Bronchialkarzinom 10cm!

[03042013]

Hallo ihr alle,
ich weiß nicht ob ich hier richtig bin, gehört wohl ins Angehörigenforum.
Meine Mutter hat ein Bronchialkarzinom mit den Ausmaßen 10x9x6cm... also riesig! Es ist links oben, kurz unter dem Schlüsselbein, sehr weit außen, hat dafür aber großflächigen Kontakt zur Pleura. Die genaue Art konnte noch nicht bestimmt werden, da sie bei einer ersten Bronchioskopie einen Atemstillstand hatte und die Ergebnisse der zweiten noch nicht da sind.
Die Bronchioskopien haben ihr sehr zugesetzt und es geht ihr grad sehr schlecht (Fieber, Atemnot, Schwäche).
Gibt es jemanden der ähnliche Erfahrungen gemacht hat? Ich habe Angst das das der Anfang vom Ende ist und sie sich nicht mehr erholt!
Bisher sind wohl noch keine Methastasen gefunden worden, weder in dem selben Lungenlappen noch in dem anderen oder sonstwo...
Ich habe vor ein paar Jahren einen Freund an einem Bronchialkarzinom sterben sehen und damals hat es keine 6 Wochen gedauert nachdem ich es erfahren habe bis er gestorben ist, ich habe jedoch keine Ahnung wie weit fortgeschritten seine Erkrankung war.
Im Moment möchte meine Mutter nicht das ich sie mit meiner Tochter besuche, weil sie nicht will das sie sie so sieht, ich will aber das meine Kleine ihre Oma verabschieden kann!
Kann es ein das es ihr im Moment wegen der Bronchioskopien so schlecht geht und es noch mal besser wird?
Ich bin für jeden Tipp dankbar!

[Antje83]

Hallo,
tut mit leid mit deiner Mutti. Bei meinem Vati ist das ähnlich. Ohne genaue Angaben kann man leider nicht viel dazu sagen. Wie alt ist denn deine Mutti und welche Beschwerden hatte sie bisher? Erst die Biopsie kann genaue Auskunft über den Tumor geben und welches Stadium es sein könnte. Das noch keine Metastasen gefunden wurden ist schon mal gut. Wurden schon andere Untersuchungen gemacht?


Liebe Grüße Antje

[03042013]

Hi, das ist ja eine schnelle Antwort!
bisher wurde nur ein CT des Brust und Bauchraumes mit Kontrastmittel und ein Röntgenbild gemacht, wie gesagt der Tumor ist sehr groß aber die Art konnte noch nicht bestimmt werden.
Meine Mutter ist 65 und hat 40 Jahre lang geraucht (vor 8 Jahren aufgehört), das war wohl zu spät :-(
Bisher hatte sie nur chronischen Husten, seit monaten, die der Arzt zuerst auf eine Nebenwirkung ihres Blutdruckmedikaments geschoben hat.

[Brittalein]

Hallo,
Es tut mir leid das es Deine Mutter auch erwischt hat. So eine Brochioskopie ist nicht ohne und viele stecken die nicht so einfach weg. Wichtig ist, nicht gleich alles so Schwarz sehen.Klar erschlägt einem die Diagnose aber die Größe des Tumors sagt noch nichts aus. Ich kann Dich verstehen man will sofort alles Wissen, wie geht es weiter, was kann ich tun und bei den Gedanken macht man sich verrückt. Warte erst mal ab und wie sagte unser Onkologe so schön, auf einen Tag kommt es wirklich nicht an, soll heißen laß die Ärzte in Ruhe ihre Arbeit machen, die Labore brauchen auch ihre Zeit bis alles Untersucht ist und dann setzt man sich zusammen und die Ärzte Informieren euch über das weitere Vorgehen.Ich kann nur hoffen das sich Deine Mutter von dem Eingriff gut erholt und euch viel Kraft für die nächste Zeit wünschen, den die braucht Ihr.
LG
Peter

[Rocky124912]

Hallo,
bei uns ist es ähnlich. Meine Mama hatte gestern die Bronchoskopie, hat die ganze Nacht vor schmerzen im Hals nicht geschlafen. Aber das ist normal sagten uns die Ärzte und man wird sich schnell wieder erholen. Der Tumor bei meiner mama ist 4,5 x 4,5 cm gross und hat in der Nebenniere gestreut, weiteres erfahren wir leider erst morgen.
Ich habe auch einen kleinen Sohn, der auch zu omi soll, allerdings gehe ich nicht mit Ihm in die Klinik, bzw auf das Zimmer meiner Mama, neben Ihr liegen zwei sehr stark an Lungenkrebs erkrankte Zimmernachbarn, diesen Anblick will ich Ihm ersparen (zumindest erstmal). Er ist erst vier und versteht sowieso nicht warum Oma jetzt schon so lang im KH ist, wir gehen dann meist im Park oder halten uns in der Cafeteria auf. Aber es wird deiner Mama sicherlich viel Mut machen die kleine zu sehen, meine blüht dann immer richtig auf und so denkt sie ich muss für die kleine Maus kämpfen!
Aber wie gesagt, wartet die Ergebnisse ab und dann guckt weiter....
Kopf hoch!!!!
LG

[03042013]

Update: Die Art des Tumors ist immer noch nicht bekannt, aber er ist inoperabel und es sind Metastasen in der Nebenniere gefunden worden.
Meine Mom fängt an ihre "Dinge zu regeln", der Arzt sagte ihr guter Allgemeinzustand wäre ein Vorteil weil man deshalb eine sehr aggressive Chemo einsetzten könne. Sie sagt jetzt aber das sie vielleicht gar keine Chemo will, sondern lieber die Zeit die ihr bleibt genießen. Wie kann ich sie nur überzeugen wenigstens zu kämpfen? Ohne Behandlung wird das verdammt schnell gehen!

[Mirilena]

Hallo,

zunächst einmal möchte ich dir sagen, dass es mir unsagbar leid tut, dass deine Mama auch von dieser Krankheit betroffen ist. Ich weiß sehr genau, wie es sich als Kind anfühlt und welche Ängste und Sorgen einen dann quälen.

Mein Vater ist vergangenes Jahr an Lungenkrebs (Plattenepithelkarzinom, beide Lungenflügel betroffen und Knochenmetastasen) verstorben und hat 10 Monate gekämpft. Er hat zwei verschiedene Chemozyklen durchlaufen und zahlreiche Bestrahlungen hinter sich gebracht. Hat es ihm geholfen? Leider nein! Und ich muss dir ehrlich sagen, ich hatte nicht den Eindruck, dass es seine Lebensqualität positiv beeinflusst hat... Ob es seine Lebenszeit verlängerte? Ich weiß es nicht. Leider verschlimmerte sich mit der Diagnose Krebs auch sein Gesundheitszustand. Es kam mir vor, als habe der Krebs darauf gewartet, beim Namen genannt zu werden, damit er sozusagen sein Unheil verrichten könne. Vorher ging es meinem Dad bis auf die Schmerzen in der Schulter relativ gut.

Wenn also deine Mama sich nun gegen die Chemo entscheiden sollte, dann kann ich das nachvollziehen. Vielleicht erhofft sie sich einfach, dass sie die verbleibende Zeit besser und intensiver erleben wird ohne Nebenwirkungen durch Chemo und Bestrahlung und da kann sie durchaus richtig liegen. Auf jeden Fall ist es ihre Krankheit, ihr Körper und somit ihre Entscheidung. Für dich ist das schwer zu akzeptieren, das kann ich total gut nachempfinden, denn auch ich habe mir als Tochter gewünscht, dass mein Vater jede Therapiemöglichkeit annimmt, alles versucht, um sein Leben kämpft. Heute weiß ich mehr und betrachte das alles aus einem differenzierten Blickwinkel. Am besten unterstützt du deine Mutter, indem du ihr deine Hilfe anbietest und offen mit ihr sprichst, wenn sie das wünscht und indem du sie in ihren Entscheidungen akzeptierst und diese gemeinsam mit ihr trägst, egal, wie sie auch ausfallen mögen. Dafür wünsche ich dir ganz viel Kraft!

Liebe Grüße
Miriam

[03042013]

Danke für die netten Antworten!

Meine Mutter ist am 13.07.2013 gestorben...