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Alt 20.09.2002, 11:59
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Glioblastom Grad IV

Ich wurde ersucht, den folgenden Beitrag, den ich ursprünglich unter http://m-ww.de/foren/ (medicine worldwide) deponiert habe, auch in diesem Forum zu veröffentlichen, was ich hiemit gerne nachhole:

Ich bin, eigentlich auf der Suche nach Info zum Thema Glioblastom, auf dieses Forum gestoßen. Der Grund meiner Suche war, dass ein lieber Freund von mir, FA. f. Orthopädie, wegen plötzlich aufgetretener Sprachstörungen zur MRT kam und 2 Tage später (an einem Sonntag - und das ohne Beziehungen!) bereits operiert war.
Diagnose: Glioblastom Grad IV im li. Schläfenlappen, 4cm groß.
Anschließend Bestrahlung + Chemotherapie. Nach Rekonvaleszenz außer geringen Sprachstörungen, welche sich in den folgenden Monaten weitgehend rückgebildet haben, und Müdigkeit keine gravierenden Ausfallserscheinungen.

Im Rahmen der Berufsunfähigkeit Beurteilung durch einen Neurologen und Psychiater (!), der ihm kurzangebunden mitteilte, daß nichts weiteres gemacht werden könne, er habe halt eine Prognose von 3 - 6 Monaten und solle sich damit abfinden!!!
Das war vor fast 4 JAHREN.

3 Jahre nach Erst-Op. kleines Lokalrezidiv, weitere Op. + Chemo (Implantat). Seit der Op. leichte Lähmung rechtsseitig. Er kann, etwas beschwerlich, aber doch gehen, die re. Hand deutlich in Beweglichkeit und Sensibilität eingeschränkt.
Seit gestern bestätigtes neuerliches Lokalrezidiv, 1 cm DM, eine weitere Op. auf Grund zu befürchtender neurologischer und motorischer Ausfälle mit entsprechender Einschränkung der Lebensqualität nicht sinnvoll.
Die konventionelle Medizin ist nach meinem Wissensstand ausgeschöpft und ich fürchte, dass die vor langer Zeit prognostizierten 3 - 6 Monate nunmehr begonnen haben, aber, wie gesagt, nach 4 Jahren eines durchaus lebenswerten Lebens mit einem der bösartigsten Tumoren, die der menschliche Körper produzieren kann!
Vielleicht braucht man gelegentlich die Aussage eines derart brutalen Arztes, um diesem noch möglichst lange beweisen zu können, was er eigentlich für ein A.... ist.
Auf jeden Fall möchte ich diese Zeilen im Namen meines Freundes allen PatientInnen und deren Angehörigen sowie ÄrztInnen widmen. Geben Sie die Hoffnung respektive Ihren Patienten nie vorzeitig auf, erzählen Sie ihm von diesem und ähnlichen Fällen. Schließlich gibt es immer wieder Ausnahmen von den Regeln, vergessen Sie das nie!
Mein Freund hat immer noch ein unheimlich lebendiges Funkeln in seinen Augen und nicht zuletzt deshalb, weil ich ihm gegenüber immer betont habe, daß das letzte Wort noch lange nicht gesprochen ist.
Nebenbei bemerkt: Er hat vor einem Monat wieder ein für ihn wichtiges Ziel, den 55. Geburtstag, erreicht.
Falls Sie von neueren erfolgversprechenden Therapien gehört haben sollten, wäre ich für dbzgl. Infos sehr dankbar.
Dr. Christian Bernfeld
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  #2  
Alt 20.09.2002, 23:33
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Glioblastom Grad IV

Hallo Dr. Bernfeld,

es ist eine schwierige Diagnose die Ihr Freund da hat.
Sie haben recht wenn Sie sagen das eine Therapie nicht die Lebensqualität negativ beeinflussen darf.
Sieht Ihr Freund das auch so?
Bei allem tun und lassen muß immer der Wille des Betroffenen im Vordergrund stehen, denn dieser muß mit den Folgen einer Therapie zurecht kommen....

Sie schreiben das eine erneute op nicht möglich sei. Haben sie hierzu einmal Zweitmeinungen eingeholt? Heute kann ja auch nach der interstitiellen Photodynamischen Therapie mit 5 ALA-Säuren operiert werden. Dadurch kann man gesundes Gewebe besser von Tumorgewebe unterscheiden...
Dann denke ich, das Sie noch mals den Strahlentherapolten auf suchen sollten. Wenn die letzte Bestrahlung 4 jahre her ist, kann es gut sein das man jetzt noch einmal bestrahlen kann. Insbesondere dann, wenn das Rezidiv an einer anderen Stelle sitzt, dann können andere Bestrahlungswege gefunden werden. Vielleicht ist ja auch eine stereotaktische Bestrahlung möglich, oder Jodseeds...
Als letztes möchte ich noch erwähnen, das es inzwíschen eine ganze Menge neue Zytostatika gibt.
Da fallen mir Namen wie Temodal oder auch Gleevec ein, welches aber noch in der Studie steckt. Aber der Onkologe kann da bestimmt weiter helfen....

Sie sehen, es ist noch vieles Möglich wodurch der Anfang der letzten 3-6 Monate noch weit heraus geschoben werden kann und somit noch viele Wörter gesprochen werden können, bis daß das letze gesprochen wird.

Ich wünsche Ihnen viel Glück!!!

Peter Hutsch
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