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  #1  
Alt 11.12.2007, 22:54
anna-karin anna-karin ist offline
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Registriert seit: 25.11.2007
Beiträge: 86
Standard Kleinzelliges Bronchialkarzinom unbehandelt

Hallo Ihr Lieben,
ich glaube, so darf ich es formulieren, da mir einige Forumsteilnehmer seit Februar dieses Jahres wirklich ans Herz gewachsen sind.
In 2/07 erhielt ich die Diagnose kleinzelliges BC, T2, N3, Mx und bin bei der Recherche im Internet auch auf dieses Forum gestossen. Seitdem verfolge ich die Krankheitsgeschichte einiger Forumsteilnehmer mit Interesse, ganz großem Respekt aber auch Sorge und Anteilnahme. Dies gilt sowohl bezüglich der Beiträge der Betroffenen,deren überwiegend positive Lebenseinstellung mich oft sehr nachdenklich macht, als auch bezüglich der Beiträge der Angehörigen von Betroffenen, die mir dabei helfen, klar zu sehen, welche Belastungen für meine Familie entstanden sind.Für diese Hilfe bei der von mir gewählten Form der Krankheitsbewältigung bin ich sehr dankbar.
Nach so langer Zeit des "Mitlesens" denke ich, dass ich mich fairerweise hier auch persönlich vorstellen sollte:
Ich bin 52Jh. und erhielt im Februar dieses Jahres ,nachdem ich wegen einer Veränderung meines Raucherhustens und geringfügigen Blutbeimengungen einen Arzt aufgesucht hatte die o.g. Diagnose. Wegen der meiner Einstellung entsprechend nicht ausreicheind großen Heilungsaussichten habe ich die mir von verschiedenen Ärzten dringend empfohlenen Therapie (Chemotherapie mit Cisplatin und Etoposid kombiniert mit gleichzeitiger Radiotherapie)abgelehnt und mich für ein abwartendes Verhalten entschieden. Im Februar sagte man mir, dass die Lebenserwartung in diesem Fall allenfalls 3 Monate betrage, inzwischen habe ich fast 11 Monate geschafft,ohne mich körperlich -bis auf zunehmende Luftnot bei Belastung- richtig krank zu fühlen. Der Tumor wächst, wie CT Kontrollen alle 3 Monate belegen, allerdings nicht mit der vorhergesagten Geschwindigkeit. Ich könnte also insgesamt zufrieden sein, hatte keine therapiebedingenten Beschwerden, keine Schmerzen, war bisher nicht stationär im Krankenhaus, habe in den letzten Monaten alles geregelt, was mir wichtig ist und jetzt immer einen aufgeräumten Schreibtisch.Trotzdem gelingt es mir nicht mehr, dieses Leben zu geniessen(für lebenswert zu halten). Habe es probiert mit Philosophie, Religion, Psychodoktor und Antidepressiva- klappt alles nicht so recht. Mich würde interessieren, ob es anderen Betroffenen ebenso geht!
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  #2  
Alt 11.12.2007, 23:29
mouse mouse ist offline
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Beiträge: 3.487
Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom unbehandelt

Ich verstehe Dich perfekt!!!
Denk mal dran, mir hat die Chemo einen super Sommer und einen tollen Herbst verschafft. Da hätte ich im Leben nicht dran geglaubt.
Wenn Du jetzt sagst, ok Mädel, das habe ich auch ohne Chemo geschafft, dann lies Dir mal den Tread von ULla Krefeld durch. Ich glaube, die Chemo stellt die Uhr zurück. Wie sonst willst Du das erreichen?
Ganz liebe Grüße
Christel
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  #3  
Alt 12.12.2007, 00:35
Benutzerbild von Tanni2006
Tanni2006 Tanni2006 ist offline
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Beiträge: 528
Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom unbehandelt

Hallo Anna-Karin,

ich kann als Angehörige da zwar nicht mitreden, außer in meiner Fantasie wenn ich selber erkranken würde ( aber erst wenn es soweit ist, kann man dazu was sagen ), ich wollte dir aber sagen, dass ich deinen Mut bewundere und vor Menschen wie dir wirklich den Hut ziehe.

Ich wünsche dir alles Gute und das alles so kommen mag wie du es dir wünscht.

Viele liebe Grüße

Tanja
__________________
Geliebte Mama, du wirst immer in unseren Herzen sein und niemals werden wir dich vergessen!

Milica *07.08.1953 - † 26.09.2007

Leider hat "ER" wieder gewonnen und ein Opfer gefordert, dennoch kein Grund Ihm nicht den Kampf anzusagen!
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  #4  
Alt 12.12.2007, 14:29
Tochter77 Tochter77 ist offline
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Registriert seit: 09.11.2007
Beiträge: 61
Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom unbehandelt

Hallo Anna-Karin,

ich glaube auch mein Papa hat sich überlegt, sich nicht behandeln zu lassen. Zumindest hat er das angedeutet. Er sagte zu der Ärztin, als es um die Chemo ging: "Und was, wenn ich das Ganze nicht will??"
Aber er hat sich dafür entschieden. Ich denke, weil er, auch uns zu liebe, noch Zeit gewinnen will und vielleicht gibt es doch noch eine OP?
Ich kann die Sorge gut verstehen, wenn man sich fragen muss, ob es einem mit Chemo nicht schlechter geht, als wenn man den Dingen seinen Lauf läßt. Das kann einem bestimmt niemand versichern, aber es bleibt doch der Gedanke der Chance und letztendlich das Gefühl, gekämpft zu haben.

Ich wünsche Dir von ganzem Herzen das es Dir noch sehr lange gut geht und das
Du Deine Freude am Genießen wiederfindest!

LG Jeanette
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  #5  
Alt 13.12.2007, 01:21
Ekaka Ekaka ist offline
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Ort: Berlin
Beiträge: 513
Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom unbehandelt

Hallo,anna-karin!!-------Dein Bericht hat mich sehr nachdenklich gemacht,weil Deine Einstellung mich an meinen Vater erinnert.Auch er hatte einen Kleinzeller,der wie so oft spät und zufällig festgestellt wurde.Er lehnte jede Art von Chemo bzw.Bestrahlung ab und meinte,er möchte lebenswert leben.Ein Jahr lang ging es langsam vorran mit dem Krebs,aber dann kam der Zusammenbruch.Im Kkh: hoffnungslos,wir haben ihn dann zum Sterben nach Hause geholt.Glaube mir,diese Erfahrung hat mich jahrelang in meinen schlimmsten Alpträumen verfolgt! Da ist nichts mit in Würde sterben,da ist nur Schmerz und Elend.Ein Jahr lang ist er gestorben,nach und nach.---Seitdem hatte ich schreckliche Angst vor dieser gnadenlosen Krankheit,am 14.10.2000 bekam ich meine Erstdiagnose :Adeno-Ca.lks.zentral gelegen,Stadium IV,inoperabel.Afterloading,Bestrahlung,Chemo und es geht mir gut.Ich würde alles an Schulmedizin mitnehmen einschl. Studien,denn das ist mit fortschreitender Wissenschaft eine und zwar die einzigste Chance,die wir mit dieser Krankheit haben.--Ich glaube,das Dein Innerstes weiss,das Du einen riesengrossen Fehler machst.Ich denke,das Du so mit nichts zur Ruhe kommst,Du nimmst diesen verdammten Krebs nicht an und die Angst in Dir wächst.Denke doch einfach einmal darüber nach,noch kannst Du was unternehmen.--Viele Grüsse: Erika.
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  #6  
Alt 13.12.2007, 14:44
Quirin Quirin ist offline
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Registriert seit: 05.07.2007
Beiträge: 182
Beitrag AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom unbehandelt

Hallo Anna
Eines kann ich bei deiner Entscheidung nicht verstehen:warum machst du alle 3 Monate eine Kontrolle
über die Tumorgröße mit? Bei deiner Einstellung kann es
dir doch egal sein,wie schnell der Tumor wächst. Ist es aber offensichtlich doch nicht.
Ein Vorschlag: Geh noch zu 2 anderen Onkologen und
laß dich beraten,was die vorschlagen.Letztendlich kannst
du dich an das biologische Krebsinstitut in Heidelberg
wenden,wenn du keine Chemo willst.
Oder hast du ganz andere Gründe für die Nichtbehandlung,die wir nicht kennen und nicht zu wissen brauchen.
Wenn nicht,dann schließ doch mit dir selber einen Vertrag: Auf einen von den Onkologen vorgebrachten Vorschlag gehst du ein, du setzt dir eine Frist,dann beobachtest du den Tumor. Stellt sich keine Besserung ein,
dann kannst du immer noch sagen: Ich hab es probiert.
Aber man gibt doch nicht einfach so auf.
Liebe Grüße
Quirin
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