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  #1  
Alt 29.11.2016, 14:21
Hexe2016 Hexe2016 ist offline
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Standard Seit 8 Wochen läuft das Leben anders

Vor acht Wochen hat mein langjähriger Lebensgefährte, seit ein paar Tagen Ehemann, die Diagnose erhalten, jetzt ist er schon mittendrin in Chemo und Strahlentherapie. Die Aussichten sind gut, doch ich, als Angehörige fühle mich allein gelassen.

Bisher weiß von der Diagnose niemand aus dem Freundes- oder Verwandtenkreis. Er möchte momentan keine sozialen Kontakte pflegen. Wir beide reden viel und oft, gehen die Zeit durchaus positiv an. Man sieht ihm nichts an und ich habe das große Glück, selbständig zu sein und zuhause zu arbeiten. So bin ich also auch tagtäglich da, koche ausgewogen, wir gehen spazieren, nutzen die Zeit zusammen.

Meine Arbeit habe ich auf das Notwendigste reduziert, das geht natürlich nur eine Zeitlang. Aber momentan hänge ich als Angehörige völlig durch. Ich möchte mein Leben zurück und hoffe natürlich, wenigstens einen Teil davon in der nächsten Zeit, nach der Therapie wieder zu erhalten. Aber irgendwie ist alles anders.

Ich bin grundsätzlich ein optimistischer Mensch und leider auch gewohnt zu kämpfen, daher rappel ich mich immer wieder auf. Doch irgendwie drehe ich mich im Kreis und finde keinen Ausgang. Meine Emotionen fahren Achterbahn. Ist das alles normal?

Danke und Gruß Hexe2016
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  #2  
Alt 29.11.2016, 14:34
Safra Safra ist offline
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Standard AW: Seit 8 Wochen läuft das Leben anders

Hallo,

welche Diagnose hat denn Dein Mann?

Safra
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  #3  
Alt 29.11.2016, 14:47
Hexe2016 Hexe2016 ist offline
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Standard AW: Seit 8 Wochen läuft das Leben anders

Tut das etwas zur Sache? Wie gesagt, es geht weniger um den Krebs, oder die Krebsart, sondern eher um mich.

Sorry, wenn ich mich hier in den Vordergrund stelle?!
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  #4  
Alt 29.11.2016, 15:37
man_dala man_dala ist offline
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Standard AW: Seit 8 Wochen läuft das Leben anders

Hallo,

ich war eine Angehörige und bin jetzt leider eine Hinterbliebene. Bei mir war meine Mama betroffen.

Deine Gefühle sind normal. Die Bandbreite ist nach so einer besch.... Diagnose sehr breit. Schock, Traurigkeit, Hilflosigkeit, Wut, Erstarrung. Jeder Mensch geht damit anders um. Da ich meine Mama verloren habe, was für mich sehr traumatisch war und immer noch ist, möchte ich dir sagen, dass dein Mann diese Krankheit leider durchmachen muss. Er hat neben der psychischen Belastung auch die körperlichen Beschwerden. Manche Betroffene empfinden die Behandlung auch so, dass sie dann aktiv etwas tun können gegen diese niederträchtige Krankheit. Und als Angehörige fühlte ich mich hilflos, ohnmächtig mit anzusehen, wie meine Mutter leiden musste und verzweifelt war. Und wir konnten ihr nicht helfen, außer für sie da zu sein. Das war ein großes Problem.

Du schreibst, du willst dein altes Leben zurück. Das kann ich absolut verstehen, diese Gedanken hatte ich auch und habe sie immer noch. Du schreibst, die Aussichten sind gut bei deinem Mann. Das Klingt super, daran solltet ihr euch festhalten. Es kann sein, dass ihr nach seiner Genesung wieder in alten Bahnen lebt. Aber genau kann euch das keiner beantworten, das liegt auch daran, wie ihr diese Erkrankung verarbeiten könnt.

Ich finde es gut, dass du für deinen Mann da bist, ihn unterstützt und begleitest. Das ist das, was er jetzt braucht. Es ist leider bei allen Krankheiten so, dass Angehörige nicht gesehen werden. Das ist meiner Meinung nach bei Suchtkranken ganz gravierend. Du kannst dich selber schützen, indem du dir z.B. psychologische Hilfe suchst, wenn dir alles zu viel wird. Du kannst deine Ängste und Nöte loswerden, auch weil ihr seine Diagnose "geheim haltet". Such dir bewusst positive Erlebnisse. Es ist sicherlich ok für deinen Mann, wenn du dich mit Freundinnen trifft, mal ins Kino gehst. Das mag jetzt banal klingen, aber so kleine Auszeiten können viel bewirken.

Ich wünsch euch alles Gute

m.
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  #5  
Alt 29.11.2016, 16:45
Hexe2016 Hexe2016 ist offline
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Standard AW: Seit 8 Wochen läuft das Leben anders

Lieben Dank man dala, genau so sehe ich das auch: "Es ist leider bei allen Krankheiten so, dass Angehörige nicht gesehen werden."
Und hinzu kommt auch, dass ich aktiv irgendwie nichts dazu beitragen kann.

Ich bin dabei, mir nun psychologische Hilfe zu suchen, doch das geht ja leider nicht ad hoc wegen der Wartezeiten.

Wahrscheinlich hast du Recht, dass ich für mich raus muss, etwas anderes sehen / hören, aber mir kommt es so vor, dass ich ihm die Zeit stehle, die ich mit anderen (vergnügt) verbringe. Dass ich ihn dann alleine lasse. Es gab in den acht Wochen ja noch Termine, die den ganzen Tag dauerten, die vorher vereinbart waren, aber ich habe mich unterwegs schlecht gefühlt und war dann froh, als ich wieder zuhause war. Sicherlich kann ich das auf Dauer nicht durchhalten, das sehe ich auch so.

Auch befürchte ich, dass ich meine Freundin überfordere, zumal sie selbst krank ist und viel um die Ohren hat. Andererseits bin auch ich immer für sie da. Schwierige Situation.
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  #6  
Alt 29.11.2016, 17:17
Elisabethh.1900 Elisabethh.1900 ist offline
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Standard AW: Seit 8 Wochen läuft das Leben anders

Liebe Hexe 2016,
herzlich willkommen im Forum, auch wenn du dich aus traurigem Anlaß angemeldet hast.

Von Angehörigen wird heute enorm viel verlangt, sie sollen dem Erkrankten zur Seite stehen, das familiäre Leben aufrecht erhalten, finanzielle Forderungen erfüllen, ihrem Beruf nachgehen, die Kinder versorgen usw. Leider werden ihre Ängste und Bedenken kaum wahrgenommen.

Ich denke schon, dass Du ihm zur Zeit eine wichtige Stütze bist,er kann sich auf Dich verlassen, in dem Du ihm in vielfältiger Art zur Seite stehst.

Es gibt auch Beratungsstellen, die Angehörigen helfen, hast Du es dort einmal versucht?
Die Wartezeiten auf einen Platz beim Psychotherapeuten sind in vielen Gegenden Deutschlands sehr lang eigentlich indiskutabel.

Herzliche Grüße,
Elisabethh.

Geändert von gitti2002 (29.11.2016 um 18:15 Uhr)
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  #7  
Alt 29.11.2016, 17:56
Hexe2016 Hexe2016 ist offline
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Standard AW: Seit 8 Wochen läuft das Leben anders

Danke Elisabeth,

ja, das stimmt, es wird viel abverlangt. Aber dadurch, dass es niemand in unserem Umfeld weiß, fällt das natürlich niemandem auf. Logisch, wie denn auch!

Er hat für sich die Entscheidung getroffen, dass es niemand erfahren soll und das schloss mich anfangs mit ein. Ich bin da mittlerweile zwiegespalten, weil ich das Gefühl habe, ich möchte auch mal gefragt werden, wie es mir geht.

Und deshalb habe ich mir nun die Erlaubnis geholt, wenigstens mit meiner Freundin darüber reden zu dürfen, was ich jedoch noch nicht tun konnte, da wir uns noch nicht persönlich getroffen haben.

Ich weiß nicht, ob es da ein richtig oder falsch gibt. Sicherlich geht da jeder anders damit um.

Beratungsstellen habe ich noch keine gefunden, die finalen Links im Netz liefen leider ins Leere. Sind sie denn auch kostenlos für Angehörige? Für den Patienten gibt es vieles, aber für Angehörige? Ich möchte auch nicht in eine Selbsthilfegruppe, da ich befürchte, dort noch weiter heruntergezogen zu werden mit anderen, schlimmeren (ich weiß) Krankheitsgeschichten.

Deshalb habe ich mich jetzt hier angemeldet. Um einfach mal einiges los zu werden. Danke dafür!!
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  #8  
Alt 29.11.2016, 17:58
Benutzerbild von Tinele
Tinele Tinele ist offline
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Standard AW: Seit 8 Wochen läuft das Leben anders

Hallo , selbst wenn seine Aussichten gut sind und er wirlich wieder gesund wird - dein altes Leben wirst du trotzdem nie wieder kriegen !

Aber das ist nicht nur negativ . Sowas mitanschauen , miterleben zu müssen kostet Kraft , es lässt einen wieder ein stück lebenserfahrener machen , dankbarer für gute Tage im Leben . Neue Ängste die man früher nie kannte , werden nie wieder ganz verschwinden , gesund hin oder her .

Melde dich wirklich bei der Krebshilfe . Dort sind Angehörige sehr gut aufgehoben und die Wartezeiten sind nicht so schlimm wie bei Psychologen .

Und du MUSST sogar Tage ausserhalb der Krebsgeschichte verbringen . Je lustiger desdo besser . Denn genau aus sowas zieht man die Kraft , den Partner durch diese mühsame Zeit zu begleiten .
__________________
Mein Mohle - Diagnose von SPK Krebs am 3.6.2014

Seither ist nichts mehr , wie es vorher war .

Du weißt erst wie stark du bist , bis stark sein die einzige Option ist , die dir noch bleibt !

Geändert von Tinele (29.11.2016 um 18:02 Uhr)
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  #9  
Alt 29.11.2016, 18:10
Hexe2016 Hexe2016 ist offline
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Standard AW: Seit 8 Wochen läuft das Leben anders

Danke Tinele,

dass das alte Leben nicht ganz zurück kommt, ist klar. Und da ich leider schon viele Lebenserfahrungen habe sammeln müssen, sind mir die Auswirkungen durchaus bewusst.

Doch auf dieses "gestärkte Hervorgehen" hätte ich gerne verzichten können.

Ich schau mal, ob ich bei der Krebshilfe weiterkomme, danke!

Hallo Tinele, danke für Deinen Nachtrag.

Aber wäre es nicht genauso wichtig, das wir das gemeinsam machen? Dass auch er rauskommt und mal einen lustigen Abend verbringt? Er zieht sich komplett raus aus sozialen Kontakten, will sich mit niemandem treffen, weil er nichts preis geben will. Dabei sieht man es überhaupt nicht, dass er krank ist.

Geändert von gitti2002 (29.11.2016 um 18:17 Uhr) Grund: Beiträge zusammengeführt
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  #10  
Alt 29.11.2016, 18:12
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Tinele Tinele ist offline
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Standard AW: Seit 8 Wochen läuft das Leben anders

Zitat:
Zitat von Hexe2016 Beitrag anzeigen
Doch auf dieses "gestärkte Hervorgehen" hätte ich gerne verzichten können.
Das hätten gerne alle hier !

Da hast du zwar recht . Aber er ist ein volljähriger Mann . Du schreibst , es sind erst acht Wochen . Lass noch ein paar ins Land gehen und man sieht ihm an , daß was nicht stimmt und dann kann er nimmer verheimlichen . Man kann wohl nur bei anderen zugeben , was man soch selbst eingesteht . Da braucht er wohl noch ein bisschen Zeit .

DU bist für DEIN Wohlergehen verantwortlich . Er für seins . Wenn du ihn davon überzeugen kannst , was schönes zusammen zu machen sehr gut . Wenn nicht , dann nicht .
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Mein Mohle - Diagnose von SPK Krebs am 3.6.2014

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Geändert von gitti2002 (29.11.2016 um 18:18 Uhr) Grund: zusammengeführt
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  #11  
Alt 29.11.2016, 19:53
Hexe2016 Hexe2016 ist offline
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Standard AW: Seit 8 Wochen läuft das Leben anders

Danke Tinele, das muss ich wohl erst lernen, mich zuerst um mein Wohlergehen zu kümmern und ein bißchen egoistisch sein zu dürfen bzw. zu müssen!
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  #12  
Alt 04.12.2016, 17:18
Hexe2016 Hexe2016 ist offline
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Standard AW: Seit 8 Wochen läuft das Leben anders

Mal ein Zwischenstand: Zuerst danke für den Hinweis, ich soll meine Kontakte pflegen. Das habe ich begonnen und ich merke, es tut mir gut. Auch wenn es mir natürlich schwer fällt, über die aktuellen Ereignisse zu sprechen.

Auch hatte ich Glück und werde nächste Woche meinen ersten Gesprächstermin bei einer Psychologin wahrnehmen. Das wird mir insbesondere hinsichtlich meines Perfektionismus in meinem Unternehmen helfen. Denn natürlich will ich es nach wie vor allen Recht machen, obwohl mir dazu jetzt Zeit und Konzentration fehlen. Eine schwierige Situation für mich.
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  #13  
Alt 04.12.2016, 18:39
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Tinele Tinele ist offline
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Standard AW: Seit 8 Wochen läuft das Leben anders

Du bist auf einem guten Weg . Nur so kann man den Partner hinzureichend unterstützen . Und wenn du mal nicht darüber reden magst , werden deine Menschen um dich rum auch verstehen , wenn du sie darum bittest das Thema zu lassen . Und wenn es vielleicht mal nur für den Abend ist .
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  #14  
Alt 04.12.2016, 19:09
Mel_1 Mel_1 ist offline
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Standard AW: Seit 8 Wochen läuft das Leben anders

Hallo Hexe,

ich war auch Angehörige, bis ich Witwe wurde, von daher weiss ich grad, wie Du Dich fühlst.
Du fragst nach Hilfen...gerade die Kliniken bieten doch einen super Onkopsychologischen Dienst auch für Angehörige an. Einfach mal nach fragen.
Diese arbeiten ja Hand in Hand mit den Ärzten, wo Dein Mann seine Behandlungen bekommt.
Ich konnte das damals nicht in Anspruch nehmen, da mein Mann sehr sehr kurzfristig nach Diagnose (3 Wochen) verstorben ist.
Aber in dieser wirklich kurzen Zeit, standen mir unsere Hausärzte absolut zur Seite...ich sag heute immer...für meinen Mann waren die Beiden Ärzte, für mich die Psychologen, die mich immer wieder aufbauten.
Auch standen mir meine FReunde sehr zur SEite...soviel Dankeschön kann ich nie im Leben ausdrücken, als was die für mich geleistet haben.
Als mein Mann im Sterben lag...das ging auch total schnell...völlig unerwartet, standen meine FReunde mir zur SEite, die eine doch längere Autofahrt hatten.
Nebenbei waren da die Ärzte in der Klinik und Schwestern, die mein Mann von seinerm 3 wöchigen Klinikaufenthalt kannten und mich natürlich auch.
Danach hatte ich wieder meine FReunde und Hausätzte und hab eine TRauertherapie gemacht.
Aber Du brauchst jetzt Unterstützung und da hilft Dir der Sozialdienst des Behandlungszentrums , wo Dein Mann gerade therapiert wird. FRag die Ärzte oder Schwestern, sie werden Dir sofort Kontakt herstellen.
Es reicht oft schon, wenn man nur ein Ohr hat, das zuhört, ohne jemanden um näheren Umfeld zu belasten.
Frag einfach mal nach..
Viel Kraft
Mel
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  #15  
Alt 04.12.2016, 21:11
Dream Dream ist offline
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Standard AW: Seit 8 Wochen läuft das Leben anders

Hallo Hexe

Ich kann Deine Gefühle gut nachvollziehen, fühl mich grad auch überfordert in der Pflege meiner lymphdrüsenkrebskranken Mutter. Sie schläft gerade und stöhnt im Schlaf, ich hab das nie vorher gehört bei ihr. Sie will sich nicht behandeln lassen. Ich muss damit rechnen, dass sie stirbt. Ich kann nur hoffen, dass es nicht so bald sein wird. Aber irgendwie fühlt es sich wie ein Sterbeprozess an, wo meine Mutter nur mich hat als Gegenüber. Es ist, als wäre sie mein Kind, das vollkommen auf mich angewiesen ist. Eine enorme Verantwortung, vor allem weil ich gleichzeitig auch eine Art Sterbebegleiterin für sie bin, eine spirituelle Aufgabe, wo ich ihr den Weg in eine andere Welt zeige, woran ich und sie glauben, und ihrer Seele den Frieden und die Freude gebe und die Angst nehme. Auch wenn mein Vater zuhause starb und ich auch zwei Brüder verloren habe, erlebte ich es nie auf diese Weise als längere Krankheit. Sie ist 81 und wird daran sterben. Sie steht zwischen Leben und Tod und ich mit ihr in dieser Zwischenwelt. Es ist sehr berührend und ich wachse daran, meine Mutter ist sehr tapfer und auch weise. Aber es ist nicht leicht für mich, ich muss funktionieren. Dabei ist es fast nicht bewältigbar, was ich tagtäglich erledigen muss. Doch hat sie nur mich, meine Geschwister kümmern sich nicht bzw. nur unwillig, was meine Mutter zusätzlich bedrückt. Sie hat so viel getan für die Familie, war immer selbstlos. Eigentlich müsste sie von allen gleichermaßen geliebt werden, aber irgendwie drehen sich meine Geschwister nur um sich selbst. Wir können nicht mit ihnen rechnen. Wir sind allein, meine Mutter und ich. Und ich muss stark sein für meine Mutter.
__________________
LG Dream
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