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Alt 12.07.2013, 01:56
santiano83 santiano83 ist offline
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Registriert seit: 12.07.2013
Beiträge: 2
Standard Mama hat kleinzelliges Bronchialkarzinom.

Meine Großmutter verstarb 2008, ca. 4 Monate nach der Diagnose, an meinem 25. Geburtstag. Sie hatte ein kleinzelliges BC.
Gleichzeitig trennte sich meine damalige Verlobte von mir, sie hielt es für nötig, zu ihrem Ex zurück zu kehren.

Vor etwa 1,5 Jahren fing mein Großonkel, der hier im Haus lebt an, ständig zu fallen. Er ist nun pflegebedürftig und Dement mit Pflegestufe 3 und ich pflege ihn.

Dieses Jahr, kurz vor meinem 30. Geburtstag erfuhr meine Mutter(51), (fast zufällig aber mit Bronchitis im Voraus), dass sie ebenfalls an einem kleinzelligen BC mit Metastasen im Knochenmark des Kreuzbeines erkrankt ist. Sie kam in die Thoraxklinik Heidelberg.
Dort bekam sie zwei Tage später eine Biopsie und einen Tag danach eine Not-Chemo, da es ein schnell wachsender Tumor und inoperabler ist. Die Chemos er- und verträgt sie ganz gut.
Nach ihrem 2. Chemo-Zyklus bekam sie einen mittelschweren Schlaganfall mit halbseitenlähmung rechts. Was, wie ich erfuhr, nicht mit der Chemo zusammenhängt sondern mit dem Tumor. Dieser würde die Blutgerinnung beeinflussen.
Der 3. Chemo-Zyklus verlief wieder wie die ersten beiden problemlos.
2 Tage nach dem 4. Zyklus bakam sie wieder einen Schlaganfall. Diesesmal einen kleinen, was die linke Hand etwas beeinträchtigt und anscheinend wieder mit einem Gerinsel zusammenhängt.
Jetzt ist sie seit Samstag morgen wieder zu Hause.
Sie war immer eine sehr starke Frau. Sie ist es immernoch aber ich habe das Gefühl, dass ihr so langsam die Kräfte schwinden.
Sie sagte, sie hat Angst. Angst, nochmal einen Schlaganfall zu bekommen. Angst vor dem Krebs.
Sie hatte bei diesem Satz solch angsterfüllte Augen, wie ich sie noch nie sah.

Ich war auch schon immer ein starker Mensch. Bis zur Beerdigung meiner Großmutter. Zur Zeit weiß ich nicht, wo mir der Kopf steht, wie es weiter geht, was ich tun soll/kann ob ich alles "richtig" mache, so wie ich es mache. Gehe nicht arbeiten, weil ich Vollzeit pflegerisch zu Hause bin.
Habe trotzdem schon sein 1,5 Jahren keine Freizeit mehr, keine Zeit für mich.
Heute sitze ich mal wieder nachts wach und habe etwas Zeit.

Wie macht ihr das? Wie geht ihr mit euren Gedenken und Gefühlen um?
Was ist wichtig? Wichtig zu wissen, zu tun usw?

Geändert von santiano83 (12.07.2013 um 02:16 Uhr)
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Alt 12.07.2013, 09:08
frau hoffnung frau hoffnung ist offline
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Registriert seit: 05.07.2013
Beiträge: 22
Standard AW: Mama hat kleinzelliges Bronchialkarzinom.

Hallo Santiano,

da hast Du keinen leichten Weg, den Du gehen musst.
Deiner Mama wünsche ich, dass sie stabil bleibt und ihre Angst unbegründet ist. Aber Ängste sind wirklich keine leichten Begleiter. Sie können das Leben ziemlich erschweren.

Du fragst, wie "wir mit unseren Gedanken und Gefühlen umgehen". Ich versuche das im Stillen offen zu tun. Ich weine, ich denke nach, aber genauso gut versuche ich momentan auch dennoch das Lachen zuzulassen, weil ich weiß, dass mein Papa das möchte. Wir haben vor wenigen Tagen die Diagnose Plasmozytom bekommen, eine Art Knochenmarkkrebs, wenn man das so erklären darf. Er ist 62.

Mir ist der Stress aufs Immunsystem geschlagen. Meiner Schwester auf den Magen. Jeder geht mit den Sorgen anders um. Ich versuche nun mich wieder fit zu bekommen und geh mich morgen in der Stadt ablenken.
Ich möchte so gut es geht begleiten und muss daher auch auf mich aufpassen und auf meine Kraftressourcen. Es bringt nichts, wenn ich kaputt gehe und dann noch jemand bei uns krank ist. Deshalb versuche ich trotz der Sorgen und Ängste mir kleine Kraftinseln zu bauen, von denen ich dann Energie ziehen kann.

Vergiss Dich nicht bei all den Sorgen. Das sagt sich so leicht, umzusetzen ist es schwer.

Ich wünsche Euch das Beste.
__________________
Liebe Grüße
von Sunny


Die Hoffnung stirbt zuletzt.
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