neue Perspektive auf mein Leben gegeben. Ich habe alle wichtigsten Aspekte meines Leben grundsätzlich überdacht und zum Teil stark verändert. Verhältnis zu mir selbst, zu meiner Frau, meinen Eltern, meinem geschäftlichen/beruflichen Leben, und auch wie ich sonst leben möchte. Ich geniesse buchstäblich jeden Tag, vielleicht ausser der Chemozeit :P weil es halt nicht so geniessbar ist aber sobald ich draussen und wieder zuhause bin, bin ich wieder ein Geniesser. Es heisst nicht, dass man immer einen guten Tag erwischt, aber wenn man eben schlechte Momente erlebt, gehe ich damit viel bewusster um.

viel Erfolg und alles Gute.
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  #6  
Alt 08.01.2016, 00:38
Tyfaa Tyfaa ist offline
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Registriert seit: 05.01.2016
Beiträge: 3
Standard AW: Hodenkrebs - Meine Geschichte

Die Hormontherapie ist leider nötig, da ich vor der Diagnose ja schon nur einen Hoden hatte, hab den anderen bei der Geburt verloren, sprich ich hab gar keinen mehr. Ich bin eben ein Pessimist, ich bin auch schon davon ausgegangen das es Krebs ist bevor die offizielle Diagnose kam, da die Antibiotika nicht halfen. Genauso ist es bei der nachfolgenden Behandlung, ich gehe schon davon aus das ich eine Chemo machen muss.

Freut mich sehr das du so gut mit der Krankheit klar kommst
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hodenkrebs


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