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  #1  
Alt 28.12.2014, 23:38
Elu Elu ist offline
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Standard Krebsdiagnose beim Partner / Kinder sind noch sehr klein

Ihr Lieben, gibt es hier noch mehr betroffene Angehörige mit (sehr) kleinen Kindern, bei denen beim Partner Krebs diagnostiziert wurde ? Ich würde mich sehr gern mit euch rund um unsere Situation austauschen.

Kurz zu mir: Bin 36 Jahre alt und mein Mann hat vor kurzem die Diagnose erhalten. Wir haben zwei kleine Kinder, 2 und 5 Jahre alt. Ich stehe gerade absolut neben mir... Kontakt zu anderen Betroffenen in der gleichen/ähnlichen Situation würde mir sehr helfen.
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  #2  
Alt 29.12.2014, 13:36
Benutzerbild von BerliNette
BerliNette BerliNette ist offline
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Standard AW: Krebsdiagnose beim Partner / Kinder sind noch sehr klein

Liebe Elu,

ich habe keine kleinen Kinder und kann dir daher vermutlich nicht helfen. Aber ich hoffe sehr, dass du bald eine Antwort bekommt und merkst, dass du hier nicht allein bist. Vielleicht magst du bis dahin ein bisschen mehr über die Krankheit, die Aussichten und über den Umgang mit dem Krebs schreiben?

Alles Gute für Dich und Deine Familie
__________________
Verweile nicht in der Vergangenheit, träume nicht von der Zukunft. Konzentriere dich auf den gegenwärtigen Moment!
Buddha

__________
mein Schatz:
Lungenkrebs ED: 06/2014 - ALK-Mutation (zurzeit Behandlung mit Xalkori)
Speiseröhrenkrebs ED: 07/2015 - 16 x Bestrahlung, vollständige Ernährung mit PEG
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  #3  
Alt 29.12.2014, 15:17
Benutzerbild von anni.
anni. anni. ist offline
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Beiträge: 234
Standard AW: Krebsdiagnose beim Partner / Kinder sind noch sehr klein

Hallo Elu,

du bist hier keinesfalls alleine! Es trifft leider immer mal wieder auch junge Familien. Vielleicht schaust du beispielsweise mal in den Thread von Tomislav2 - seine Frau erkrankte auch in jungen Jahren und die beiden haben auch Kinder. Ich hoffe es ist okay, dass ich das hier so schreibe.

Ich wünsche dir und deiner Familie alles Gute!

Anni
__________________
Mein lieber Papa (*1958):

05/2014 ED Primär inoperables Thymuskarzinom
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  #4  
Alt 29.12.2014, 16:00
Benutzerbild von Monika Rasch
Monika Rasch Monika Rasch ist offline
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Standard AW: Krebsdiagnose beim Partner / Kinder sind noch sehr klein


ich weiss wie es Dir geht. Denke ich jedenfalls.

Es ist zwar schon lange her, aber mir ist alles noch total präsent.

Die Zeit in der mein Mann hustete, nach einer Weile zum Arzt ging,
das erste Antibiotikum, das zweite Antibiotikum- die Überweisung zum
Internisten, die Röntgenaufnahme des Thorax....
und die Welt blieb stehen.
Für einen kurzen Moment.
Und dann ging alles rasend schnell, Einweisung ins Uniklinikum,
Operation,Chemotherapie, bald danach Bestrahlung....

Zum Glück hatte ich ein Umfeld, welches mir vieles abnahm,
meine Kinder wusste ich bei meiner Mama gut aufgehoben,
der Große wurde eingeschult,
der Kleine liebevoll betreut.
Ich selber war in jeder Minute die ich freischaufeln konnte im
Krankenhaus (jede Tour ca. 25 Minuten mit dem Auto),
Unterstützung und Unterhalter sein.
Manchmal nur um morgens schnell mal meinen Schatz in den Arm zu
nehmen, ihm die Tageszeitung von zuhause mitzunehmen.

Habe nicht rumgeheult, habe gehofft und
jede Erfolgsgeschichte die die Ärzte losliessen
glauben wollen, geglaubt.

Wenig Ahnung hatte ich bis dahin von Krebserkrankungen-
obwohl selber Krankenschwester-
aber ich hatte immer in Häusern ohne onkologische Patienten gearbeitet,
war also ziemlich unbeleckt-
mein Mann hat seine Therapien selber
gemanagt,
er wollte gar nicht dass ICH mich kümmere.

So war es auch gut, ich wäre wahnsinnig geworden,
wenn ich ihn hätte stützen müssen-
ich habe mein Bestes getan, ihn nicht alleine gelassen,
dafür gesorgt dass auch die abstrusendsten Essenswünsche gestillt wurden,
die Wundversorgung der lange offenen Wunde am Brustbein zuhause übernommen(heilte unter der Chemo ganz schlecht).

Mein Glück waren die Menschen die MICH auffingen, mit denen ich über
meine eigene Angst reden konnte, die einfach sagten, bring den Zwerg
rüber und fahr zu Georg.

Mein Glück waren die Menschen,

die den größeren Sohn nach der Schule mit nach Hause nahmen bis ich
die Mäuse dann wieder einfing-
nachdem ich dann aus dem Krankenhaus zurückkam.

Bis dahin hatte ich eine halbe Stelle, 50 % auf Intensiv.
Diese Stelle habe ich dann auf 4 Nächte pro Monat gekürzt-
wenn das nicht gegangen wäre dass wäre ich mit einem Krankenschein auch ganz zuhause geblieben.

Mein Mann war da das Wichtigste im Leben,
die Kinder kamen dahinter.
Böse, schlechte Mutter ? Nein !

Ich wusste ja dass ich mich nicht teilen kann, ich wusste dass die Kinder gerne bei Oma oder ihren Freunden waren.
Wenn alles Stricke rießen, ich keinen hatte für die Kinder,
dann kam die Mutter meines Mannes zu uns nach Hause,
damit ich weg konnte- obwohl es dem Vater meines Mannes nicht passte.
Diese erste Zeit nach Diagnosestellung funktionierte nur so einwandfrei, weil ich gerne die angebotene Hilfe annahm und auch mal rumtelefonierte
wenn es mal hakte mit der Kinderbetreuung.

Irgendwann war Papa wieder zuhause, lag wieder mit den Beiden auf dem
Boden und war entspannt,
hat das Leben genommen wie es kam.
Gute Tage, schlechte Tage, irgendwann Wiedereingliedung.

Normales Leben.

für eine kurze Weile, dann Rezidiv und nach drei Krankenhaustagen tot.

ich hoffe dass ihr die super anstrengende und aufwühlende Zeit
(Diagnosestellung, Therapiebeginn) gut gestemmt bekommt.
Nimm jede Hilfe an die Dir angeboten wird.
Ein Telefon hat 2 Enden, Du musst nicht warten bis DU angerufen wirst,
RUF SELBER an wenn Du Hilfe brauchst-
dann weisst Du auch wer Dein Freund ist und wer nur ein Dummschwätzer.

Fordere Hilfe ein, und nehm sie an.

Ich wünsche Euch Alles Alles Gute.
Vielleicht magst Du etwas über die Diagnose schreiben.

Mach dich nicht verrückt, es kommt wie es kommt, mach Dir nicht heute
schon die Sorgen über die Probleme von übermorgen-

Tag für Tag, Schritt für Schritt.

Die Kinder überstehen es, die Zeit der Unsicherheiten geht vorbei.
__________________
Mein Ehemann Georg+36jährig+1988(NHL)
Mein Liebster Joachim+42jährig+1997 (kleinzell. Bronchial Ca.)
Ich : 2002 DCIS re.Mamma, operiert, bestrahlt, AHT
Meine Schwester Heike +2011(Bronchialca)
Unsere Mama +2013(operiertes Glioblastom, Nierenversagen bei Temodal Therapie)
Meine Schwester Sandra(45),TN mamma Ca.metastasiert, +21.11.2015
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  #5  
Alt 29.12.2014, 22:34
Elu Elu ist offline
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Beiträge: 2
Standard AW: Krebsdiagnose beim Partner / Kinder sind noch sehr klein

Vielen Dank für eure lieben Worte und Dir, Monika, für eure Geschichte.

Zur Zeit wissen wir noch nicht allzu viel - wir stehen erst am Anfang des Diagnostik. Was wir aber wissen: Malignes Melanom, 1,9mm, Clark Level IV, pt2b. In den nächsten Tagen erfolgt die Entnahme des Wächter-Lymphknotens und es wird nach Metastasen geschaut.

Derzeit schwanke ich gefühlsmäßig gerade kontinuierlich zwischen "Hey, das packen wir schon, wir lassen uns nicht unterkriegen" und abgrundtiefer Traurigkeit bzw. furchtbarer Angst. Aber das Gefühls-Wirrwarr kennt ihr ja vermutlich alle hier... (Leider. )

Neben der Angst um meinen Partner habe ich gerade ganz fürchterliche Angst um unser Kinder. Ich wollte doch dass die eine ganz wunderbare, glückliche und unbesorgte Kindheit haben - mit dem weltbesten Papa den man sich vorstellen kann. Ich will nicht, dass sie traurig sein müssen. Ich will nicht, dass sie Angst um ihren Papa haben müssen.

Zudem habe ich jetzt auch riesengroße Angst dass MIR etwas passiert und die Kinder dann womöglich irgendwann mal weder Mama noch Papa haben werden. Keine Ahnung ob solche düsteren Gedanken normal sind oder ob ich da gerade zu extrem reagiere. Vermutlich wäre psychologische Hilfe ganz gut für mich - nur, wo findet man diese als "nur" Angehöriger und nicht direkt Betroffener? Gibt's so was überhaupt?
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  #6  
Alt 29.12.2014, 23:31
Benutzerbild von Monika Rasch
Monika Rasch Monika Rasch ist offline
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Registriert seit: 23.02.2005
Ort: Gelsenkirchen-Buer
Beiträge: 2.004
Standard AW: Krebsdiagnose beim Partner / Kinder sind noch sehr klein

In unserem Krankenhaus bietet dieOnko- psychologin auch für Angehörige
Gespräche mit ihr an.
Einfach mal fragen.
__________________
Mein Ehemann Georg+36jährig+1988(NHL)
Mein Liebster Joachim+42jährig+1997 (kleinzell. Bronchial Ca.)
Ich : 2002 DCIS re.Mamma, operiert, bestrahlt, AHT
Meine Schwester Heike +2011(Bronchialca)
Unsere Mama +2013(operiertes Glioblastom, Nierenversagen bei Temodal Therapie)
Meine Schwester Sandra(45),TN mamma Ca.metastasiert, +21.11.2015
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  #7  
Alt 30.12.2014, 06:05
Biene703 Biene703 ist offline
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Ort: Datteln
Beiträge: 439
Standard AW: Krebsdiagnose beim Partner / Kinder sind noch sehr klein

Hallo,mein Mann ist mit 53 Jahren an BSDK erkrankt.ohne Aussucht auf Heilung.Unsere Tochter ist 15 Jahre alt.ich kann dir nach acht Monaten kampf sagen,diese Gedanken sind ABSOLUT normal.Mein ganzes Denken kreist sich neben meinem Mann nur um mein Kind.Auch ich habe diese panische Angst,mir könnte etwas passieren,dann hat Lena niemanden mehr....diese Angst macht mich ganz verrückt.Ich habe sofort eine Kinder und Jugendpsychologin dazu geholt.Das empfehle ich dir auch.Uns wurde gesagt,es wäre wichtig,soweit wie möglich ehrlich mit den Kindern zu sein.Inwiefern das aber auf das Alter deiner Kinder zutrifft,kann ich nicht sagen.Sie spüren es aber auf jeden Fall,das etwas nicht stimmt.Liebe Grüße Sabine
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  #8  
Alt 30.12.2014, 10:05
granuaile granuaile ist offline
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Registriert seit: 31.12.2013
Beiträge: 23
Standard AW: Krebsdiagnose beim Partner / Kinder sind noch sehr klein

Hallo Elu,
mein Mann hatte ein Sarkom im Oberschenkel (das ist inzwischen rausoperiert) und hat jetzt aktuell viele Metastasen in der Lunge. Eine Seite der Lunge wurde operiert, die zweite sollte dann auch noch drankommen. Das haben sie aber dann bleiben gelassen, nachdem festgestellt wurde, dass in der operierten Seite wieder viele Metas nachgewachsen sind. Im Moment bekommt er Chemo. Es sieht gar nicht gut aus.
Meine Tochter wird im Januar 9. Sie ist immernoch grundsätzlich ein fröhliches Kind, obwohl wir seit Ende 2013 eigentlich nur mit Papas Krankheit beschäftigt sind. Neulich hat sie gefragt: "Wie ist das mit Papa? Der schafft das doch, oder? Also, der wird doch nicht sterben!?"
Ich hab ihr geantwortet, dass ich das nicht weiß und auch die Ärzte es nicht wissen, es aber doch eine schlimme Krankheit ist. Ich wollte nicht sagen: "Doch, der schafft das ganz sicher!"
Was, wenn nicht und sie überhaupt nicht damit gerechnet hat? Ich glaube, sie hat die Wahrheit ganz gut verkraftet. Natürlich macht sie sich auch so ihre Gedanken, die sie mir dann nicht erzählt, da bin ich mir sicher.
Mir ist wichtig, dass wir ab und zu, und wenns nur selten ist, etwas Schönes miteinander machen, ob mit oder ohne Papa. Damit wir mal rauskommen und andere Erlebnisse haben als nur Krankheit. Leider hab ich natürlich kaum für irgendwas Zeit, weil ich ja alle Arbeit alleine machen muss. Und einen Beruf hab ich auch noch.
Ich versuche auch, TROTZ ALLEM noch Lebensfreude und Humor zu bewahren. Es wäre, glaub ich, schlimm für meine Tochter, wenn ihre Mutter den ganzen Tag herumheulen würde.
Wie du, hab ich natürlich auch große Angst, dass mir etwas zustößt. Da hätte sie dann wirklich niemand mehr. Im Herbst hatte ich zwei Gyn- Operationen- nichts Schlimmes, aber ich hatte solche Angst, dass ich aus der Narkose nicht mehr aufwache. Früher hatte ich nie Angst vor einer kleinen OP. Zum Glück ist bei mir alles gutgegangen und alles auch gutartig .
Zur Zeit ist es mal wieder besonders schwierig, weil mein Mann, wenn er Chemo bekommt, extrem schlecht gelaunt ist und das gerne auch am Kind auslässt. Er hackt dann wegen Lapalien auf ihr herum und kann richtig ungerecht sein. Und wenn ich sie dann schütze, gibt es natürlich einen riesen Streit und ich bin wieder alles schuld.
Sehr schwierig finde ich diese Gratwanderung: Man muss sich viel gefallen lassen, weil doch der arme Kerl Höllenqualen erleidet, aber alles kann ich mir dann auch nicht gefallen lassen, vor allem eben wenn es um das Kind geht.
Du siehst, auch bei uns ist das auch alles kein Spaziergang, aber wir müssen da einfach durch, es gibt ja keine Alternative....und irgendwie das Bestmögliche draus machen.
Viele Grüße, granuaile
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  #9  
Alt 31.12.2014, 08:40
sandra76 sandra76 ist offline
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Registriert seit: 25.09.2014
Beiträge: 100
Standard AW: Krebsdiagnose beim Partner / Kinder sind noch sehr klein

Hallo,ich habe eine ähnliche Situation.bei uns ist der Opa betroffen und meine Kinder sind 2 und 8.lg
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