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  #16  
Alt 27.11.2016, 12:34
Ines11 Ines11 ist offline
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Standard AW: Nach seiner Diagnose ist er einfach gegangen

Liebe "Verlassen",
Ich kann das wirklich alles ganz genau nach empfinden!
Als mein Lebensgefährte im Dezember 2014 die Diagnose Darmkrebs erhielt, sagte er mir garnichts! Ich wusste absolut nichts!!! Immer wieder ging er mir aus dem weg, schrie mich für Kleinigkeiten an. Bis er Mitte Dezember auf einer Geburtstagsfeier bei seinem Bruder, nach einem wieder mal unnötigen Streit, weinend damit raus kam!!! Es war ein Schock, meine Welt brach zusammen, das alles 10 Tage vor Weihnachten.
2 Tage später gingen wir zusammen zu seinem Arzt, ich schwör ihm unter Tränen das wir gemeinsam kämpfen und das Schwein besiegen werden!!!
Es kam wirklich eine harte Zeit auf uns zu! Wir zogen 60km von daheim zu seinen Eltern, da die Klinik dort ist. Ich habe mein komplettes Leben aufgegeben. Meine Tochter war mein einziger halt und Grund keine schwäche zu zeigen! Dennoch hatte ich 2 Zusammenbruch und musste selbst in die Klinik!
Mein Partner hat gemerkt wie sehr ich gelitten habe, ebenso unsere Tochter.
Als dann zum Jahresende 2015 gesagt wurde, alles sei gut, habe ich mein Kind gepackt und bin nach hause gefahren!!! Habe meine Tochter in der Kita angemeldet und Kraft getankt. Kurz danach kam dann die Diagnose Metastasen und die Trennung!!!
Er wollte uns einfach diesen ganzen Horror nicht noch einmal antun!!!
Heute weiß ich das! Damals brach meine Welt zusammen... hatte er mich nur ausgenutzt in der schweren Zeit? Fragen über Fragen!!!
Ich habe weder gegessen, noch bin ich raus gegangen! Ich habe mich zuhause eingeschlossen und nur geweint!!! Ich konnte das alles nicht begreifen! Unsere Tochter hat das alles nicht verstanden, hat immer nach Papa gefragt. Immer musste ich weinen, konnte nicht antworten. Es zerriss mich!!! Ein Gespräch mit seiner Schwägerin brachte dann alles ans Licht.
Ich hatte nachher nicht mal mehr Kraft ihm zu schreiben oder seine Stimme zu hören. Ich habe mich selbst nicht mehr bei ihm gemeldet, es tat zu sehr weh!!!
Aber irgendwann kam er zur Vernunft, merkte das er uns braucht...
Und nun ist er wieder da... der Kampf ist härter denn je, aber wir kämpfen!
Es geht ihm oft sehr schlecht, oft zieht er sich zurück, ruht sich aus. Aber das ist ok. Genauso brauche ich meine Auszeiten!
Lass dich nicht hängen...Du musst weiter kämpfen. Wenn du dich selbst fallen lässt, hast du keine Kraft mehr für ihn! Ich bin mir sicher, er wird sich melden und deine nähe suchen!!! Aber er braucht Zeit, wie lang kann keiner sagen... bleib Stark!!!
Ganz liebe Grüße Ines
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  #17  
Alt 27.11.2016, 12:36
Verlassen Verlassen ist offline
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Standard AW: Nach seiner Diagnose ist er einfach gegangen

Zitat:
Zitat von p53 Beitrag anzeigen

Ich finde das immer sehr schwierig, wenn zwei solche unterschiedliche "Welten" aufeinander treffen und ihren Lebensweg gemeinsam gehen.... einer sehr empathisch, prosozial eingestellt, immer für andere da mit sehr viel Helferenthusiasmus und der andere part alles lieber alleine mit sich ausmacht und keine Hilfe und Unterstützung in Anspruch nehmen möchte (dadurch sehr egoistisch und unsozial wirkt).

Kann es sein, dass du dein Selbstwertgefühl auch ein bisschen daraus ziehst, für andere gerne da zu sein? Und dich nun doppelt vor den Kopf gestoßen fühlst?
Hallo p53!

Danke für Deine offenen Worte.
Die zwei unterschiedlichen Welten, von denen Du redest, die verkörpert er ja schon beide in einer Person. Er ist sowohl derjenige, der selbst empathisch ist und für andere da. Jeden Tag - was sich auch in seinem Beruf widerspiegelt (ich möchte hier nur nicht weiter drauf eingehen, weil ich ja schließlich über ihn schreibe und ich nicht möchte, dass jemand Rückschlüsse ziehen könnte). Und so sehr, wie er anderen Menschen hilft, so wenig kann er Hilfe für sich selbst in Anspruch nehmen.

Zu dem Punkt Selbstwertgefühl: Ich bin für andere Menschen da, wenn sie mich brauchen oder ich sehe, dass es ihnen schlecht geht. Ich dränge mich allerdings auf keinen Fall auf und ziehe auch nicht mein Selbstwertgefühl daraus. Und natürlich würde ich mich nicht darum reißen, jemandem beim Sterben zusehen zu müssen. Nur in diesem Fall handelt es sich nicht um "irgendeinen" Krebspatienten, sondern um den Menschen, den ich von ganzem Herzen liebe, mit dem ich fast jede freie Minute meines Lebens in unserer Beziehung verbracht habe. Eine sehr wunderschöne und intensive Zeit. Hier stellt sich mir gar nicht die Frage, ob helfen kann oder möchte. Er ist mein Leben und ich kann gar nichts anderes fühlen, als an seiner Seite sein zu wollen.

Liebe Elisabeth!

Da er über die Krankheit nicht redet und so lange funktionieren möchte, wie es geht, weiß ich nicht, wer darüber Bescheid weiß.

Und ich habe keine Ahnung, wie und wo ich ihn erreichen kann, da er mir nicht mitteilen möchte, wohin er gezogen ist.

Danke, Ines. Du machst mir wirklich Mut. Dein Mann hat zumindest noch mit jemandem aus der Verwandtschaft darüber gesprochen. Es befinden sich leider keine Verwandten in der Nähe. Und irgendwann ist man in einem Alter, wo nicht mehr sehr viele Verwandte da sind, auf die man "zurückgreifen" könnte.

Mir bleibt nur die Hoffnung, dass er irgendwann einsieht, dass er mich so nicht schützt, sondern zerstört.

Geändert von gitti2002 (27.11.2016 um 15:26 Uhr) Grund: zusammengeführt
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  #18  
Alt 27.11.2016, 13:55
p53 p53 ist offline
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Standard AW: Nach seiner Diagnose ist er einfach gegangen

Hallo Verlassen,

woher nimmst du eigentlich die Gewissheit, dass er dich damit schützen möchte? Hat er das so gesagt?

Für mich sieht das eher nach einem selbstbestimmten Weg ohne Rücksicht auf Verluste aus, was du dir als "Schützenwollen" schönredest, weil es so einfach netter aussieht.

Wenn er selbst beruflich mit diesem Thema zu tun hat, dann weiß er ganz genau, dass was er tut nichts mit "Schützenwollen" zu tun hat oder nur ganz am Rande.

Oder ordnest du seine Mitteilungen an dich per app usw auch unter dieses "dich-Schützenwollen" ein?

Ich weiß sehr wohl aus eigener Erfahrung, wie echtes Schützenwollen aussieht, ganz anders.... jedenfalls.

Wenn er das behauptet, ist es halt ein Vorwand, weil er nicht mal jetzt ganzh ehrlich zu dir sein kann und dir offen und direkt ins Gesicht sagen mag, wie er seinen Weg gehen möchte.

Bei allem Verständnis für seine Situation, so würde ich mich einfach nicht behandeln lassen; das ist äußerst respektlos. Wenn er noch arbeteit und ein normales Leben lebt, kann der Grund ja auch kaum sein, dass du ihn in seinem Zustand nicht sehen sollst....

Und sorry, aber nach Schnellschuss sieht das für mich auch überhaupt nicht aus, eher nach sehr geplant bis ins Detail und konsequent durchgezogen (so dass du ihn nicht mal mehr erreichst).

Es wäre etwas anderes, wenn er dir gesagt hätte, er will erstmal für sich damit klar kommen und braucht Abstand und Auszeit. Vor allem auch, dies auf Augenhöhe mit dir besprechen und nicht feige per App mitteilen (noch nicht mal einen Telefonanruf bist du ihm scheinbar wert).

Such nicht die Schuld bei dir (das tust du ja nicht, wäre aber leicht -gerade bei Frauen- der nächste Schritt), es ist einfach seine Mentalität und Persönlichkeit. Da kannst du wohl leider gar nichts machen.....
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  #19  
Alt 27.11.2016, 19:15
Dimolaidis Dimolaidis ist offline
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Standard AW: Nach seiner Diagnose ist er einfach gegangen

Hallo Verlassen,

ich kann ja auch nur raten.

Wichtig ist erstmal ob die Diagnose wirklich so schlimm ist und er die Folgen richtig einschätzt.

Lautet die Diagnose wirklich auf Op/Chemo/Bestrahlung aber krebsfrei werden sie nie wieder, wir können nur im beschaubaren Rahmen verlängern und er hat Erfahrung damit, dann handelt er rational. Dann wird er dich schützen wollen.

Krass ausgedrückt könnte er denken: Was bringt es dir ihn noch zu begleiten, wenn das Ende sowieso schon feststeht und du ohne ihn weiterleben musst. Richte dich jetzt schon darauf ein, dann hast du nichts vergeudet.

Das finde ich auch nicht gut. Aber ich könnte mir vorstellen das so ein Gedankengang dahinter steckt. Weil ich auch chronisch unabhängig bin.

Er braucht auch vielleicht erstmal einen Plan um zu sehen wie es weitergeht und da störst du ihn momentan. Vielleicht plant er erstmal: diese Op, dann diese Therapie, wenn es nicht mehr geht - gibt es ein Hospiz? Das muss er erstmal für sich wissen um dann über sich selbst hinauszudenken.

Nutzen würde ihm garantiert mehr sich helfen zu lassen, das steht ausser Frage. Aber dann gerät er in eine Abhängigkeit, die er einfach nicht will.
Keine grossen Umstände oder Belastungen, klare und einfache Struktur.

Schwierig. Ich würde das jetzt nicht als feindselig, bewusst verletzend von ihm aus sehen. Er tickt einfach so. Und tut das was er im Kopf für richtig hält, auch wenn sein Herz dich nicht vergisst. Es wird auch sicher wieder eine Annäherung geben, aber erst nachdem er für sich einen klaren Bruch erkennen kann.

Entweder du lässt ihn seinen Weg gehen und wartest oder du findest irgendwie einen Weg ihn noch zu erreichen. Ihn einfach abzuschiessen halte ich für falsch, damit wäre er vielleicht sogar zufrieden. Halte dich auf jeden Fall über Freunde/Familie auf dem laufenden was beim ihm vorgeht. Vielleicht bist du zu einem Zeitpunkt für ihn da, mit dem er nicht gerechnet hat, was ihn so überwältigt, das er seinen Fehler einsieht.

Geändert von gitti2002 (27.11.2016 um 23:10 Uhr) Grund: Vollzitat entfernt
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  #20  
Alt 28.11.2016, 02:14
lotol lotol ist offline
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Standard AW: Nach seiner Diagnose ist er einfach gegangen

Hallo Verlassen,

vielleicht kann es Dir ja etwas helfen:
Im Großen und Ganzen sehe ich das recht ähnlich wie p53.

Kurz auf den Punkt gebracht:
Zitat:
Zitat von p53
Für mich sieht das eher nach einem selbstbestimmten Weg ohne Rücksicht auf Verluste aus, was du dir als "Schützenwollen" schönredest, weil es so einfach netter aussieht.
Dich unterstützen wollend, wurden hier einige Fälle genannt, in denen das ähnlich ablief.
Genauere Beschreibungen der Personen, die so handelten, kennen wir nicht.

Ganz abgesehen davon, stellt sich natürlich auch die Frage, ob derartiges Handeln neuerdings das "Maß der Dinge" ist.
Wenngleich die genannten Einzelfall-Verläufe Deine Hoffnung auf einen ebenfalls "sich wieder einrenkenden" Verlauf bei Dir nähren könnten:
Halt Dir bitte mal vor Augen, wie Du Deinen Mann (?) beschriebst und wie er sich Dir gegenüber verhält.

Was dabei zählt, sind die Tatsachen, und nicht irgendein Wunschdenken oder willkürliche/spekulierende Interpretationen dessen, was vorfiel!
Klar - man kann für nahezu alles Erklärungen/Entschuldigungen finden, die in's eigene Denkschema "passen" und weil man das so will.

Weißt Du, was Du thematisiertest:
"Nach seiner Diagnose ist er einfach gegangen"
erinnerte mich unwillkürlich an:
Es ging einer weg, um Zigaretten zu holen, und er kam nie wieder zurück.
"Seilte" sich einfach ab.

Warum er sich abseilte, war der Verlassenen ihr restliches Leben lang unklar.
Sie wurde in ihrem Schmerz einfach allein gelassen.
Interessierte den "Zigarettenholer" einfach nicht mehr.

Und nun erklär mir mal bitte, wo hier ein qualitativer Unterschied zu dem Verhalten Deines Mannes besteht.

Zitat:
Zitat von p53
Wenn er selbst beruflich mit diesem Thema zu tun hat, dann weiß er ganz genau, dass was er tut nichts mit "Schützenwollen" zu tun hat oder nur ganz am Rande.

Oder ordnest du seine Mitteilungen an dich per app usw auch unter dieses "dich-Schützenwollen" ein?

Ich weiß sehr wohl aus eigener Erfahrung, wie echtes Schützenwollen aussieht, ganz anders.... jedenfalls.

Wenn er das behauptet, ist es halt ein Vorwand, weil er nicht mal jetzt ganzh ehrlich zu dir sein kann und dir offen und direkt ins Gesicht sagen mag, wie er seinen Weg gehen möchte.

Bei allem Verständnis für seine Situation, so würde ich mich einfach nicht behandeln lassen; das ist äußerst respektlos. Wenn er noch arbeteit und ein normales Leben lebt, kann der Grund ja auch kaum sein, dass du ihn in seinem Zustand nicht sehen sollst....

Und sorry, aber nach Schnellschuss sieht das für mich auch überhaupt nicht aus, eher nach sehr geplant bis ins Detail und konsequent durchgezogen (so dass du ihn nicht mal mehr erreichst).

Es wäre etwas anderes, wenn er dir gesagt hätte, er will erstmal für sich damit klar kommen und braucht Abstand und Auszeit. Vor allem auch, dies auf Augenhöhe mit dir besprechen und nicht feige per App mitteilen (noch nicht mal einen Telefonanruf bist du ihm scheinbar wert).
Genau so sieht es (leider) aus.
Vergleich all das bitte mal mit dem, wie Du uns Deinen Mann beschriebst:
War sein Handeln nüchtern rational und logisch?
Ist er so emotionslos, daß er auf Kollateral-Schäden seines Handelns "pfeift"?

Und versuch dabei bitte erst gar nicht, daß ihn das Diagnose-Ergebnis "aus den Socken haute".
Denn das ist aus meiner Sicht wenig plausibel.

Denk bitte über all das nüchtern und logisch nach.
Und möglichst emotionslos, selbst wenn Dir das schwerfallen sollte.

Und dann mach Deinem Mann - wie auch immer - klar, daß er verpflichtet ist, Dich nicht weiterhin im Unklaren zu lassen.
Denn das ist das Allermindeste, das Du ihm abverlangen kannst/darfst.

Es sei denn, er ist so ein Drecks-Kerl, wie ein Zigarettenholer, der auf Nimmerwiedersehen verschwindet.
Was ich aber nicht annehme.

Es geht hierbei um das "Einander-Verstehen-Können"!
Was die Voraussetzung dafür ist, auch verzeihen zu können.
Verdammt bitter wäre es für Dich, wenn Dein Mann darauf gar keinen Wert mehr legt.
Versuch bitte, wenigstens das klären zu können:
"Pack" ihn bei seiner Ehre!
Denn er ist Dir eine Erklärung schuldig!!


Liebe Grüße
lotol
__________________
Krieger haben Narben.
---
1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR
Nach ca. 3 Jahren Rezidiv

2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR
Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel

3. Therapie (2021): Bestrahlung
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  #21  
Alt 28.11.2016, 22:31
Verlassen Verlassen ist offline
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Standard AW: Nach seiner Diagnose ist er einfach gegangen

Hallo Lotol!

Vielen Dank für Deine Meinung.

Du kannst mir glauben, dass ich nun wirklich Zeit genug alleine hatte, die Sache aus mehreren Perspektiven zu sehen. Ich mache ja die ganze Zeit nichts anderes als nachzudenken.

Nüchtern und rational, ja - logisch, nein. Und nein, aus den Socken gehauen hat ihn das Ergebnis nicht. Es ist ja nicht so, dass man nicht damit rechnen müsste, dass sich bei einer Krebserkrankung auch Metastasen bilden können. Aber verdauen muss man das schon.

Ein Gespräch hat er mir zugesagt. Nur nicht, wann das sein wird. Und wenn ich lese, dass Ines' Mann acht Wochen gebraucht hat, um zur Vernunft zu kommen, dann möchte ich die Hoffnung einfach noch nicht ganz so schnell aufgeben.
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  #22  
Alt 29.11.2016, 02:18
lotol lotol ist offline
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Standard AW: Nach seiner Diagnose ist er einfach gegangen

Hallo Verlassen,

Zitat:
Du kannst mir glauben, dass ich nun wirklich Zeit genug alleine hatte, die Sache aus mehreren Perspektiven zu sehen. Ich mache ja die ganze Zeit nichts anderes als nachzudenken.
Glaube ich Dir sofort.
Bringt Dir aber nichts, weil Du allein(gelassen) über die Situation nachdenkst.

Zitat:
Nüchtern und rational, ja - logisch, nein. Und nein, aus den Socken gehauen hat ihn das Ergebnis nicht. Es ist ja nicht so, dass man nicht damit rechnen müsste, dass sich bei einer Krebserkrankung auch Metastasen bilden können. Aber verdauen muss man das schon.
Nüchtern und rational beinhaltet zwangsläufig Logik!
Sicher - Ihr beide müßt das (leider) "verdauen".
Warum nicht gemeinsam und mit vereinten Anstrengungen??

Offensichtlich bist Du ja dazu bereit, das zu tun.
Und warum ist Dein Mann nicht dazu bereit??
Warum??
Frag ihn doch einfach mal, welche triftige Gründe er dafür hat!
Hält er Dich etwa für so "schwach", daß Du so einer beschissenen Situation nicht "gewachsen" sein könntest?

Nebenbei:
Du bist mir/uns immer noch eine Antwort schuldig:
Seid Ihr verheiratet?

Zitat:
Ein Gespräch hat er mir zugesagt. Nur nicht, wann das sein wird. Und wenn ich lese, dass Ines' Mann acht Wochen gebraucht hat, um zur Vernunft zu kommen, dann möchte ich die Hoffnung einfach noch nicht ganz so schnell aufgeben.
Niemand wird Dir raten können, die Hoffnung aufzugeben.
Doch ist es nicht "unter aller Sau", daß Dich Dein "Mann" "hinhält" und einfach im Unklaren beläßt??
Nach seinem Belieben??

Um die Dinge mal beim Namen zu nennen:
Aus meiner Sicht ist dieses Handeln eines Mannes unwürdig!

Geht i.O. falls er sich "abseilen" will.
Dann hat er das aber Dir auch klipp und klar und "unverblümt" zu sagen.
Ist ja wohl das Mindeste, was Du nach Jahren "erfüllten Liebesglückes" erwarten darfst.
Oder etwa nicht?

Falls er sich nicht "abseilen" will:
Besteh darauf, daß er sich umgehend Dir gegenüber erklärt!
Jeder Tag, der dabei "ausgelassen" wird, verschlimmert Deine emotionale Situation.
Das sollte an sich auch Deinem Mann klar sein.
Es sei denn, es interessiert ihn einfach nicht, wie (beschissen) Du Dich in dieser Situation fühlst.

Mach, was immer Du willst.
Aus meiner Sicht ist hier nur eines angebracht:
Mach "Druck", um Klarheit zu schaffen.
Im beiderseitigen Interesse.
Logisch konsequent bis (notfalls) hin zu einer "Abnabelung" voneinander.

Bist Du Dir eigentlich darüber im Klaren, daß Dein Mann "einseitig" diese Abnabelung bereits betreibt?
Oder wie ist das zu verstehen, wenn er sich Dir "entzieht"?


Liebe Grüße
lotol
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  #23  
Alt 29.11.2016, 18:56
Verlassen Verlassen ist offline
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Standard AW: Nach seiner Diagnose ist er einfach gegangen

Nein, wir sind nicht verheiratet. Ich bin aber diejenige, die dem Heiraten nicht positiv gegenübersteht. Das habe ich von Anfang an ganz klar abgelehnt.

Und es ist keine andere Frau im Spiel.
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  #24  
Alt 30.11.2016, 03:10
lotol lotol ist offline
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Standard AW: Nach seiner Diagnose ist er einfach gegangen

Hallo Verlassen,

lange überlegte ich mir, ob ich Dir überhaupt noch antworten sollte.
Zumal Du gewisse Formalitäten anscheinend nicht einzuhalten beliebst.
Ist aber Deine Sache, rotzig und grußlos zu antworten.

Zitat:
Und es ist keine andere Frau im Spiel.
Woher weißt Du das denn so genau?
Wunschdenken?
Blauäugigkeit?

Außenstehende können oftmals besser "zwischen den Zeilen" lesen als Du Dir das vorstellen kannst.


Liebe Grüße
lotol
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3. Therapie (2021): Bestrahlung
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  #25  
Alt 30.11.2016, 11:30
Nashorn63 Nashorn63 ist offline
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HAllo liebe "Verlassen"... Dein Nick klingt so traurig....,
die Situation ist nicht einfach für Dich, du hast geschrieben das Dein LG in der Medizinbranche arbeitet und mit dem Krankheitsbild "K" viel zu tun hat... macht die SAche auch nicht einfacher das mit dem gewissen Abstand zu sehen, Anmerkung von Lotol, man weiss auch nie 100 % ob ein anderer PArtner "Dahintersteckt"...und wie Angelika schon umschrieben hat, da Du ja auch nicht heiraten möchtest, ein Mensch in so einer Situation denkt da schon gezielter nach und fragt sich dann auch ja warum wollte sie mich nicht heiraten... wobei man das natürlich respektieren muss, aber ich selbst habe während meiner BK-Erkrankung ganz gezielt übers heiraten nach langjähriger lLebensgemeinschaft nachgedacht, man denkt "dann" halt etwas anders.

Ich wünsche Dir das die ganze SAche sich doch noch entspannt und ihr zumindest wieder miteinander kommunizieren könnt, alles Gute für Dich/Euch

LG vom NAshorn
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  #26  
Alt 30.11.2016, 14:25
Safra Safra ist offline
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Hallo,

ich glaube nicht, dass er in dieser Situation zu einer anderen Frau ziehen würde, ja, dass überhaupt eine im Spiel ist. Ich glaube eher, da er immer der Macher war, dass er nun nicht will, dass Du ihn so schwach siehst. Vielleicht eine Überreaktion, vielleicht auch schon lange als Plan B im Hinterkopf. Wenn sich das alles gesetzt hat, besinnt er sich vielleicht wieder.

Was das Heiraten anbelangt: Man kann auch anderer Meinung sein. Ich habe z.B. immer auf einen Antrag meines LG gewartet, als wir schon lange zusammen waren. Aber da kam nichts, weil ich vor langer Zeit mal die Nase voll hatte und ihm das gesagt hatte.
Als es mir wieder gut ging, kam aber dieser Antrag und er meinte später, während meiner Erkrankung hätte er das nicht machen wollen, weil das dann wie Erbschleicherei ausgesehen hätte. Und zu mir gestanden hat er auch ohne diesen Schein.

Safra
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  #27  
Alt 03.12.2016, 01:27
Verlassen Verlassen ist offline
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Standard AW: Nach seiner Diagnose ist er einfach gegangen

Safra, ich danke Dir. Und ein Gespräch mit ihm, hat mich in meiner Vermutung noch mehr bestärkt.

@ lotol: Du kannst Dir nicht vorstellen, dass man sicher sein kann, dass keine andere Frau dahinter steckt oder? Klar, die ist genau in der Sekunde vom Himmel gefallen, als man ihm die Diagnose mitgeteilt hat. ;-)(Nun wollte ich hier nachträglich ein Smiley einfügen, damit mir dieser Satz nicht als böswillig ausgelegt wird, aber ich finde die Smileys nicht :-()Für eine andere Frau gab es überhaupt keine Zeit (und auch keinen Grund, weil wir beide nach wie vor so verliebt ineinander waren wie am ersten Tag). Und wir haben jede Minute miteinander geteilt und das gern. Und das ist kein Wunschdenken. Und auch keine Blauäugigkeit, denn wird sind beide keine Zwanzig, dreißig oder vierzig Jahre alt.

In diesem Fall war das vernichtende Urteil nicht das Wörtchen Krebs, denn mit dem leben "wir" wissentlich schon mehrere Jahre, sondern das Wörtchen Metastasen, was den Ausschlag für ihn gegeben hat.

Etwas befremdlich finde ich es aber schon, dass Du meine Art zu antworten als rotzig bezeichnest. Ich habe in keiner meiner Antworten etwas rotziges entdecken können, nur weil ich bei einem Post nicht noch einmal geschrieben habe: Danke für Deine Meinung, Lotol (stand es doch direkt in dem Post obendrüber).

LG V.

Geändert von Verlassen (03.12.2016 um 01:51 Uhr)
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  #28  
Alt 03.12.2016, 03:12
lotol lotol ist offline
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Hallo Verlassen,

Du wirst es schon mir überlassen müssen, was ich als rotzig empfinde oder nicht!

Im Übrigen:
2 + 2 = 4

Womit ich mich aus Deinem Thema endgültig verabschiede.
Wie auch immer das gelagert sein mag:
Viel Glück Dir weiterhin.


Liebe Grüße
lotol
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  #29  
Alt 04.12.2016, 17:40
Verlassen Verlassen ist offline
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Danke Dir, Lotol.
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  #30  
Alt 06.12.2016, 20:59
Ines11 Ines11 ist offline
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Standard AW: Nach seiner Diagnose ist er einfach gegangen

Hallo Liebe "Verlassen",
Wie ist es dir bisher ergangen? Ich hoffe es gwht dir etwas besser!
Gibt es Neuigkeiten?
Lg
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