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  #1  
Alt 04.07.2008, 14:44
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M.Daniel M.Daniel ist offline
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Ausrufezeichen Radarstrahlung und Krebs !!!

Hallo,

ich wohne in einem kleinen Ort.
Ca. 3-4 km (Luftlinie) entfernt liegt ein Radarturm der Deutschen Flugsicherung. Ich erwähne dies, da bei uns im Ort die Zahl der Krebserkrankungen sehr hoch ist und diese Tatsache hat mich zum nachdenken angeregt ob es evtl. mit dem Wohnumfeld (Radarturm) zu tun haben könnte. Es sind die unterschiedlichsten Krebsarten, aber die Häufigkeit verwundert mich. Hat jemand "Erfahrungen" zu diesem Thema (Radarstrahlung und Krebs) ?
Konnte im www nichts konkretes bzw. aussagekräftiges finden, lediglich dass bei Soldaten die im Radarbereich über Jahre hin tätig sind ein erhöhtes KREBS-Erkrankungsrisiko besteht.
Wie könnte man evtl. vorgehen um die Sicherheitsbestimmungen der Betreiber überprüfen zu lassen ?
Bin für jeden Tipp und Hinweis dankbar.
Besten Dank vorab.

mfG M.Daniel

Geändert von M.Daniel (07.07.2008 um 00:31 Uhr)
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  #2  
Alt 04.07.2008, 14:58
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M.Daniel M.Daniel ist offline
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Ausrufezeichen Der PSA-Wert zuverlässig ???

Hallo,

der PSA Wert liegt doch bis 4 noch im Normalbereich ?
Ist das korrekt ?
Auch würde er mit zunehmenden Alter etwas steigen ohne dass Krebs vorliegt.
Wobei er auch durch Entzündungen verfälscht werden kann. Schön zu wissen, aber ist dann solch ein Ergebnis ("der PSA-Wert") zuverlässig ? Gibt es bessere/ sichere Alternativen ? Ich habe hier viel im Forum gelesen viele Patienten schreiben, dass ihr PSA-Wert nach der OP 0,0 ist. Und Viele sind aufgeregt wenn er dann langsam ansteigt und bei 0,5 liegt. Aber wenn doch bei 4,0 die Grenze liegt kann man doch mit 0,5 noch beruhigt sein ? Andere erwähnen etwas von Werten an die 100.
Kann mir das Bitte mal jemand erklären wie sich das nun wirkl. mit dem PSA Wert verhält. Bin gerade etwas durcheinander. Wie ist z.B. ein Wert von 6,3 einzuordnen ???
Bin für jede Erklärung dankbar.
Vielen Dank vorab.

mfG M.Daniel
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  #3  
Alt 04.07.2008, 15:04
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M.Daniel M.Daniel ist offline
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Ausrufezeichen "Neue" Medikamente (Erbitux, Erlotinib) --> Alternativen zur Chemo !!!

Hallo,

wer hat schon "Erfahrungen" mit Erbitux bzw. Erlotinib gemacht ?
Neue Medikamentenklasse (neues Wirkprinzip), die auch oft eingesetzt wird, wenn die Chemo zu keinem Erfolg mehr führt.
Wie waren eure "Erfahrungen" und der "Erfolg" der Therapie ?
Für welche Krebsarten werden beide Medikamente derzeit eingesetzt ?
Vielen Dank vorab.

mfG M.Daniel

Geändert von M.Daniel (07.07.2008 um 00:17 Uhr)
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  #4  
Alt 05.07.2008, 09:58
Hansjörg Burger Hansjörg Burger ist offline
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Standard AW: Der PSA-Wert zuverlässig ???

Hallo Daniel,

für den PSA-Wert gibt es keine festen Grenzwerte mehr. Die alte PSA-Wert-Grenze von 4,0 ist out.

Man betrachtet heute den Verlauf, die Velocity. Ab einer jährlichen Steigerung von 0,5 - 0,75 ng/ml wird es kritisch. Deshalb sind die jährlichen Kontrollen und die Beobachtung des Verlaufes wichtig.

Prostatakrebs kann es bei jedem PSA-Wert geben.


Da das PSA nur von Prostatazellen und Prostatakrebszellen produziert wird, ist es ein wesentlicher Unterschied, ob ich noch eine Prostata habe oder nicht. Operierte sollten im Idealfall einen PSA-Wert von < 0,01 haben.

Deshalb sind Operierte so nervös, wenn der PSA Wert auch in kleinen Dimensionen ansteigt, weil sich ein sogenanntes biochemisches Rezidiv ankündigt. D.h. irgendwo müssen noch Krebszellen sein, die PSA produzieren.

Der PSA-Wert von 6,3 liegt im sogenannten Graubereich von 4 - 10. Es kommt wie oben beschrieben auf den Verlauf an, ob eine Biopsie zur Abklärung notwendig ist. Das sollte der Urologe beurteilen. Steckt auch eine Entzündung dahinter, die den PSA-Wert auch erhöhen kann.

Zum PSA und der Biopsie gibt es derzeit noch keine Alternativen. Der PCA3 Test macht derzeit von sich reden und scheint eine Option für die Zukunft zu sein. Allerdings ist er teuer, um die 400 €, wird von den Kassen nicht bezahlt und hat sich noch nicht durchgesetzt.

Gruß

Hansjörg Burger
Selbsthilfegruppe Prostatakrebs Rhein-Neckar e.V.
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  #5  
Alt 05.07.2008, 11:13
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M.Daniel M.Daniel ist offline
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Standard AW: Der PSA-Wert zuverlässig ???

Hallo,

vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort.
Nun kann ich alles, auch was hier im Forum geschrieben wird, bestens nachvollziehen. Leider musste ich in der Vergangenheit allg. feststellern, das Ärzte gar nicht die Zeit haben einem die Erkrankung so verständlich zu erklären. Klar, sie unterhalten sich in einer anderen Liga (Fachbegriffe etc....), daher bin ich sehr froh, dass es dieses Forum gibt.


Weiterhin würde mich interessieren wie die Heilungs-Chancen
bei Prostata Krebs sind ?

Und wie man die Aggressivität eines Prostata Krebses definiert und was dies dann letztendlich zu bedeuten hat ?

Welche Massnahmen werden im Krebsfall durchgeführt, immer eine OP
und dann eine Chemotherapie ?

Häufig erhält der Patient die Diagnose Krebs...
viele Gedanken schiessen einem durch den Kopf...

--> Ist das nun mein Ende ?
--> Wie lange werde ich noch Leben ?
--> Habe ich eine realistische Chance ?
--> Verbringe ich meine letzten Tage im Krankenhaus
weil ich so schwach bin ?

Der Arzt kann meistens gar nicht auf all die Fragen eingehen,
die Befund-Gespräche sind meistens sehr sachlich und distanziert.
Denke auch dass Ärzte dies aus Selbstschutz machen,
um nicht an den teilweise tragischen Schicksalen kaputt zu gehen.
Nochmals vielen Dank, ich freue mich auf eine Antwort.

mfG M.Daniel
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  #6  
Alt 05.07.2008, 11:18
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M.Daniel M.Daniel ist offline
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Standard AW: Der PSA-Wert zuverlässig ???

Hallo Herr Burger,

noch eine kurze Frage.
In welcher Einheit wurde/wird die frühere Grenze von 4,0 des PSA Wertes angegeben ?
ng/ml ???

mfG M.Daniel
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  #7  
Alt 06.07.2008, 10:17
Hansjörg Burger Hansjörg Burger ist offline
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Standard AW: Der PSA-Wert zuverlässig ???

Hallo Daniel,

Maßeinheit: ng/ml

"Weiterhin würde mich interessieren wie die Heilungs-Chancen
bei Prostata Krebs sind ?"

Das kommt auf das Stadium an. Im Anfangsstadium sehr gut.

"Und wie man die Aggressivität eines Prostata Krebses definiert und was dies dann letztendlich zu bedeuten hat ?"

Mit dem Gleason-Score durch den Pathologen.

"Welche Massnahmen werden im Krebsfall durchgeführt, immer eine OP
und dann eine Chemotherapie ?"

Nein, es gibt sehr viele Möglichkeiten, insbesondere im Anfangsstadium. Eine wirksame Chemotheraie gibt es beim Prostatakrebs erst seit kurzem. Beim Pk steht die Hormonblockade im Vordergrund.

Wenn Du mehr wissen willst, lass Dir vom

Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe e. V.
Alte Str. 4
D-30989 Gehrden
Tel.: 05108 / 92 66 46
Fax: 05108 / 92 66 47
E-Mail: info@prostatakrebs-bps.

die kostenloste Broschüre "Prostakrebs - Was nun?" zusenden.

Gruß

Hansjörg Burger
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  #8  
Alt 06.07.2008, 11:58
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M.Daniel M.Daniel ist offline
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Daumen hoch AW: Der PSA-Wert zuverlässig ???

Hallo,

vielen dank für die Infos,
ich werde mir gleich die Broschüre zukommen lassen.

Grüsse M.Daniel
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  #9  
Alt 24.07.2008, 23:11
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M.Daniel M.Daniel ist offline
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Ausrufezeichen OP Methoden beim Prostata Karzinom !!!

Hallo,

leider musste ich feststellen, dass der Urologe meines Vaters (mein Vater --> 65 Jahre, Anfangsstadium PKA, PKA im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung entdeckt, KEINE Beschwerden, dennoch gent. vorbelastet durch Vater und Grossvater) die totale OP der Strahlen Therapie vorzieht, obwohl z.B. auch mit der Brachytherapie gute Erfolge zu verzeichnen sind. Davon hält er nicht viel !!! Auch machte er 6 Biopsie-Stanzen anstelle von 10-12 die mittlerweile zum Standard gehören. Weiterhin erwähnte er auch die Hormontherapie falls Metastasen aufkämen, allerdings nicht in Kombination mit einer schwachen Chemo.
Ich Frage mich nun ernsthaft ob wir bei einem kompetenten Arzt gelandet sind ???
Nächste Wo. steht die totale OP der Prostata an. Mein Vater entschied sich nun auf anraten des Arztes dafür. Der PSA Wert war vor der OP bei 6,3 und im Knochenszintigramm sind keine Metastasen zu erkennen, auch Magen- sowie Darmspieglung zeigten keine Metastasen.
Der Urologe erwähnte nun, es gäbe 2 OP Methoden, zum einen den Bauchschnitt oder die rektale Variante. Durch beide Methoden wird man laut Arzt impotent und weiterhin gibt es Probleme beim Urin lassen.

Nun die Frage wann nimmt man welche OP Methode ?

Welche ist schonender ?

Treten zu 100% Probleme beim Urin lassen auf ?

Wer hat Erfahrungen, Tipps etc. bin für jede hilfreiche Antwort dankbar.

mfg M.Daniel
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  #10  
Alt 27.09.2008, 00:37
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M.Daniel M.Daniel ist offline
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Frage Nachbestrahlung nach totaler Prostata OP sinnvoll ???

Hallo,

ist es korrekt, dass man nach totaler Prostata OP bei pT3a und pT3b Tumoren IMMER standardmässig nachbestrahlt sowie es z.B. beim Brustkrebs der Fall ist (brusterhaltende-OP) ???

Oft vertreten die behandelden Ärzte unterschiedl. Meinungen.
Das verunsichert SEHR hinsichtlich Entscheidungsfindung.
D.h. bei günstigen Befunden
(kein Lymphknotenbefall, freie Schnittränder, keine Metastasen,
PSA < 0,1 ng/ml) empfehlen sie "wait and see" mit regelm. PSA Kontrolle.

Weitere Ärzte hingegen berufen sich auf neue Studienergebnisse und empfehlen die standardmässige Nachbestrahlung.
Warten wäre verlorene Zeit und evtl. Heilungschancen wären hinfällig,
auch müsste man bei einem Rückfall mit einem schlechteren Heilungsverlauf rechnen !!!

ABER was ist wenn man noch inkontinent ist ???
Das kann 6-9 Monate dauern bis man "trocken" ist ?
Wartet man dann so lange mit der Bestrahlung
und wenn ja ist diese dann noch sinnvoll nach so langer Zeit ?

Wäre nett wenn IHR mir eure Erfahrungen zu dem genannten Thema mitteilen könntet sowie Eure Erfahrungen mit der Strahlentherapie.
Ist die Therapie "in der Realität" wirkl. mit sehr starken Nebenwirkungen verbunden ??? Oder sind dies oft Einzellfälle ... ?
Gibt es hierzu Studien ?

Vielen Dank vorab.


mfG Daniel
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  #11  
Alt 27.09.2008, 15:20
Heribert Heribert ist offline
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Beiträge: 173
Standard AW: Nachbestrahlung nach totaler Prostata OP sinnvoll ???

Hallo Daniel
Zitat:
Zitat von M.Daniel Beitrag anzeigen
Oft vertreten die behandelden Ärzte unterschiedl. Meinungen.
Das verunsichert SEHR hinsichtlich Entscheidungsfindung.
D.h. bei günstigen Befunden
(kein Lymphknotenbefall, freie Schnittränder, keine Metastasen,
PSA < 0,1 ng/ml) empfehlen sie "wait and see" mit regelm. PSA Kontrolle.
Bei dem Expertengespräch nach der AUA im Mai des Jahres, wurde das Problem diskutiert. Dabei stellte sich eindeutig heraus, dass nach RPE im beschriebenen günstigen Fall der PSA-Nadir abgewartet wird, ob er sich in der 3 Tages Halbwertzeit unter die Nachweisgrenze begibt. Nur dann wird "wait and see" praktiziert. Wenn nach 9 Monaten ein langsamer Anstieg zu beobachten ist, der die 0,2ng/ml-Genze erreicht, ist ein Lokalrezidiv wahrscheinlich und die Prostataloge wird bestrahlt. Möglichst mit IMRT.
Zitat:
Weitere Ärzte hingegen berufen sich auf neue Studienergebnisse und empfehlen die standardmässige Nachbestrahlung.
Warten wäre verlorene Zeit und evtl. Heilungschancen wären hinfällig,
auch müsste man bei einem Rückfall mit einem schlechteren Heilungsverlauf rechnen !!!
Das trifft zu, wenn nach RPE das PSA nicht die Nachweisgrenze erreicht. Bei einem nur kurzfristigen PSA-Abfall, ist es überhaupt fraglich eine adjuvante Bestrahlung anzustreben, da die Wahrscheinlichkeit einer systemischen Erkrankung vorliegt.
Zitat:
ABER was ist wenn man noch inkontinent ist ???
Das kann 6-9 Monate dauern bis man "trocken" ist ?
Wartet man dann so lange mit der Bestrahlung
und wenn ja ist diese dann noch sinnvoll nach so langer Zeit ?
Wenn die idealen Verhältnisse nicht vorliegen, wird nach 8 - 12 Wochen mit der Bestrahlung begonnen, je nach Risiko mit kombinierter Androgendeprivation.
Zitat:
Ist die Therapie "in der Realität" wirkl. mit sehr starken Nebenwirkungen verbunden ??? Oder sind dies oft Einzellfälle ... ?
Mit der modernen 3D-Bestrahlung (IMRT, Protonen) haben sich die Nebenwirkungen in Organen der Randgebieten sehr stark verringert, sodass es heute sogar schon möglich ist eine zweite Bestrahlungsserie am selben Organ durchzuführen. Vor zwei Jahren noch galt das als unmöglich, genauso unmöglich, wie nach Bestrahlung noch zu operieren.
Zitat:
Gibt es hierzu Studien ?
Studien gibt es hierüber wohl noch nicht, da hat auch die Expertenrunde nach der AUA drauf hingewiesen, das hier bei den Nuklearmedizinern noch Nachholbedarf bestünde.

Herzliche Grüße
Heribert
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  #12  
Alt 27.09.2008, 18:44
Hansjörg Burger Hansjörg Burger ist offline
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Standard AW: Nachbestrahlung nach totaler Prostata OP sinnvoll ???

Hallo,

ich war auf dem Urologenkongress in Stuttgart und da wurde in einem Vortrag zur Bestrahlung nach OP folgendes gesagt:

1.) sofort nur, wenn R1-Situation vorliegt (positiver Schnittrand)
2.) 4 Wochen nach der OP, wenn kontinent
3.) wenn nicht kontinent 6 Monate nach der OP
4.) hohes Grading (Gleason Score oder WHO ist kein Grund für die Nachbestrahlung
5.) wenn keine sofortige Bestrahlung durchgeführt wird, dann PSA-Verlauf abwarten und bei Rezidiv frühzeitig bestrahlen
(ab 0,2 - 0,5 PSA) (Wert korrigiert, es war tatsächlich ein Fehler in der Kommastelle!)

Die EAU und AUA-Guidelines empfehlen auch bei Samenblaseninfiltration und Kapseldurchbruch die sofortige Bestrahlung

Wann sollte eine Bestrahlung direkt nach der Operation erfolgen?

Eine Bestrahlung nach der Operation wird empfohlen, wenn folgende Risiken für ein späteres Lokalrezidiv vorliegen: positiver Schnittrand (R1), Samenblaseninfiltration oder Kapseldurchbruch.
Dabei muss abgewogen werden, ob die Bestrahlung direkt im Anschluss an die Operation erfolgt oder zunächst ein Anstieg des PSA-Wertes abgewartet werden kann. Eine Bestrahlung sollte, wenn möglich, erst nach Wiederherstellung der Kontinenz durchgeführt werden.

Eine verzögerte Bestrahlung sollte idealerweise bei einem PSA-Wert von 0,5 – 1,5 ng/ml begonnen werden


Gruß

Hansjörg Burger

Geändert von Hansjörg Burger (29.09.2008 um 19:15 Uhr)
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  #13  
Alt 28.09.2008, 11:07
Benutzerbild von M.Daniel
M.Daniel M.Daniel ist offline
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Frage AW: Nachbestrahlung nach totaler Prostata OP sinnvoll ???

Hallo Hr. Burger,

vielen Dank für die ausfühliche Antwort.
Sie erwähnten in Ihrer Antwort folgendes

-->
Punkt 5)
"Wenn keine sofortige Bestrahlung durchgeführt wird,
dann PSA-Verlauf abwarten und bei Rezidiv frühzeitig bestrahlen
(ab 0,02 - 0,05 PSA)

-->
Eine verzögerte Bestrahlung sollte idealerweise
bei einem PSA-Wert von 0,5 – 1,5 ng/ml begonnen werden

Ich verstehe nun nicht warum man bei einer verzögerte Bestrahlung bis zum PSA von 0,5 – 1,5 ng/ml wartet ???
Können Sie mir BITTE den Unterschied zw. den beiden genannten
Punkten erklären ?

Wie sind ihre Erfahrungen mit Bestrahlungen, speziell die Nebenwirkungen ?

Besten Dank vorab.

mfG M.Daniel

Geändert von M.Daniel (28.09.2008 um 11:18 Uhr)
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  #14  
Alt 28.09.2008, 12:40
Hansjörg Burger Hansjörg Burger ist offline
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Standard AW: Nachbestrahlung nach totaler Prostata OP sinnvoll ???

Hallo Daniel,

das kann ich Ihnen auch nicht erklären, das sind die Unterschiede zu den Empfehlungen der amerikanischen Leitlinien und Leitlinien sind oft ein Kompromiss unterschiedlicher Meinungen und Einschätzungen. Kompromisse, die in zähen Verhandlungen und Beratungen erzielt werden.

Bisher ging man in Deutschland von einem PSA-Wert von 0,8 - 1,5 aus als Schwelle für die Nachbestrahlung aus
.
Das hat sich geändert, erstmals hörte ich auf dem Urologenkongress in Berlin in 2007 von 0,4 und dies wurde in verschiedenen Vorträgen, die ich gehört habe, weiter nach unten korrigiert, so dass die Empfehlung in Deutschland mehr in die Richtung 0,2 bis 0,5 geht.

Ich bin gespannt, was die deutsche S3-Leitlinie zu dem Thema sagen wird, die wahrscheinlich nächstes Jahr verabschiedet wird.

Zum Abschluss:

Leider gibt es in der Medizin keine "absoluten" Wahrheiten, weil sie mehr eine Erfahrungswissenschaft ist.


Gruß

Hansjörg Burger
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  #15  
Alt 28.09.2008, 13:08
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M.Daniel M.Daniel ist offline
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Standard AW: Nachbestrahlung nach totaler Prostata OP sinnvoll ???

Hallo Hr. Burger,

haben sie sich bei Punkt 5 evtl. in der Kommastelle vertan ???

Punkt 5)
"Wenn keine sofortige Bestrahlung durchgeführt wird,
dann PSA-Verlauf abwarten und bei Rezidiv frühzeitig bestrahlen
(ab 0,02 - 0,05 PSA)

Wirklich 0,02 - 0,05 ng/ml PSA
ODER 0,2 - 0,5 ng/ml PSA ???

Wollte das nur nochmal abklären,
sodass es hier im Forum nicht zu Missverständnissen kommt.

mfG M.Daniel
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